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Selene

Hallo meine Süßen :knuddel:

Vielen, vielen Dank für eure wunderbaren Worte! Ich liebe eure Feedbacks!
Freut mich, dass euch meine Geschichte so gut gefällt. Ihr motiviert mich total.

@Anne:
Zitat:und das bevor ich für ne woche nicht da bin(fahre heute um 23.30 ins skilager nach lappach/südtirol)

War bestimmt lustig. Ich hoffe, du hattest viel Spaß!


Ich habe weiter geschrieben und poste gleich die beiden neuen Kapiteln. Ich hoffe, sie gefallen euch.

Hab euch lieb!

Schönen Tag noch!

Bussi Selene



33. Teil

Pasadena

Der orangerote Feuerball schien hinter dem Meer aus Palmen zu versinken. Bald würde der Tag erneut der Nacht weichen. Einer viel zu heißen Nacht. Darauf würde ein neuer Tag folgen. Unschuldig und jung. Erneut würde das Leben seinen ganz normalen Lauf nehmen. Ein Leben, welches so glücklich hätte sein können.
Penelope kuschelte sich an die Schulter ihres Mannes. Sie saßen auf der alten Hollywoodschaukel und blätterten durch Fotoalben. Neben Penelope ruhte die Schuhschachtel, in welcher sie Fotos aufbewahrte, welche niemals ihren Weg in Alben gefunden hatten. Aus welchen Gründen auch immer.
„Die Hochzeit war wunderschön. Ohne dich wäre sie das nie gewesen.“ James strich ihr zärtlich durchs Haar.
Penelope betrachtete das Hochzeitsfoto von Chris und Darlene. Sie so nervös, er einfach nur glücklich. Penelope lächelte, als sie an die gelungene Feier, welche vor allem sie selbst organisiert hatte, dachte. Es war ein voller Erfolg gewesen. Das Brautpaar hatte ihr für ihren schönsten Tag im Leben gedankt. Dabei hatte Penelope ihrer Meinung nach nichts Besonderes gemacht. Sie hatte lediglich die Hochzeit ermöglicht, von welcher sie selbst als junges Mädchen geträumt hatte. Würde das nicht jede liebende Mutter tun?
Sie blätterten weiter und kamen endlich zu den Babyfotos von Nick, welche Penelope so vergötterte. Sie fuhr zärtlich über das pausbäckige Gesicht, achtete jedoch sorgsam darauf, dass ihr Finger keine Spur auf dem Foto hinterlassen würde. „Unser kleiner Liebling...“
James lächelte. „Kaum zu glauben, dass unser Enkelsohn nun schon in die zweite Klasse geht. Wir werden alt.“
„Man ist so alt, wie man sich fühlt. Und glaube mir, niemals habe ich mich jünger gefühlt als in den letzten Jahren.“ Sie schlug das Album zu und legte es auf den Stapel am kleinen Gartentisch, welcher vor der Hollywoodschaukel stand. Sie wollte sich schon wieder an ihren Mann lehnen, als dieser auf die Schuhschachtel wies. „Was ist mit diesen.“
„Die sollte ich wohl mal einkleben...“ Penelope zog Stirn runzelnd den Stoß heraus. Oben auf lag ein Foto von der damals noch schwangeren Darlene. Sie hatten gemeinsam ein Picknick am Strand gemacht. Als Penelope James den Fotostapel reichte, rutschte eines aus der Mitte heraus und schwebte in das trockene Gras. Er bückte sich danach und besah es Stirn runzelnd.
Penelope lehnte sich lächelnd zu ihm. Ihr Lächeln gefror mit einem Mal als sie es erkannte. Sie fröstelte. James bemerkte es. Er legte den restlichen Stapel wieder in die Schachtel und stellte diese auf den Tisch. Sanft zog er seine Frau in die Arme, das Foto noch immer in der linken Hand haltend. Penelope hatte den Blich geradeaus gerichtet. Sie spürte die Berührung nicht. Erst als er sich wieder langsam von ihr löste, sah sie ihn an.
„Das ist sie, nicht wahr?“
Penelope nickte langsam und betrachtete die strahlende Braut in dem weißen Kleid, welches mit unzähligen Perlen bestickt war. Sie trug nur einen kurzen Schleier. Ihr helles Haar, zu sanften Locken gedreht, strömte über die Schultern, beinahe bis zu ihrer schmalen Taille. Penelope hatte ihr das Haar gemacht.
„Sie war sehr hübsch.“ Meinte James anerkennend.
„Sie war die schönste Braut der Welt.“ Erwiderte Penelope leise. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Der Schmerz war zurückgekehrt. Erneut drohte er sie mit sich zu reißen. In eine unergründliche Tiefe.
James drückte ihre Hand. Er runzelte die Stirn und begann zögernd: „Sie wirkt sehr jung auf dem Foto? Wie alt war sie? Wahrscheinlich gerade achtzehn geworden?“
Penelope seufzte leise und schüttelte den Kopf. „Sarah war sechzehn. Gerade mal sechzehn.“
Er nickte leicht, wagte keine weiteren Fragen zu stellen.
„Über die Jahre hinweg habe ich mir immer wieder eine Frage gestellt: Was für Eltern sind das, die ihrer erst sechzehnjährigen Tochter gestatten zu heiraten und mit einem Mann, den sie doch kaum kannten, einfach in ein fernes Land zu gehen? Sie brauchte deren Einwilligung. Zumindest die eines Elternteils. Was für Eltern sind das, die so etwas gestatten?“
James reagierte nicht, wusste nicht, was zu antworten.
Penelope hatte den Blick noch immer auf das Foto gerichtet. Sie schüttelte den Kopf. „Ich hätte meine Tochter abgehalten von so einer Dummheit. Ihr Blick wanderte zu dem jungen Mann neben Sarah. Er hatte den Arm um ihre Taille gelegt. Scheinbar schützend.
Die Bilder rannen erneut wie ein Film vor ihren Augen ab. Sie wollte sich wehren, wurde jedoch von ihnen überwältigt.
„Wo ist sie?!“
„Ich habe dir alles gesagt, was ich weiß.“
Er trat näher. In seinen Augen spiegelte sich blanke Wut. „Sag mir sofort, wo sie das Kind hingebracht hat!“
Sie stemmte die Arme in die Hüften. „Was hast du sonst vor? Willst du Hand gegen mich erheben? Gegen die Frau, welche dir stets mehr Mutter gewesen ist, als deine eigene hätte sein können? Das wagst du nicht. Ich habe bereits alles gesagt, was ich weiß.“
James legte das Foto zurück in die Schachtel und zog Penelope in seine Arme. „Entschuldige. Ich hätte nicht fragen dürfen...“ Er strich über ihre zitternden Arme. „Bist du dir wirklich sicher, dass du nächste Woche nach Los Angeles fahren möchtest?“
Sie nickte entschlossen. „Salvador hätte es so gewollt.“
James runzelte die Stirn. Sein Herz quälte seit ihrer überstürzten Abreise aus Bogotá eine Frage, welche er jedoch niemals zu stellen gewagt hatte.
„Aber vor allem mache ich es für Eduardo. Er braucht mich. Trotz allem, was passiert ist, ist er immer noch mein Sohn.“ Sie atmete tief durch. „Hinter dieser berechnenden Fassade steckt in Wirklichkeit ein kleiner Junge, welchem niemals gestattet worden war, frei zu sein. Zu leben. Der Schatten seines nun verstorbenen Vaters hatte ihn immer zu erdrücken bedroht. Aber das entschuldigt nichts...“ Sie warf einen letzten Blick auf das Foto, bevor sie die Schachtel schloss. „...rein gar nichts.“


