GilmoreGirls.de - Community in Deutschland

Normale Version: Nachtigallen (Dark)
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Oh mein gott

Selene!

Du kannst so toll schreiben.
Erstmal zum ersten teil

der anfang war wunderschön..richtiges gänsehaut feeling

und der zweite teil war auch einfach nur wow
Der brief von Sarah war so schön...

ich bin gespannt was ihre geschichte ist...
Irgendwie kann sie einem nur leid tun....

knuddel dich mal
zora

Selene

Hallo ihr Süßen :knuddel:

@Lava: So schnell schreib ich eigentlich meist gar nicht. Muss ja nebenbei an Seminarsarbeiten schreiben, zur Uni fahren und möchte auch meine Freunde nicht vernachlässigen, und kann deshalb bei meinen Geschichten oft nur ein paar Absätze pro Tag schreiben. Aber hin und wieder wenn ich grad ein wenig mehr Zeit hab überkommts mich halt und ich schreib auch gleich einen langen Teil aufeinmal.
Das ist irgendwie so eine Angewohnheit von mir, dass ich immer viele Charaktere in meine Geschichten miteinbringe. Also wenn mal etwas unklar sein sollte, sagt es mir einfach und ich kläre es auf.
Freut mich, dass dir der Teil so gut gefallen hat! Vielen Dank für dein Feedback!

@Noir-Girl: Danke schön für dein Feedback! Hab mich total darüber gefreut!

@alle: Hab schon weitergeschrieben, ist aber noch zu wenig zum Posten. Werd mich aber bemühen, den neuen Teil bald reinzustellen.

Bussi Selene
Hey, Selene!
Jetzt schreibe ich dir frisch aus Sevilla, bin seit zwei Wochen hier und habe neuerdings wieder Internet. Jetzt muss ich fleissig schreiben, damit ich das Deutsch nicht verlerne, denn ich bin ohne meine Familie hier.
Und jetzt zu dir:
Der Brief war soooo toll, ich bin nur so dahin geschmolzen... Lillian und Sarah tun mir beide irgendwie leid. Die Unterhaltung zwischen Ana und Lillian war fantastisch. Vor allem das:

Zitat:... „An Spitzenunterwäsche.“
„Wie bitte?“ Ana musterte ihre scheinbar zur Unzucht verführte Enkeltochter schockiert. ...

Tut mir leid, im Moment fällt mir nicht so arg viel ein. Ich weiss nur, deine FF sollte für den Welt-Literatur-Preis nominiert werden. Mindestens. Werde fleissig weiterlesen und selbst weiterschreiben, bist dann die erste die erfährt wenn ein Teil fertig ist... Wink
Also, schreibsel mal schön weiter... daniela

Selene

Hallo ihr Süßen :knuddel:

[SIZE=2]@MinowaySunshine: Wow, danke schön für dein Feedback! Freut mich, dass dir der Teil so gefallen hat![/SIZE]

@alle: So, hab zwei neue Teile für euch. Ich hoffe, sie gefallen euch. Freu mich über FBs!

