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Selene

Hallo meine Süßen :knuddel:

@MinowaySunshine: Ist doch kein Problem. Ich freue mich über jedes Feedback von dir!

@Lava: Vielen Dank für dein tolles Feedback! Hab mich total darüber gefreut!

Ich habe schon weiter geschrieben. Ich hoffe, euch gefällt der neue Teil.

Freu mich schon auf eure Feedbacks!

Schönen Abend noch!

Bussi Selene



31. Teil

Sarah

Stockholm, 1977

Der Schnee hatte einen funkelnden Mantel über die Stadt gelegt. Sarah strich sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn und beobachtete die einzelnen Schneeflocken, welche auf die parkenden Autos zu schweben schienen. Immer wieder gingen Menschen mit Koffern am Fenster vorbei. Sie unterhielten sich lachend. Ihre Gesichter schienen zu strahlen. Sarah überlegte, wohin sie wohl fliegen mochten. Sie erzählte sich gedanklich zu jeder Gruppe, zu jedem Paar, zu jeder einzelnen Person eine kleine Geschichte. Der Lautsprecher verkündete erneut, dass der Flug aus New York Verspätung hätte. New York. Wenn sie eines Tages mit Eduardo gehen würde, würde sie ihn bitten, dass sie ein wenig an ihrer Zwischenstation verweilen mögen. Sarah lächelte bei dem Gedanken an ihn. An seine Briefe. Sie hatte seinen letzten Brief in den letzten beiden Stunden immer wieder gelesen, ihn schließlich in ihre kleine Tasche gesteckt. Es hatte sie zu nervös gemacht. Ihr Herz raste ohnehin schon zu genüge und sie schwitzte, als hätte es dreißig Grad in der Flughafenhalle. Sarah trank von ihrer Flasche Orangenlimonade. Sie schmeckte wie Wasser. Ihre Geschmacksnerven waren wohl auch irritiert. Sarah dachte an Maja, welche ihr die Flasche mitgegeben hatte, in dem Glauben sie würde den Tag mit ihren Freundinnen verbringen. Eine gefährliche Lüge, welche leicht zu entlarven war, das wusste Sarah. Aber sie hatte weder den Mut gehabt, ehrlich zu sein, noch war sie ideenreich genug gewesen, um sich etwas Besseres einfallen zu lassen. Sie würde Eduardo jedoch morgen oder übermorgen mit Maja und Ilse bekannt machen. Dann würde die Geheimnistuerei endlich ein Ende haben. Sarah dachte an die letzten Monate. Monate voller Sehnsucht. Sehnsucht nach Eduardo. Sie war vor allem für ihn jeden Tag aufgestanden, jeden Tag zu Bett gegangen. Sogar das Buch über Melissa hatte den früheren Reiz verloren. Sie hatte Eduardos Briefe und Bücher, welche er ihr geschickt hatte. Bücher über sein geliebtes Land. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als das es eines Tages auch ihres werden würde. Sarah stellte sich of vor, wie es wäre Eduardo zu heiraten. Unter riesigen Kokospalmen, auf einem weißen Sandstrand. Sanfte Musik im Hintergrund. Der Gesang exotischer Vögel und das Rauschen des Meeres. Ihre Augen begannen zu tränen. Voller Sehnsucht. Die letzten Monate...es schien, als hätte sie die letzten Monate nur für Eduardo gelebt. Aber sie hatte gelebt.
Menschen kamen aus der Absperrung. Sie wirkten angespannter als die erst Verreisenden von vorhin, manche lächelten leicht, als sie ihre Verwandte und Freunde in der Menge erblickten. Sarah erhob sich. Diese Menschen kamen mit dem Flugzeug aus New York. Ihr wurde schwarz vor Augen, sie fing sich jedoch wieder schnell und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Sie suchte Eduardo in der Menge, konnte ihn jedoch nicht finden. Ihre Beine begannen unruhig zu zittern. Sie wich hektisch der drückenden Masse aus und drängte sich bis zur Absperrung. Ihr Herz machte einen Sprung als sie ihn schließlich entdeckte. Sarah atmete tief durch. Ein Lächeln umspielte sein Gesicht, als er sie erblickte. Sie drohte in seinen Augen zu versinken. Als er vor ihr stand, verstand sie seine Worte nicht. Sie schienen auch nicht von Bedeutung, denn er wiederholte sie nicht. Sarah ließ ihre Tasche achtlos fallen, als er sie an sich zog und über ihre rötlichen Wangen strich. Eduardo presste seine Lippen mit einer Leidenschaft an ihre, die ihr endgültig die Kraft nahm. Sarah spürte die Leichtigkeit ihres Körpers. Wenn er sie nicht gehalten hätte, wäre sie wahrscheinlich umgekippt.
„Ich habe dich unglaublich vermisst...“ Flüsterte sie schließlich. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Er verwischte sie lächelnd. „Ich dich auch. Es hat mich beinahe krank gemacht.“
Sarah blickte auf seinen schwarzen Koffer und löste sich langsam von ihm. „Am besten fahren wir sofort ins Hotel. Ich werde uns ein Taxi rufen. Vor der Halle fahren ohnehin in regelmäßigen Abständen Taxifahrer vorbei. Möchtest du dann essen gehen? Ich lade dich ein. Oder bist du zu müde? Wir können auch morgen essen gehen. Du musst furchtbar müde sein nach diesem langen Flug!“
„Sarah...“ Er verschloss ihren Mund lachend mit einem Kuss. „Vergiss nicht Luft zu holen. Ja, lass uns zuerst ins Hotel fahren. Dann gehen wir essen. Aber auf meine Kosten. Ich lasse mich von Frauen nicht einladen.“ Seine linke Hand ergriff ihre rechte. Ein warmer Schauer durchfloss Sarahs Körper. Sie atmete tief durch und schloss die Augen um sie sofort wieder zu öffnen. Es war real. Sie ging mit ihm zu einem haltenden Taxi. Eduardo war endlich wieder bei ihr. Er hatte sein Wort gehalten und war wieder gekommen. Er erwiderte ihre tiefe Liebe. Sie wünschte, dass es immer so zwischen ihnen sein möge, dass diese unbeschreiblichen Gefühle niemals vergehen würden. Eduardo hatte ihr Herz, ihre Seele berührt. Sie hatte ihm das Wertvollste geschenkt, was sie besessen hatte.

