Nach langer Zeit auch wieder dazu genötigt, hier FB abzugeben, dabei tu ich ja fast nix anderes mehr, als über diese FF zu diskutieren.... *seufz*
Aber so konnt ich wenigsten mal ein paar Teile nachlesen, die ich vorher noch nicht kannte, und das gleicht aus, dass ich das erste Mal schon zum ungefähr 7. oder 8. Mal lesen musste....
Was mir aufgefallen ist: Emily nennt Richard nie ihren Namen. Also irgendwann wiederholt er ihren Vornamen, also weià man zumindest, dass er den weiÃ. Aber wie er dann auf einmal vor ihrem Haus steht und nach "Harris" sucht hab ich mich schon ein wenig gefragt, woher er das wissen will.... Naja, aber da das nur mir aufgefallen ist werd ich wohl einfach zu blöd sein...
:biggrin:
Was ich schon immer witzig gefunden hab: ne Matratze als Sitzgelegenheit....tststs... da würd ich mich ja fast noch lieber auf den Boden setzen, bringen tuts genausoviel....
Und lustig ist die Vorstellung schon, wie Emily sich alleine mit ner groÃen Matratze abmüht und Richard nur danebenstehen darf und zuschaut.... tjaja, Männer haben eben einfach keinen Anstand mehr....:dance:
Danke fürs FB und Kati, danke für den Tipp, hab 2 Absätze nicht gepostet, ist jetzt editiert
Viel Spaà mit dem neuen Teil.
Es war einfach unbeschreiblich. Ich hatte so viele Männer vor ihm gehabt und doch hatte ich das Gefühl, dass es mein erstes Mal war, dass ich das erste Mal wirklich bewusst miterlebt habe, was es bedeutet, einem anderen Menschen wirklich nahe zu sein. Er war so auÃergewöhnlich, so zärtlich - der erste Mann, der nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele berührt hatte.
Richard wollte sich gerade von Emily runterrollen, als sie ihre Arme und Beine fest um ihn klammerte, den Kopf schüttelte und leise flüsterte: âNur noch einen Moment.â Dann schloss sie die Augen, versuchte das gerade erlebte zu verarbeiten, zu begreifen. Sie fühlte eine unheimliche Welle des Glücks und der Zufriedenheit in sich aufsteigen. Die ganze Welt schien in diesem Augenblick perfekt zu sein, sie lauschte seinem Atem, der sich langsam wieder normalisierte.
Es war so unheimlich schön, endlich einmal von einem Mann wahrgenommen zu werden, der nicht für einen bezahlte, der bei einem blieb, sich um einen bemühte. Alles Dinge, die ich vorher einfach nicht gekannt habe.
Ob ich mit dem Gedanken gespielt habe, von Richard Geld zu verlangen? Niemals hätte ich das tun können, dafür hat er mir viel zu viel gegeben. Selbst wenn es nur bei dieser einen Nacht geblieben wäre, ich denke, ich wäre ihm wohl immer dankbar gewesen, dass er mir diese paar Stunden seiner Zeit geopfert hat.
Eine Träne bahnte sich ihren Weg über Emilys Wange. Richard bemerkte dies, sah sie besorgt an. âEmily, was ist denn los?â Mit einer sanften Geste wischte er ihr die Träne weg. Emily atmete tief ein, hauchte dann nur: âEs war so schön.â Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, sah Richard an, hob eine Hand und streichelte ihm vorsichtig durch das Haar.
Ich war von ihrer Reaktion völlig überwältigt. Natürlich, Pennilyn hatte sich auch nicht gerade beschwert, aber mit einer solchen Reaktion hatte ich einfach nicht gerechnet. Ich habe es nicht nachvollziehen können, warum es Emily so viel bedeutet hat. Viel später, wir waren schon länger verheiratet, habe ich sie einmal darauf angesprochen
und sie hat mir dann erzählt, dass es ihr erster Höhepunkt war. Ich kann nicht leugnen, dass ich mich dadurch ziemlich geschmeichelt gefühlt habe.