Bussi Selene


20. Teil

Rosa

Spanish Harlem, 1976

Die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich durch den dünnen Vorhang. Rosa erwachte mit einem Lächeln auf den Lippen. Sie erhob sich langsam und ging zum Fenster um den Vorhang beiseite zu schieben. Die Straße wirkte wie ausgestorben. Lediglich zwei kleine Kinder spielten mit einem alten Fußball auf dem verschmutzten Beton. Rosas beste Freundin Cristina hasste Spanish Harlem. Der Anblick der ungepflegten Straßen und alter, teilweise baufälliger, Gebäude verstärkten die negativen Gefühle zusätzlich. Cristina würde alles dafür tun um das Viertel verlassen zu können. Rosa teilte die Einstellung ihrer Freundin nicht. Natürlich würde sie die Chance nutzen in einen wohlhabenderen Teil New York Citys zu ziehen, sollte sich diese eines Tages ergeben. Aber sie würde ihr Leben genauso in Spanish Harlem verbringen. Sie war hier aufgewachsen, es war ihr Zuhause. Hier lebten alle Menschen, die ihr etwas bedeuteten. Ohne Jorge würde sie sowieso nirgendwohin gehen. Rosa drehte sich lächelnd um und betrachtete ihren noch schlafenden Ehemann. Sie hatte lange nicht daran geglaubt, jemals so eine Liebe erleben zu können, war aufgrund dessen jedoch nie verzweifelt. Sie hatte geglaubt und akzeptiert, dass schon alles noch so kommen würde, wie es kommen musste. Rosa fühlte sich wie in einem Traum. Jeden morgen öffnete sie die Augen nur sehr vorsichtig, aus Angst sie könnte ihr neues Leben tatsächlich nur geträumt haben.
„Rosa?” Jorge betrachtete sie lächelnd.
„Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“
„Komm her.“
Rosa ging zurück zum Bett und ließ sich in dieses sinken. Jorge zog sie an sich. „Was machst du denn schon auf um diese Zeit?“
„Ich liebe den frühen Morgen. Da lässt es sich am besten Nachdenken.“
„Nachdenken? Wozu machst du so etwas Unnötiges? Heute ist Sonntag und du musst nicht arbeiten.“ Er spielte mit einer ihrer dunklen Haarsträhnen.
Rosa lachte. „Aber deshalb höre ich doch nicht mit dem Denken auf. Manchmal glaube ich, dass ich einen kleinen Jungen geheiratet habe und keinen Mann.“
„In jedem Mann steckt auch ein kleiner Junge.“
„Das sagt meine Mutter auch immer.“
„Meine auch.“ Rosa lachte. „Außerdem können wir nicht mehr lange ruhen. Wir müssen zur Kirche und danach zu euch zum Essen.“
Jorge rollte mit den Augen. „Was haltest du davon, wenn wir die Kirche und die Familienfeier heute auslassen? Vielleicht fällt es ja niemandem auf...“
„Eher würde es wohl nicht auffallen, besuchten wir die Feier nicht. Du weißt, Consuela Moldavo und meine Mutter übersehen keine Kirchenabwesenden.“
„Ist Ana denn wirklich jeden Sonntag ihres Lebens in der Kirche gewesen?“
„Früher sogar auch an Samstagen...Ich habe meine Mutter schon zwei Tage nicht gesehen, das ist ein Mitgrund, warum ich auf jeden fall in die Kirche möchte...“
„Welch christliches Motiv...Ana ist übrigens heute gewiss eingeladen, schließlich gehört sie jetzt auch zur Familie...“
„Nur die Feier und keine Kirche? Das wird nichts. Wie gesagt, sie würden unsere Abwesenheit bemerken und wir müssten uns danach ewig rechtfertigen...“ Rosa schüttelte überzeugt den Kopf.
Jorge drückte sie sanft auf das weiche Bettlaken und küsste sie. „Was habe ich mir nur mit dir eingebrockt?“
„Tja, das hättest du dir eben vor deinem Antrag überlegen müssen. Nun hast du mich am Hals.“
„Ich glaube, damit kann ich leben.“ Er küsste sie ein weiteres Mal.
Rosa fuhr ihm lächelnd durch sein dunkles Haar. „Das ist einer dieser Moment, in denen ich mich so lebendig fühle. Glaubst du, wird das mit uns immer so sein?“
Jorge betrachtete sie nachdenklich. Seine früheren Beziehungen waren oberflächlich gewesen und hatten ihn sehr bald gelangweilt. Rosa wusste nicht, wie sehr er seine Exfreundinnen verletzt hatte. Er würde es ihr auch niemals erzählen. Sie würde sich dann nur unnötige Sorgen machen. Denn Rosa war etwas Besonderes. Er liebte sie aus tiefstem Herzen und würde sich eher das Leben nehmen als ihr Schmerzen zuzufügen. „Ja, bis in alle Ewigkeit.“ Er küsste sie leidenschaftlich.
Rosa zog ihn enger an sich. „Ein, zwei Stunden haben wir schon noch Zeit.“
Jorge grinste. „Deiner Mutter würde das nicht gefallen...“
„Würdest du bitte endlich aufhören über meine Mutter zu sprechen?“ Sie küsste ihn zärtlich. Ihre Hände strichen sanft über seinen Rücken.
„Mir scheint, du hast daran Gefallen gefunden.“
Rosa lachte. „Ich hatte auch über achtzehn Jahre darauf gewartet. Im Gegensatz zu dir...“ Sie zwinkerte.
„Und lohnte es sich?“
„Werden Sie nicht unverschämt, Señor.“ Sie verzog gespielt beleidigt den Mund. „Wenn du das nicht gemerkt hast, ist es sehr traurig.“
Jorges Hände wanderten unter ihr dünnes Nachtkleid. Er verschloss ihren Mund mit einem sanften Kuss.