34. Teil

Lillian

New York City

Die Sonne glühte auf ihren Schultern. Sie betrachtete lächelnd die verstaubten Stufen des Gebäudes und erinnerte sich an den Tag, an welchem sie es zum ersten Mal betreten hatte. Eine kleine Freude beschlich ihr Herz, zum ersten Mal seit vielen Wochen wagte sie es, zumindest für einen kurzen Moment, wieder glücklich zu sein. Lillian hatte ihre Prüfungen mit Auszeichnung bestanden. In etwa einer viertel Stunde würde Arturo sie abholen. Sie atmete lächelnd den Duft des Sommers ein. Ihr Herz schien einen Moment wie befreit. Voller Freude über ihren Erfolg und voller Liebe zu Arturo. Doch diese heile Welt würde nicht lange bestehen, das wusste sie. Es konnte nichts bestehen, was nicht existierte. Die Schwere würde ihr Herz schon bald erneut erfassen. Mit jedem Mal schmerzte es mehr. Sie wagte beinahe nicht mehr, ein Gefühl von Freude zuzulassen.
„Hey! Lillian, nicht?“ Sie blickte auf. Eine junge Frau ihres Alters ließ sich neben ihr auf die Stufen fallen. Lillian entsann sich, dass ihr Name Nancy war und sie gemeinsam in Mathematik graduiert hatten. Sie hatten während der High School Zeit nicht viel miteinander gesprochen. Lillian hatte keine Freunde auf der Schule gehabt. Viele hatten sie aufgrund ihrer Herkunft nur verächtlich betrachtet, andere hatten sich von ihrer scheinbar arroganten Schutzmauer abgeschreckt gefühlt. Lillian wusste nicht, zu welcher Gruppe Nancy gehörte. Sie mühte sich um ein kurzes Lächeln. „Hi.“
„Gratuliere. Du hast mit Auszeichnung bestanden. Das ist großartig!“ Nancy schien es ehrlich zu meinen. „Ich habe leider eher mittelmäßig bestanden, aber ich habe bestanden.“ Sie zuckte lachend mit den Schultern.
Lillian wusste nicht was zu antworten. Sie war an Gespräche dieser Art nicht gewöhnt und daher sehr unsicher darin. „Die Prüfungen waren auch wirklich schwierig.“
Nancy nickte eifrig. „Oh ja...der reinste Horror. Wirst du im Herbst aufs College gehen? Mit deinen Noten reißen sich gewiss die Eliteuniversitäten um dich.“
Lillian betrachtete Nancy Stirn runzelnd. An ihrem Blick war nichts Spöttisches. Anscheinend war sie lediglich sehr naiv. „Ich muss mich erst entscheiden.“ Der Schatten um Lillians Herz verdunkelte sich. Sie hatte mit Auszeichnung bestanden und was brachte es ihr? Kein College war bis jetzt bereit gewesen, ihr ein Stipendium zu gewähren. Sie würde wohl nicht nur über den Sommer in der kleinen Bar in der Nähe von ihrer Wohnung arbeiten müssen.
Nancy nickte eifrig. „Es ist gewiss schwierig. Meine Familie hat es geschafft mich zu Princeton zu überreden. Sie alle waren dort, außer meiner Tante. Sie war in Yale.“
Lillian runzelte die Stirn. Eine Wut erfasste sie. Sie versuchte freundlich zu bleiben, schließlich konnte Nancy nichts für den offensichtlichen Reichtum und Einfluss ihrer Familie. „Princeton ist eine tolle Universität.“ Sie mühte sich um ein Lächeln.
Nancy zuckte mit den Schultern. „Mir ist es gleichgültig, wo ich studiere. Ich habe noch nicht viel darüber nachgedacht. Jetzt kommt erst mal der Sommer, nicht? Wir feiern heute Abend in Downtown, im Magic Nights. Möchtest du nicht mit uns kommen?“
Lillian seufzte leise. Nancys Gesellschaft nervte sie zunehmend. Sie hatte die Minuten bevor sie Arturo abholen würde allein verbringen, ihren Gedanken nachgehen wollen. „Ich habe leider schon etwas vor, entschuldige.“ Antwortete sie höflich.
Nancy nickte. „Ich hätte früher fragen sollen. Ich war ehrlich gesagt immer etwas unsicher. Du hast oft so traurig gewirkt...nachdenklich.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Ich wusste nicht, ob du überhaupt angesprochen werden wolltest.“
Lillian musterte sie überrascht.
Nancy fuhr sogleich fort. „Lächerlich, ich weiß. Ich hätte einfach meinen Mund aufmachen sollen.“ Sie schüttelte den Kopf.
Plötzlich hielt ein Auto vor dem Schuldgebäude. Nancy erhob sich zögernd. „Ich muss leider los. Das ist meine Mutter. Man sieht sich, okay?“
Lillian nickte leicht, bezweifelte jedoch Nancy wieder zu treffen. Dennoch wollte sie freundlich auf die höfliche Floskel reagieren. „Klar. Machs gut.“
„Alles gute, Lillian.“ Nancy verschwand mit einem kurzen Lächeln im Auto, welches sogleich weiter fuhr.
Das Gespräch hatte Lillian merkwürdig berührt, sie konnte sich nicht erklären, wieso. Sie hielt es nicht mehr aus zu sitzen und ging ein paar Meter die Straße hinunter. An eine Mauer gelehnt kramte sie in ihrer Tasche nach dem Zigarettenpäckchen, welches sie vor den Prüfungen gekauft hatte. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie einen schwarz gekleideten Mann, welchen sie schon vorher kurz gesehen hatte. Offensichtlich suchte er nach einer Straße oder einem Gebäude. Lillian überlegte kurz ihm seine Hilfe anzubieten, schließlich kannte sie die Gegend sehr gut, entschied sich dann aber dagegen. Er sollte fragen, benötigte er Hilfe. Lillian zog eine Zigarette aus dem Päckchen und steckte es zurück in das seitliche Fach der Tasche. Sie fluchte laut, als sie das Feuerzeug nicht fand. Offenbar hatte sie es schon wieder irgendwo verloren oder zuhause vergessen. Sie war einfach nicht bei der Sache zurzeit.
