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Hey Süße!

Der Teil war auch wieder wahnsinnig toll = )
Aber Sarah scheint ja nicht so besonders glücklich zu sein. Das tut mir leid. Irgendwas ist da faul^^
Ich bin sher gespannt was da in der Familie los ist.
Lass dir Zeit. Bei deiner FF wartet man gerne. Dann freut man sich nur umso mehr wenn es einen neuen teil gibt.

Bis dahin = )

hab dich lieb
Zora

Selene

Hallo meine Süßen :knuddel:

@Yela:
Zitat:Und an dieser Stelle müsstest du denken "Überleg dir mal was neues..."
Nein, Süße, ich freu mich immer total über deine Worte!
Zitat:
Was rede ich für Blödsinn?
Zum Thema bitte...
Ich finde es schön, dass du oft einfach deine Gedanken nieder schreibst, mache ich auch sehr gerne. Hör bloß nicht auf damit.
Nur eines: hör bitte auf deine wunderbaren Feedbacks so runterzumachen. Ich freue mich nämlich immer wirklich total darüber.
Bezüglich deiner Fragen muss ich leider, wie bei der andren FF, sagen, dass ihr euch noch ein wenig gedulden müsst.
Zitat:
Ist sie wirklich nicht schwanger?
Das beantworte ich doch schon mal: Nein, zu diesem Zeitpunkt noch nicht
Zitat:
Und nun wüsste ich auch gerne wie es mit Lillian weiter geht. Ich bin so vernarrt in ihre Geschichte.
Im nächsten Kapitel wird es wieder um sie gehen.
Danke für dein umwerfendes Feedback! Hab mich total darüber gefreut!

@Zora: Vielen Dank für deine Worte! Freut mich, dass dir die Geschichte so gut gefällt!

@alle: Danke nochmals für eure motivierenden Worte! :freu:
Wie ihr wisst, habe ich zur Zeit viel Stress. Ich werde mich aber bemühen, nächste oder übernächste Woche ein neues Kapitel zu posten.

Hab euch lieb :knuddel:
Bussi Selene
Tut mir leid, ich hab noch nicht deinen ganzen FF durchgelesen... du hast so viel geschrieben, ich find die Geschichte und die Personen klasse, aber ich muss jetzt gleich los, also verschiebe ich das Weiterlesen auf später... Ich bin erst da, wo Ana mit Lilian über ihre Mutter reden will.... *schäm* Tut mir leid, ich bin total hinten dran.... aber ich muss einfach Fb geben, du schreibst so unglaublich gut und spannend, das ist wahnsinn!! Die ganze Geschichte und die ganzen vielen Personen, die Rückblicke und wie du alles so haargenau beschreibst... Ist wie ein Film, ich kann mir das total gut vorstellen.... Ich muss jetzt off gehen, aber später werde ich weiterlesen.... das ist ein super FF, mal was ganz anderes (immer nur GG, na is ja auch ein GG-Forum, aber der FF ist mal was Neues *strahl*)
Mehr kann ich dazu ja noch nicht sagen, muss noch viel lesen...
Lg, Aki:herz:

Selene

Hallo meine Süßen :knuddel:

@Aki: Danke für dein Feedback! Freut mich, dass du auf meine FF gestoßen bist und sie dir so gut gefällt!
Ich hab gesehen, dass du bei deiner auch schon ein paar neue Teile gepostet hast. Ich bin grad sehr im Stress, werde mein Feedback aber so bald wie möglich nachholen.

@alle: Tut mir leid, bin gerade im extremen Dauerstress und das aufjedenfall noch bis Montag Rolleyes Hab mir aber heute etwas Zeit frei geschaufelt, weil ich Abstand brauchte und ein wenig weiter geschrieben. Das Kapitel ist nicht sonderlich ereignisreich, aber aufbauend für die Folgenden. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Freu mich auf eure Feedbacks.

Wünsch euch noch eine schöne Woche!