Irgendwann, es konnten Stunden oder Minuten, vielleicht auch nur wenige Sekunden sein, keiner der beiden wusste das so genau, entspannte sich Emily wieder, erlaubte Richard somit, sich neben sie zu legen. In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie kalt es eigentlich war. Ihre Bettdecke war bei Hopie im Wohnzimmer und auch sonst war nichts im Zimmer, womit sie sich zudecken konnte. Richard schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn er fragte leise: "Ist dir kalt?" Emily erwiderte darauf: "Ein wenig." Vorsichtig zog Richard sie an sich, legte einen Arm um sie und kuschelte sich eng an sie. "Dagegen muss man wohl etwas machen.", flüsterte er in Emilys Ohr, begann gleich darauf vorsichtig daran zu knabbern. Emily schloss ihre Augen, genoss seine Nähe und Wärme, fühlte sich in seinen Armen geborgen und wohl. Seine Küssen wanderten über ihre Wangen zu ihren Lippen. Ohne die Augen zu öffnen, erwiderte Emily seine Küsse.
Eine ganze Weile lagen sie nun so da, taten nichts anderes, als sich zu küssen und sanft zu streicheln. Diesmal waren es keine aufreizenden Berührungen, sondern zärtliche und vertraute. Keiner der beiden bemerkte den Schatten, der sich währenddessen vor den Mond schob, die ganze Stadt schlieÃlich in eine unnatürliche Finsternis tauchte, zu finster, um von einer einfachen Wolke verursacht zu werden.
Ja, in der Nacht, in der ich Emily kennen gelernt habe, gab es eine Mondfinsternis. Ich habe es erst am nächsten Tag aus der Zeitung erfahren und habe es für einen kurzen Augenblick bereut, dass ich sie nicht gesehen habe, doch um ehrlich zu sein, Emily ist und war interessanter als eine Mondfinsternis, sie ist aufregender und geheimnisvoller, war es schon immer und wird es wohl auch immer bleiben.
Sie blinzelte verschlafen in den beleuchteten Flur, zog ihren rosa Morgenmantel noch enger um sich. Die Schminke des vergangenen Abends hatte sie vor dem Schlafengehen nicht mehr entfernt und so fanden sich unter ihren Augen dunkle Schatten. Auf ihrer rechten Wange waren Abdrücke ihres Kopfkissens zu erkennen. "Richard, was machst du hier?" Verschlafen blickte sie auf ihre Armbanduhr und fügte dann noch hinzu: "Um diese Uhrzeit..." Sie trat aus der Tür und fügte dann noch hinzu: "Komm rein, es ist kalt." Sie kehrte ihm den Rücken zu und machte sich auf den Weg in die Küche. "Kann ich dir irgendwas anbieten? Kaffee, Tee, Schnaps?" Richard schloss währenddessen die Eingangstüre hinter sich und rief Pennilyn dann hinterher: "Danke, nein, ich möchte nur mit dir reden." Sie blieb stehen und wandte sich um. "Na dann lass uns ins Wohnzimmer gehen." Sie deutete ihm sich auf den Sessel zu setzen und setzte sich selbst auf die Bank.
"Richard, ich wäre dir dankbar, wenn ich anfangen könnte." Er nickte nur, konnte sich denken, was sie ihm sagen wollte.
"Dein Verhalten auf der Feier heute, es war einfach...", sie unterbrach sich selbst, schien nach den passenden Worten zu suchen, gestikulierte dabei wild mit den Armen. "... unter jeder Kritik." Er erwiderte darauf nichts, daher fuhr Pennilyn fort: "Einfach so zu verschwinden, ohne dich von den Gästen zu verabschieden, Gott, Richard, mir war schon ewig etwas nicht mehr so peinlich. Und wenn deine Mutter nicht gewesen wäre.." Sie schloss ihre kleine Rede mit diesen Worten, da sie selbst nicht wusste, was sie ihm eigentlich sagen wollte. Richard äuÃerste sich noch immer nicht dazu, sonndern starrte nur auf das Muster von Pennilyns Tischtuch. "Verdammt, Richard, hast du gar nichts dazu zu sagen?" Sie bemerkte, dass sie lauter wurde, ihr Tonfall schärfer war, als sie es geplant hatte.