Sarahs Augen weiteten sich, als sie sich in Eduardos Hotelzimmer umsah. Er bewohnte nicht nur das teuerste Hotel der Stadt, sondern offenbar auch eine der exklusivsten Suiten. Sie hatte angenommen, dass seine Familie und er Geld besaßen, sonst wären sein Besuch und die vielen Telefonate gar nicht möglich gewesen. Auch nicht das Geschenk, das er ihr bei ihren Abschied im Sommer gemacht hatte. Sie strich über das funkelnde Armband und sank befangen auf die komfortable Couch. Es war ihr unwichtig, was er arbeitete, wie viel er verdiente. Sie würde nie etwas Genaueres nachfragen. Das gehörte sich nicht, sagte ihre Großmutter immer. Sarahs Mutter verdiente gut, sie kamen zurecht. Dennoch schüchterte sie dieser ungekannte Luxus so sehr ein, dass sie nicht fähig war auf Eduardos Frage zu reagieren.
„Sarah?“ Er setzte sich Stirn runzelnd neben sie. „Alles in Ordnung?“
Sarah atmete tief durch und schalt sich selbst für ihre Unaufmerksamkeit. „Entschuldige. Was hast du gesagt?“
Er lächelte milde. „Bist du hungrig?“
Sarah nickte leicht. Sie hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und es war nun beinahe fünf Uhr Nachmittag. „Ja...sehr.“
Eduardo nickte. „Hast du auf etwas Bestimmtes Lust?“
Sie runzelte die Stirn und überlegte, antwortete aber schließlich wahrheitsgemäß. „Nein. Ich bin so hungrig, dass ich einfach nur noch essen möchte.“
Er erhob sich schmunzelnd. „Dafür gibt es eine schnelle Lösung.“ Er ergriff ein Heftchen mit Ledereinband, welches auf dem Tisch gelegen hatte, und reichte es ihr. „Such dir etwas aus.“
Sarah ergriff die Karte zögernd. Sie hatte noch nie Zimmerservice in einem Hotel gehabt. Als sie die Preise erblickte, durchfuhr ein Schreck ihre Glieder. „Das geht nicht. Das ist zu teuer.“
Er strich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Für dich ist nichts zu teuer, mein Engel. Sieh es als dein erstes Geburtstagsgeschenk. Ab morgen essen wir in billigen Imbissbuden, versprochen.“
Während des Essens erzählte Eduardo über seine Stadt, Bogotá, und seine Familie. Danach zeigte er ihr schließlich Fotos. Von Familienmitgliedern, den charmanten Straßen, weißen Stränden und großen Schiffen, welche auf dem glitzernden Ozean zu schweben schienen.
„Danke.“ Ihre Augen tränten strahlend, als sie die Bilder betrachtete. Neben der Liebe zu Eduardo schien auch die Liebe zu seinem Land immer mehr zu wachsen. Sie liebte seine Geschichten, den Glanz in seinen goldbraunen Augen, wenn er von seiner Heimat erzählte.
„Das soll dir gehören.“ Er reichte ihr ein weiteres Bild. Eine Aufnahme von sich und seiner älteren Schwester Isabel. Am Strand, auf einem Motorboot sitzend. Neben ihnen ein Meer von Palmen. „Das Paradies...“ Flüsterte Sarah.
Eduardo legte das Foto zu den anderen auf den Tisch und ergriff ihre Hand. „Nein, Sarah. Das ist nicht das Paradies.“ Er betrachtete sie lächelnd. „Das hier ist das Paradies.“ Er machte eine kreisende Handbewegung. „Überall, wo du bist, da ist das Paradies.“
Sarah schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und zog sie eng an sich. Seine Hände strichen sanft über ihren Rücken und fuhren schließlich zaghaft unter ihren blauen Wollpullover. Sie zuckte zusammen. Kein Mensch hatte sie jemals zuvor an dieser Stelle berührt. Sarah löste sich aus seinen Armen und musterte ihn unsicher. Ihre Lippen schienen wie ausgetrocknet. Unfähig Worte zu bilden.
„Sarah...“ Eduardo runzelte besorgt die Stirn und fuhr sanft über ihre Wange. „Es tut mir leid. Bitte vergib mir. Du bist so wunderschön. Deine Schönheit gleicht der eines Engels. Ich habe großen Respekt vor dir und wollte nichts tun, was du nicht möchtest. Meine Gefühle hatten mich vollkommen überwältigt. Ich werde dich zu nichts drängen, wozu du noch nicht bereit bist, das sollst du wissen.“
Sie wich seinem Blick aus und nickte leicht. „Hast du schon mit vielen Frauen geschlafen?“ Fragte sie schließlich zögernd und schalt sich zugleich für ihre Worte.
„Nur mit einer.“ Antwortete er und ergriff ihre Hand. Sie entzog sie ihm nicht.
„Liebtest du sie?“
„Nicht so, wie ich dich liebe. Ich habe noch niemals solche Gefühle erlebt wie bei dir.“
Sie blickte in seine funkelnden Augen. „Ich auch nicht.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
Er küsste sie sanft und erhob sich. „Ich habe noch etwas für dich.“ Er zog ein rotes Päckchen aus der Seitentasche seines Koffers.
„Nein...“ Sarah runzelte die Stirn. „Du machst mir noch ein schlechtes Gewissen.“
Eduardo lächelte. „Wieso denn? Das, was du mir gibst, könnten meine kleinen Geschenke niemals aufwiegen...“ Er reichte ihr das Päckchen. Sie ergriff es zögernd und öffnete es langsam. Darin befand sich eine schmale Schachtel.
„Ich hoffe, du bist nun nicht enttäuscht...“
Sarah breitete das türkisfarbene Seidentuch lächelnd auf. „Es ist wunderschön.“
„In einem deiner Briefe hast du geschrieben, wie traurig du seiest, weil du deines verloren hättest. Da dachte ich, es wäre eine nette Idee.“
Sarah umarmte ihn lächelnd. „Danke.“ Sie hatte ganz vergessen gehabt, ihm davon geschrieben zu haben. „Eduardo...“ Sie betrachtete das Tuch Stirn runzelnd. „Wärst du bereit...“ Sie atmete tief durch und betrachtete seine Gesichtszüge. „...ich würde gerne, dass du meine Mutter und meine Großmutter kennen lernst...natürlich nicht mehr heute. Aber vielleicht am Sonntag. Da werden wir essen gehen. Begleite uns doch...“ Sie musterte ihn unsicher.
Er wirkte nachdenklich, nickte aber schließlich. „Wenn es dich glücklich macht, werde ich euch Gesellschaft leisten.“
Sarah atmete auf. „Danke.“
Er erwiderte ihr Lächeln. „Muss ich auf irgendetwas Bestimmtes vorbereitet sein?“
Sarah runzelte die Stirn. „Sprich vor Großmutter nicht über das Königshaus. Sie redet sonst von nichts anderem mehr. Großmama verehrt die junge Königin sehr, musst du wissen.“
Eduardo nickte schmunzelnd. „Ich werde es mir notieren.“
„Ansonsten dürfte es kein Problem geben. Ihr werdet euch gewiss sehr gut verstehen.“
„Davon bin ich überzeugt.“
Sarah küsste ihn lächelnd. „Es gibt noch etwas, das ich dir erzählen möchte.“ Sie strahlte. „Ich habe Spanisch als Freifach in der Schule gewählt. Vielleicht können wir uns bald zweisprachig unterhalten und schreiben. Ich liebe diese Sprache. Sie ist melodisch wie keine andere. Ich bin so glücklich mich bald mit dir in deiner Sprache unterhalten zu können. Und wenn ich dann nach Kolumbien komme, werden sie mich auch nicht für eine dumme gringa halten.“
Er lachte. „Das hätten sie bestimmt nicht.“
Sarah kuschelte sich an ihn. „So soll es immer sein.“
Eduardo strich sanft über ihr Haar. „Das wird es, mein Engel.“
Plötzlich vernahmen sie die Klänge der Domuhr, welcher nur wenige Meter vom Hotel entfernt stand. Sarah warf einen Blick auf ihre Uhr. Sie löste sich seufzend aus Eduardos zärtlicher Umarmung. „Ich muss leider gehen...meine Mutter...sie erwartet mich bald zurück.“
Er nickte. „Wir treffen uns morgen nach der Schule?“
„Ja.“ Sie lächelte. „Möchtest du mich abholen? Wir könnten zum Weihnachtsmarkt gehen und heißen Tee trinken.“
„Das klingt toll.“ Eduardo küsste sie sanft. Danach erhob er sich und rief ihr ein Taxi. Er begleitete sie zur Straße und wartete mit ihr auf den bestellten Wagen. Als das Auto auf sie zukam, begann es erneut zu schneien. Er zog sie ein letztes Mal für diesen Abend an sich. Als ihre Lippen sich berührten, schien die Welt für einen Moment still zu stehen.