Bussi Selene



36. Teil

Lillian

Spanish Harlem, 2000

Die Häuserblöcke trugen alle einen ähnlichen rostbraunen Ton. Aus manchen Wohnungen drang Musik, aus anderen Stimmen. Auf einem Balkon saß eine ältere Frau, welche in schwarz gekleidet war. Sie betrachtete das Geschehen unter ihr. In ihren Augen schien so viel Weisheit. Sie erwiderte Arturos und Lillians Gruß lächelnd. Angela kannte alle Menschen, welche in dieser Gegend Spanish Harlems wohnten. Sie wusste alles über deren Leben, jedes noch so kleine Detail. Für Angela waren die Geschichten anderer Menschen Ersatz für ihre eigene, welche mit dem Tod ihres geliebten Mannes vor fünfzehn Jahren geendet hatte. Seitdem saß sie stets auf dem klapprigen Holzstuhl auf dem vergitterten Boden des kleinen Balkons, den rechten Arm oft auf einer Stufe der Feuerleiter aufgestützt. Zwischendurch ging sie auch einkaufen, doch höchstens dreimal in der Woche Sie benötigte nicht viel, wurde außerdem oftmals von Nachbarn eingeladen. Standen Reparaturen in der Wohnung an, erledigte Arturo diese umsonst für sie. Manchmal unterhielten sie sich danach noch ein wenig. Für Angela war er der Enkelsohn, den sie nicht hatte. Das hieß, eigentlich hatte sie sogar zwei, doch diese waren beide nach Florida gezogen und interessierten sich nicht mehr für sie. Angela betrachtete Lillian Stirn runzelnd, als diese mit Arturo das Haus betrat. Die junge Frau hielt einen kleinen Becher mit Eis in der Hand und lachte fröhlich. Doch Angelas scharfe Augen erkannten eine tiefe Trauer in Lillians. Sie dachte an Rosa. Diese hatte einst in dem Cafe gegenüber gearbeitet. Angela war oft mit ihrem Mann Ignacio dort gewesen. Rosa war immer so freundlich zu ihnen gewesen, hatte sich immer ein wenig mit ihnen unterhalten. Angela seufzte leise. Eine schwere Trauer beschlich ihr Herz. Eine Trauer um ihren Mann. Eine beinahe genauso große Trauer um Rosa und Jorge. Und um Lillian, welche ihre Eltern schon viel zu früh verloren hatte. Angela pflegte nicht viel auf Gerede zu geben, da sie meist besser informiert war, als jeder andere. Dennoch gingen ihr die Worte einer Nachbarin nicht aus dem Kopf. Sie hätte Ana vor kurzem in einem benachbarten Viertel gesehen, vor einer Arztpraxis. Angela runzelte die Stirn. Sie war dort schon einmal gewesen. Gleich gegenüber befand sich ein Einkaufszentrum, wo es modische Kleidung sehr vergünstigt gab. Wahrscheinlich wollte Ana lediglich ein Geburtstagsgeschenk für ihre Enkeltochter kaufen. Angela nickte heftig mit dem Kopf, als könne sie so sich selbst davon überzeugen und die Sorgen aus ihrem Herzen verbannen.
Lillian warf den leeren Papierbecher in den Müllsack, welcher neben der Wohnungstür stand. Sie beobachtete Arturo, als er aufsperrte. Lillian war schon oft in seiner Wohnung gewesen, kannte jeden Zentimeter. Aber nun war es anders. Sie betrat diese zum ersten Mal als seine Freundin. Es war ein seltsames, wenn auch sehr schönes Gefühl. Arturo öffnete die Tür und deutete ihr einzutreten. Sie folgte seinen Worten mit einem leichten Lächeln. Er schien extra für sie zusammengeräumt zu haben, denn normalerweise wirkte die kleine Wohnung chaotischer. Lillian sank unsicher auf das alte Sofa und blickte sich um.
„Bist du hungrig?“
Sie sah ihn irritiert an.
„Weißt du...“ Er setzte sich neben sie. „...das mit dem Eis war eigentlich so nicht geplant. Ich wollte uns erst etwas kochen und dich danach auf ein Eis einladen.“
„Du wolltest etwas für uns kochen?“ Ihre Augen wurden groß. „Du kannst kochen?“
„Zumindest besser als du.“ Zog er sie auf und berührte ihren Arm.
„Du hättest nur etwas sagen müssen. Es war ja nicht so als hätte ich dich gezwungen, auf der Stelle Eis essen zu fahren. Aber weißt du, ich denke die Chancen stehen sehr gut, dass du abends dein Können unter Beweis stellen musst.“
„Okay.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn und betrachtete ihre Gesichtszüge. „Wie fühlt man sich als frischgebackene High School Absolventin?“
„Soll ich nun eine Rede halten?“
Er lehnte sich zurück. „Warum nicht?“
„Ich bin nicht deine Privatunterhalterin.“ Lillian lachte leise.
„Wann ist denn deine Abschlussfeier?“
Ein leichter Schatten durchzog Lillians Gesicht. „Am Mittwoch.“ Sie senkte den Kopf.
Arturo runzelte die Stirn und legte den Arm um sie. „Ich wette Ana ist schon aufgeregter als du.“
Lillian blickte in seine Augen, welche ein sanfter Glanz durchzog. Sie lehnte sich an seine Schulter und schloss lächelnd die Augen, als er sie sanft berührte. „Ja, sie redet von nichts anderem mehr und hat auch schon Fernando dazu überredet, dass er die Fotos machen wird.“ Lillian setzte sich auf. „Ich hoffe, du hast deinen Smoking schon besorgt, denn der Abschlussball wird am Donnerstag sein.“ Ihre Stimme hob sich übermütig. „Ich werde ein fliederfarbenes Kleid tragen. Wenn ich Glück habe, finde ich noch die dazu passende Tasche. Donnerstagvormittag werde ich mit Elena und Carmen beim Frisör und bei der Kosmetikerin verbringen. Ich werde atemberaubend aussehen.“
„Da bin ich mir sicher.“ Arturo spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. „Möchtest du Sekt und Kaviar in der Limousine?“
„Nur den besten.“ Sie nickte überzeugt. „Bevor wir zum Ball fahren, möchte ich aber noch ziellos durch Manhattan chauffiert werden. Nur das Beste für die Ballkönigin.“
„Du wirst Ballkönigin?“
„Wer denn sonst?“
„Und was mache ich, während du mit dem König tanzt?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Du könntest mich anschmachten, oder Fotos machen. Oder du betrinkst dich.“
„Okay, notiert. Und wenn der Tanz zu Ende ist?“
„Dann zeigen wir diesen Anfängern was es heißt wirklich zu tanzen. Tja, und dann...dann betrinken wir uns alle sinnlos mit Bowle und Punsch. Du flirtest mit dem Schulmauerblümchen und ich renne heulend aufs Klo, wo mich eine Horde von Cherleaderinnen tröstet. Anschließend komme ich raus und du flehst mich um Vergebung an. Natürlich vergebe ich dir nach einem überschwänglichen Liebesgeständnis und folge dir aufgeregt in eine Hotelsuite, wo wir die letzte Pflicht meiner Abschlussnacht erledigen.“
„Du wirst aber nicht schwanger, oder?“
„Das wäre nur eine Alternative. Die andere hieße nach einem verkaterten Morgen festzustellen, dass du in einen anderen Bundesstaat geflüchtet bist.“
Arturos Augen wurden groß. „Du bist zu gut vorbereitet, womit sollte man dich noch überraschen?“
„Einem Heiratsantrag auf dem Empire State Building?“
„Vor oder nachdem du deine Pflicht erledigt hast?“
„Gute Frage.“ Lillian runzelte die Stirn. „Wohl eher davor.“ Sie nickte überzeugt. „Und dann gehen wir beide auf verschiedene Colleges...“
„...was meine Flucht in einen anderen Bundesstaat erklären würde...“
„...und sehen uns erst wieder beim Klassentreffen.“
„Du vergisst, dass ich die Schule bereits vor Jahren abgebrochen habe und auch noch fünf Jahre älter bin als du.“
Lillian blickte ihn streng an. „Warum verdirbst du alles?“
„Warts ab, vielleicht ist meine Geschichte ja besser. Also ich flüchte nur aus dem Grund, weil meine Verlobte aus Wyoming anrief und mir mitteilte, dass sie schwanger wäre...“
„Wyoming?“ Sie verzog den Mund.
„Wir beide sehen uns nie wieder. Das ist eine Alternative. Die zweite ist, dass wir beide uns zufällig auf einer Geschäftsreise treffen. In North Dakota, fünfzehn Jahre später. Natürlich sind wir beide mit anderen verheiratet, was uns nicht daran hindert uns fortzupflanzen“
„North Dakota? Wieso sollten wir beide eine Geschäftsreise nach North Dakota machen müssen?“
„Hey, ich bin noch nicht so geübt darin wie du.“
„Und was wird aus Großmama?“
„Sie heiratet einen reichen Anwalt aus Chicago.“
„Illinois, zumindest etwas besser...“
„Dir kann man es auch nicht recht machen.“
Lillian zuckte mit den Schultern. „Ich bin auch die Ballkönigin.“
„Bekommst du dann eigentlich ein fliederfarbenes Krönchen, passend zum Kleid?“
„Natürlich. Die werden doch extra für Ihre Majestät angefertigt.“
„Dass heißt also, dass die Wahl in Wirklichkeit schon vor dem Ball entschieden wurde?“
„Was dachtest du denn? Ich muss mich doch bis auf die Unterwäsche königlich ausstaffieren.“
Arturo grinste. „Jetzt beginnt es interessant zu werden.“
„Tja, das Drama einer gefallenen Ballkönigin endet aber hiermit.“
„Warum hebst du dir das Beste für den Schluss auf?“
„Um dich zu quälen.“ Lillian grinste.
Arturo zog sie an sich und begann sie zu kitzeln. Sie versuchte sich lachend aus seinen Armen zu befreien. Er drückte sie sanft auf das Sofa und begann ihren Nacken zu küssen. Seine Hände umfassten sie zärtlich.
Lillian lachte. „Wow, diese kranke Geschichte hat dich tatsächlich angemacht.“
„Eher der Gedanke die Ballkönigin von ihren goldenen Dessous zu befreien.“
„Gold? Hast du nicht aufgepasst? Muss ich die Geschichte denn nochmals erzählen? Das Kleid ist fliederfarben. Wie könnte ich darunter gold tragen?“
Er fuhr durch ihr Haar und küsste sie. „Das ist mir im Moment ehrlich gesagt vollkommen egal.“
„Du ruinierst die Geschichte.“
„Stell dir einfach vor das wäre eine Hotelsuite.“
„Ich bin aber keine Ballkönigin.“
Arturos Finger strichen sanft über ihre Wange. „Für mich bist du alles, was du sein möchtest.“
Lillian strich ihm lächelnd durch sein kurzes dunkles Haar. Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. „Arturo...ich muss meine Großmutter anrufen.“ Ihre Stimme senkte sich.
„Jetzt?“
Sie nickte zaghaft.
Er blickte sie einen Moment irritiert an, setzte sich schließlich auf. „Okay.“
Sie erhob sich langsam und zupfte ihr Kleid zu Recht. Arturo beobachtete sie Stirn runzelnd.
Lillian schenkte ihm einen kurzen Blick, bevor sie zu dem alten Telefon ging, welches auf dem kleinen Tisch in der Küchennische stand. Sie blickte aus dem verstaubten Fenster, während sie auf das Freizeichen wartete. Drei Autos fuhren an dem Häuserblock vorbei. Eine Polizeisirene ertönte. Lillian konnte die Richtung nicht ausmachen.
„Ja?“ Die Stimme Anas klang müde und abwesend.
„Großmama? Ich bin es, Lillian...“
„Cariña...“ Ana bemühte sich merklich fröhlich zu klingen. „Wie geht es dir? Wo bist du? Wie waren deine Prüfungen?“
„Ich habe mit Auszeichnung bestanden.“
Anas Stimme hob sich. „Das ist ja wunderbar. Ich bin so stolz auf dich! Deine Eltern sind es gewiss mindestens genauso.“
Der schwere Druck erfasste Lillians Herz erneut. „Ja, gewiss.“
„Wann kommst du denn nachhause?“
„Ich...ich weiß noch nicht.“
„Stress dich nicht, Querida. Das ist dein Tag. Feiere ruhig noch mit deinen Freunden.“
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ließ Lillian sich wieder neben Arturo auf die Couch sinken.
„Was hat sie gesagt?“
Lillian seufzte leise. „Sie ist stolz auf mich.“
Arturo lächelte. „Du kannst auch verdammt stolz auf dich sein.“
Sie zuckte mit den Schultern und wich seinem Blick aus.
„Warum gehst du nicht zur Abschlussfeier?“
Sie blickte seufzend auf die Wand, von welcher die Farbe bereits begann abzubröseln.
„Lillian?“
„Ich habe das bereits mit dem Direktor geklärt, dass ich mein Abschlusszeugnis am Dienstag abhole.“
„Warum?“ Er schüttelte verständnislos den Kopf.
„Warum sollte ich neben heulenden Mädchen und Jungen warten bis man mich aufs Podium ruft? Warum sollte ich all die jubelnden und schluchzenden Familien und Freunde von dort oben beobachten? Warum sollte ich den Brechreiz zurückhalten, wenn die zukünftige Ballkönigin oder das Schulmauerblümchen die Abschlussrede hält? Möglicherweise sind sie sogar ein und dieselbe Person. Warum sollte ich ihren Worten von großen Chancen, Freiheit und immerwährender Freundschaft lauschen? Sie kennt mich nicht einmal, weiß nicht einmal meinen Namen. Ich bin nicht frei und werde es nie sein. Wir sind alle Gefangene. Und wenn wir nur Gefangene unserer selbst sind. Chancen haben heutzutage nur noch die Begünstigten. Die Ballköniginnen und -könige dieser Welt. Verstehst du, Arturo? Ich will es mir einfach nicht ansehen, ich ertrage diese Show nicht. Dabei wäre es unwichtig. Ich könnte gedanklich über all diese zukünftig fallenden Engeln lachen. Vielleicht sogar Mitleid mit ihnen haben. Mich für die freuen, die es tatsächlich schaffen. Ich könnte ertragen, eines Tages wie Angela auf den Balkon zu sitzen und von dem Leben anderer Menschen zu leben. Ich könnte es ertragen, kein fliederfarbenes Kleid zu tragen, in keiner Limousine zu fahren. Aber ich kann es nicht ertragen das mit anzusehen, was mir genommen wurde...“ Ihre Stimme begann zu zittern. „Wir hatten den heutigen Tag geplant, Papá und ich. Schon vor vielen Jahren. Auch den Tag der Abschlussfeier. Ich hatte es mir immer ganz genau vorgestellt. Ich würde am Podium stehen. Eine wunderbare Rede halten. Meine Eltern würden mich betrachten, ihre Augen würden glänzen, voller Liebe und Stolz. Sie würden mich umarmen. Wir würden diese typischen Abschlussfeierfotos machen. Mamá und Papá, ich in ihrer Mitte. Ein Abzug dieses Fotos würde bei ihnen im Wohnzimmer stehen, ein anderer bei mir am College, später in meiner eigenen Wohnung. Nach der Feier würden meine Eltern, Großmutter und ich essen gehen, abends würden wir es uns auf der Couch vor dem Kamin bequem machen, wir vier, und Fotoalben betrachten. Darüber lachen, wie sehr wir uns verändert hätten. Wie viel Zeit doch vergangen wäre, seitdem mir Papá erzählte, wie er sich die Feier vorstellen würde...“ Lillian spürte die Tränen nicht, welche über ihre Wangen rannen. Arturo zog sie in seine Arme und strich ihr sanft über den Rücken.