Nun sah er auf, blickte ihr in die Augen, meinte dann ganz ruhig: "Lynnie, ich kann dich nicht heiraten."
Die Leichtigkeit mit der mir diese Worte damals von den Lippen gingen, ich kann es noch immer nicht glauben. Ich weià auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe, sie mitten in der Nacht zu wecken, um ihr das zu sagen, ich denke,wenn jemand Lorelai so etwas angetan hätte, ich als Vater hätte den Jungen erschlagen.
Pennilyn senkte ihren Blick, starrte auf einen kleinen Kaffee Fleck auf ihrem Teppich, überlegte für einen Augenblick, wie lange er wohl schon da war. Dann kehrten ihre Gedanken wieder in die Realität zurück und sie murmelte mehr zu sich aus zu Richard: "Du kannst mich nicht heiraten..." Noch immer war ihr Blick gesenkt und sie starrte auf den Boden. "So ist das also.", meinte sie beiläufig. "Wärst du wohl auch gewillt mir zu verraten, warum du mich jetzt so plötzlich nicht mehr heiraten kannst?"
Richard schluckte, betrachtete seine Hände, meinte dann: "Es geht einfach alles zu schnell, wir sind jung, wie sollten doch noch etwas vom Leben haben."
Ein verächtliches Schnauben war Pennilyns Antwort. "Etwas vom Leben haben.", wiederholte sie seine Worte, fügte dann noch hinzu: "Um dich nicht falsch zu verstehen: Du hast nichts vom Leben, weil du mit mir zusammen bist?"
Richard sah auf, blickte Pennilyn unsicher an, die nun ebenfalls ihren Blick hob. In ihrem Gesicht konnte er keine Gefühlsregung lesen und das beunruhigte ihn. So ruhig ihre Stimme auch war, irgendetwas musste sie doch in diesem Moment empfinden. "Pennilyn, bitte, das hat doch nichts mit dir zu tun. Es geht dabei um uns.Ãberleg doch einmal, es war bisher eine tolle Zeit, doch wie wird das in zwei, drei Jahren aussehen? Du hast doch auch noch so viel vor und eine Ehe..." Da er nicht wusste, was er sonst noch sagen sollte, schwieg er einfach, sah Pennilyn an, die noch immer völlig teilnahmslos dasaÃ. Er räusperte sich, war sichtlich unsicher, meinte dann: "Du musst doch auch irgendetwas dazu zu sagen haben."
Sie fuhr sich durch die Haare, sah Richard dabei an: "Nun, da ich dir anscheinend nur im Weg stehe, deine Zukunft behindere, was soll ich dazu sagen? Was willst du hören, Richard?" Sie legte den Kopf leicht schief und meinte dann in leicht sarkastischem Ton: " 'Ich verstehe das, Liebster, tu das, was dich glücklich macht.' oder 'Ist doch nicht schlimm, sowas macht doch jeder einmal durch, lösen wir einfach unsere Verlobung und vergessen wir das alles.' " Sie hob eine Augenbraue und sah ihn herausfordernd an, wartete auf seine Reaktion.
Diesen Tonfall, den sie damals hatte, oh Gott, wie sehr ich ihn gehasst habe, die Ironie in ihrer Stimme, mit der immer ein wenig Ãberheblichkeit mitschwang. Wenn wir gestritten haben, hat sie öfter so reagiert. Ich glaube, das liegt an ihrer Erziehung, immerhin ist sie ja eine Cleveland und sie wurde nie müde, das zu betonen. Im Nachhinein muss ich dazu sagen, dass es mich wundert, dass sie diese Karte nicht an jenem Abend gezogen hat. Seit damals hat sie sich schon sehr verändert, ich denke, dass es gut für sie war, was sie alles erlebt hat. Sie ist erwachsen geworden. Und ich auch.