Sarah verbrachte den Beginn des darauf folgenden Tages wie auf einer Wolke schwebend. Eduardo verspätete sich ein wenig, weshalb sie ihm entgegenlief. Wie verabredet gingen sie zum Weihnachtsmarkt, ihre Hände berührten sich und ließen sich nur mehr für einen kurzen Moment los, wenn es nicht anders ging. Sarah hatte ihre Mutter erneut belogen, was ihren Aufenthalt betraf. Sie wollte zumindest die Tage bis Sonntag mit Eduardo alleine genießen. Maja wäre dies nicht Recht, das wusste sie.
Die weiteren Stunden verbrachten sie mit dem Kauf von Weihnachtsgeschenken. Sarah stellte fest, dass er auch in dieser Hinsicht eine bessere Gesellschaft als ihre Freundinnen war. Er beriet sie lächelnd, war geduldig und redete ihr auch nicht drein. Als er schließlich anbot, einen Rock, der ihr sehr gefiel, aber zu teuer war, zu bezahlen, gab sie schließlich nach. Dafür durfte sie ihn danach doch auf eine Pizza einladen. Laut Eduardo war das das erste Mal, dass er sich von einer Frau einladen ließ.
Am späten Nachmittag sanken sie schließlich, erschöpft von dem langen Fußmarsch, auf das weiche Hotelbett. Eduardo drehte das Radio auf und ließ sich auf das Kissen sinken. Sarah kuschelte sich lächelnd an ihn. Sie genoss die Nähe, wenn diese sie auch zugleich verunsicherte. Eduardo strich zärtlich durch ihr langes Haar und betrachtete es lächelnd. Er fuhr sanft die Konturen ihrer Lippen mit dem Zeigefinger nach. Sarah blickte in seine Augen und drohte erneut darin zu versinken. Sie zitterte, als seine Hand über ihren Arm strich und sich schließlich über ihren Hals zu ihrem Gesicht tastete. Er fuhr sanft über ihr Ohr. Sarah spürte einen wohligen Schauer über ihren Rücken laufen. Ihr Herzschlag wurde schneller. Sie schloss die Augen, als er sie küsste. Ihre Finger zitterten, als sie über seine frisch rasierten Wangen, durch sein kurzes, dunkles Haar strichen. Etwas in ihr wollte aufstehen und sich auf die leere Couch setzen. Sie hörte jedoch auf ihr brennendes Herz, welches nichts anderes vermochte, als bei Eduardo zu sein. Die scheinbare Gewissheit, dass er immer bei ihr sein, dass ihre Liebe unbesiegbar sein würde, erfüllte Sarahs Körper mit einer wohligen Wärme. Sie weinte vor Glück, als er ihr erneut sagte, was er für sie empfand. Sarahs Muskeln begannen sich zu lockern. Sie ließ es zu, dass er sie fester an sich zog. Als er seine Hand zögernd auf ihren Bauch legte, zuckte sie kurz zusammen. Eduardo wollte sich von ihr lösen, sie legte ihre Hand jedoch auf seine und blickte ihm lächelnd in die Augen. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Er betrachtete sie lächelnd. Sarah hörte die Veränderung seines Atems. Sie fuhr über seine Oberarme und spürte seine Muskeln. Ihr Körper zitterte, als sie ihn näher an sich zog.

