Da ich gleich los muss zur Arbeit, diesmal kein Re-FB. Bin auch nicht wirklich gut darin.:o Eine Runde knddeln geht an meine Stammleser und FB-Schreiber Chery, Anne, Isi und Selene.
. Freu mich immer von euch zu hören.
Viel Spaà beim lesen und vielleicht verirrt sich ja noch jemand von den stillen Lesern an seine Tastatur und hinterlässt ein paar Worte.
LG Emerson Rose
Teil 40
âSag mal ich weià ja nicht wann wir bei Julie und Wesley geladen sind. Hast du was dagegen, wenn ich vorher noch ein Bad nehme. Im Krankenhaus konnte ich nur duschen.â
âJetzt ist es fünf. Zu um sieben halb acht reicht es völlig hin. Soll ich Jennifer holen, damit sie dir hilft?â
âDavid ich bitte dich. Wie lange kennen wir uns jetzt?â
âGut vier Jahre.â
âUnd wie oft hast du mich in der Zeit nackt gesehen?â
âZiemlich oft.â
âNa also. Lass Wasser ein und ich ziehe mich derweil aus.â Mit Nachdruck schiebt Sarah David aus dem Zimmer und schlieÃt hinter ihm die Tür.
Wenige Minuten später betritt sie, jetzt nur noch mit einem Bademantel bekleidet, das Badezimmer. Der Raum ist erfüllt von Eukalyptus und Mentholgerüchen. David hat mehrere Handtücher bereit gelegt. Teelichter verbreiten eine romantische Stimmung.
âIch dachte, vielleicht ist es so gemütlicher.â
âDu bist süÃ.â Sarah legt ihren Bademantel beiseite und lässt sich vorsichtig in die Wanne gleiten. David hält die Schläuche vom Sauerstoffgerät, damit nichts nass wird. Dann setzt er sich auf den Stuhl neben die Wanne.
âDanke. Das tut wirklich gut.â Sarah zieht ihren Freund an seinem Shirt herunter und gibt ihm einen Kuss, den dieser gern erwidert. AnschlieÃend braucht David ein Handtuch zum abtrocknen.
Sarah grinst. âDu bist genauso nass wie Al damals.â
âIn wie fern?â
âKannst du dich noch an unser allererstes Date erinnern?â
âWie könnte ich das je vergessen. Die vielleicht aufregendste Nacht bisher.â
âAch ja?â
âNicht wie du jetzt denkst. Es gibt schon Dinge, die aufregender sindâ, neckt er seine Freundin.
âDas beruhigt mich ja ungemein. Auf jeden Fall hat mir Al damals auch ein Schaumbad eingelassen. AnschlieÃend haben wir uns gegenseitig alles erzählt, was wir über dich wussten.â
âAch, ich verstehe. Informationsaustausch.â
âSo ungefähr. SchlieÃlich kann ich mich an den Hergang von damals im Schulhof bis heute nicht erinnern. Totaler Filmriss. Und Al hatte die Gelegenheit, dich schon mal etwas kennen zu lernen und in Erfahrung zu bringen, was du so machst, was dich lenkt.â
âWas für eine Ehre. David Hannigan das Versuchsobjekt eines Siebzehnjährigen Zwillingspärchens. Das schreit geradezu nach einer Revanche.â
âDann los. Was willst du wissen.â
âDeine Mom war Einzelkind hier aus Amerika und dein Vater hat auch keine weiteren Geschwister in England. Soweit mir bekannt ist. Und trotzdem ist Holly deine Cousine?â
âHollys Dad, Onkel Richard, ist Dads Halbbruder. Grandpa Stuart hatte vor der Ehe mit Grandma Elisabeth noch eine andere Freundin. Die Beziehung hielt nicht lange, wurde aber in Freundschaft aufgelöst.
Acht Jahre später stand Grandpas frühere Freundin plötzlich vor der Tür. Sie erzählte ihm, dass sie einen gemeinsamen Sohn hätten, den sie in guten Händen wüsste. Es ging ihr nicht gut und sie hatte nicht mehr viel Zeit. Grandpa und Grandma waren im ersten Moment gleichermaÃen geschockt und sprachlos. Dabei bestand das Problem weniger darin, was würde Grandpa zu der Tatsache seiner Vaterschaft sagen, als eher, was Richard davon hielt, plötzlich bei einem für ihn fremden Mann zu leben. Die Tatsache mit dem Tot seiner Mutter fertig zu werden, kam später erschwerend hinzu.