21. Teil

Sarah

Stockholm, 1977

Sarah beobachtete eine sich fröhlich unterhaltende Familie, die gerade am Springbrunnen vorbeiging. Die junge Frau mit den viel zu rot geschminkten Lippen trug einen großen Picknickkorb. Neben ihr hüpfte ein kleines rothaariges Mädchen mit kurzen Zöpfen und trällerte ein Lied, welches es vor wenigen Stunden im Kindergarten gelernt hatte. Hinter ihnen gingen zwei Jungs im jugendlichen Alter, welche ihre Schwester belustigt musterten und einen kurzen Blick wechselten. Der Vater der fünfköpfigen Familie bildete das Schlusslicht der kleinen Gruppe. Er trug zwei Decken und lobte seine Jüngste immer wieder für ihren Gesang. Sarah schien das Bild unwirklich, aber doch so schön. Es zeigte eine Familienidylle, welche sie niemals kennen gelernt hatte. Eine Familie aus Filmen und Büchern, aber nicht aus dem wirklichen Leben. Zumindest nicht aus ihrem. Ihr Vater wäre niemals auf den Gedanken gekommen ein Picknick mit seiner Frau und seiner Tochter zu machen. Eher hätte er ein Fußballspiel verpasst. Oder sich selbst körperliche Schmerzen zugefügt. Sarah hatte schon lange nichts mehr von ihren Vater gehört und das war ihr nur Recht. Sie dachte kaum mehr an den großen, attraktiven Mann, welcher meist im Eiltempo mit seiner großen Aktentasche an ihr vorbeigerast war und sich schließlich von seiner erst elfjährigen Tochter in flagranti mit seiner Sekretärin hatte erwischen lassen. Maja schien es geradezu ein Wunder, dass Sarah überhaupt noch an die wahre Liebe glaubte. Doch ihre Tochter hatte sich eine eigene Vorstellung von Leben und Lieben gebildet, welche vor allem auf den Geschichten Melissas oder anderen Büchern basierte. Das Schicksal ihrer Mutter erklärte sie sich mit der vermeintlichen Tatsache, dass ihr Vater eine fatale Fehlentscheidung gewesen wäre. Maja hatte selbst zugegeben, dass es eher freundschaftliche Gefühle und eine sehr ausgeprägte sexuelle Anziehung gewesen war, welche sie dazu gebracht hatte den Antrag anzunehmen. Natürlich hatte sie dies nicht vor Sarah gesagt, aber zu ihrer Freundin Eeva, mit welcher sie sich ungehört im Wohnzimmer geglaubt hatte. Maja hatte ihre große Liebe bereits in sehr jungen Jahren erlebt, mit einem Studenten aus London, welcher eine Zeit in Stockholm studiert hatte. Bevor er schließlich zurück nach Großbritannien gegangen war, hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht, doch hatten sie ihre Vorstellungen eines emanzipierten Lebens und die innige Beziehung zu Ilse daran gehindert diesen anzunehmen. Eine Entscheidung, die sie bis heute bereute. Natürlich sollte ihre wohlbehütete Tochter auch davon nichts erfahren. Doch Ilse hatte es dem Mädchen eines Nachmittags, in einem schon etwas angeheiterten Zustand, bei einem ihrer Gespräche von Frau zu Frau erzählt. Deren Erzählungen über die Beziehung Majas und Erics beinhalteten jedoch lediglich wenige zusammengefügte Tatsachen. Die wildromantische Hintergrundsgeschichte hatte sich ihre Enkeltochter selbst ausgemalt und schließlich früher oder später daran zu glauben begonnen, dass es tatsächlich genauso passiert sein musste. Sarah stellte sich