"Ich kann so nicht mit dir reden, Pennilyn, du versuchst mich nicht einmal zu verstehen. Wir sollten uns morgen unterhalten.", meinte er, stand auf und wandte sich zum Gehen. "Ich werde dich morgen anrufen und wir bereden das dann in Ruhe." Er war gerade im Begriff durch die Wohnzimmertüre nach drauÃen zu gehen, als Pennilyn meinte: âUm es mit den Worten Shakespeares auszudrücken: Ach, du verlässest mich so unbefriedigt?â
Peinlich, peinlich, was ich damals getan habe, um Richard bei mir zu behalten, ich habe mich aufgeführt wie... nunja, wie ein billiges Flittchen. Aber in dem Moment, als er sich zum Gehen gewandt hat, ich habe so Angst bekommen, dass es nicht wieder kommt, dass er es tatsächlich ernst gemeint hat. Ich habe mir vorgestellt, wie ich es meinen Eltern sage, die Enttäuschung meiner Familie, die Vorwürfe, dass ich es nicht geschafft habe, einen Mann zu halten. Nun, so grausam mir diese Vorstellungen mir damals vorgekommen sind, sie hatten nur wenig mit der Realität gemein. Hätte ich auch nur im Entferntesten geahnt, wie meine Eltern auf die Trennung reagieren würden, ich denke, ich wäre noch in der selben Nacht mit Richard nach Las Vegas zum nächsten Friedensrichter geflogen.
Richard wandte sich um, blickte Pennilyn in die Augen. Eine Mischung aus Angst und Trotz spiegelten sich darin wider, doch sie lächelte ihn an. Richard sah Pennilyn völlig perplex an, wusste nicht, was er sagen sollte. "Wusste ich es doch.", meinte Pennilyn zufrieden, stand auf und ging zu Richard hinüber. Ihre Hände glitten über seine Brust, wanderten tiefer, öffneten schlieÃlich seine Hose. "Du wirst mich nicht verlassen, richtig?"
Ich konnte es gar nicht glauben, was da gerade geschah, Pennilyn war noch nie so offensiv gewesen, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, Emily spukte in meinem Kopf herum, ich wusste, dass ich mit Pennilyn Schluss machen musste, doch ich konnte einfach nicht, es ging nicht. Nicht, wenn sie so war. Ich begehrte sie einfach zu sehr, um ihr zu sagen, dass es vorbei sei. So vertagte ich jede mögliche Entscheidung auf einen anderen Tag.
Richard schüttelte den Kopf, keuchte dann: "Nein, ich verlass dich nicht." Dann küsste er Pennilyn, zog sie an sich. Sie erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich, zog Richard mit sich auf das Sofa.
Es ist fast unheimlich, wie naiv ich war, ich habe wirklich gedacht, dass unsere Probleme durch diese Nacht gelöst waren, dass er mich wirklich heiraten würde. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass alles wieder so werden würde, wie wir es geplant hatten, immerhin waren wir doch das perfekte Paar. Den Reichtum unserer Familien und unsere beiden Namen, es konnte doch kaum eine bessere Partie geben. Unsere Eltern verstanden sich prächtig und auch wir hatten unseren Spaà zusammen. Dass zu einer Beziehung aber weitaus mehr als nur Spaà gehört, habe ich erst viel später begriffen.
Der Tag zog sich in die Länge, die Minuten schienen sich wie Jahrhunderte hinzuziehen, die Stunden nahmen kein Ende. Jeder Blick auf die Uhr versetzte ihrem Herzen einen kleinenStich, es war erst 5:30 Uhr, Richard war erst vor 2 Stunden gegangen und würde auch erst am Nachmittag zurück kommen. Er hatte gesagt, er wollte einiges erledigen, vor allem wollte mit Pennilyn reden.