Man beschloss es langsam anzugehen. Grandpa wollte erstmal einen Nachmittag mit Richard verbringen und ihm dabei ganz behutsam beibringen, dass er sein Vater ist. Im Endeffekt verlief alles ohne gröÃere Komplikationen. Onkel Richard ist heute und war damals ein sehr ruhiger und ausgeglichener Mensch. Auch wenn der Tod seiner Mutter ein schwerer Schlag war, hat er sich schnell mit der Tatsache abgefunden, nicht nur einen Vater, sondern auch eine zweite Mutter und einen jüngeren Bruder zu haben.
Trotzdem zieht es Onkel Richard in die Welt hinaus. Nach seinem Schulabschluss mit achtzehn reiÃt er in den Sommerferien durch Europa und fängt anschlieÃend in San Francisco an Sozialpädagogik zu studieren. Auf der Uni lernt er auch sein jetzige Frau Kathlyn kennen. Sie heiraten 1970. Onkel Richard fängt im gleichen Jahr an einer Schule für taube und hörgeschädigte Kinder an zu unterrichten. Tante Kathlyn hat noch zwei Jahre Studium vor sich, ehe sie ihm an die gleiche Schule folgt. Sie ist seit ihrem achten Lebensjahr selbst hochgradig schwerhörig, beherrscht aber die Laut- und Zeichensprache.
Holly ist so alt wie Alyson und ich. Sie und ihre Schwester Alyssa sind beide im Dezember zwei aufeinander folgender Jahre geboren. Ihr ältester Sohn heiÃt Shawn Hemmingwell. Rose ist das letzte Mädchen und eigentlich nicht geplant, aber genauso geliebt. Mitte der Achtziger adoptierten Onkel Richard und Tante Kathryn dann den damals zweijährigen Skara. Er lebte seit seiner Geburt in einem Kinderheim und als sich herausstellte, dass er fast taub ist, sanken seine Chancen auf ein Minimum, eine Familie zu finden. Meine Tante und mein Onkel wurden auf den kleinen Kerl aufmerksam, da sie sich seit Jahren für unterdrückte und behinderte Kinder in einer Organisation einsetzen. Sie haben ihn erst in Pflege genommen und ein Jahr später adoptiert.
Anfang August nun rief Onkel Richard an und bat Dad etwas auf Holly acht zu geben. Nicht dass er seiner Tochter nicht vertraut. AuÃerdem ist sie mit ihren einundzwanzig Jahren alt genug. Aber bis San Francisco ist es eine halbe Weltreise und Holly war noch nie so weit von zu Hause weg. Also haben Al und ich sie an der Uni etwas unter unsere Fittiche genommen und ansonsten Brian und sie öfters zum Abendessen eingeladen.
Nur an dem Tag ihres Unfalls war sie allein bei uns. Brian hatte Dienst und konnte nicht mit. Etwa um neun Uhr fuhr Holly hier wieder los. Es war drauÃen nebelig, deshalb wollte sie rechtzeitig weg. Zwei Stunden später rief Brian an, um zu fragen, ob Holly noch bei uns sei. Sie war noch nicht bei ihm angekommen.
Also ist er losgefahren und hat den Weg Stück für Stück abgesucht. Dad und Jenny riefen derweil abwechselnd die ganzen Krankenhäuser an. Brian hatte mehr Erfolg. Er fand Holly mit dem Auto in einem StraÃengraben unweit des Army Stützpunktes. Wie die Polizei später rekonstruierte, hatte ein Transporter Holly die Vorfahrt genommen und sie dabei von der StraÃe gedrängt.
An Schlaf war in der Nacht nicht zu denken. Nachdem Onkel Richard in San Francisco informiert war, haben wir in der Wohnstube gesessen und auf den Anruf von Brian gewartet. Holly musste nach ihrer Einlieferung unverzüglich operiert werden. Sie hatte innere Blutungen, mehrere gebrochene Rippen, einen gestauchten Rücken, ein angeknackstes Handgelenk und eine Gehirnerschütterung. Alles in allem ist sie glimpflich davon gekommen, denn erstens war das Auto Schrott und hätte Brian sie nicht vermisst, wäre der Unfall erst am nächsten Morgen entdeckt worden. Und dann hätte es unter Umständen schon zu spät sein können. Du weiÃt ja selbst, wie kalt es Anfang November nachts ist.
Nach zwei Wochen konnte Holly jedenfalls wieder entlassen werden, war aber noch krank geschrieben. Also hat Onkel Richard Holly ein Flugticket geschickt und sie ist nach San Francisco geflogen. Brian war zwar sehr traurig, allein zurück zu bleiben, aber im Endeffekt musste er arbeiten und Holly benötigte die erste Zeit Hilfe, da der Rücken und die Hand noch nicht völlig in Ordnung waren.â
Sarah macht eine Pause und nimmt einige tiefe Züge aus der Sauerstoffsonde.