oft vor, wie ihr Leben wohl aussähe, wäre ihre Mutter ihrem Herzen gefolgt. Wie viel Leid wäre auch ihr selbst erspart geblieben. Die Tatsache, dass ihre Existenz ohne ihren Vater gar nicht möglich wäre, ignorierte sie. Den Charakter ihrer Mutter, ihr oft so melancholisches Gemüt, führte sie auf deren verlorene Liebe zurück. Würde sie nun ebenso werden wie Maja? Der Druck auf Sarahs Herz verstärkte sich. Eduardo und sie hatten sich jeden Tag getroffen. Die Stunden mit ihm waren wie eine Offenbahrung für sie gewesen. Sie wusste, dass sie ihn liebte und dass dieses unbeschreibliche Gefühl unsterblich sein würde. Doch er würde sie verlassen. Morgen schon würden sie sich nicht mehr im Park treffen. Morgen schon würde sie ihr altes Leben wieder aufnehmen müssen. Er würde wieder zurück in Bogotá sein und sie alleine zurück gelassen haben. Tausende Kilometer würden zwischen ihnen liegen. Sarahs Augen begannen zu tränen. Sie hatte ihm bis jetzt nicht anvertraut, was sie für ihn empfand. Aus Angst, er könnte sie auslachen. Aber wahrscheinlich wusste er es ohnehin. Vielleicht würde Sarah auch eine dieser unglücklichen Lieben erleben, in welchem Frauen ihr Herz auf ewig einen Mann verschenkt hatten, der sie nicht auf dieselbe Art lieben konnte.
„Sarah?“ Eduardos sanfte Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
Obwohl ihr Herz schmerzte, machte es einen kurzen freudigen Sprung. Ihr gelang ein leichtes Lächeln.
Eduardo setzte sich Stirn runzelnd neben sie. „Alles in Ordnung?“ Er musterte sie prüfend.
„Ja...natürlich. Mir ist nur etwas ins Auge gekommen.“ Sie wischte sich die letzte Träne von der Wange.
„Hör mal, Sarah. Ich hab eine schlechte Nachricht. Es gibt ein Problem bei José zuhause. Er musste sich darum kümmern, dass wir einen früheren Flug bekommen. Ich habe leider nur zwei Stunden Zeit.“
Sarah versetzte es einen schmerzhaften Stich. Ihre Stimme zitterte. „Es ist doch nichts Ernstes?“
„Ich weiß es nicht genau, er wollte noch nicht mehr dazu sagen.“
Sarah nickte und senkte den Kopf.
„Es tut mir leid.“ Er hob ihr Kinn sanft. „Wir holen das nach, versprochen.“
Sie musterte ihn Stirn runzelnd. Die Wärme seiner goldbraunen Augen verstärkte den Druck auf ihrem Herzen so sehr, dass sie zu ersticken glaubte. Sie wich seinem Blick aus. „Wann denn?“
Als seine Finger ihr Haar berührten, begann eine sanfte Wärmewelle für einen Moment den Schmerz zu erlösen. „Ich werde versuchen spätestens zu deinem Geburtstag wieder hier zu sein.“ Antwortete er leise. Seine Hände umschlossen die ihren. Sarah bat innerlich, er möge sie nie wieder los lassen. „Sarah?“
Sie hob den Blick und drohte ein weiteres Mal in seinen Augen zu versinken. „Du musst das nicht. Diese Flüge sind teuer. Es ist in Ordnung...“ Ihre Stimme versagte.
„Nein, das ist es nicht.“ Eduardo musterte sie lächelnd. „Ich würde es nicht aushalten, dich nicht wieder zu sehen.“ Er strich sanft über ihre Wange. „Ich habe dir noch gar nicht gesagt, dass du etwas ganz Besonderes für mich bist.“
Sarahs Augen begannen zu tränen. „Ich werde dich vermissen.“ Flüsterte sie mit erstickter Stimme.