Emily saà auf der Matratze, eingewickelt in ein Lacken, dass sie aus dem Wohnzimmer geholt hatte, nachdem kuscheln alleine doch nicht mehr ausgereicht hatte, um sie warm zu halten. Noch immer lag sie so da, wie Richard sie zurück gelassen hatte. Unruhig dreht sie sich, beobachtet, wie der Raum langsam wieder in Farbe getaucht wurde. Auch die Welt drauÃen wurde wieder heller, ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass es ein nebeliger Morgen war, so wie es um diese Jahreszeit in Hartford häufig der Fall war. Noch war sie nicht bereit aufzustehen und sich schon wieder Sorgen um alles zu machen, wollte einfach die Zeit noch etwas genieÃen. Sie drückte ihren Kopf fest gegen die Matratze, atmete tief ein, genoss es, noch entfernt den Duft von Richard erahnen zu können. Die Nacht war für sie einfach unglaublich gewesen, sie hatte so etwas noch nie erlebt. Natürlich, Sex war für sie mittlerweile etwas alltägliches, aber Spaà dabei war etwas völlig Neues.
Richard hat mich damals wie eine Frau behandelt, hat versucht es für mich wunderschön zu machen. Alle anderen Männer haben mich immer nur wie ein Stück Fleisch behandelt, ihnen war es nicht wichtig wie es mir dabei ging. Doch für Richard zählten auch meine Gefühle, er war darauf bedacht, dass es mir genauso gefiel wie ihm. Er achtete auf jede meiner Bewegungen und Reaktionen und war so sanft und vorsichtig das es für mich eine völlig neue Erfahrung war.
Lange durfte sie allerdings nicht so daliegen. Sie war gerade wieder in ihre Tagträume abgetaucht, da flog die Tür auf und Hopie stand, in eine weiÃe Decke eingewickelt, im Raum. âEm, du hast mir die Gitarre versprochen, wann gehen wir?â Die Kleine strahlte über das ganze Gesicht, schien furchtbar aufgeregt zu sein. âHopie, Liebes, es ist erst halb 7 Uhr morgens, da haben die Geschäfte noch nicht auf, das weiÃt du doch.â Sie lächelte ihre Schwester an, war stolz auf sie. Wenn man bedachte was die Kleine schon alles erlebt hatte, dann stellte man fest, dass sie sich trotz allem prächtig entwickelt hatte. âLeg dich noch ein bisschen hin, ich wecke dich wenn es soweit ist, in Ordnung?â Hopie sah sie trotzig an. âDarf ich dann wenigstens bei dir bleiben?â Die Kleine setzte einen Schmollmund auf, Emily lächelte sie daraufhin an und nickte. Hopie legte ihren Kopf auf Emilys Schulter und war gleich darauf wieder eingeschlafen.
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich viel zu wenig Zeit mit meiner Schwester verbrachte. Ich kam morgens nach Haus kurz bevor sie aufstand, während sie in der Schule war schlief ich und räumte auf, nachmittags machte sie ihre Hausaufgaben, ging zu Freundinnen und ich bereitete mich auf meine Arbeit vor. Sobald Hopie schlief, schlich ich mich aus der Wohnung. Doch in diesem Moment, nach dieser ersten Nacht mit Richard wurde mir klar, ich musste mein Leben ändern. Für Hopie, für Richard, aber vor allem für mich selber.
Der Tag verging quälend langsam, zu langsam für Emilys Geschmack. Den Vormittag verbrachte sie damit mit Hopie nach einer Gitarre zu suchen, die sich leisten konnten. Es war schwierig, doch es gelang ihnen. Kaum wieder zuhause begann Hopie zu spielen, es klang furchtbar, aber sie war glücklich und das war alles, was Emily wollte.
Diese beschäftigte sich damit, die Wohnung auf Vordermann zu bringen, zu putzen und aufzuräumen. Es war immerhin Tag und heute würde sie Richard nicht davon abhalten können den Rest der Wohnung zu sehen.