Lillian kuschelte an der Brust ihres Vaters. „Laden wir auch Denise zur Feier ein?“ Denise war die Tochter der Nachbarin und Lillians beste Freundin.
„Du darfst einladen, wen immer du möchtest. Das ist deine Feier.“
„Großmama muss kommen und meine Lehrerin.“
„Darüber wird sich Miss Hoover gewiss freuen.“
Lillian nickte eifrig. „Und Charlie von gegenüber. Denn ihn werde ich ja heiraten, wenn ich groß bin.“
Jorge lachte. „So? Dann muss ich wohl einmal ein ernstes Gespräch von Mann zu Mann mit ihm führen.“
„Was bedeutet ein ‚Gespräch von Mann zu Mann’?“
„Ich erkläre ihm, dass er immer höflich zu dir sein und dir stets genügend Eiscreme mitbringen muss.“
Lillian nickte. „Sag ihm auch, dass ich meinen Kaffee schwarz will.“
Jorge musterte sie verwundert.
„Mamá verlangt ihren Kaffee im Cafe immer schwarz. Ich werde auch einmal schwarzen Kaffee trinken.“
„Bleibe lieber bei Tee und Kakao, das ist gesünder. Dein Papá trinkt auch so gut wie nie Kaffee.“
„Dafür rauchst du. Großmama sagt, dass du damit nicht nur dich sondern uns alle umbringen wirst.“
„Das hat deine Großmutter gesagt?“ Jorge schüttelte belustigt den Kopf. „Du solltest ihre Worte nicht zu ernst nehmen. Aber in einem hat sie Recht. Rauchen ist wirklich ungesund. Am besten du beginnst niemals damit.“
Lillian nickte. „Okay... Du, Papá, ich muss dich etwas fragen...“
„Ja, mein Engelchen?“
„Begleitest du mich zum Abschlussball? Charlie ist so ein schlechter Tänzer. Ich wollte es ihm beibringen, aber er steigt mir immer auf die Zehen...“
„Du willst mit deinem Vater zum Abschlussball gehen?“
Lillian nickte eifrig.
„Und was macht deine Mamá an diesem Abend? Sie wird sich ausgeschlossen fühlen.“
„Sie kann doch Videos schauen oder mit einer Freundin schwarzen Kaffee trinken.“
Jorge nickte schmunzelnd. „Okay. Wenn Charlie bis dahin noch immer nicht tanzen kann, begleite ich dich.“

„Ich wünschte so sehr, sie wären hier bei mir. Ich würde auf alles andere verzichten, wären sie nur einen einzigen Tag wieder bei mir. Nur eine einzige Stunde.“ Lillian vergrub ihr tränennasses Gesicht an Arturos Brust.
„Sie sind bei dir. Sie sind immer bei dir gewesen. In deinem Herzen. Sie würden nicht wollen, dass du so leidest...“
Lillian atmete tief durch und richtete sich auf. „Ich versuche stark zu sein, ich habe es immer versucht. Aber irgendwann geht es nicht mehr.“
Arturo legte die Hände auf ihre Wangen. „Stark zu sein bedeutet nicht seine Gefühle zu verdrängen. Wenn du dich danach fühlst, lass sie auch heraus. Ich bin da für dich, immer. Ob du nun weinen oder lachen möchtest. Ich weine und lache mit dir. Aber tue nichts, was du einmal bereuen könntest. Geh zu der offiziellen Abschlussfeier. Deine Eltern würden es wollen. Ana möchte es gewiss ebenso. Wir werden dir deine Eltern niemals ersetzen können, das wollen wir auch nicht, aber lass uns dich von unten bejubeln. Lass uns klatschen, laut applaudieren. Lass uns Fotos machen. Ana, Elena, Emilio, Carmen, Antonio und mich.“
Lillian schlang die Arme um ihn und zog ihn an sich. „Ihr seid viel zu gut für mich.“
Arturo strich sanft durch ihr Haar. „Damit können wir leben.“ Er löste sich langsam von ihr und betrachtete sie lächelnd. „Übrigens...du brauchst weder ein fliederfarbenes Kleid noch ein albernes Krönchen um atemberaubend auszusehen.“
Lillians Herz wurde für einen Moment von einer sanften Wärme erfüllt. Sie presste ihre Lippen an seine und wollte ihn sanft auf sich ziehen, als er sie plötzlich hochzog. „Komm.“
„Was?“ Sie musterte ihn irritiert. „Wohin?“
„Es ist zwar nur ein alter Wagen und keine Limousine, dafür können wir aber das Dach vollständig öffnen.“
Lillian blickte ihn verständnislos an.
„Wir kurven jetzt durch Manhattan. Ich weiß, dass haben wir schon oft gemacht, aber...“ Er ging zum Kühlschrank und nahm eine kleine Flasche Sekt heraus. „...für eine Königin nur das Beste.“
Sie lachte. „Soll ich die etwa alleine trinken? Was hast du vor?“
„Tja, du musst mir vertrauen. Das ist das Risiko, dem jede Königin an ihrem großen Abend unterliegt.“
„Wir haben also ein Ziel und fahren nicht nur sinnlos durch die Gegend?“
Er zog sie an sich. „Es gibt auch einen Stopp.“
„Du bringst mich doch nicht zum Empire State Building?“ Lillian lachte.
„Wo denkst du hin, mi corazón. Das wäre doch viel zu einfach.“ Er nahm ihre Hand und führte sie aus der Wohnung.
Wow... oh man... du bist... einfach nur klasse. Ich bin ganz heiser von der heulerei... und es fällt mir nicht leicht das hier zu sagen, wo mich jeder lesen kann... Aber du bist einfach nur genial, und dafür hab ich dich super doll lieb. Weil du das mit mir teilst...
Ich würde Angela gerne näher kennen lernen. Wird sie noch mal vorkommen? Ich denke hinter dieser einfachen Fasade steckt viel mehr. Sie hat wohl ausserordentliches mitgemacht. Dafür bewundere ich dich. Deine Charaktere sind so authentisch, so lebensnah und echt. Ich habe das Gefühl Lillian schon immer zu kennen, und das ist das beste was mir je passiert ist...