„Brauchst du Feuer?“
Lillian blickte verwundert auf. Sie hatte nicht gehört, dass der Mann näher getreten war.
Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er sein Feuerzeug aus der Hosentasche und reichte es ihr.
Sie ergriff es zögernd und betrachtete ihn Stirn runzelnd. Irgendetwas irritierte sie an seiner Stimme. Lillian betrachtete sein Gesicht. Er hatte feine, jedoch sehr männliche Gesichtszüge. Die Augen waren von einer schwarzen Sonnenbrille verdeckt. Seine Haut hatte einen sanften hellbraunen Ton. Er hatte sie auf Englisch angesprochen, jedoch mit einem Akzent, welcher ihr bekannt war. Möglicherweise war seine Herkunft derer ihrer Eltern oder Arturos ähnlich.
„Danke.“ Sie ergriff es und versuchte sein Alter zu schätzen. Mitte oder Ende dreißig, vielleicht aber auch ein wenig älter. Lillian zündete die Zigarette an und gab ihm das Feuerzeug zurück. Er steckte es in die Hosentasche. „Heute ist ein sehr warmer Tag, nicht?“
Sie runzelte die Stirn. Er hatte ihr lediglich Feuer angeboten. Erwartete er nun, dass sie sich mit ihm unterhielt? Sie wünschte sich Nancy zurück. Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr, dass Arturo in ein paar Minuten da sein würde. Sie seufzte leise. Er hatte sie vorgewarnt, dass die Lieferung möglicherweise länger dauern könnte, dennoch hatte sie gesagt, sie würde bei der Schule auf ihn warten. „Ja, sehr warm.“ Ihr Blick wanderte zu Passanten und Autos, welche mit viel zu hoher Geschwindigkeit über die Straße rasten. Sie dachte an ihren Vater. Auch er war immer zu schnell gefahren. Lillian spürte eine spitze Nadel, welche die Wunde auf ihrem Herzen, ihrer Seele erneut reizte. Sie zuckte angesichts des Schmerzes zusammen.
Wenn du deinen Abschluss gemacht hast, werden wir ganz groß feiern. Hatte Jorge der damals erst sechsjährigen Lillian nach ihrem ersten Schultag versprochen. Das Mädchen hatte geweint, weil sie nie wieder zur Schule wollte.
„Essen wir dann Eiscreme?“
„Natürlich, mein Kleines. Was wäre denn eine Feier ohne Eiscreme?“
„Und Bonbons?“
„Und Bonbons.“
„Und Marshmellows? Und Pizza? Und Lakritze?“
Er strich ihr lachend über den Kopf. Froh, dass sie nicht mehr schluchzte. „Alles, was du möchtest, mein Schatz.“
Sie umarmte ihren Vater fröhlich. „Wann mache ich denn endlich meinen Abschluss?“
Rosa stemmte die Arme in die Hüften. „Jorge, hältst du das für die geeignetste Methode ein Kind für die Schule zu motivieren?“ Sie versuchte streng zu blicken, konnte das Lächeln, welches ihre Lippen umspielte, jedoch nicht verbergen.
Lillian brauchte keine Eiscreme. Sie brauchte keine Feier. Sie brauchte nur ihre Eltern. Lillian stellte sich vor, wie es wäre, wenn nun ein Auto vor ihr halten würde. Jorge würde ihr lachend zuwinken und ihr deuten einzusteigen.
„Unnatürlich für New York City.“
Lillian fuhr aus ihren Gedanken. Warum wollte dieser Fremde sich unbedingt mit ihr unterhalten? Interessierte er sich etwa für Frauen ihres Alters? Sie schüttelte sich bei dem Gedanken und wünschte sich ihren Vater noch mehr her. Er würde diesem Typ die Meinung sagen. „Tja. Der Klimawandel hat schon lange begonnen. Ich muss leider los. Es war sehr nett sich mit Ihnen zu unterhalten.“ Sie wollte sich schon abwenden, als seine Stimme plötzlich sanfter wurde. „Lillian...warte...“
Sie zuckte zusammen. Ihr wurde plötzlich bewusst, warum die Stimme sie so irritiert hatte. Sie kannte sie. Erneut dachte sie an ihre geliebten Eltern. Vergangene Tage. Illusion. Ihr Leben war reine Illusion. „Sie verwechseln mich. Das sagte ich bereits am Telefon. Ich ersuche Sie ein letztes Mal mich endlich in Ruhe zu lassen.“ Sagte sie so ruhig wie möglich. Innerlich brodelte sie jedoch vor Wut. Was bildete sich dieser Mann eigentlich ein?
Trotz ihrer kalten Stimme betrachtete er sie lächelnd. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er nahm die Sonnenbrille ab. „Ich wollte schon vor ein paar Tagen persönlich mit dir sprechen. Lillian...“ Er betrachtete sie eingehend, seine Augen durchzog ein sanfter Glanz. „...du bist deiner Mutter so ähnlich. Ihr habt dieselben weichen, ebenmäßigen Gesichtszüge. Sogar deine Stimme gleicht der ihren.“