Er verwischte ihre Tränen. „Du brauchst nicht zu weinen, mein Engel. Ich werde dich anrufen und dir schreiben, so oft es geht. Das verspreche ich dir. Solltest du mich brauchen, steige ich in das nächste Flugzeug und bin in weniger als einem Tag bei dir.“
Sarah senkte den Blick. Eduardo strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Das ist nicht das Ende, das ist erst der Anfang. Ich würde das nicht sagen, wäre es mir nicht ernst.“
Sie atmete tief durch und hob zögernd den Kopf. „Es werden Tausende von Kilometern zwischen uns liegen...“ Flüsterte sie mit erstickter Stimme.
Er fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Lippen. „Du glaubst doch an Schicksal. Denkst du denn wirklich, dass eine geografische Distanz etwas an ihm ändern könnte?“
Diesmal waren es Tränen der Freude und Erleichterung, welche über ihre Wangen rannen. Der Druck auf ihrem Herzen lockerte sich ein wenig. Sie lächelte leicht und schüttelte den Kopf. „Nein. Das kann es nicht.“
Seine Hände strichen über ihren Rücken. Er zog sie langsam an sich. Sie wurde von einem Schwindel erregenden Zustand erfasst als seine Lippen die ihren berührten. Sarah schloss die Augen. Nach einer Weile löste sich Eduardo langsam von ihr und musterte sie lächelnd. „Du bist so wunderschön.“
Sie lächelte verlegen. „Ich liebe dich.“ Entfuhr es ihr plötzlich. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und blickte ihn unsicher an. Doch seine Miene veränderte sich nicht.
„Ich habe etwas für dich.“ Er zog eine kleine Schachtel aus der Hosentasche.
„Was ist das?“ Sarah musterte sie neugierig.
„Öffne sie, dann weißt du es.“ Er lächelte.
Ihr Herz raste, als sie die kleine Schachtel öffnete. Als sie den Inhalt erblickte, weiteten sich ihre Augen. „Das...das kann ich nicht annehmen.“ Sie ergriff das silberne Armband mit den funkelnden blauen Steinen zögernd.
„Gefällt es dir nicht? Wir können es auch umtauschen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Es ist wunderschön. Aber es war gewiss sehr teuer. Du musst mir nichts Teures schenken.“
Eduardo lächelte sanft. „Ich weiß.“ Er half ihr es anzulegen.
Sarah umarmte ihn. „Danke. Aber nicht nur dafür.“
Er fuhr zärtlich durch ihr langes Haar.
„Ich vermisse dich jetzt schon...“ Ihre Augen begannen erneut zu tränen. Sie löste sich zaghaft von ihm. „Du kommst doch wirklich wieder?“
Er strich über ihre Wangen. „So oft es mir möglich sein wird. Und eines Tages werde ich dich mit mir nach Kolumbien nehmen.“
Als sich ihre Lippen erneut berührten, schien die Welt für einen kurzen Moment still zu stehen.
was soll ich denn noch zu dir oder deine geschichte oder deinen schreibstil sagen?
ich kann mich ja nicht immer wieder wiederhole...aber das muss ich wohl machen
deine geschichte und dein schreibstil ist einfach genial
ich liebe diese szene zwischen rosa und ihrem mann...ich fand das irgendwie total süß
und dann auch noch sarah und eduardo....du kannst so schön die spannung zwischen den beiden beschreiben und was sie machen und so
das ist einfach nur toll...du musst unbedingt irgendwann mal ein buch schreiben oder journalistin werden
freu mich schon auf den nächsten teil
mfg lavaCool
Ah Selene!