Zitat:Lillian war schon oft in seiner Wohnung gewesen, kannte jeden Zentimeter. Aber nun war es anders. Sie betrat diese zum ersten Mal als seine Freundin.

Mein Herz ist in die Höhe gehüpft, als ich das gelesen habe. Und das, gepaart mit der Lebensnahen Geschichte Angelas, hat mich zutiefst berührt. Ich weiss, es hat nichts miteinander zu tun, aber es ist einfach nur genial...
Dass sich die beiden diese Geschichte ausgedacht haben, fand ich richtig goldig, auch wenn ich im Nachhinein sagen muss dass Lillians Trauer in ihren Worten lag. Und das tut mir leid. Sie hätte es gerne gewollt, vermute ich doch. Sie hätte wohl gerne das fliederfarbene Kleid getragen, am Arm ihres Vaters, das perfekte Leben. Aber das wurde ihr genommen, und trotzdem, sie hat Arturo. Und das ist gut so.

Zitat:„Sie sind bei dir. Sie sind immer bei dir gewesen. In deinem Herzen. Sie würden nicht wollen, dass du so leidest...“

Mein lieblingssatz im ganzen Kapitel. Das war so schön, ich dachte er sagt es zu mir. Für einen Augenblick stand er neben mit, flüsterte es mir ins Ohr, und für einen Moment war ich Lillian, und ich hätte vor Dankbarkeit heulen können. Das war nicht möglich denn ich hab irgendwie schon vorher geheult. Das war der tollste Satz im ganzen Kapitel, ich sags noch mal...

Zitat:Arturo legte die Hände auf ihre Wangen. „Stark zu sein bedeutet nicht seine Gefühle zu verdrängen. Wenn du dich danach fühlst, lass sie auch heraus. Ich bin da für dich, immer. Ob du nun weinen oder lachen möchtest. Ich weine und lache mit dir. Aber tue nichts, was du einmal bereuen könntest. Geh zu der offiziellen Abschlussfeier. Deine Eltern würden es wollen. Ana möchte es gewiss ebenso. Wir werden dir deine Eltern niemals ersetzen können, das wollen wir auch nicht, aber lass uns dich von unten bejubeln. Lass uns klatschen, laut applaudieren. Lass uns Fotos machen. Ana, Elena, Emilio, Carmen, Antonio und mich.“
Lillian schlang die Arme um ihn und zog ihn an sich. „Ihr seid viel zu gut für mich.“
Arturo strich sanft durch ihr Haar. „Damit können wir leben.“ Er löste sich langsam von ihr und betrachtete sie lächelnd.

Schön dass er ihr Mut macht. Er erklärt ihr dabei nicht nur dass sie ihm wichtig ist, sondern dass sie sehr viele Freunde hat. Gute Freunde. Freunde die man nicht einfach vergessen kann. Sie sind da, und sie sollte froh darüber sein. Ich hoffe sie befolgt Arturos rat und lässt sich von ihren Freunden auf den Abschlussball begleiten...

Zitat:„Übrigens...du brauchst weder ein fliederfarbenes Kleid noch ein albernes Krönchen um atemberaubend auszusehen.“

Noch so ein Satz der mir ein breites Lächeln auf die Lippen bringt, mich in eine meterdicke Gänsehaut wickelt und mir sagt dass Lillian ihm wirklich sehr wichtig ist. Es ist ein gutes Gefühl, und ich hoffe es hält ewig an. Sie sind meine Lieblinge in deiner Geschichte. Und auch wenn ich darauf fiebere zu wissen was mit Sarah geschah, so sehne ich mich dennoch in die Zukunft, wo Lillian darauf wartet in Arturos Arme zu fallen und endlich zufrieden einzuschlafen. Ich hoffe es kommt dazu, und sie wird am Ende mit ihm alles überstehen.
Übrigens freue ich mich ebenfalls auf neue Begegnungen zwischen Eduardo und Lillian. Und auch darauf dass Arturo dabei ist (ich weiss, ich bin richtig Sensationsgeil... ich fühl mich schlecht, aber Arturo ist so eine grosse Persönlichkeit, dass er mir richtig gefällt. Sehr sogar. Und ich hoffe dass er und Lillian richtig glücklich werden. Aber dazu gehört eben dass er erfährt was passiert. Und wenn Lillian ihm das nicht erzählt, muss er es eben am lebendigen Leib erfahren. Ich hoffe nur dass es nicht das Ende ihrer Beziehung wäre... man! Das ist deine Story, warum zerbrech ich mir den Kopf! Yela, lass dich überraschen. Genau, das tu ich und mach die Klammer endlich zu.) Ich vertraue dir, Süsse, und ich weiss, egal was du tust, und egal wie lange zu brauchst. Ich bin immer da, und werde warten...

Zitat:„Du bringst mich doch nicht zum Empire State Building?“ Lillian lachte.
„Wo denkst du hin, mi corazón. Das wäre doch viel zu einfach.“ Er nahm ihre Hand und führte sie aus der Wohnung.

Zum Ende noch ein schönes Zitat. Da lief mir ein wohliger Schauer den Rücken runter, denn plötzlich wusste ich, es wird irgendwas alles gut. Und es war der perfekte Schlusssatz...
Hab dich lieb, freue mich auf mehr und drücke dir ganz fest die Daumen... viel Glück... deine Yela

Selene

Hallo meine Süße :knuddel:

Vielen Dank für dein umwerfendes Feedback :freu: Hab mich total darüber gefreut! Es freut mich total, dass dir meine Geschichte so gut gefällt!

Zitat:Aber du bist einfach nur genial,


Danke, dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben. Deine FF ist einfach phänomenal. Freue mich immer total auf jedes neue Kapitel.

Zitat:Ich würde Angela gerne näher kennen lernen. Wird sie noch mal vorkommen?


Da ich sie auch sehr gern hab, ja Big Grin Aber inwieweit sie eine tragende Rolle spielen wird, muss ich mir noch überlegen.

Zitat:Ich denke hinter dieser einfachen Fasade steckt viel mehr.


Da hast du recht. Sie ist auch für mich eine sehr interessante Person.

Zitat:Dafür bewundere ich dich. Deine Charaktere sind so authentisch, so lebensnah und echt.


Das sind deine aber genauso. Ich fühle mich immer so tief in Rory und Jess hinein, dass es ist, als wären ihre Gefühle meine.

Zitat:Noch so ein Satz der mir ein breites Lächeln auf die Lippen bringt, mich in eine meterdicke Gänsehaut wickelt und mir sagt dass Lillian ihm wirklich sehr wichtig ist


Ich habe auch gelächelt, als ich das geschrieben habe. Ja, sie bedeutet ihm sogar sehr viel.

Zitat:Ich hoffe es kommt dazu, und sie wird am Ende mit ihm alles überstehen.


Dazu verrate ich noch nichts. Aber es wird noch sehr viel auf die beiden zukommen.

@alle: Eigentlich hab ich ja viel zu tun, aber ich musste trotzdem Schreiben, meine Finger haben gekribbelt, also bekommt ihr diese Woche noch einen Teil.

Ich hoffe, er gefällt euch.