Ich habe erst Jahre später verstanden, dass es nicht jene Stunden gewesen waren, in denen ich ihm meine Unschuld gab. Schrieb Sarah Jahre später mit schwarzer Tinte auf ein fliederfarbenes Papier. Es sollte in Wirklichkeit erst Jahre später passieren. Vielleicht war es aber auch schon früher passiert. Bei unserer ersten Begegnung. Im Sommer 1977.
Hi, meine Süsse... :knuddel:
Mal wieder ein grandioser Teil... Irgendwie glaube ich mit Sarah zu fühlen. Ich spüre eben dieses Gefühl, dass sie für Liebe hällt, was es vermutlich auch sein mag...
Ich finde es schön dass sie so verliebt ist, trotzdem bleibt ein bitterer Beigeschmack, denn du hast mich wissen lassen, dass es nicht immer so sein wird...

Zitat:Etwas in ihr wollte aufstehen und sich auf die leere Couch setzen. Sie hörte jedoch auf ihr brennendes Herz, welches nichts anderes vermochte, als bei Eduardo zu sein. Die scheinbare Gewissheit, dass er immer bei ihr sein, dass ihre Liebe unbesiegbar sein würde, erfüllte Sarahs Körper mit einer wohligen Wärme. Sie weinte vor Glück, als er ihr erneut sagte, was er für sie empfand. Sarahs Muskeln begannen sich zu lockern. Sie ließ es zu, dass er sie fester an sich zog. Als er seine Hand zögernd auf ihren Bauch legte, zuckte sie kurz zusammen. Eduardo wollte sich von ihr lösen, sie legte ihre Hand jedoch auf seine und blickte ihm lächelnd in die Augen. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Er betrachtete sie lächelnd. Sarah hörte die Veränderung seines Atems. Sie fuhr über seine Oberarme und spürte seine Muskeln. Ihr Körper zitterte, als sie ihn näher an sich zog.

Dass allein klingt schon sehr verdächtig, eigentlich gar nicht gut, und könnte ich, ich würde Sarah warnen, ihr zu rufen wirklich aufzustehen und sich auf die Couch zu setzen. Dennoch... ich wüsste nicht was es ändern sollte...
Etwas in mir fleht sie an die Finger von Eduardo zu lassen... Ihr selbsterhaltungstrieb muss doch anspringen und sie warnen... Nein, tut er nicht... Schliesslich ist sie auch ein Mensch. Und Menschen sind nicht perfekt. Es ist ein System dass nicht gehorcht, wenn es durch Emotionen geleitet wird, zu Actionen die eingentlich nichts gutes bringen können... Und wenn wir rational darüber nachdenken, merken wir dass es so ist... Aber in diesem Moment ist alles vergessen... Und auf eine gewisse Art und Weise ist das gut so... Immerhin gäbe es ohne dieses Zerbrochene Herz keine Geschichte, keine Lillian... einfach gar nichts...

Zitat:Ich habe erst Jahre später verstanden, dass es nicht jene Stunden gewesen waren, in denen ich ihm meine Unschuld gab. Schrieb Sarah Jahre später mit schwarzer Tinte auf ein fliederfarbenes Papier. Es sollte in Wirklichkeit erst Jahre später passieren. Vielleicht war es aber auch schon früher passiert. Bei unserer ersten Begegnung. Im Sommer 1977.

Und das bestätigt meinen Verdacht. Er wird ihr Herz brechen, und es, in winzige Teile zersplittert, zurück lassen... Bitte lass mich irren, wenn ich das sagen...

Zitat:„Es gibt noch etwas, das ich dir erzählen möchte.“ Sie strahlte. „Ich habe Spanisch als Freifach in der Schule gewählt. Vielleicht können wir uns bald zweisprachig unterhalten und schreiben. Ich liebe diese Sprache. Sie ist melodisch wie keine andere. Ich bin so glücklich mich bald mit dir in deiner Sprache unterhalten zu können. Und wenn ich dann nach Kolumbien komme, werden sie mich auch nicht für eine dumme gringa halten.“

Bei diesem Abschnitt musste ich grinsen... Big Grin Fand das sehr passend, vor allem weil alles was blond, und aus Latein -(hauptsächlich amerikanischen) Ländern stammt ist ein gringo... Obwohl dieser Ausdruck hier auf dem spanischen Festland kaum genutzt wird, bin ich froh nicht als solche bezeichnet zu werden... es ist nicht angenem so gesehen zu werden...