Die Schwere auf ihrem Herzen trieb ihr Tränen in die Augen. Sie schluckte und versuchte diese zurückzuhalten. Lillian hatte es versucht zu verdrängen, zu vergessen. Doch es war vergeblich gewesen. In diesem Moment wurde es ihr stärker bewusst denn je. Die Illusion brach endgültig in tausende Scherben, wie das dünne Glas eines Spiegels. Sie hatte in seine Augen gesehen und es war, als wären es ihre eigenen gewesen. Sie dachte an ihre Eltern. Die Lügen. Das Gefühl nirgendwo hinzugehören. Weder nach Brooklyn noch nach Spanish Harlem. Die Nadeln drangen tiefer in das zitternde Herz. Für einen Moment vergaß sie zu atmen. „Bitte...bitte lassen Sie mich in Ruhe.“ Ihre Stimme bebte.
Er runzelte die Stirn, nickte schließlich leicht. „Es tut mir leid. Es war egoistisch einfach hier herzukommen. Ich hatte so viele Jahre nach dir gesucht, wusste nicht, wie es dir geht, wo du bist. Ich musste dich einfach sehen, mit dir sprechen.“
Sie atmete tief durch. „Warum habt ihr mich nicht gewollt?“ Lillian biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte es nicht wissen, wollte nur noch weg. Zurück in eine längst vergangene Zeit voller Liebe und Glück, welche in der Realität niemals existiert hatte.
Es schien als wollte er ihren Arm berühren, er zog die Hand jedoch wieder zurück. Er schüttelte den Kopf. „Wir haben dich mehr als alles andere gewollt. Du hast meinem Leben endlich einen Sinn gegeben.“
Sie wich seinem Blick aus, fixierte ein parkendes Auto in der Ferne. „Ihr habt mich aber weggegeben.“ Lillian starrte auf ihre Hände, welche ihr plötzlich ungewöhnlich blass erschienen.
„Ich hätte dich niemals irgendwohin gegeben. Sarah verschwand eines Abends und hatte dich mitgenommen. Ich habe weder sie noch dich ausfindig machen können.“
Lillian runzelte die Stirn. Oksana hatte gesagt, dass Sarah alleine gekommen wäre. Aber warum? Warum hatte sie es getan? Sprach er die Wahrheit? Konnte sie ihm tatsächlich trauen? Konnte sie noch irgendjemanden trauen? „Wie hast du mich gefunden?“
Er zögerte. „Durch einen Zufall. Das ist eine komplizierte Geschichte...“ Er zog ein Foto aus seinem Portmonee und reichte es ihr. „Das ist sie. Sarah.“
Lillian betrachtete das Foto. „Ich muss gehen.“ Sagte sie schließlich mit zitternder Stimme. Es schien höhnische Ironie, dass ausgerechnet sie ihren leiblichen Eltern äußerlich so ähnlich war.
Er nickte. „Hör mal, Lillian. Ich würde dich gerne besser kennen lernen. Es ist natürlich in Ordnung, wenn du keinen Kontakt wünscht.“ Er sah sich um. „Das Cafe dort wirkt sehr nett, es ist ein neutraler Ort. Ich werde übermorgen um halb zwei dort sein. Überlege dir, ob du kommen möchtest. Wenn nicht, ist das in Ordnung.“ Er betrachtete sie. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich wünsche dir alles Gute...“ Er hielt kurz inne. „Auch alles Gute zum Geburtstag.“
Lillian seufzte leise. Ihr Geburtstag. Sie wurde kommenden Montag achtzehn.
„Happy Birthday, mein Engelchen.“
Lillian blies die sieben Kerzen lachend aus. Alle aufeinmal. Ihre Eltern, ihre Grioßmutter und ihre Freunde klatschten.
Es war der letzte Geburtstag mit ihren Eltern gewesen. Der letzte Geburtstag, welcher für sie zählte.
„Überlege es dir.“ Er schenkte ihr ein letztes, kurzes Lächeln, bevor er sich abwandte und die Straße hinunter ging. Sie blickte ihm nach bis er hinter einer Ecke verschwand. Lillian schüttelte den Kopf, als könne sie die unwirkliche Szene damit auslöschen. Sie dachte an die kleine Freude, das kleine Licht in ihrem Herzen, welches vor zwanzig Minuten noch existiert hatte. Es war ausgelöscht worden. Ihre Seele war erneut von einem dunklen Schatten umgeben. Sie bemerkte das Auto, welches eine Vollbremsung vor ihr machte, nicht. Ihr Körper zitterte, als ahnte er von dem furchtbaren Sog menschlicher Schicksale, in welchen er hineinschlittern würde. Es gab kein zurück mehr. Mit der Illusion war auch etwas anderes gebrochen.
„Lillian?“ Arturo runzelte die Stirn. Andere Autofahrer begannen zu hupen, weil sie nicht vorbei fahren konnten.
Lillian blickte hoch, in seine Augen. Es war, als wäre es nicht sie selbst, die ihn lächelnd begrüßte und einstieg.
Der Motor heulte auf, als er los fuhr. „Alles in Ordnung?“ Fragte er, sie besorgt aus dem Augenwinkel betrachtend.
Und wieder war es, als würde jemand anderer sprechen. „Ja, entschuldige.“ Sie mühte sich um ein strahlendes Lächeln, welches ihr schließlich gelang. „Ich habe mit Auszeichnung bestanden.“ Wie unwesentlich schien das nun. Ihr Blick fiel auf das Cafe, auf welches Eduardo vorhin gedeutet hatte. Sie dachte an Sarahs Brief, den Schnellhefter. „Was hältst du davon Eis essen zu gehen?“ Fragte sie.
„Du möchtest an diesem großen Tag mit einem Eis beginnen?“
„Was wäre denn eine Feier ohne Eiscreme?“ Wiederholte sie die Worte des einzigen Mannes, welcher ihr jemals ein Vater gewesen war.
Wow... Gäbe es in diesem Forum eine möglichkeit zu pfeifen... ich würde es tun. Und ich würde wie auf einem Rockkonzert diesen da machen: Cool und laut schreien: ZUGABE!!!