Im Bad versteckte sie ihre ganzen Kosmetikartikel, um auf Richard nicht den Eindruck zu machen, dass sie verwöhnt oder arrogant war. Sie erklärte Hopie, ihm nichts zu sagen über ihre Eltern, ihren Job oder sonst irgendwas. Am besten wäre es, meinte Emily schlieÃlich, wenn Hopie nur dann sprach, wenn sie gefragt wurde. An diesem Tag war Hopie dazu bereit, Emily jeden Gefallen zu tun, immerhin war sie glücklich mit ihrer Gitarre.
Es tat gut, Hopie wieder so glücklich zu sehen. Sie hatte gelitten seit Mutters Tod, seit Vater weg war, doch in diesem Moment schien es ihr besser zu gehen und das machte auch mich unheimlich glücklich.
Doch an diesem Tag war ich ohnehin glücklich, Richard wollte am Nachmittag zurück zu mir kommen und das freute mich. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so sehr auf einen Mann gefreut, es war unglaublich.
Als der Nachmittag endlich kam und es immer später wurde, wurde Emily zunehmend nervöser. Wann würde er endlich kommen? Würde er vielleicht doch nicht mehr kommen? Hatte er sie schon vergessen und machte sich einen schönen Tag mit seiner Verlobten? Sie saà am Küchentisch und blickte ständig auf die Uhr an der Wand. Zuerst war es noch zwei Uhr, dann wanderte der Zeiger weiter, es wurde schlieÃlich drei Uhr und dann vier Uhr, ohne dass sie etwas von Richard gehört hatte. Mit jeder Minute nahmen nun ihre Sorgen zu. So schön es in der letzten Nacht auch gewesen sein mag, er war ein Mann. Es lag in seiner Natur zu betrügen und zu hintergehen. Sie hatte es zu oft gesehen, zu oft miterlebt, wenn sie zu einem Freier ins Auto gestiegen war, wenn ein unscheinbarer goldener Ring seinen Ringfinger geziert hatte und sich in seinem Portemonait Bilder seiner Kinder befunden haben.
Ich habe lange gebraucht, um Männern wieder vertrauen zu können, ich hatte so vieles erlebt, was ein junges Mädchen niemals erleben sollte. Ich hatte damals das Gefühl, dass Männer zu allem fähig waren, auÃer dazu, zu lieben. Es hat sehr lange gedauert, bis man mich von Gegenteil überzeugen konnte und ich muss gestehen, dass ich auch heute manchmal noch Zweifel daran habe.
SchlieÃlich war es fünf Uhr, Emily stand wieder einmal auf, ging ans Fenster, blickte nach unten. Nichts, noch immer keine Spur von Richard. Dann ging sie ins Wohnzimmer, sah Hopie, die auf ihrer Matratze saà und Gitarre spielte. "Mach doch nicht so einen Lärm.", flog sie sie an. Als sie in Hopies Gesicht Enttäuschung sehen konnte, fügte sie noch rasch hinzu: "Tut mir leid, es war nicht so gemeint." Sie seufzte, ging wieder zurück in die Küche und lieà sich dort auf einen Stuhl fallen. "Das war wohl nichts...", meinte sie zu sich selbst, spielte mit dem Gedanken, ob sie sich an diesem Abend noch nach Freiern umsehen sollte. Sie war gerade im Begriff aufzustehen, um ins Bad zu gehen, als es an der Tür klingelte.
Sie sprang auf, versuchte möglichst ruhig zur Tür zu gehen und öffnete, und tatsächlich stand Richard dort, der sie sofort in den Arm nahm. âEmily, du hast mir gefehlt.â Er wusste nicht, wieso er es sagte, doch es war so, sie hatte ihm gefehlt.
In diesem Moment war ich einfach nur glücklich. Ich hatte die ganze Nacht nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen das es das beste war, Pennilyn zu verlassen. Doch als ihr bei ihr war, ging es nicht, sie lieà es nicht zu. . Ich habe in dieser Nacht nicht nur mit Emily geschlafen, ich habe wenige Stunden später auch mit Pennilyn geschlafen. Ich habe Emily hintergangen und es tut noch heute weh wenn ich daran denke. Zwei Frauen in dem Glauben zu lassen, dass man sie liebt, obwohl es nur bei einer der Fall war, es war nicht richtig, um genauer zu sein, es war das gemeinste, was ein Mann tun kann.