âUnd bist du zufrieden. Jetzt kennst du meine gesamte Verwandtschaft.â
âFürs erste reicht es. AuÃerdem sollten wir uns langsam fertig anziehen.â
âGute Idee. Ich kriege sonst noch Schwimmhäute zwischen den Fingern.â Mit Hilfe von David rappelt sich Sarah in der Badewanne hoch und wickelt sich anschlieÃend erst in ein groÃes Handtuch und dann in ihren Morgenmantel.
âJetzt kommt die schwierigste Frage des Tages. Was ziehe ich an.â Unschlüssig steht Sarah vor ihrem Schrank, während David in seinem Rucksack nach einem trockenen Shirt sucht und auch fündig wird.
âWie wäre es mit Unterwäsche?â
âGute Idee. Nur dürfte das allein etwas zu kalt werden.â Sarah schiebt die Kleiderbügel immer wieder von rechts nach links. Jede Menge schöner Klamotten, aber der gröÃte Teil im jetzigen Zustand zu eng.
âWas hältst du davon?â Sarah hält eine dunkelblaue Stoffhose und ein hellblaues langärmliges Glitzerwickelshirt hoch.
âSieht super aus. Passt es auch?â
âDas hoffe ich doch. Jenny hat es mir vor einigen Wochen geschenkt. Wir haben ihren Geburtstag bei ihren Eltern gefeiert und da man mittellosen Studenten unter die Arme greifen muss, und mir damals schon die Hosen zu eng waren, sind wir in die Stadt gegangen und haben mich in einem Geschäft für Umstandsmode eingekleidet. Gar nicht so einfach, was zu finden. Irgendwie bin ich etwas zu klein geraten. Meine GröÃe ist völlig aus der Mode.â
âAlso für mich bist du perfekt. Egal wie groà oder klein.â
âDu bist süÃ.â Sarah legt die Hose und das Shirt beiseite und lässt sich von David wortlos in die Arme nehmen. Beide genieÃen schweigend ihr inniges Zusammensein, solange bis sich das Baby, diesmal vorsichtig und leise, meldet.
âHey SüÃe, wir haben dich nicht vergessenâ, beruhigt Sarah ihre Tochter, die auf der Bauchdecke ihrer Mom kleine Beulen hinterlässt.
âDeine Tochter weià jetzt schon, wie sie sich in den Vordergrund stellt.â
âJetzt ist es also meine Tochterâ, empört sich David grinsend. âNa ja, spätestens nach dem dritten Kind wird sie wissen, dass man teilen muss.â
Das hat gesessen. Sarah kriegt vor Schreck den Mund nicht wieder zu.
âLass uns erstmal dieses Kind bekommen und dann können wir immer noch an weiteren Zuwachs denken.â
âWar nur SpaÃ. Nicht dass ich dich gern sprachlos sehe, aber der Gesichtsausdruck, den du dabei machst, ist einfach zu niedlich.â
âVielen Dank für die Blumen.â Sarah tut so, als wäre sie sauer, aber richtig böse kann sie David doch nicht sein.
âNa los, zieh dich um, dann können wir langsam losfahrenâ, treibt sie ihren Freund als Revanche zur Eile an, ehe sie sich langsam und bedächtig ihre Hose, Shirt und Jacke anzieht.
Eine viertel Stunde später stellen sich Sarah und David fertig angekleidet Anthony und Jenny vor. Die beiden sitzen im Wohnzimmer und spielen Karten.
âSüÃe, du siehst wirklich toll aus.â Jenny geht einmal um Sarah herum, um sie von allen Seiten zu betrachten.
âDanke. Dafür haben wir auch lange genug gesucht.â
âWohl wahr. Dann wünsche ich euch einen schönen Abend und fahrt vorsichtig. Der Schnee ist ziemlich dicht. Der Winterdienst kommt mit dem Räumen gar nicht hinterher.â
âWir fahren langsam und wenn es gar nicht mehr geht, bleiben wir bis morgen bei Julie und Wesley.â
âRuft dann aber durch, wenn ihr dort übernachtet.â Anthony ist wie immer besorgt um seinen Nachwuchs.
Wir sind vorsichtig.â Sarah küsst ihren Vater noch mal auf die Wange, bevor sie zusammen mit David das Haus verlässt.
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DrauÃen fallen dicke Flocken vom Himmel. Und es sieht so aus, als schneite es schon länger. Auf dem Auto haben sich gute zehn cm Neuschnee gebildet.
Während David mit Eiskratzer und Besen der weiÃen Pracht zu Leibe rückt, setzt sich Sarah ins Auto und stellt die Heizung an. Wenig später zieht ein Hauch von Wärme durch den Wagen, so dass David wieder auftauen kann, als er durchgefroren einsteigt.