Zitat:Der orangerote Feuerball schien hinter dem Meer aus Palmen zu versinken. Bald würde der Tag erneut der Nacht weichen. Einer viel zu heißen Nacht. Darauf würde ein neuer Tag folgen. Unschuldig und jung. Erneut würde das Leben seinen ganz normalen Lauf nehmen. Ein Leben, welches so glücklich hätte sein können.

Wow. Wow. Wow. Das ist der perfekte Einstieg in deine perfekte FF...
Allerdings, ich hatte erst vermutet dass ich mich im falschen Thread befinde, denn ich wusste anfangs nicht mehr wer Penelope überhaupt war. Verwirrter war ich dann als James auftauchte. Aber nun ist alles wieder okay.

Ich wusste gerne was mit Sarah geschehen ist. Was hat sie dazu getrieben? Was ist mit ihr passiert? Wo ist sie jetzt? Lebt sie noch? Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen...

Ausserdem wüsste ich gerne wie es zu der Hochzeit kam. Wer Sarah die Erlaubnis gab.
Weiss nicht ob ich das jetzt spoilern muss... aber ich tu's einfach:
Show Content

Um Lillian auch. Ich freue mich dass sie ihre Prüfungen zu gut hinter sich gebracht hat. Ich hoffe sie trifft sich mit Eduardo. Ich bin neugierig was er ihr zu erzählen hat. Und ich denke, wenn sie ehrlich ist, spürt sie das selbe...

Zitat:Lillian zog eine Zigarette aus dem Päckchen und steckte es zurück in das seitliche Fach der Tasche. Sie fluchte laut, als sie das Feuerzeug nicht fand. Offenbar hatte sie es schon wieder irgendwo verloren oder zuhause vergessen. Sie war einfach nicht bei der Sache zurzeit.
„Brauchst du Feuer?“

Lillian raucht? Wusste ich gar nicht.

Zitat:„Essen wir dann Eiscreme?“
„Natürlich, mein Kleines. Was wäre denn eine Feier ohne Eiscreme?“

„Und Bonbons?“
„Und Bonbons.“
„Und Marshmellows? Und Pizza? Und Lakritze?“
Er strich ihr lachend über den Kopf. Froh, dass sie nicht mehr schluchzte. „Alles, was du möchtest, mein Schatz.“
Sie umarmte ihren Vater fröhlich. „Wann mache ich denn endlich meinen Abschluss?“
Rosa stemmte die Arme in die Hüften. „Jorge, hältst du das für die geeignetste Methode ein Kind für die Schule zu motivieren?“ Sie versuchte streng zu blicken, konnte das Lächeln, welches ihre Lippen umspielte, jedoch nicht verbergen.

Ich sagte dir ja dass ich heulte. Aber die Stelle war wirklich zu traurig. :heul:
Ich hab echt geheult... es ist traurig zu wissen dass Lillian fast alles genommen wurde was man ihr nur nehmen kann. Zum Glück hat sie ja noch Ana und Arturo. Und ich denke auch noch einige andere. Ich hoffe dass sich bald aufklärt was alles passiert ist.
Und dass sie jetzt eis essen gehen finde ich sehr schön. Zur Feier sollte sie sich etwas gutes gönnen. Und mit Arturo kann sie es hoffentlich sehr viel besser geniessen.

Ich freue mich auf jeden neuen Teil, bin schon ganz aufgeregt... hibbelig. Kann mich kaum beherrschein. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag... bye, daniela Wink
hey süße
jetzt kommt auch hier das fb von mir
der teil war einfach nur wieder genial
Selene schrieb:Der orangerote Feuerball schien hinter dem Meer aus Palmen zu versinken. Bald würde der Tag erneut der Nacht weichen. Einer viel zu heißen Nacht. Darauf würde ein neuer Tag folgen. Unschuldig und jung. Erneut würde das Leben seinen ganz normalen Lauf nehmen. Ein Leben, welches so glücklich hätte sein können.
dieser anfang ist einfach ein genialer einstieg..ich liebe es,wenn du so etwas schreibst...es ist einfach genial und einfach nur wunderschön geschrieben..das unterstreicht jedes mal deinen genialen schreibstil
penelope tut mir richtig leid..vor allem bin ich auch gespannt,wie sie dann so mit sarah und dem ganzen zusammenhängt..weil sie kennt ja sarah angeblich..jetzt mal nach dem foto zu urteilen
aber warum hat sie mit 16 schon geheiratet?
und dann noch der teil von lillian..die erinnerung an ihren geburtstag war total traurig..musste mir da echt die tränen verkneifen
und dann taucht auch wieder ihr vater auf...oh mann ich liebe diese geschichte
aber seit wann raucht lillian denn bitte?
der teil war einfach nur wieder megaklasse und freu mich schon wieder auf einen neuen teil von dir
hab dich lieb anneCool

Selene

Guten Morgen meine Süßen :knuddel:

@Dani: Wow, danke schön. Freut mich, dass dir die Kapiteln so gefallen haben. Ich habe leider Samstag bis Dienstag ein Blockseminar (auch Sonntag Uni, wie toll - in solchen Momenten wünsch ich mir sogar noch mehr als sonst in Wien zu wohnen und nicht in diesem Kaff), deshalb wird es wohl erst nächste Woche wieder eine Zugabe geben. Muss dir leider auch gleich sagen, dass ich die nächsten Tage allgemein sehr wenig Zeit haben werde und deshalb möglicherweise auch nicht so schnell wie die letzten Male beta lesen können werd, solltest du mir einen neuen Teil senden.

Zitat:
Allerdings, ich hatte erst vermutet dass ich mich im falschen Thread befinde, denn ich wusste anfangs nicht mehr wer Penelope überhaupt war. Verwirrter war ich dann als James auftauchte. Aber nun ist alles wieder okay.

Sie ist bis jetzt erst in wenigen Kapiteln vorgekommen. Das wird sich aber ändern, da sie eine sehr wichtige Rolle spielt.