Ich hoffe wirklich dass Sarah es schafft ihr gebrochenes Herz zu kitten... Denn ich bin sicher, es wird passieren...
Meine Kreativität hat heute sehr enge Grenzen... Schade... den dieser Teil gibt mehr zum Reden her...
Wünsche dir einen guten Start in die neue Woche...
hdl, daniela...
am liebsten würde ich den ganzen teil zitieren
es war einfach nur wahnsinn..ich habe es richtig genussen,diesen teil zu lesen...er war einfach nur genial geschrieben
die gedanken von sarah am anfang waren echt klasse
und wie du beschrieben hast,wie sie sich gefühlt hat,als eduardo endlich da war,war einfach nur phantastisch
vor allem hat mir der schluss sehr gut gefallen..wie sie so im bett liegen udn kuscheln...einfach ein niedlich bild
aber anscheinend meinte es eduardo nicht wirklich ernst mit ihr....freu mich schon darauf zu erfahren,was passiert ist
Selene schrieb:Ich habe erst Jahre später verstanden, dass es nicht jene Stunden gewesen waren, in denen ich ihm meine Unschuld gab. Schrieb Sarah Jahre später mit schwarzer Tinte auf ein fliederfarbenes Papier. Es sollte in Wirklichkeit erst Jahre später passieren. Vielleicht war es aber auch schon früher passiert. Bei unserer ersten Begegnung. Im Sommer 1977.
einen besseren schluss hätte es echt nicht geben können für diesen teil..wirklich sehr schön geschrieben
freu mich schon auf einen neuen teil von dir
mfg anneCool
Hey meine süße!

Da ist man mal in Müchen, da gibt es gleich zwei neue teile von dir.
Wieder mal grandios wie immer!
Aber Sarah tut mir leid. Es scheint ja so als würde er ihr ganz schön das Herz brechen. Darf er aber nicht. FInd ich doof.
Naja aber ich liebe deine Story, egal was du schreibst.
Ich liebe deinen SChreibstil einfach so.

Meine FF's sind It's only Love (complete) und Her colorless Life
Beide in meiner Sig. Würd mich freuen, wenn du mal vorbei schaust.#

HDL Zora

Selene

Hallo meine Süßen :knuddel:

Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde!

Vielen, vielen Dank für eure wunderbaren Worte. Ich liebe eure Feedbacks und freue mich immer total darauf! Es ist schön, dass euch meine Geschichte so gut gefällt! :freu:

Ich wollte eigentlich noch mehr zu euren Worten schreiben, sprich richtiges Re-FB geben, aber ich bin gerade etwas unfähig dazu. Tut mir leid, aber das nächste Mal werde ich wieder mehr schreiben.

Zora, ich werde deine Geschichten im Laufe der nächsten Woche lesen. Freu mich schon sehr darauf!

Ich bin bis Samstag nicht da. Werde versuchen noch am Wochenende oder Anfang nächster Woche einen neuen Teil zu posten.

Ich wünsch euch noch einen schönen Tag bzw. ein schönes Wochenende!

Hab euch lieb!

Bussi Selene
Ich warte sehnsüchtig auf einen neuen Teil...
Wünsche dir viel Spass, was immer du auch machst...
Bei dir lohnt sich das warten, ich werde ungeduldig sein, aber das macht die Vorfreude eher grösser.
Liebe Grüsse, dani

Selene

Hallo ihr Süßen :knuddel:

Ich habe schon ein wenig weiter geschrieben. Ich hoffe, euch gefällt der neue Teil. Freu mich, wie immer, schon sehr auf eure Feedbacks!