Auf dem Weg in die Stadt sind sie ganz allein auf der StraÃe.
âRichtig unheimlich. Kein Mensch weit und breit.â Sarah starrt aus dem Frontfenster und versucht am StraÃenrand etwas Vertrautes auszumachen. Der Schnee hat alles überdeckt.
âIn solchen Situationen wäre es mir lieber, wir würden nicht so weit auÃerhalb der Stadt wohnen.â
âAlles hat Vor- und Nachteile.â David schaut aufmerksam nach drauÃen um nicht von der StraÃe abzukommen. Der Schnee ist inzwischen festgefahren und dadurch spiegelglatt.
Nach einer guten Stunde haben sie es dennoch geschafft und er parkt den Jeep in der Auffahrt.
âSchau mal, Wesley war fleiÃig und hat gestreutâ, bemerkt Sarah grinsend, während sie aussteigt und vorsichtig zur Haustür geht. David holt noch das Handsauerstoffgerät aus dem Kofferraum, ehe er seiner Freundin folgt. An der Tür wartet bereits Julie, damit Sarah und David nicht unnötig in der Kälte stehen müssen. Der kleine Connor hat sich als Empfangskomitee dazugesellt.
âHi Sarah, schön dich mal wieder zu sehen.â Julie hilft ihrer Schwägerin in Spe aus dem Mantel, während Connor hinter David die Tür schlieÃt.
âIch freue mich sehr, dass ihr kommen konntet. Ich meine Wesley kennt seine Arbeitskollegin, aber ich habe keine Ahnung, mit wem ich es zu tun haben werde.â
âAch dann sind wir also als Seitendeckung daâ, meldet sich nun David.
âSozusagen. Aber nicht nur. SchlieÃlich haben wir uns schon lange nicht mehr gesehen. Gott sei Dank ist David ja noch zur Vernunft gekommen.â
âDanke Schwesterchen.â
âImmer wieder gern.â Julie und Sarah grinsen David verschmitzt an.
Connor hat die ganze Zeit daneben gestanden. Jetzt zieht er an dem T-Shirt seines Onkels David und fragt leise, âwarum hat Tante Sarah so einen dicken Bauch?â
âTja weiÃt du, Tante Sarah bekommt ein Babyâ, versucht David seinem Neffen die Sache so einfach wie möglich zu erklären. âDu wirst bald eine kleine Cousine haben.â
âAber man sieht kein Baby.â Connor weià nicht, was er davon halten soll.
âKomm mal mit.â Sarah nimmt den Jungen an die Hand und geht mit ihm ins Wohnzimmer. David und Julie folgen.
âSo setz dich mal hin und leg deine Hand auf hier drauf.â Sarah führt die kleine Hand auf die Stelle, wo das Baby schon wieder fleiÃig Boxübungen absolviert.
âFühlst du das?â
Mit groÃen erstaunten Augen und einem breiten Lächeln nickt er eifrig. âKann ich mit dem Baby dann auch spielen?â
Sarah grinst und streichelt dem kleinen Jungen über seinen hellbraunen Haarschopf. âWenn das Baby etwas gröÃer ist, könnt ihr bestimmt miteinander spielen.â
âUnd wann ist das?â Connor ergründet weiter. Eine seiner liebsten Beschäftigungen seitdem er sprechen kann. Mommy, Daddy und den anderen Erwachsenen in seinem Umfeld Löcher in den Bauch fragen.
âDa wirst du dich noch etwas gedulden müssen mein Schatzâ, vertröstet Julie ihren Sohn. Vielleicht im nächsten Jahr.
âGenau, jetzt ist das Baby noch ganz klein, aber es wächst jeden Tag und wenn es dann groà genug ist, dann sehen wir weiter.â
âOk.â Connor gibt sich mit dieser Antwort erstmal zufrieden und schlingt unvermittelt seine kleinen Ãrmchen um Sarahs Bauch. âBis bald Baby.â
Sarah kämpft plötzlich mit den Tränen, wenn sie daran denkt, dass Liam auch in dem Alter wäre und sich über sein Geschwisterchen freuen könnte. David sieht es und will sie in seine Arme schlieÃen, doch sie winkt beschwichtigend ab.
âSchon ok. Er wird bestimmt ein ganz toller groÃer Cousin.â
Damit wischt sie sich die eine verirrte Träne aus dem Augenwinkel.
TBC?..
PS: Ich weià das Ende ist etwas komisch, aber ich wuÃte nicht wo ich trennen sollte. Und ich habe mich mal wieder an der Familiegeschichte ausgelassen und jede Menge neue Leute dazu erfunden. Ich hoffe es sind nicht zu viele