Ich weiß, ich neige dazu, sehr viele Personen einzubauen, deshalb nochmals die kleine Liste der handlungstragenden Personen:
  • Sarah: leibliche Mutter Lillians
  • Maja: Sarahs Mutter
  • Ilse: Sarahs Großmutter
  • Eduardo: Sarahs Ehemann, Lillians leiblicher Vater
  • Penelope: Sarahs Freundin, ehemalige Haushälterin der Dominguez; verhalf Sarah zur Flucht
  • Salvador und Emilia: Schwiegereltern Sarahs
  • Oksana: arbeitete im Krankenhaus, in welchem auch ihre Mutter tätig war, als Sarah Lillian im November 1982 zu ihnen brachte. Diese vetraute ihr einen Umschlag an und bat um Wahrung ihrer Anonymität
  • Alex: Oksanas Ehemann
  • Rosa und Jorge: Lillians Adoptiveltern
  • Ana: Mutter Rosas
  • Arturo: Lillians Freund
  • Elena, Antonio: Freunde Lillians
  • Emilio: Sohn Elenas
  • Ricardo: Lillians Exfreund
  • Yolanda: Bekannte Lillians. Ihre Familie ist mit jener Arturos befreundet
Ich hoffe ihr verzeiht mir Verwirrungen aufgrund der vielen wichtigen Personen und verliert nicht das Interesse an der Geschichte. Wenn etwas unklar sein sollte, könnt ihr jederzeit nachfragen. Ich werde auch mehr versuchen in den Kapiteln kleine Infos als Erinnerungen einfließen zu lassen.
Übrigens: ich habe mich eh schon eingeschränkt, es hätte in meiner ursprünglichen, gedanklichen, Version noch einige weitere wichtige Personen gegeben. Ich verspreche aber, dass nun nicht mehr so viele dazu kommen werden.

Zitat: Ich wusste gerne was mit Sarah geschehen ist. Was hat sie dazu getrieben? Was ist mit ihr passiert? Wo ist sie jetzt? Lebt sie noch? Ich mache mir ehrlich gesagt Sorgen...

Dazu kann ich dir nur sagen, du wirst alles im Laufe der Geschichte erfahren. Sie hat zwar schon 34 Kapiteln, aber ein grundlegender Handlungsstrang hat erst jetzt begonnen.

Zitat:Ausserdem wüsste ich gerne wie es zu der Hochzeit kam. Wer Sarah die Erlaubnis gab.

Auch dazu schweige ich erst mal. Diesen Punkt werdet ihr aber recht bald erfahren.

Zitat:Lillian raucht? Wusste ich gar nicht.

Ja, eigentlich schon. Aber ich habe es glaub ich zuvor nur im 10. Kapitel miteinfließen lassen. Hab es als nicht so wichtig empfunden, auch weil sie es ja nur gelegentlich macht. Entschuldigt die Verwirrung.
Bei diesem Kapitel diente es als idealer Einstieg für das Gespräch, also hatte ich es wieder einfließen lassen.

Zitat:Ich sagte dir ja dass ich heulte. Aber die Stelle war wirklich zu traurig. :heul:

Es freut mich, dass dich die Stelle so berührt hat, aber zum Weinen wollte ich dich nicht bringen :knuddel:

Aber ich muss trotzdem sagen, dass es mich freut, dass ihr oft so mitlebt und -fühlt. Ich bin extrem skeptisch, jedes Mal wenn ich ein Kapitel online stelle. Ich zweifle oft, ob es mir tatsächlich gelungen ist, die Gefühle so zu übermitteln, wie ich es wollte.

Zitat: Ich hoffe dass sich bald aufklärt was alles passiert ist.

Naja, bald ist relativ Wink
Sagen wir so, im Laufe der Geschichte wird sich alles aufklären, Stück für Stück. Wenn ich es richtig anstelle wird sich mit fast jedem Kapitel ein wenig mehr die Tür öffnen.

Zitat: Ich freue mich auf jeden neuen Teil, bin schon ganz aufgeregt... hibbelig. Kann mich kaum beherrschein.

So gehts mir bei deiner Geschichte und Annes auch immer. Ich könnte immer zu weiterlesen, ohne Unterbrechung.

Zitat:Ich wünsche dir noch einen schönen Tag...

Danke, ich dir auch.



@Anne: Vielen Dank für dein Feedback, Süße. Freut mich, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat.

Zitat:dieser anfang ist einfach ein genialer einstieg..ich liebe es,wenn du so etwas schreibst...es ist einfach genial und einfach nur wunderschön geschrieben..

Danke, freut mich, dass er auch dir so gefallen hat. Ich persönlich hatte wieder gewisse Zweifel, ob es gut genug rüber kommt.

Zitat:penelope tut mir richtig leid..vor allem bin ich auch gespannt,wie sie dann so mit sarah und dem ganzen zusammenhängt..weil sie kennt ja sarah angeblich..jetzt mal nach dem foto zu urteilen

Tut mir leid für die Verwirrung. Penelope ist bis jetzt erst in wenigen Kapiteln vorgekommen, sie wird aber noch eine wichtige Rolle spielen, bzw. hat sie das auch in der Vergangenheit.

Zitat:aber warum hat sie mit 16 schon geheiratet?

Du musst dich noch ein wenig gedulden, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis ihr das erfährt.

Zitat:und freu mich schon wieder auf einen neuen teil von dir

Wegen dem blöden Blocktermin wird wie gesagt leider wahrscheinlich erst nächste Woche was draus.

Ich freu mich auch schon auf neue Kapiteln deiner wunderbaren FFs!



Ich wünsch euch noch einen wunderschönen Tag!

Hab euch lieb :knuddel:

Bussi Selene
Hallo, Süsse :knuddel:

Danke für die Aufklärung, jetzt seh ich einiges klarer...
Dass du keine Zeit zum schreiben hast kann ich mir denken. Sonntags Uni Eek pfui daibel.... hihi (wollte das immer schon mal schreiben... Unsure )
So kann ich mir Zeit lassen mit meinem neuen Kapitel, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben... Wink Nein, natürlich nicht. Ich schicke dir den Teil trotzdem wenn er fertig ist. Wann du ihn dann beta lesen kannst, überlass ich dir. Du hast dafür alle Zeit der Welt.