Schon wieder so ein genialer teil.
Ich kann immer nur erwähnen wie toll ich deine ff und deinen schreibstil finde.
Zwischen Rosa und Jorge fand ich es total süß.
Und auch Sarah ist toll. Sie tut mir leid. Ist bestimmt hart das er geht.
Aber das ist so schön zwischen den beiden *wub*

Freu mich schon auf den nächsten teil

gruß und kuss
zora

Selene

Hallo ihr Süßen :knuddel:

Danke schön für eure Feedbacks! Freut mich, dass euch die Teile wieder so gut gefallen haben! :freu:

Ich hab noch einen kleinen Übergangsteil für euch, den ich gleich posten möchte, weil ich nicht weiß, wann ich wieder zum Schreiben komme (hab die nächsten 3 Wochen viel Stress).

Freu mich über FBs!

Bussi Selene



22. Teil

Lillian

Spanish Harlem, 2000

Es war kurz vor halb sieben als Ana aus einem tiefen Schlaf erwachte. Sie erhob sich langsam und folgte den leisen Geräuschen in das kleine Badezimmer. „Lillian? Warum hast du mich nicht geweckt, Cariña?“
Ihre Enkeltochter drehte sich langsam zu ihr. „Es ist doch noch ein wenig Zeit. Du hast so gut geschlafen.“
Ana musterte die junge Frau in dem roten Kleid Rosas lächelnd. „Du hast dich so hübsch gemacht.“
Lillian betrachtete sich kritisch im Spiegel und fasste einzelne Haarsträhnen mit einer Spange zusammen. „Danke.“
„Ich bin mir sicher, dass deine Eltern uns gerade beobachten. Sie sind gewiss stolz auf dich.“
Lillian schloss die Augen und atmete tief durch. Ein drückendes Gefühl beschlich ihr Herz und umfasste es schmerzhaft.
„Cariña, ist alles in Ordnung?“ Ana trat besorgt einen Schritt näher.
„Ich habe nur leichte Kopfschmerzen.“
Ana runzelte die Stirn. „Du trinkst zu wenig. Das ist eines der Hauptprobleme der jungen Leute.“
Lillian gelang ein leichtes Lächeln. „Ich trinke ausreichend, Großmutter.“
Gerade als Ana etwas erwidern wollte, klopfte es an der Wohnungstür.
„Das ist gewiss Elena.“ Lillian lief an ihrer Großmutter vorbei und öffnete die Tür.
„Hi. Wir sind etwas zu früh da. Ich hoffe, das ist kein Problem.“
„Hi. Nein, kommt rein!“ Begrüßte Lillian ihre beste Freundin und deren kleinen Sohn lächelnd. „Wie geht es dir, Emilio?“
„Emilio, mein kleiner Engel!“
Emilio stürmte auf Ana zu und ließ sich lachend von ihr auf den Arm nehmen.
Elena schloss lächelnd die Tür. „Danke, Ana, dass du auf meinen Kleinen aufpasst.“
„Ach, Querida...“ Ana strich ihr sanft über die Wange. „Ich mache nichts lieber als das.“
„Möchtet ihr Tee? Wir haben noch Zeit.“ Lillian wartete die Antwort nicht ab und begann Wasser zu kochen. Elena, Ana und Emilio setzten sich währenddessen auf das Sofa.
„Wie geht es dir denn?“
„Danke, sehr gut.“
Ana runzelte die Stirn. „Ich hatte diese Woche Glück beim Kartenspiel. Du hast mir ein paar Tricks verraten. Ich finde, dir steht ein kleiner Teil meines Gewinnes zu...“
Elena wich ihrem Blick aus. „Das ist wirklich sehr großzügig von dir. Aber wir kommen über die Runden...“
Lillian beobachtete ihre Freundin schweigend und seufzte leise. Sie wusste, dass ihre Freundin nicht die Wahrheit sprach.
„Stolz, Querida, ist eine Sünde.“ Meinte Ana sanft.
„Uns fehlt es an nichts, wirklich. Danke, Ana.“
Die ältere Frau atmete tief durch und blickte auf die Spitzen ihrer Pantoffeln. Schließlich nickte sie. „Versprich mir, dich an mich zu wenden, solltest du Probleme - egal welcherart - haben.“
Elena lächelte leicht. „Das werde ich. Vielen Dank.“
Ana erwiderte das Lächeln und wandte sich an Emilio. „Was machen wir denn heute Schönes? Ich habe ein paar alte Brettspiele Rosas gefunden. Wie klingt das?“
„Toll.“ Der Junge strahlte begeistert.
Lillian stellte die Teekanne auf den kleinen Tisch und schenkte jedem ein, bevor sie sich schließlich ebenfalls setzte.
Ana nippte lächelnd an ihrer Tasse. „Köstlich. Der Tee aus dem neuen Laden hat höchste Qualität. Apropos, hast du den neuen Verkäufer bemerkt, Elena? Gustavo ist wirklich sehr zuvorkommend und zudem noch äußerst attraktiv...“
„Großmutter!“ Lillian seufzte.
„Was denn? Bist du etwa anderer Meinung?“
„Ich kenne Gustavo. Er ist tatsächlich sehr attraktiv.“ Antwortete Elena artig.
Ana lächelte zufrieden und wechselte das Thema. Sie unterhielten sich noch ein wenig, ehe Arturo Lillian und Elena um Punkt halb acht abholte.