Freu mich auf eure Feedbacks

Hab euch lieb
Bussi Selene




37. Teil

Lillian beobachtete die vorbeiziehenden Lichter lächelnd. Ihre linke Hand lag in Arturos. Sie lehnte sich im Autositz zurück und betrachtete seine Gesichtszüge. Er warf ihr aus dem Augenwinkel einen kurzen Blick zu und erwiderte ihr Lächeln. „Hat es dir gefallen? Ich weiß, es war nichts Besonderes, aber spontan ist mir nichts Besseres eingefallen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Es war etwas Besonderes.“ Arturo hatte von nur einem Stopp gesprochen. Dabei hatte es mehrere gegeben. Sie waren durch verschiedene Teile Manhattans spaziert, hatten die unterschiedlichsten Plätze und Menschen gesehen. „Ich liebe New York. Das ist mir wieder so richtig bewusst geworden. Diese Vielfalt ist unglaublich. Nirgendwo anders trifft man auf so viele unterschiedliche Menschen. Es war auch lustig sich wie eine Touristin in der eigenen Stadt zu fühlen. Hier gibt es noch so viel zu sehen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde als alte Frau noch nicht alles gesehen haben.“
Eine Falte bildete sich auf Arturos Stirn. „Ich hätte dir gerne mehr geboten. Dich spontan in ein Musical am Broadway oder ins Kino eingeladen. Oder in ein Restaurant in Little Italy, Chinatown oder SoHo.“
„Arturo...“ Sie strich ihm über den Arm. „Solche Dinge bedeuten mir nichts. Außerdem wäre es nichts Besonderes gewesen. Jeder, der zufällig das Glück hat, ausreichend Geld zu besitzen, kann das. Aber mich in die Heimat eintauchen zu lassen wie in eine aufregende Fremde, mich durch Stadtteile führt, an die unglaublichsten Architekturen und beeindruckendsten Plätze vorbei...das ist etwas Besonderes. Die Stadt an deiner Seite neu zu entdecken, war wundervoll und es hat mich von allen Sorgen abgelenkt. Ich war in diesen Stunden frei und glücklich. Hatte das Gefühl überall hingehen zu können...“
Er lachte. „Du solltest ein Buch schreiben: Der neue amerikanische Traum. Meine Liebeserklärung an die Stadt, die niemals schläft.“
Sie schüttelte den Kopf. „Das wäre nicht fair. Das Buch würde den ersten Platz der Bestsellerliste zu lange besetzen.“
„In New York City sicher.“
„Täusch dich da mal nicht. Es gibt sehr viele Leute, die New York hassen. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Großmama sehnt sich zum Beispiel oft nach ihrer alten Heimat, zumindest habe ich dieses Gefühl. Ihre Augen leuchten immer besonders hell, wenn sie von Kuba erzählt.“
„Irgendwann werdet ihr beide dieses Land bereisen.“
Lillian nickte. „Das möchte ich. Ich möchte überhaupt sehr viel von der Welt sehen.“
„Das wirst du auch eines Tages.“
Arturo wechselte plötzlich die Spur und fuhr auf eine Parklücke zu.
„Was machen wir hier?“ Lillian runzelte die Stirn.
Er gurtete sich ab. „Na komm schon. Und nimm den Sekt mit.“
Sie folgte seinen Worten. „Wohin gehen wir?“
Arturo antwortete nicht, sondern ergriff ihre Hand und zog sie mit sich.
Sie gingen eine Weile die Straße hinunter, ehe sie das Ziel erreichten.
„Die Brooklyn Bridge? Willst du zu Fuß über den Hudson River gehen?“ Lillian lachte.
„Bring mich auf keine dummen Gedanken.“ Er legte den Arm um ihre Hüfte und dirigierte sie in die gewünschte Richtung.

„Das ist unglaublich, einfach wundervoll.“ Lillian blickte auf das Lichtermeer, welches sich im Fluss spiegelte. Sie lehnte sich lächelnd an die Brüstung der Brücke. Arturo legte die Arme um sie und küsste ihren Nacken. „Ich wusste, du würdest es mögen.“
Sie seufzte leise. Ein zarter Tränenschimmer bildete sich in ihren Augen. Sie war glücklich. So glücklich hatte sie sich seit über zehn Jahren nicht mehr gefühlt. Doch auch ein dunkler Schatten begann zunehmend ihr Herz zu durchziehen. Glück war in ihrem Leben nie von langer Dauer gewesen. Es schien ihr nicht vergönnt zu sein. Sie spürte, dass auch dieses Glück nicht anhalten würde.
„Lillian?“ Arturo drehte sie sanft zu sich. „Was hast du denn?“
Sie wich seinem Blick aus. „Ich bin nur glücklich.“
„Nein, du warst noch nie einfach nur glücklich. Das erlaubst du dir selbst nicht.“ Er ergriff ihre Arme. „Seit Tagen bedrückt dich etwas. Es geht nicht nur um deine Eltern, habe ich recht?“
Lillian seufzte leise. „Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen...versteh mich bitte. Lass uns einfach diesen Moment genießen. Das ist alles, was ich im Augenblick möchte.“ Eine spitze Nadel schien durch ihr verwundetes Herz zu dringen. Sie rang einen Moment nach Luft.
Arturo nickte und zog sie in seine Arme. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen. Irgendetwas für dich tun.“
Sie lächelte leicht. Eine einzelne Träne entwich ihrem Auge. Sie schien wieder etwas Druck von Lillians Herzen zu lösen. „Das tust du...wirklich. Du ahnst gar nicht, wie viel du tatsächlich für mich tust.“ Eine Hitzewelle umschloss ihr Herz und begann den Schmerz zu lindern. Lillian schlang die Arme um Arturo und küsste ihn. Für einen Moment schien sie allein das silberne Mondlicht zu umgeben. Lillian löste sich lächelnd aus Arturos Arme und drohte im Dunkel seiner Augen zu versinken. Sie wusste, dass - was auch immer passieren würde - ihnen immer dieser Moment bleiben würde.
Arturo griff nach der Sektflasche, welche er am Gehsteig abgestellt hatte, und öffnete sie. „Jetzt sollten wir endlich auf deinen Abschluss trinken.“
„Erwischen darf uns aber niemand dabei. Ich bin noch keine einundzwanzig. Sie würden dich sofort wegen Verführung zum Alkohol einsperren.“
„Ich lebe gerne gefährlich. Leider haben wir keine Gläser.“ Er reichte ihr die Flasche. „Alles Gute zum Abschluss.“
„Danke.“ Sie nippte daran und reichte sie ihm, damit er ebenfalls einen Schluck machen konnte.
„Es bleibt doch bei Montagabend, oder?“
Sie runzelte die Stirn.
„Dein Geburtstag. Wir wollten mit den anderen im Club feiern.“
„Okay.“
„Das klingt ja richtig begeistert.“
Lillian wich seinem Blick aus. „Nein, es ist nur...ich war nicht mehr im Club seit damals...du weißt schon. Ich weiß, was einige Leute seit Ricardos Geschichte über mich denken. Ich konnte ihnen zwar dank des Prüfungsstresses meistens leicht aus dem Weg gehen, aber ihre Gesichter...wie sie mich von weitem beobachteten, ist mir nicht entgangen...“
Arturo stellte die Sektflasche ab und legte den Arm um ihre Hüften. „Lass sie doch reden. Bald wird es ihnen zu dumm sein. Diesen Unsinn glauben sowieso nur die Leute, die du wirklich nicht ernst zu nehmen brauchst...“
„Dieselben Leute, die sich noch immer den Mund über meine Mutter zerreißen. Ricardo hat ihnen neuen Stoff geliefert.“ Lillian blickte auf die sanften Wellen des Flusses.
„Lillian, jeder der dich wirklich kennt, und deine Mutter kannte, glaubt kein Wort dieser Lügen.“ Er zog sie in seine Arme. „Wir können aber auch gerne woanders hingehen, wenn es dir lieber ist.“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, es hat keinen Sinn. Ich kann mich nicht verstecken. Machen wir es so, wie es geplant war.“
Arturo strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Okay. Fahren wir zurück oder willst du noch ein wenig bleiben?“
Sie ergriff seine Hand. „Lass uns fahren. Aber das sollten wir wiederholen.“
Er lächelte. „Jeder Zeit.“