Wegen der Verwirrungen: mach dir keine Sorgen. Ich bin manchmal eh etwas schusselig, neben der Kappe. Aber die Erfahrung hast du ja schon gemacht: es ist als würdest du reden, ich verstehe die Worte, aber nicht das was du sagen willst. Aber bei deiner Geschichte ist es anders... irgendwie bin ich so vollkommen dabei, das jede Konzentrationsöturug (oh, mein Gott... gibt es so ein Wort tatsächlich?) Naja... das diese eben verschwinden. Und dann ist alles gut.

Zitat:Es freut mich, dass dich die Stelle so berührt hat, aber zum Weinen wollte ich dich nicht bringen :knuddel:

Aber ich muss trotzdem sagen, dass es mich freut, dass ihr oft so mitlebt und -fühlt. Ich bin extrem skeptisch, jedes Mal wenn ich ein Kapitel online stelle. Ich zweifle oft, ob es mir tatsächlich gelungen ist, die Gefühle so zu übermitteln, wie ich es wollte.

Hallo? Was sagten wir über Selbstkritik? Sie ist ein heimtükisches Biest... du solltest ihr nicht trauen...

Ausserdem wünsche ich dir noch einen schönen Morgen, einen noch schöneren Tag, und eine hoffentlich, trotz all dem Stress, eine angenehme Woche...
Bis bald, hab dich lieb... dani :hi:
Hey meine süße!

ich sitze gerade in der schule. Aber der Teil hat mich total verzaubert, hab nichmal gemerkt wie die andern getippt haben.
Deine Geschichte ist so wunderschön. Aber auch so traurig.
Es ist zwar alles manchmal ein wenig kompleziert, aber bis jetzt blicke ich noch gut durch.

Ich würde gerne so vieles wissen. Aber du hast ja gesagt, dass es sich alles aufklären wird. Also warte ich gespannt.

ICh freue mich schon sehr auf den neuen teil.

Hab dich lieb
Zora

Selene

Hallo meine Süßen :knuddel:

@Dani:
Zitat:Sonntags Uni Eek pfui daibel.... hihi (wollte das immer schon mal schreiben... Unsure )

Das war wirklich sehr mühsam Rolleyes Zum Glück kommt sowas nur sehr selten vor. Jede Woche sieben bis acht Tage Uni würd ich nicht überstehn.

Zitat:Hallo? Was sagten wir über Selbstkritik? Sie ist ein heimtükisches Biest... du solltest ihr nicht trauen...

Okay, ich werds versuchen.

@Zora: Danke schön für dein Feedback! Freut mich, dass dir der neue Teil so gefallen hat.

Zitat:Es ist zwar alles manchmal ein wenig kompleziert, aber bis jetzt blicke ich noch gut durch.

Wenn mal etwas unklar sein sollte, einfach fragen Smile

@alle: Ich habe ein neues, wenn auch für meine Verhältnisse kurzes, Kapitel für euch. Ich hoffe, es gefällt euch. Freu mich wie immer schon sehr auf eure Feedbacks.

Wünsch euch ein schönes Osterfest!