Hab euch lieb

Bussi Selene



32. Teil

Lillian

Spanish Harlem, 2000

Die Sonne verabschiedete sich an jenem Abend mit prächtigen Violettschattierungen. Ein trauriger Schimmer durchzog Lillians Augen, als sie das Naturschauspiel betrachtete. Sie war einst mit ihren Eltern am Balkon gesessen um zu beobachten, wie der Tag der Nacht wich. Die Sonnenuntergänge waren niemals wieder so malerisch und hypnotisierend wie zu jener Zeit gewesen. Dennoch übte dieser eine gewisse Kraft auf Lillian aus. Er gab ihr Mut. In einem gewissen Sinne zumindest. Das Bild wurde von dem Geruch der Abgase gestört, welcher in ihre Nase drang. Lillian seufzte leise und öffnete die Tür zu dem roten Ziegelbaublock. Sie lief über die staubige Treppe, die meist lauten Stimmen, welche aus den Wohnungen drangen, ignorierend. Elena öffnete bereits nach wenigen Sekunden. Sie musterte ihre Freundin überrascht und deutete ihr hinein zu kommen. Lillians Blick fiel auf Antonio, welcher mit Emilio ein Haus aus Legosteinen baute. Sie grüßte ihn mit einem kurzen Lächeln und küsste Elenas Sohn auf die Stirn. „Wir bauen eine Villa.“ Erzählte der Kleine.
„Dein Sohn wird eines Tages ein großer Architekt werden.“ Sagte Antonio an Elena gewandt.
„Du machst das falsch!“ Emilio musterte den grünen Stein, welchen Antonio gerade auf einen gelben getürmt hatte, Stirn runzelnd und setzte diesen schließlich auf einen blauen.
„Willst du Kaffee?“ Fragte Elena.
Lillian ging zurück zu ihr. „Ich möchte dir keine Umstände machen. Ich wollte nur kurz vorbeischauen. Ich kann ein anderes mal wieder kommen, sollte es gerade ungünstig sein.“
„Ich muss ohnehin gehen.“ Antonio erhob sich. „Dann könnt ihr beide euch in Ruhe über Frauenthemen unterhalten. Mode und Haare, oder so ein Unsinn.“ Er zwinkerte Elena zu.
Emilio musterte ihn enttäuscht. „Nicht gehen.“
Elena hob ihn hoch. „Ach Cariño, du musst nun ohnehin schlafen gehen und Antonio hat heute gewiss noch viel zu erledigen.“
Antonio streichelte über Emilios Kopf. „Wir bauen das Haus morgen fertig. Wenn es deiner Mutter recht ist.“
Nachdem er sich verabschiedet hatte, brachten Elena und Lillian Emilio in sein kleines Gitterbettchen. Letztere erfüllte ihm lächelnd den Wunsch aus einem Buch vorzulesen. Danach kochte Elena Kaffee für sich und ihre Freundin. Sie setzten sich auf den kleinen Küchentisch und unterhielten sich leise, damit Emilio nicht wieder erwachte.
„Dein Kleiner versteht sich sehr gut mit Antonio.“ Bemerkte Lillian und beobachtete die Gesichtszüge ihrer Freundin. Diese zeigten keinerlei Veränderungen. „Er ist ganz vernarrt in euch beide und Ana. Ich muss Acht geben, sonst zieht er eure Gesellschaft bald der meinen vor.“ Elena schmunzelte.
Lillian lächelte. „Du ignorierst hoffentlich nicht völlig, dass Antonio nicht nur wegen Emilio kam.“
„Nein, wir hatten einen Rohrbruch. Dumme Geschichte.“ Elena seufzte leise. „Er hat es um ein Viertel des normalen Preises gerichtet. Aber ich werde ihm das restliche Geld bald geben.“
Lillian nickte leicht. Sie wusste, wie sehr Elena es hasste Hilfe anzunehmen. „Antonio hat das gerne gemacht.“
„Hättest du sechs Geschwister, würdest du ihnen sicherlich auch gerne so lange wie möglich aus dem Weg gehen. Dafür nimmst du auch Ratenzahlungen in Kauf.“
Lillian runzelte die Stirn. „Sag mal, Elena...“ Begann sie zögernd. Sie wusste, dass es ihr eigentlich nicht zustand. „...hast du auch schon mal daran gedacht, dass es unter Umständen vielleicht auch ein wenig mit dir zu tun haben könnte?“
„Natürlich. Wir helfen uns alle gegenseitig, soweit es geht.“
„Nein...das meinte ich nicht.“
Elena seufzte leise. „Ich weiß...“ Sie wich ihrem Blick aus. „Emilio ist der einzige Mann in meinem Leben, und das ist auch besser so. Ich glaube an die Ewigkeit der Liebe, bis über den Tod hinaus. Mein Herz wird immer nur Esteban gehören.“
Lillian runzelte die Stirn. „Aber es tut dir auch nicht gut, wenn du dein ganzes Leben nur Emilio widmest.“
„Das tue ich doch gar nicht. Ich treffe dich, Carmen, meine guten Freunde Arturo und Antonio. Aber natürlich ist mein Sohn das Wichtigste in meinem Leben. Ich muss hart arbeiten, oft nächtelang, um ihn eines Tages mehr als das hier ermöglichen zu können. Er hat es nicht verdient in dieser Umgebung aufzuwachsen! Die Wände sind so dünn. In der Wohnung neben an streiten sie jede Nacht lauthals und über uns wohnen zwei Prostituierte und Drogensüchtige. Emilio sollte in einer ruhigen sicheren Gegend aufwachsen dürfen. Nicht das ich das konnte, aber ihm soll es möglich sein. Ich könnte weinen, jeden Tag wenn ich ihn betrachte. Ich könnte mich übergeben, wann auch immer ich mich selbst im Spiegel sehe...“ Elenas Augen begannen zu tränen.
Lillian drückte die Hand ihrer Freundin, war einen Moment unfähig etwas zu erwidern. Elena sprach nicht oft darüber, auch wenn sie wohl sehr viel darüber nachdachte. „Du bist eine tolle Mutter, die beste, er könnte es nicht besser haben. Ich gebe dir Recht, diese Gegend ist gewiss nicht die freundlichste. Aber wir sind auch hier aufgewachsen und haben uns nicht so schlecht entwickelt.“ Ihr gelang ein leichtes Lächeln.
Elena erwiderte es. „Du hast Recht. Mit allem, was du sagst. Dennoch. Würde sich eine Chance ergeben hier raus zu kommen, ich würde sie nützen. Manchmal denke ich, dass es sogar egal wäre, welche.“
Lillian runzelte die Stirn und betrachtete ihre Freundin nachdenklich. Sie wusste, wovon Elena sprach. Es ging um etwas, das Consuela Moldavo einmal gesagt hatte. Lillian traute ihrer Freundin nicht zu, einen Mann nur des Geldes wegen zu heiraten. Wahrscheinlich hatte sie es nur so dahin gesagt.
„Habe ich dich nun schockiert?“ Elena lachte künstlich. „Mach dir mal keine Sorgen, sollte ich eines Tages in einem prächtigen Palast wohnen, werde ich dich natürlich mitnehmen.“ Sie zwinkerte.
Sie wechselten das Thema mit einem stummen Einverständnis. Lillian konnte nicht darüber sprechen, warum sie tatsächlich gekommen war. Elena konnte nicht beschreiben, was ihrem Herzen im tiefsten Inneren Schmerzen bereitete. Sie sprachen über heitere Episoden ihrer langjährigen Freundschaft und erkannten schließlich, dass es genau das gewesen war, was ihre verletzten Seelen an diesem Abend gebraucht hatten. Lillians Herz fühlte sich erleichtert, als sie wenige Stunden später die Straße hinunterging. Der klare Sternenhimmel hatte die Stadt in einen funkelnden Mantel gehüllt, doch es begannen bereits die ersten Wolken aufzuziehen und das unwirkliche Bild zu zerreisen. Mit dem ersten Regentropfen kehrte auch die Schwere zurück, welche Lillians Herz so heftig erfasste, dass sie kurz den Atem anhielt. Sie lehnte sich gegen die Außenmauer eines überdachten Cafes und beobachtete die Regentropfen, welche in nun immer kürzeren Abständen den Asphalt begrüßten. Zwei lachende Stimmen schreckten sie aus ihren Gedanken. Es versetzte ihrem Herzen einen Stich, als sie die beiden Personen erkannte, welche das Cafe verließen. Sie hoffte, dass diese sie nicht sehen würden, doch das Glück schien auch diesmal nicht auf ihrer Seite zu sein.