„Du kannst heute bei mir übernachten, wenn du das möchtest.“ Schlug Arturo vor, als sie ins Auto stiegen.
„Großmama wartet gewiss auf mich. Aber das holen wir nach, versprochen.“
„Okay.“ Er küsste sie sanft.
Als sie die Wohnung erreicht hatten, zog er sie nochmals in seine Arme. „Sehen wir uns morgen?“
„Ja. Ich komme am Abend vorbei. Großmama möchte ein wenig Zeit mit mir verbringen.“
Er nickte. „Ich hoffe, du wirst dann hungrig sein.“
Lillian lachte. „Ich werde tagsüber nur wenig essen, versprochen. Danke für diesen vollkommenen Tag.“ Sie küsste ihn sanft bevor sie ausstieg und das Wohnhaus betrat. Aus der Wohnung drangen keine Geräusche, weshalb sie versuchte so leise wie möglich aufzusperren.
„Lillian?“ Ana war tatsächlich wach geblieben. Sie saß im schwachen Licht der kleinen Lampe, welche auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa stand, und las Zeitung.
Lillian schloss die Tür und grüßte ihre Großmutter lächelnd.
„Hattest du einen schönen Tag?“
Lillian sank neben sie auf das Sofa. „Ja.“
„Querida, du strahlst ja richtig.“ Ana nahm ihre Brille ab und ergriff die Hand ihrer Enkelin. „Du warst bei Arturo, habe ich Recht?“ Sie betrachtete sie lächelnd.
„Ja.“
„Er bedeutet dir offenbar wirklich sehr viel.“ Ana runzelte die Stirn. „Ich freue mich, dass du so glücklich bist. Aber vergiss trotzdem nicht vorsichtig zu sein, Cara. Du kennst die Männer...leider kann man nur den wenigsten Vertrauen schenken.“
Lillian unterdrückte ein Seufzen. „Ich werde aufpassen.“
Ana nickte zufrieden. „Das ist vernünftig.“
„Hör mal, Großmama. Ich würde Arturo gerne irgendwann zum Essen einladen. Ich möchte, dass ihr beide euch besser kennen lernt. Schließlich sind wir jetzt richtig zusammen.“
Ana schien die Neuigkeit wenig zu berühren. „Das nach über einem Jahr...aber wenn es dir wirklich so viel bedeutet, soll er kommen... Aber wehe, er stiehlt unser bestes Geschirr.“ Sie zwinkerte.
Lillian erhob sich. „So etwas besitzen wir nicht, Großmama. Aber weißt du was, sollte er am Schwarzmarkt viel Geld für unsere Sachen ersteigern, überrede ich ihn dazu uns zehn Prozent davon abzugeben.“ Sie ging zu dem kleinen Kasten neben dem Sofa und öffnete die oberste Lade.
„Was machst du denn?“
„Meinen Abschluss feiern.“ Sie zog drei schwere Ordner heraus und trug sie zum Tisch. „Wir beginnen am besten mit den Babyfotos meiner Mutter.“ Sie ergriff das Album und legte es auf ihren Schoß.
Ana unterdrückte die aufkeimenden Tränen. Sie setzte ihre Brille auf und legte einen Arm um Lillian. „Ich bin so stolz auf dich. Aber nicht nur wegen deines Abschlusses. Sondern vor allem, weil du bist, wer du bist.“ Sie küsste ihre Enkelin auf die Wange.
Ein leichtes Lächeln umspielte Lillians Lippen. Plötzlich fiel ihr Blick auf ein kleines Tablettendöschen neben Anas Teetasse auf dem Tisch. Sie runzelte die Stirn. „Was ist das?“
Ana sah hoch. „Nur meine Kopfschmerztabletten.“ Sie ließ das Döschen in ihrer Rocktasche verschwinden. „Das Wetter macht mir sehr zu schaffen. Diese Hitze mag schön für so ein junges Mädchen, wie dich zu sein, aber nicht für eine alte Frau.“ Sie schlug das Album auf. „Fernando hat diese Bilder mit seinem alten Schwarzweiß-Fotoapparat gemacht. Er unterstütze mich sehr, nachdem dein Großvater verschwunden war. Fernandos Frau war richtig eifersüchtig. Ich fürchtete den bösen Blick...“
Lillian konnte Anas Worten nur schwer folgen. Ihre Gedanken glitten immer wieder zu dem Döschen. Das Kopfschmerzentablettendöschen ihrer Großmutter sah anders aus. Aber möglicherweise war auch nur das Design geändert worden. Oder sie nahm Tabletten einer anderen Firma, welche besser wirkten. Ana hatte sich schließlich schon oft beklagt, dass die Pillen kaum helfen würden. Plötzlich schoss ihr erneut der Gedanke durch den Kopf, welchen sie bereits auf der Brücke gehabt hatte. Spitze Krallen, die Klaue einer Wildkatze, schien ihr Herz zu umschließen. Alles war vergänglich. Kein Glück währte ewig.
„Ist dir kalt, Cariña? Soll ich dir eine Decke bringen?“
Erst jetzt bemerkte Lillian, dass sie zitterte. „Nein, danke. Ich werde mir etwas Tee kochen.“ Sie erhob sich rasch. Anas Blick folgte ihr besorgt. „Du wirst doch nicht etwa krank?“
„Gewiss nicht. Ich war wohl zu lange in der Sonne.“
„Du solltest bald zu Bett gehen. Du brauchst Schlaf.“
„Ich habe noch genügend Zeit zum Schlafen.“ Lillian mühte sich um ein Lächeln und ließ sich mit der Tasse Tee in der Hand auf das Sofa sinken. Es hätte keinen Zweck ausgerechnet jetzt mit Ana über ihre Sorgen zu sprechen. „Lass uns zumindest noch dieses Album zu Ende ansehen.“
Ana betrachtete sie Stirn runzelnd, nickte aber schließlich. „Das war die kleine Rosa an ihrem ersten Geburtstag. Der braune Teddybär war ihr Liebling. Er gehörte einst mir, war ein Geschenk meiner geliebten Großmutter gewesen, möge sie in Frieden ruhen.“

In jener Nacht konnte Lillian nicht schlafen. Es schien, als spürte sie die Dämonen der Vergangenheit, welche sich ihr näherten. Als spüre sie jene der Zukunft, welche sie schon erwarteten. Ihr Herz schmerzte aufgrund des verwirrenden Gefühlwirbels. Lillian dachte an Arturo. An ihre Großmutter, welche ihr offenbar etwas verheimlichte. An ihre Eltern, die sie so vermisste. An Ricardo, welcher ihr scheinbar soviel Hass und Verachtung entgegenbrachte, dass er ihr schaden wollte. Lillian dachte auch an Sarah und Eduardo, an die Lüge, mit welcher sie aufgewachsen war. Sie dachte an die Zukunft. Wie würde es weitergehen? Lillian erinnerte sich an Eduardos Worte. Er würde am Sonntag auf sie im Cafe warten. Es war ihre Entscheidung zu kommen oder nicht. Aber wollte sie hingehen? Ein Teil ihres Herzens schrie danach mehr über ihre Wurzeln zu erfahren, Klarheit zu bekommen. Ein anderer warnte sie ausdrücklich davor, vielleicht aber auch nur aus bloßer Angst. Angst davor sich der gelebten Illusion endgültig bewusst zu sein.
Vielleicht erinnerte sich ihr Herz aber auch an etwas, das ihr Verstand schon längst vergessen hatte. An etwas, das sich in ihrer frühesten Kindheit ereignet hatte.

Lillian wusste selbst nicht, warum sie es getan hatte. Aber plötzlich war sie aufgestanden und zu dem kleinen Kasten gegangen. Sie zog den Schnellhefter Sarahs aus dem Kuvert und setzte sich auf das Sofa. Kaum hatte sie die nächste Seite aufgeschlagen, begann sie zu zittern.
Die Seele ist weiser als der Verstand.

Selene

Man sagte mir, ich wurde in einer stürmischen Winternacht geboren. Meine Großmutter deutete dies als großes Unglück. Meine Mutter verheimlichte mir Ilses Worte, jene scheute sich jedoch nicht davor, sie mir stets mitzuteilen, wenn wir stritten.
Es hieß, meine Großmutter wäre in jener Nacht religiöser gewesen, als jemals zuvor oder jemals danach. Sie rief sowohl ihre Naturgöttin, als auch die heilige Maria zu Rate um zu erfahren, was diesem kleinen Wurm wohl bevorstehen würde. Leider zeigten sich die ehrwürdigen Mütter nie sehr redefreudig und so befolgte meine Großmutter in den ersten fünf Jahren meines Lebens verschiedenen Aberglauben verschiedener Kulturen und Religionen, um auf Nummer sicher zu gehen. Das mag besonders verrückt klingen, kennt man sie in späteren Jahren, in welchen sie sich sowohl vom Heiden- als auch Christentum stets nur noch das rauszupflücken vermochte, was gerade ihrem Gunsten diente. Meist ging es dabei allein darum mich mit mehr oder weniger weise klingenden Worten zu belehren, wenn ich unfolgsam war.