*hel* :knuddel: Bussi Selene



35. Teil

Sarah

1981

Das Mondlicht tauchte das Zimmer in ein sanftes Licht. Ihre brennenden Augen fixierten den silbernen Kreis am schwarzen Himmel. Um ihn funkelnden zahlreiche Sterne. Sie erhob sich langsam, die Schmerzen im Unterleib ignorierend. Ihre Hände berührten die kühlen Griffe der gläsernen Balkontür. Sie öffnete diese langsam. Ein warmer Wind umgab sie augenblicklich. Sie schritt zur Brüstung und blickte auf den großen Garten unter sich. Ein paar Grillen zirpten in den Büschen. Eine kleine Katze lief zwischen den Palmen.
Sarah beobachtete die großen Blätter der Palmen wie sie sich im Wind bewegten. Sie erinnerte sich daran, wie sie zum ersten Mal die Hacienda betreten hatte. Es war ein heißer Tag gewesen. Zwei Wochen nach der Hochzeit. Sie war glücklich gewesen. So glücklich.
Die Tränen tropften auf den knarrenden Holzboden. Sie drehte sich um und starrte auf das leere Bett. Irgendwann hatte sie sich damit abgefunden, dass er sie in vielen Nächten alleine ließ.
Das ist kein Leben. Hatte Isabel gesagt.
Nein. Hatte Sarah geantwortet.
Sie hatte den letzten Nachmittag erneut mit ihrer Schwägerin und Penelope verbracht. Am frühen Abend war sie zu Emilia gefahren um ihr Kuchen zu bringen. Die Schwiegermutter war jedoch noch nicht zuhause gewesen. Sarah besaß einen Schlüssel. Sie war durch die große Villa gegangen und hatte nach ihr gesucht. Dabei hatte sie eine Begegnung gemacht, welche sie in Schwierigkeiten bringen konnte.
Sarah spielte unruhig mit den Fingern. Ob Eduardo davon wusste? Wusste er, in welche Geschäfte sein Vater möglicherweise verwickelt war? Sie schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein. Es musste eine Erklärung dafür geben.
Sarah setzte sich auf den hölzernen Hocker und fixierte die Balkonbrüstung. Wie hatte es nur soweit kommen können?
Das Knarren der Schlafzimmertür riss sie aus ihren Gedanken. Sie zuckte zusammen. Ihre Beine begannen zu zittern.
„Sarah?“ Er fand sie sofort.
Sie hob den Kopf nicht. „Ich konnte nicht schlafen...“ Sie biss sich auf ihre Unterlippe. „Wo warst du?“
Eduardo betrachtete sie eingehend. „Ich musste arbeiten.“
Sarah nickte, obwohl sie wusste, dass er nicht die Wahrheit sprach. Der Geruch anderer Frauen schien geradezu an ihm zu haften. „Du bist gewiss müde.“
„Ja...Du warst heute bei meinen Eltern, habe ich Recht?“
„Isabel bat mich deiner Mutter Kuchen zu bringen. Sie war nicht zuhause...“
„Du bist einfach in das Haus eingedrungen.“ Seine Stimme hob sich.
„Nein.“ Ihre Stimme klang beschwichtigend. „Ich dachte, sie ist vielleicht im Garten oder schläft. Ich wollte ihr nur den Kuchen übergeben.“
Er seufzte. „Gib mir den Schlüssel!“
„Aber, Eduardo, ich wollte nur...“
„Mein Vater ist sehr wütend auf dich. Und ich auch. Mach es nicht noch schlimmer. Du hattest kein Recht im Haus meines Vaters herumzuspionieren!“
„Aber...“ Sarah schüttelte verständnislos den Kopf.
„Mach das nie wieder, hörst du?!“
Sie nickte. „Der Schlüssel liegt auf der Kommode.“ Ihre Stimme zitterte.
Sarah zuckte zusammen, als er ihre Wange berührte. „Du musst mich verstehen.“ Sie hatte immer verstanden.
Eduardo ging zurück ins Schlafzimmer und nahm den Schlüssel an sich. Sarah folgte ihm langsam. Sie überlegte ihm von ihrem Verdacht zu erzählen, entschied sich jedoch dagegen. Zuerst würde sie Penelope einweihen.
„Ich muss nächste Woche für ein paar Tage nach Perú.“
Sie nickte. Für einen kurzen Moment erhellte ein Hoffnungsschimmer ihr Herz. „Nimmst du mich mit?“
Eduardo betrachtete sie Stirn runzelnd. Sarah stand vor der Balkontür. Das Mondlicht umhüllte sie in einen geradezu atemberaubenden Glanz. Er wandte sich von ihr ab. „Das geht diesmal leider nicht.“
„Früher hast du mich immer mitgenommen...“ Sie biss sich auf die Unterlippe, wünschte, das nicht gesagt zu haben.
„Setz dich.“ Er wies auf das Bett. Sie folgte seinen Worten. Er setzte sich ebenfalls und ergriff ihre zitternden Hände. „Du bist kein Kind mehr. Du musst verstehen, dass das nicht immer geht. Ich mache keinen Urlaub, ich arbeite. Aber Ende Februar fliegen wir nach Belize, versprochen.“ Er strich über ihre Wange. Für einen Moment hatte seine Stimme einen sanften Ton angenommen. Beinahe wie früher. „Na, wie klingt das?“
„Schön.“ Sie mühte sich um ein Lächeln.
„Wie war dein Tag?“
Sarah blickte ihn überrascht an. „Ich hatte einen schönen Tag, danke.“
Eduardo nickte. „Das freut mich.“ Er betrachtete sie eingehend. „Warst du beim Arzt?“
Sie seufzte leise und wandte sich von ihm ab. „Es ist nur eine Magenverstimmung.“
Seine Gesichtszüge verspannten sich. Er nickte.
„Es tut mir leid.“ Flüsterte sie.
„Es ist nicht deine Schuld.“ Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln.
Sarah fixierte einen imaginären Punkt auf den Fußboden. Ein Kind würde vieles erleichtern. Die Familie würde sie endlich als eine von ihnen betrachten. Ihr Wert würde als Mutter steigen. Vielleicht würden Eduardo und sie auch wieder zueinander finden. Trotz allem, was passiert war. Andrerseits fühlte sie sich mit ihren knapp achtzehn Jahren noch nicht bereit für ein Kind. Auch wenn sie sich einerseits nichts sehnlicher wünschte, etwas in ihrem Herzen wollte noch warten. Ein Kind könnte außerdem auch einiges erschweren. Werde bloß nicht schwanger. Wenn du schwanger bist, hat er dich für immer an sich gekettet. Hatte Isabel gesagt. Was war das für eine Schwester, die so über ihren eigenen Bruder sprach?
„Komm her.“ Er zog sie langsam an sich. Seine Hände berührten ihren Körper sanft. Sie schloss die Augen. Tränen rannen über ihre Wangen. Sarah atmete tief durch und versuchte sich allein auf die verblassenden Erinnerungen in ihrem Herzen zu konzentrieren. Anders konnte sie es nicht mehr ertragen.
hey süße
und hier auch wieder ein neuer teil von dir
glaubst gar nicht,wie ich mich gefreut habe
aber so wie aussieht,ist das eheleben und vor allem das leben mit eduardo doch nicht so toll wie es sich sarah vorgestellt hat
vor allem was hat sie bitte im haus gesehen?gehört der vater vom eduardo zur mafia oder so was ähnlichem?
und wie eduardo reagiert hat..voll heftig...wie er so nach den schlüsseln verlangt
bin echt gespannt,wann sarah erkennt,dass eduardo doch nicht so toll ist
freu mich schon auf einen neuen teil von dir,aber hetz dich bitte nicht
hab dich lieb anneCool

p.s.:bei "One lifetime experience" gibt es einen neuen teilWink

Selene

Hallo Süße :knuddel:

Danke schön für dein Feedback! Hab mich total darüber gefreut!
Es ist schön zu wissen, dass ihr meine FF so gerne lest. Smile

Wie gesagt hab ich zur Zeit, besonders bis Mai, viel Stress, werd mich aber bemühen bald weiter zu schreiben.

Hab dich lieb
Bussi Selene
hi meine süsse...
Und wieder mal... ich bin sprachlos. Und an dieser Stelle müsstest du denken "Überleg dir mal was neues..." und ich hätte keine Antwort für dich.
Aber da sehen wir mal locker drüber hinweg...
Was rede ich für Blödsinn?
Zum Thema bitte...
Also:
Zum ersten wüsste ich zu gerne was mit Sarah geschehen ist. Warum wird sie von Eduardo so mies behandelt? Was ist nur passiert? Was hat sie über seinen Vater herausgefunden? Ich hoffe doch nichts was ihr Leben gefährden könnte... bitte.
Ich weiss ja nicht warum Eduardo sich so veränderte, aber ich hoffe dass er Sarah wenigstens nicht körperlich misshandelt. Psychisch scheint sie ja schon ziemlich angeschlagen zu sein. Also... ich meine, es scheint als würde er sie schon mit Worten gering halten.
Was sind das für Unterleibsschmerzen? Ist sie wirklich nicht schwanger? Es ist doch nichts schlimmes, oder?
Man, ich mach mir echt ein bisschen sorgen.
Und nun wüsste ich auch gerne wie es mit Lillian weiter geht. Ich bin so vernarrt in ihre Geschichte. Ich hoffe du schaffst es bald was neues zu schreiben. Aber ich will nicht dass du dich stresst, immerhin sagtest du ja dass du ziemlich viel arbeit hast.
Ich hab dich lieb, drücke dich feste... Yela
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