„Deine Großmutter war heute richtig nett zu mir.“ Meinte Arturo Stirn runzelnd, als sie bei dem Club ankamen. „Es ist doch alles in Ordnung?“
„Natürlich.“ Lillian lächelte kurz. „Wo sind denn die anderen?“ Sie blickte sich suchend um.
„Wahrscheinlich schon drinnen. Kommt.“ Die jungen Frauen folgten ihm in das alte Gebäude. Als sie ein paar seiner Freunde auf einem der hinteren Tische erblickten, ergriff Elena Lillians Arm. „Geh schon mal voraus, Arturo. Wir kommen gleich nach.“ Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie ihre Freundin zu den Sanitärräumen.
Arturo blickte den beiden kopfschüttelnd nach. „Was machen Frauen eigentlich immer gemeinsam auf der Toilette?“
„Das wüsstest du wohl gern.“ Meinte Elena und zog Lillian in den Raum.
„Was ist denn los?“ Diese musterte ihre Freundin verwirrt.
„Dasselbe wollte ich dich fragen...“ Elena betrachtete Lillian Stirn runzelnd. „Du bist nicht nur ausgesprochen unmotiviert, sondern auch noch geradezu unheimlich schweigsam...“
„Ich bin nur etwas müde.“
„Lillian, du benimmst dich schon seit Wochen so. Du musst deiner Großmutter und deinen Eltern verzeihen. Sie haben es nicht gemacht um dir weh zu tun!“
Eine junge Frau betrat den Raum. Lillian wartete ab, bis diese hinter einer Toilettentür verschwunden war. „Es geht nicht nur darum.“ Sie seufzte leise und erzählte von der Begegnung mit Oksana und dem Umschlag. „Großmutter weiß nichts davon. Ich weiß nicht, wie ich ihr davon erzählen soll...“
„Moment mal...“ Elena fuchtelte wild mit den Händen. „Du hast dich mit dieser Oksana getroffen? Warum erfahre ich erst jetzt davon? Was war in dem Umschlag?“
Lillian wich ihrem Blick aus. „Ein Brief. Und ein Schnellhefter mit vielen Zetteln...“
Die junge Frau verließ die Toilette. Elena und Lillian wichen ihr aus, damit sie zum Waschbecken konnte. Nachdem sie den Sanitärraum verlassen hatte, erwiderte erstere aufgebracht: „Ein Brief? Was stand darin?“
„Ich habe ihn erst heute gelesen...ich weiß nicht warum...ich konnte es nicht früher...Der Name meiner leiblichen Mutter ist Sarah...“ Sie wich Elenas Blick seufzend aus. „Sie hatte anscheinend keine andere Wahl. Zumindest schreibt sie das...“
„Ach. Und aus welchem Grund? Ich hatte es auch nicht leicht! Habe ich Emilio weggegeben?“ Elena biss sich auf die Unterlippe. „Was ist ihr widerfahren?“ Fragte sie schließlich sanfter.
„Ich weiß es nicht...“ Lillian seufzte. „Sie führte scheinbar eine Art nachträgliches Tagebuch, welches sie mir im Schnellhefter vermachte. Sarah meint in ihrem Brief, ich müsse es nicht lesen, aber es wäre ihre Pflicht es mir zu geben, damit ich verstehe...“
„Wie dramatisch...“ Elena räusperte sich und schalt sich innerlich für ihren Zynismus. Sie kannte diese Frau schließlich nicht. Aber als junge, allein erziehende Mutter eines dreijährigen Sohnes konnte sie es einfach nicht verstehen und hielt es für unentschuldbar ein Kind wegzugeben.
„Ich war schon ein paar Monate alt, als sie mich abgab...ihr Brief klingt ehrlich. Ich weiß nicht warum, aber ich spüre, dass ihre Worte von Herzen kommen...“
Elena lächelte leicht. „Hast du das Tagebuch gelesen?“
„Nein. Ich habe den Umschlag gleich wieder in meinem kleinen Schrank versteckt...“
„Aber...möchtest du es denn nicht wissen?“
„Ich weiß es nicht...“ Lillian seufzte. „Nicht jetzt...ich muss mich auf meinen Abschluss konzentrieren...“
Elena schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich würde vor Neugierde sterben!“
Lillian zuckte mit den Schultern und wich ihrem Blick aus. „Ich darf mich nicht ablenken lassen. Ich bin ohnehin kurz vor dem Durchdrehen...ich tendiere neuerdings sogar schon zur Paranoia...“
„Was? Inwiefern?“ Elena runzelte die Stirn.
„Ich bilde mir seit einigen Tagen ein, dass mich jemand beobachtet. Vor der Schule, am Nachhauseweg, auch vor unserem Wohnhaus...“ Lillian schüttelte den Kopf. „Demnächst werde ich auch noch Stimmen hören...“
Elena musterte ihre Freundin besorgt. „Hast du Ana davon erzählt?“
„Sie würde vor Angst sterben!“
„Arturo?“
„Elena! Du brauchst dich nicht zu sorgen. Ich bin momentan etwas neben mir! Nach dem Abschluss werde ich wieder ganz die Alte sein!“ Lillian mühte sich um ein Lächeln.
„Sei bitte vorsichtig, okay?“
„Natürlich.“ Sie lachte. „War’s das? Ich würde nun gerne etwas trinken. Großmutter meint, ich trinke zu wenig.“ Lillian hakte sich bei Elena ein und zog sie aus dem Sanitärraum.