Mein Vater bezeichnete meine Großmutter als Hexe, weil sie ein keltisches Amulett besaß sowie ein kleines blaues Fläschchen mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit, welche sie als Medizin zu trinken pflegte. Ilse gestattete es niemandem von diesem zu nippen, und so kam es wie es kommen musste. Kinder sind besonders neugierig, vor allem kleine neunjährige Mädchen. Ich hatte Halsschmerzen, wollte aber trotzdem zu einer Geburtstagsfeier gehen. So kam es, dass ich mich in Großmutters Zimmer schlich und das Fläschchen öffnete. Heraus drang ein eigenartiger Geruch. Ich schloss die Nasenlöcher mit Daumen und Zeigefinger und trank. Die Flüssigkeit begann zu wirken, denn mir wurde heiß und schwindelig. Schließlich wurde mir verboten auf die Party zu gehen und meine Großmutter geschimpft, weil sie den Wodka nicht besser versteckt hätte.
Das ist eine der Geschichten meiner Kindheit, denen ich mich gerne entsinne. Wir hatten noch Jahre später über meinen ersten Rausch gelacht.

Vor der Scheidung meiner Eltern waren die wohl schönsten Momente, die mit meiner Großmutter. Mama war oft so angespannt und traurig. Meine Großmutter war für mich an ihrer Stelle da, spielte mit mir und ging mit mir spazieren. Sie war die Beste. Ich habe jeden Tag seit ihrem Tod eine Kerze angezündet.
Meine Großmutter wohnte in einer Wohnung, nur zwei Straßen von uns entfernt. Als meiner Mutter bei der Scheidung das Haus zugesprochen wurde, zog jene schließlich bei uns ein.
Das Verhältnis zu meinem Vater war stets angespannt. Er wollte keine Tochter, sondern eine Puppe. Leider bestand ich zu wenig aus Porzellan, wenn mein Teint auch diesem glich.
Mit der Scheidung meiner Eltern brach ich aus dem goldenen Käfig aus, erlangte eine gewisse Freiheit. Meine Mutter begann aufzublühen, unser Verhältnis war bald mit jenem meiner Großmutter und mir zu vergleichen, wenn es auch nie so innig sein sollte.
Mein Vater meldete sich die erste Zeit nach der Scheidung nicht. Nach eineinhalb Jahren begann er jedoch regelmäßig anzurufen und versuchte mich mit Geschenken zu gewinnen.

Mir bleibt es bis heute ein gewisses Rätsel, warum meine Mutter ihn nochmals heiratete, als ich sechzehn war. Vielleicht hatte sie es plötzlich satt alleine zu sein, denn eine Entscheidung aus reiner Liebe konnte es nicht gewesen sein. Für sie hatte es immer nur einen Mann gegeben, genau wie für mich. So sind wir Turunen Frauen. Auch meine Großmutter konnte in ihrem ganzen Leben nur einen einzigen Mann lieben. Die Tragik meiner Mutter war, dass ihr nur eine gewisse Zeit mit ihrer großen Liebe gewährt worden war.

Als mein Vater wieder bei uns einzog, bemühte er sich besonders um meine Zuneigung, erfüllte mir jeden Wunsch, weil ihn sein Gewissen plagte. Doch ihm blieben nur zwei Monate, da ich dann mein Schicksal einlöste und deinem Vater folgte. Es scheint blanke Ironie. Mein Vater war so gewillt mich an sich zu binden, um etwas zu erzwingen, das es gar nicht geben konnte. Schließlich war aber ausgerechnet er es, der mir ermöglichte minderjährig zu heiraten. Aber das soll nun noch nicht Thema sein.

Ich möchte dir, meine geliebte Tochter, nicht zu viel auf einmal zumuten. Meine Geschichte ist lange und kompliziert. Ich versuche meine Worte mit Bedacht zu wählen. Um dir nicht mehr, aber auch nicht weniger zuzumuten, als du wissen solltest. Ich weiß nicht, ob ich hiermit das richtige tue, aber ich hoffe es.

Ich sehe dich an, schaue in deine wunderschönen Augen, welche denen deines Vaters gleichen. Du strahlst und lächelst, scheinst mir etwas mitteilen zu wollen. Was ist es, geliebte Tochter? Was möchtest du mir sagen? Der Sturm heult auf. Erneut ein Sturm. Einer der Stürme meines Lebens. Ich spüre, ich muss schreiben, du musst es erfahren. Alles.

Hunde heulen auf, ich höre deine gleichaltrige Cousine am unteren Stockwerk weinen. Du weinst nicht. Dich scheint der Sturm nicht aus der Ruhe zu bringen. Du siehst mich immer nur an. Ich wünschte, du könntest mit mir sprechen. Mir diesen Füller aus der Hand reißen und mir einen anderen Ausweg zeigen. Doch ich kann deinen Blick nicht deuten.

Meine Großmutter war immer davon überzeugt, dass ich mich selbst noch in großes Unglück stürzen würde. Jedoch hatte sie dennoch soviel Vertrauen in mich gehabt, dass sie mir in Prinzip jede Freiheit gelassen hatte. Ich denke gerne an jene Jahre meiner Kindheit, in welchen ich mit ihr und meiner Mutter zusammenlebte. An die schönen Stunden in unserem großen Garten, an die fröhlichen aber auch ernsten Gesprächen. An die Spaziergänge durch Stockholm. Die Urlaube in unserem Herkunftsland Finnland. Die Kinobesuche. Die Fernsehabende. Die Restaurantbesuche. Ich denke aber auch gerne an die Zeit mit meinen drei besten Freundinnen. Wir waren ein fröhliches Quartett, wenn auch etwas verrückt. Auch entsinne ich mich gerne jener Stunden, welche ich lesend im Park oder meinem Bett verbracht hatte, oder auch im Schulhof.

Doch ich musste in den letzten Jahren lernen, dass nichts für die Ewigkeit existiert. Alles ist vergänglich. Wir selbst sind es genauso.

Lillian, liebste Tochter, ich werde vieles, von dem, was ich erzählen muss, nicht beschönigen können. Ich bitte dich diese Zeilen mit derselben Ruhe zu lesen, wie du mich damals betrachtet hast. Das ist meine Geschichte, lass sie nicht zu deiner werden.

Lillian zuckte zusammen, als sie die Worte Sarahs erneut las. Alles ist vergänglich. Sie bemerkte die Tränen nicht, welche über ihre Wangen rannen.
waaaah süße = )

du überforderst mich. Du schreibst immer so wunderbar viel.
Ich bewunder dich echt.
Du kannst deine Personen so lebendig werden lassen. Ich fühle immer mit ihnen und kann die Welt um mich vergessen. Das zeigt wie gut du bist.
Man müsste dich eigentlich für das alles mal ganz dolle knuddeln.
Uiii...ich schwärme für deine ff. Love ♥

Ich bin sehr auf Sarahs weitere geschichte gespannt.
Lillian und Arturo sind so süß. Ich freu mich so über die beiden.
Um Ana macht man sich natürlich sorgen. Das wäre echt schlimm für Lillian wenn sie auch noch ihre Oma verlieren würde.
Stress dich nicht. Freu mich immer auf was neues von dir.

Hab dich lieb
Zora
Hey, meine Süsse... :knuddel:
Du schaffst mich echt. Es ist wahnsinn, wie toll du schreibst. Ich kann Lillian und Arturo richtig vor mir sehen... sie sind meine Lieblinge, in deiner Geschichte. Ich bin gerührt und sehr froh darüber, dass Lillian Arturo hat. Ich denke, sie sollte ihm alles erzählen. Alles. Er könnte ihr sicher helfen. Oder sie zumindest unterstützen. Aber vielleicht muss sie es auch alleine hin bekommen.
Ich denke, sie wird ihren leiblichen Vater treffen, und ihm zu hören. Ob sie es verstehen kann... wer weiss... ich denke du schaffst das irgendwie, den richtigen Weg zu finden.
Ich wüsste gerne so viel mehr uber Sarah. Was ist nur mit ihr passiert, wie viel musste sie erleben? Ist alles so schwarz wie es scheint? Oder gibt es auch Lichtblicke in ihrem Leben? Ich hoffe es. Sie verdient es sicher glücklich zu sein. Und ich hoffe sehr dass es ihr gut geht.