„Lillian?“ Yolanda kam Stirn runzelnd auf sie zu.
„Hi.“ Lillian schenkte Arturo, welcher sich im Hintergrund hielt, einen kurzen Blick.
„Was machst du denn noch hier?“ Fragte Yolanda. „Musst du morgen nicht zur Schule? Es ist schon sehr spät.“
Lillians Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen. Sie versuchte zu lächeln. „Doch. Ich habe eine Freundin besucht.“
Yolanda musterte sie verächtlich. „Wie nett.“
„Sollen wir dich nachhause fahren?“ Fragte Arturo plötzlich.
Yolanda rollte mit den Augen. „Das ist ein Umweg für dich. Außerdem kann das doch Ricardo erledigen. Oder ein anderer. Es findet sich gewiss jemand, der dich gerne nachhause fährt.“
„Ich möchte lieber zu Fuß gehen, danke.“ Lillians Stimme zitterte.
„Na dann...schönen Abend noch. Komm Arturo...“ Yolanda wandte sich lächelnd an ihn. „Wenn du möchtest, können wir uns noch etwas bei mir unterhalten.“
Arturo sah kurz zu Lillian, welche den Blick wieder auf die Regentropfen gerichtet hatte. „Weißt du, Yolanda, ich muss morgen ebenfalls früh aufstehen.“
Diese verzog den Mund. „Klar, entschuldige. Begleitest du mich nachhause?“
„Du wohnst doch gleich in dem Gebäude gegenüber.“
Eine Falte bildete sich auf Yolandas Stirn. Ihre Stimme bekam einen süßsauren Unterton. „Dann sehen wir uns eben übermorgen bei der Geburtstagsfeier meiner Mutter. Was für ein Glück, dass unsere Familien so gut befreundet sind.“ Sie warf Lillian einen Seitenblick zu und küsste Arturo kurz auf die Wange, bevor sie über die nasse Straße lief.
Er trat näher und lehnte sich neben Lillian an die Wand. „Was für ein Wetter...“
„Was hat Ricardo über mich erzählt?“ Ihre Stimme zitterte. Sie schaffte es noch immer nicht ihn anzusehen.
Arturo seufzte leise. „Das ist doch egal.“
„Nein, ist es nicht.“
„Lillian, jeder, der dich ...und auch ihn...kennt, weiß, dass er lügt.“
„Ich möchte es wissen.“ Sie blickte in seine Augen.
„Dass du in jener Nacht noch ein wenig Zeit mit ihm und zwei seiner Freunde verbracht hättest.“
Lillian wurde schwindlig. Sie hielt sich an der Mauer fest. „Warum? Warum erzählt er so etwas? Was habe ich ihm denn getan?“
Arturo strich über ihren linken Oberarm. „Du zitterst ja.“ Er zog sie sanft an sich.
„Du glaubst ihm doch nicht?“ Eine einzelne Träne rann über ihre Wange.
„Nein, natürlich nicht.“
„Er...er hat mich lediglich nachhause gebracht.“
„Ich weiß.“ Arturo zog ihren zitternden Körper fester an sich. „Glaub mir, er wird es so schnell nicht mehr wagen, etwas über dich zu erzählen.“
„Meine Großmutter...“ Lillian hielt den Atem an. „Sie hat gewiss schon davon gehört. Oh mein Gott...ich muss endlich raus hier.“
„Vergiss ihn. In ein paar Wochen wird keiner mehr über diese Geschichte nachdenken.“
Sie beide wussten, dass das nicht stimmen würde. Dennoch war es für Lillian leichter, diesen Satz gedanklich immer wieder zu wiederholen. „Arturo...“ Ihre Stimme überschlug sich. „Es tut mir leid...es tut mir so leid. Ich habe es gar nicht verdient, dass du hier bei mir bist. Du hattest Recht...mit allem, was du sagtest. Du hast es nicht verdient, so behandelt zu werden. Vielleicht hättest du mit Yolanda mitgehen sollen. Vielleicht hätte es genau so sein sollen...“
Arturo strich über ihr langes Haar. „Nein, so soll es gewiss nicht sein.“ Er löste sich sanft von ihr, hob ihr Kinn und zwang sie so ihn anzusehen. „Ich will hier sein.“
„Ich...ich habe Angst. Diese Gefühle machen mir Angst. Sie machen mich so verletzbar. Ich...ich weiß nicht, ob ich diese Schmerzen noch einmal verkraften könnte...“ Ihre Stimme wurde heiser. Sie wandte sich von ihm ab und fixierte das Haus gegenüber. „Es ist, als würde mein vernarbtes Herz die Kontrolle übernehmen. Wann immer ihm ein Mensch zu nahe kommt, bekomme ich Atemnot. Ich weise ihn zurück, auch wenn ich es gar nicht möchte...“ Lillian gab dem Druck der Tränen nach, konnte ihn nicht mehr kontrollieren. Sie hatte sich verletzbarer gemacht als jemals zuvor. Lillian verspürte einen Stich im Herzen, als sie Arturos Hände auf ihren Hüften spürte. Er zog sie langsam an sich. „Wir alle haben Angst.“ Flüsterte er. „Manche mehr, andere weniger. Die Angst vor Verlust und Schmerz ist jedoch in jedem von uns. Wir dürfen aber nicht zulassen, dass sie unser gesamtes Leben beherrscht.“
Lillian atmete tief durch, als sie seine Lippen auf ihrer Wange spürte. Arturo drehte sie sanft zu sich und wischte die letzten Tränen von ihren Wangen. Er zog sie langsam an sich und strich mit den Fingern über ihr Gesicht. Als sich ihre Lippen berührten, war es anders als bei jedem Kuss zuvor. Lillian spürte etwas in sich, an dessen Existenz sie gar nicht mehr geglaubt hatte. Sie spürte, dass sie lebte. Lillian schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, welche ihnen beiden für einen Moment den Atem nahm. Sie ließen sich erst los, als ein vorbeifahrendes Auto plötzlich hupte. Lillian löste sich lächelnd von Arturo. „Danke.“ Flüsterte sie leise. Er wusste, wovon sie sprach.
„Ich bringe dich nachhause.“ Er legte den Arm um sie und zog sie zu seinem Auto. Der Regen hatte vor einigen Minuten wieder aufgehört. Die Wolkenfelder hatten begonnen sich zu lösen und den funkelnden Sternenmantel wieder frei zu geben. Als sie die Wohnung erreichten, schien er heller als jemals zuvor.
„Sehen wir uns am Freitag nach meinen Prüfungen?“
Arturo nickte und strich eine Haarsträhne hinter Lillians Ohr. „Ich hole dich ab.“
„Arturo...“ Lillian zögerte. „Was wird das mit uns? Wir können nicht einfach an dem Punkt weitermachen, an dem wir aufhörten...“
„Das will ich auch nicht.“
Sie runzelte die Stirn.
Arturo spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. „Ich will mich zu Recht aufregen dürfen, wenn ein anderer dich auch nur ansieht.“ Er zwinkerte.
„Du bist ganz schön Besitz ergreifend.“ Lillian grinste.
„Ja, das kann sein.“ Plötzlich veränderte sich seine Miene. Er wurde ernst. „Hör mal, Lillian. Es gibt für nichts auf dieser Welt eine Garantie. Aber ich kann dir eines versprechen: Ich würde dich niemals absichtlich verletzen.“
Sie küssten sich noch einmal, bevor Lillian ausstieg.
Oh man... hey, süsse... :knuddel:
wie schaffst du das nur? Ich heule...
Nein, ganz ehrlich. Als Lillian anfing zu weinen, lief eine Träne über meine Wagen. Und als Arturo sie weg wischte, spürte ich seine Hand auf meiner Haut. Das ist so schön, ich wünsche mir so sehr dass sie zusammen finden, und das Lillian ihm endlich alles erzählt.
Ich kann es kaum abwarten, ich will wissen wie es weiter geht.
Und ich sehe den Bildschirm kaum, vor lauter Tränen... also verzeih sämtliche Rechtschreibfehler...
Ich wüsnschte Lillian könnte endlich vertrauen fassen und ihm alles sagen. Vielleicht wenn er sie nach den Prüfungen abholt? Bitte! Bitte, bitte!!!!
Ich hab dich lieb, wünsche dir eine gute Nacht und einen schönen Morgen...
bye, deine dani
Hey meine süße!