„Du hast schon wieder gewonnen.“ Ana betrachtete Emilio lächelnd. „Du bist einfach nicht zu schlagen.“ Plötzlich klingelte das Telefon. Ana warf einen Blick auf ihre Uhr und schüttelte den Kopf. „Wer ruft denn um diese Uhrzeit noch an?“ Sie erhob sich seufzend. „Ich bin gleich wieder bei dir, Cariño.“ Ana griff nach dem Hörer und strich sich eine graue Haarsträhne aus dem Gesicht. „Vasquez...wen?...Doch, sie wohnt hier...nein, sie ist ausgegangen...kann ich etwas ausrichten?...Kein Problem. Ja, machen Sie das. Wiederhören.“ Ana legte kopfschüttelnd auf und ließ sich seufzend auf das Sofa sinken. „Ich wusste gar nicht, dass Lillian jemanden in Kalifornien kennt...“ murmelte sie Stirn runzelnd, besann sich aber schließlich wieder. „Na gut, Emilio." Sie klatschte lächelnd in die Hände. „Bereit für eine weitere Runde?“
Hi süsse,
Wow. Intensiver geht es kaum noch... klasse. ich bin echt sprachlos. Was wohl noch so zwischen Sarah und Eduardo passieren wird. Ich hoffe er meint es echt ernst. Allzu grosse hoffnungen habe ich allerdings nicht, wenn ich lese wie sehr sie nachher leidet, unter der trennung ihrer Tochter... Und Rosa... schade dass auch ihr Weg, ihr Leben ein dramatisches Ende nahm...
Sag Lillian, sie soll es besser machen, sie hat es verdient.
Hab im Moment nicht so viel Zeit, muss gleich los. Ein risieges Lob an dich und ich hoffe du schreibst bald wieder weiter. Ciao, daniela Smile
PS: ich meinte den vorherigen Teil, den anderen hast du gepostet und ich hab ihn noch nicht gesehen... lese ihn später und geb dir dann noch einmal FB. Bye.
hey selene
der neue teil war einfach toll
irgendwie würde ich ana auch gerne als großmama haben..irgendwie finde ich die richtig klasse
aber ich mache mir ein bissl sorgen um lillian..vor allem weil sie wohl jetzt auch noch jemand beschattet und verfolgt der aus kalifornien kommt
vll ihr vater?...ich lass mich da einfach mal von dir überraschen
freu mich schon auf den neuen teil...auch wenn es jetzt erst mal ein bissl länger dauern wird...ich hoffe, dass du die 3 wochen gut überstehst
mfg lavaCool
So, endlich habe ich alles gelesen! Und ich muss sagen: einfach spitzenmässig. Ich finde Lillian sehr tapfer, sehr muttig, trotzdem denke ich sie sollte Arturo alles erzählen, und Ana auch. Die zwei sorgen sich so um sie.
Ich denke nicht dass Lillian an paranoia leidet, ich bin mir sicher dass sie wirklich jemand verfolgt. Was dieser jemand nur von ihr will. Ob das was mit dem Anruf aus Kalifornien zu tun hat?
Schreib bitte so schnell wie möglich weiter, ich sterbe vor neugier.
Bye, daniela
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17