Zitat:Plötzlich fiel ihr Blick auf ein kleines Tablettendöschen neben Anas Teetasse auf dem Tisch. Sie runzelte die Stirn. „Was ist das?“
Ana sah hoch. „Nur meine Kopfschmerztabletten.“ Sie ließ das Döschen in ihrer Rocktasche verschwinden.

Oh oh... was ist es, was Ana ihr verschweigt? Ist es etwas schlimmes? Mit sicherheit bedeutet es nichts gutes, das was da noch kommt.
Du machst es richtig spannend. Ich kann es kaum erwarten etwas mehr zu erfahren. Ich will dich absolut nicht stressen, wir sprachen grade erst darüber: wir sind jung, haben alle Zeit der Welt. Also stress dich bitte nicht. Geh´s ruhig an. Du schaffst alles, wenn du die nötige Zeit findest, und das tust du sicher.

Ich würde gerne so viel mehr wissen, doch vor meinen Augen ist alles noch so verschleiert dass ich kaum etwas erkennen kann. Nur Lillian, auf ihrem Weg zur Wahrheit, tappst unsicher durch den Nebel und weiss nicht ob sie jemals die Sonne wieder sieht. Ich hoffe aus tiefstem Herzen dass sie es schafft. Sie hat es verdient nach so langer Zeit endlich wieder glücklich zu sein, und ich würde alles für sie tun, selbst wenn wir uns nicht kennen. Trotzdem. Arturos Satz hat mich nachdenklich gemacht.

Zitat:„Nein, du warst noch nie einfach nur glücklich. Das erlaubst du dir selbst nicht.“

Und ich denke, wir alle gönnen uns viel zu wenig Glück. Oder weiss einer von euch, wie schön es ist, im Sonnenuntergang am Fluss entlang zu gehen, barfus, und Steine ins Wasser zu werfen? Ich will es euch sagen: es ist das schönste Gefühl auf Erden. Zu sehen wie sich der Stein dreht, ehe er ins Wasser plumpst, und kleine Wellen über die Oberfläche wirft... probiert es aus. Hört Musik und geniesst eure Freizeit. Schaltet den Fernseher aus und atmet die frische und klare Abendluft ein. Und ihr werdet sehen, für einen Moment seid ihr so glücklich wie es Lillian in diesem Augenblick sein wollte. Sein sollte. Vielleicht sogar war.

Ich hoffe du verzeihst diesen kleinen Ausrutscher, ich schweife schon wieder vom Thema ab. Du weisst, ich liebe deine Geschichte, und solltest du irgendwann ein eigenes Buch veröffentlichen, ich werde persöhnlich in ein Flugzeug steigen um es mir zu kaufen.

Ich sollte jetzt meine Filme sehen gehen. Es ist schon spät genug, ich wollte eigentlich um acht anfangen... jetzt ist es halb elf... Alles geht vorbei. Auch die Zeit... manchmal leider...
Ich wünsche dir einen schönen Tag und drücke dich ganz fest... Hab dich lieb, yela.
Hey Süße
Ich habe deine beiden Teile schon gesehen. Ich kam bisher einfach noch nicht dazu dir Fb zugeben. Wollte dir eigentlich zu dem ersten Teil Fb geben, als du dann auch schon den zweiten Teil gepostet hast. Du überforderst mich eigentlich.
Deine FF ist einfach wunderbar, wunderschön und einfach nur genial geschrieben. Wäre auch eine Möglichkeit mit dieser Geschichte ein Buch zu veröffentlichen. Und das meine ich Ernst.
Du verzauberst mich immer wieder mit deinen neuen Teilen in eine Welt, in der ich jede einzelne beschriebene Person von dir, lebendig vor mir sehe und ich denke, dass ich wirklich in dieser FF mitspiele und die Figuren begleite.
Der erste Teil war einfach nur genial. Ich habe mich richtig gefreut für Lillian. Mit so einem Abschluss kann man sehr viel erreichen und sehr viel machen. Und sie und Arturo sind einfach nur zu süß zusammen. Vor allem wie sie vom Ball sprechen und was sie alles machen wollen oder wie es ablaufen sollte. Vor allem hat mich die Erinnerung von Lillian an das Gespräch mit ihren Vater mitgenommen. Ich liebe deine Erinnerungen von Lillian an die Zeit mit ihren Eltern. Vor allem wirken für mich die Gespräche zwischen Jorge und Lillian sehr vertraut. Und Jorge behandelt Lillian immer so lieb und fürsorglich. Erinnert mich ein wenig an meinen verstorbenen Opa. Und deswegen liebe ich diese Gespräche.

Und nun dein zweiter Teil. Wie schon vorhin gesagt, sind Lillian und Arturo einfach nur zusammen richtig niedlich und süß. Dieses Gespräch über das Buch war einfach nur klasse. Ich habe richtig gelacht. Und dann meine erste Lieblingsstelle in diesem Teil. Die beiden auf der Brooklyn Bridge. Einfach nur genial geschrieben. Ich konnte mir die beiden richtig vorstellen, wie sie dort auf der Brüstung standen. Vor allem hätte nur noch gefehlt, dass so ein Stadtmaler die beiden zeichnet. Das wäre irgendwie echt perfekt gewesen, Wie in so alten Kitschromanen wo man so etwas dann in Paris sieht.^^
Selene schrieb:„Nein, du warst noch nie einfach nur glücklich. Das erlaubst du dir selbst nicht.“
Ich weiß nicht mal warum, aber dieser Satz hat mir echt Gänsehaut auf meinen Körper verabreicht. Vor allem konnte ich mir im Kopf vorstellen, wie Arturo das zu Lillian sagen würde. Und ich finde, dass er recht hat. Lillian konnte nie wirklich glücklich sein in ihrem Leben. Sie wurde von ihrer Mutter zur Adoption freigegeben und hat vor ein paar Tagen erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern waren. Und immer wieder hängt der Geist ihrer Mutter über ihr.
Ich freue mich immer wieder, wenn Ana in deinen Teilen auftaucht. Sie ist mir irgendwie richtig sympathisch und mag die Figur einfach neben Lillian und Sarah am meisten. Aber was versucht sie vor Lillian zu verbergen. Ich würde schon gerne wissen, was in dieser Dosenschachtel für Tabletten waren. Hoffentlich löst du es bald auf.
Und dann der Brief von Sarah an Lillian. Oder ein Eintrag. Einfach nur genial geschrieben Süße. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, mir sind mehrere kalte Schauer den Rücken runter gelaufen und ich hatte Tränen in den Augen. Du machst mich einfach fertig Süße^^
Selene schrieb:Doch ich musste in den letzten Jahren lernen, dass nichts für die Ewigkeit existiert. Alles ist vergänglich. Wir selbst sind es genauso.

Lillian, liebste Tochter, ich werde vieles, von dem, was ich erzählen muss, nicht beschönigen können. Ich bitte dich diese Zeilen mit derselben Ruhe zu lesen, wie du mich damals betrachtet hast. Das ist meine Geschichte, lass sie nicht zu deiner werden.
Das war einfach nur absolute Spitze. Vor allem dieser Satz "Alles ist vergänglich" ist einfach nur so genial zustimmen und passt irgendwie in allen Situationen. Der letzte Satz von Sarah war irgendwie richtig...ich habe nicht mal ein Wort dafür. Obwohl Lillian es eigentlich auch so auffassen könnte, dass sie ein Fehler ihrer Mutter war, weil sie früh schwanger wurde. Aber ich denke mal, dass Sarah das nicht sagen wollte.
Ich liebe deine Geschichte und ich liebe einfach dich. Schon meine dritte Liebeserklärung hier im Forum^^
Freu mich schon auf einen neuen Teil von dir und die Mail beantworte ich noch heute, damit du etwas zum lesen hast am Wochenende.
Hab dich lieb
Knuddel AnneCool
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