Ich freue mich gerade so. ICh hoffe das Lillian mit Arturo endlich glücklicher wird.
Die beiden passen so gut zusammen. So wie du schreibst, ziehst du einen immer in einen Bann. Man ist ganz in der Geschichte drin.
Ich liebe das so an dir.
Ich bin sehr gespannt wie es mit den beiden weitergeht.
Ich hoffe gut.

Hab dich lieb!
Zora
hey süße
schön dass es wieder einen neuen teil gibt..und das bevor ich für ne woche nicht da bin(fahre heute um 23.30 ins skilager nach lappach/südtirol)
aber nun kommen wir zum teil
emilio und antonio waren echt so süß zusammen..wie sie das haus gebaut haben und antonio dann beinahe den falschen stein auf den einen stein gesetzt hätte...einfach zu goldig
und elena soll mal einsehen,dass antonio dass nicht nur aus reiner freundschaft für sie tut..sie kann esteban ja für immer im herzen behalten,aber sie sollte auch an ihre zukunft denken und auch an ihren kleinen sohn..eine vaterfigur wäre bestimmt nicht schlecht...und antonio kommt ja super mit dem kleinen klar
und dann die ganzen gefühle von elena...das hast du einfach nur genial geschrieben..auch wie sich lillian gefühlt hat...einfach nur wunderbar beschrieben
und dann hat sie arturo getroffen...was will er bitte von dieser yolanda?die passt überhaupt nicht zu ihm...und ich kriege so langsam nen großen hass auf ricardo..wieso hat er nur so eine scheiße rumerzählt?wenn ich dem begegnen würde, dem würde ich erst mal was erzählen
und dann die szene zwischen arturo und lillian...einfach klasse wie sie so offen über ihre gefühle und ämgste gesprochen haben
und dann der kuss...ich habe mit einem grinsen vor dem pc gesessen..das glaubst du gar nicht...ich habe mich so gefreut gehabt
freu mich schon auf einen neuen teil von dir...aber stress dich nicht
hab dich lieb anneCool
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