Emily war im ersten Moment irritiert, genoss es dann aber. Endlich war er wieder da, er hatte sie nicht vergessen, hatte sie sogar vermisst. Das musste ein gutes Zeichen sein â er war zurück gekehrt. âDu hast mir auch gefehlt, Richard.â
Einen Moment standen sie so im Flur ehe von Hopie und den schiefen Tönen der Gitarre zurück in die Realität geholt wurden. Emily verdrehte die Augen, Richard lachte. âWer ist das denn?â Emily sah ihn unsicher an. âMeine kleine Schwester Hopie, sie hat heute eine Gitarre bekommen.â Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn langsam durch die kleine Wohnung in das Wohnzimmer, wo Hopie auf ihrer Matratze saà und glücklich auf ihrer Gitarre spielte.
âHopie, Liebes, hör doch bitte kurz auf, ich würde dir gern jemanden vorstellen.â Die Kleine sah auf und lächelte Richard schüchtern entgegen. âHallo. Ich bin Hopie.â Richard sah sie an, lächelte. âHallo. Ich bin Richard.â Einen Moment sah er unsicher zu Emily, entschied sich dann, weiter mit der Kleinen zu sprechen. âEine schöne Gitarre hast du da. Spielst du schon lange?â Hopie sah ihn weiter schüchtern an. âNein, erst seit heute Vormittag.â âDu machst das schon sehr gut. Ich kann dir gern irgendwann mal etwas zeigen, mein Onkel hat mir das Gitarre spielen auch mal beigebracht.â Hopie lächelte glücklich und wandte sich wieder ihrem Instrument zu, während Emily Richard nach nebenan führte.
Ich glaube in diesem Moment hat Hopie ihn ins Herz geschlossen. Sie mochte Richard immer, hat es mir oft genug gesagt. Er hat sich von Anfang an um uns beide gekümmert, später dann als wir verheiratet waren, war er ein kleiner Vaterersatz für sie. Sie mochten einander von Anfang an und das war mir wichtig.
In dem kleinen leeren Raum angekommen lieà Richard sich wieder auf der Matratze nieder, zog Emily auf seinen SchoÃ. âEine süÃe Schwester hast du da.â Emily lächelte. âDanke sehr. Ich glaube sie mag dich.â Richard sah ihr einen Moment in die Augen, bemerkte dann: âDas hoffe ich doch, immerhin werde ich jetzt öfter hier sein.â
Ich weià nicht was in diesem Moment in mich gefahren ist, aber ich wusste, es war das, was ich sagen wollte, sagen musste. Ich hatte mich zwar noch nicht wirklich von Pennilyn getrennt, aber ich wusste schon damals das Emily die Frau war, die mir wichtiger sein würde als Pennilyn, die Frau die ich brauchte um glücklich zu sein. Daher war mir auch Hopie wichtig â von Anfang an.
Emily fühlte wieder dieses leichte Kribbeln in der Magengegend, das sie schon am Vorabend in seiner Gegenwart gespürt hatte. Ihr Herz begann wie verrückt zu rasen. Richard hatte sich also tatsächlich für sie entschieden. Er würde öfter bei ihr sein. Für diese Worte bedankte sie sich bei ihm mit einem zärtlichen Kuss.
Den Nachmittag verbrachten wir in dem kleinen Zimmer. Richard hielt mich im Arm und erzählte mir viel über sich und seine Familie. Er hatte ein beeindruckendes Leben, ein Leben, von dessen Existenz ich bis dahin noch nicht einmal etwas gewusst hatte. Elite-Uni, Geld, Konzerte, Reisen, all das waren Dinge, von denen ich nur träumen konnte.
Jedenfalls war ich in diesen Stunden unheimlich glücklich. Einige Zeit verbrachten wir einfach nur küssend auf der vergammelten Matratze, die auf dem schmuddeligen Boden in dem kleinen Zimmer lag. Für mich waren es in diesem Moment zwei völlig verschiedene Welten:
Hopie die nebenan saà und schiefe Töne auf der Gitarre zustande brachte und ich in Richards Armen. Ich hatte noch nie in meinem Leben soviel Geborgenheit gefühlt, war nie so glücklich gewesen. Ich denke, dass waren die Momente, die mich endgültig zu der Entscheidung brachten, dass ich mein Leben ändern musste â dass ich nie wieder auf der StraÃe arbeiten würde.
âEmily, ich muss gehen.â Richard hatte einen kurzen Blick auf seine Uhr geworfen, es war halb 7. âIch werde noch erwartet, es tut mir leid, ich wäre gern noch geblieben, aber es geht leider nicht.â Er sah die Enttäuschung auf ihrem Gesicht. âWas hältst du davon, wenn ich dich und Hopie morgen Vormittag abhole und wir zusammen einen Ausflug machen. Ich kenne einen wunderschönen kleinen Ort, nur eine halbe Stunde von Hartford entfernt, da wird es euch sicher gefallen.â Emily lächelte. âSehr gern Richard.â
Ein letzter intensiver Kuss, eine letzte Umarmung, dann begleitete Emily Richard zur Wohnungstür und er ging.
Na endlich! Hat ja eeeewig gedauert. Aber das warten hat sich gelohnt
(Was jetzt keine Aufforderung ist und überhaupt und *mit WadFkPwuaM rumwedel*)
Zitat:
Richard hat mich damals wie eine Frau behandelt, hat versucht es für mich wunderschön zu machen. Alle anderen Männer haben mich immer nur wie ein Stück Fleisch behandelt, ihnen war es nicht wichtig wie es mir dabei ging
Das ist zu goldig, wobei ich mich an´ihrer Stelle auch über sein penetrantes "Ist das gut so?", "Willst du mehr" ausgelassen hätte *G*
Zitat:
Doch für Richard zählten auch meine Gefühle
Das ist noch viel goldiger. Vor allem wenn man bedenkt, das er gerade dabei ist die LS zu vögeln bzw. es in der Vergangenheit gemacht hat, während sie am Laken geschnüffelt hat *Hust* Männer.....
Er ist echt so doof. Darf ich ihn schlagen? *Bratpfanne aus DBOB-Thread raushol und zärtlich streichel*
Hopie und ihre Gitarre sind genial, kann man sich so richtig gut vorstellen, kleines Mädchen mit groÃer Gitarre die wie irre darauf herumzupft. Zum Glück wollte die Gute keine Geige
Die spätere Unterhaltung zwischen Hopie und Richard ist allerdings etwas seltsam, ROFL, ebenso, dass Richard und Emily gelassen knutschen können, während Mrs. Hope einen sicherlich furchtbaren Heidenlärm veranstaltet. Trotzdem gut, endlich mehr über sie zu lesen. Vor allem das mit dem Vaterersatz fand ich schön!
Zitat:Emily fühlte wieder dieses leichte Kribbeln in der Magengegend, das sie schon am Vorabend in seiner Gegenwart gespürt hatte. Ihr Herz begann wie verrückt zu rasen
Meine Diagnose: Schwerer Fall von Verliebtheit. So verliebt. Und blind. Und süÃ. Ihm einfach so zu glauben, von wegen es dauert lange bis sie wieder zu vertrauen gelernt hat (Und warum bis heute nicht wirklich?) Der Gedanke, dass sie ihr Leben ändern will, wegen Hopie und Richard, finde ich gut. Aber am Besten, dass sie es für sich selbst ändern will.
So, und jetzt dürft ihr bitte updaten :biggrin: :p
LG, Franziska
PS:
Zitat: "Mach doch nicht so einen Lärm.", flog sie sie an.
Emily kann fliegen? Huiiiiiiiii!!!!!!