Ich weià ich kann fies sein mit meinen Cliffhanger(n?) Und da ich morgen früh nen Termin im Krankenhaus, also keine Zeit habe bis Freitag, setz ich den neuen Teil jetzt noch rein. Viel Spaà beim lesen. Ich fahre dann mal zur Arbeit.
LG Emerson Rose
Teil 43
Dort werden sie bereits von der dienst habenden Ãrztin erwartet und Sarah sofort ins Untersuchungszimmer gebracht. Alyson hat schon alle nötigen Dinge in die Wege geleitet. Selbst die Papiere sind vollständig ausgefüllt.
In der Zwischenzeit schlieÃt Lucy Arketh Sarah an einen Wehenschreiber an und überprüft gewissenhaft die Vitalfunktionen von Mutter und Kind. Sie kennen sich jetzt seit fast zwei Jahren und Sarah wird langsam ruhiger. Sie vertraut der Ãrztin hundertprozentig.
âSo Sarah, wie es aussieht, will eure Tochter heute unbedingt auf die Welt, und auch wenn die Wehen ziemlich heftig sind, kann es noch dauern. Ich gebe dir etwas Sauerstoff, ein leichtes Kreislaufstärkendes Medikament und ein Mittel, dass die Wehentätigkeit gleichmäÃiger werden lässt, damit du dich zwischen den Kontraktionen etwas entspannen kannst. AuÃerdem verlegen wir dich gleich in ein Einzelzimmer.â
âDanke Lucy.â
âSchon gut und keine Angst. Ich bleibe solange hier, bis das Baby da ist.â
Sarah wird per Rollstuhl in einen anderen Raum gebracht und Lucy spricht mit Anthony.
âDas wird sehr schwer für Sarah werden. Wir müssen auf alles gefasst sein. Bis jetzt ist es nur ein leichter Sauerstoffmangel, den wir ausgleichen können, aber unter Umständen müssen wir das Kind per Kaiserschnitt holen, wenn Sarah am Ende die Kraft fehlt. Man wird sehen.â
âUnd wie sieht es mit Schmerzmittel aus?â schlägt Tony vor.
âEin Medikament bekommt sie schon, um die Wehen regelmäÃiger werden zu lassen. Alles andere ist zu riskant. Wir müssen die Sauerstoffsättigung unbedingt stabil halten. Also nicht zu viel. Das habe ich alles mit Sarah schon vor Wochen besprochen. Sie weià Bescheid.â
âUnd sich trotzdem für das Kind entschieden.â Anthony spielt unruhig mit seiner Brille. Eine Angewohnheit, immer dann, wenn ihn etwas besonders beschäftigt.
âDieses Baby ist ein kleines Wunder nach dem Unfall damals. Denken sie positiv. Auch das hilft ihrer Tochter.â
âDas werde ich.â
âGut. Entschuldigen sie mich bitte. Wir sehen uns später.â Lucy verschwindet hinter der nächsten Doppeltür und lässt Tony allein zurück.
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Die folgenden Stunden ziehen sich endlos in die Länge. Alyson hält bei Sarah die Stellung und Anthony setzt alles dran, David zu benachrichtigen. Jenny, die zusammen mit Dawn zu Haus das Telefon bewacht, hat schlieÃlich die Idee mit Hilfe des überregionalen Radiosenders David zu informieren. Es ist fast sieben Uhr abends, als die Aktion endlich Erfolg zeigt. David meldet sich bei Jenny und bekommt durch sie die Telefonnummer vom Krankenhaus.
âHey Sonnenschein. Wie geht es dir?â
âDas Baby hat es sich anders überlegtâ, flüstert Sarah leise. Sie ist langsam am Ende ihrer Kräfte.
âIch bin bald bei dir. Halt noch etwas durch. Es wird alles gut.â
Anstatt einer Antwort, hört David nur, wie der Telefonhörer auf den Boden knallt.
âSarah, Sarah hörst du mich.â Er wird leicht panisch.
âDavid? Ich binâs Al. Bitte beeile dich. Sarah braucht dich wirklich.â
âDas ist leichter gesagt, als getan. Ich bin noch ca. hundert Meilen von euch entfernt und der Verkehr ist mörderisch. Aber ich bin so schnell es geht da. Gib Sarah einen Kuss von mir. Bis dann.â
David legt auf und ist wenig später auf der Schnellstrasse Richtung Boston. Während er das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt, überschlagen sich seine Gedanken. Er hatte schon den ganzen Vormittag ein ungutes Gefühl, aber keine Zeit zu telefonieren. Und dann vor einer Stunde der Aufruf im Radio. Wieder mal verflucht er seine eigene Dummheit des letzten Sommers und die Folgen für ihn und Sarah.
Und die Zeit rinnt unaufhörlich davon.
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Erst um kurz nach zehn Uhr parkt David den Wagen auf dem Gelände des Memorial und sprintet, seinen kaputten Rücken ignorierend, in den fünften Stock hock. Dort hat sich inzwischen fast die gesamte Familie Hemmingwell eingefunden und sechs Augenpaare schauen ihm entgegen. Anthony ist der Erste der aufsteht und ihn zu Sarah bringt.
Dort nimmt David seine Freundin wortlos in die Arme und würde sie am liebsten gar nicht wieder loslassen. Für einen Augenblick bleibt die Welt stehen.
âIch habe dir doch gesagt, dass ich rechtzeitig da sein werdenâ, flüstert er ihr ins Ohr.
Sarah nickt nur kurz, bevor die nächste Wehe ihre ganze Aufmerksamkeit und Kraft kostet. Nach einer halben Minute ist der Spuk vorbei und sie lässt sich zurück in die Kissen fallen. Sie wirkt erschöpft und ausgelaugt, der Atem geht stoÃweise, aber ein Lächeln umspielt ihre Lippen.
âDas schaffen wir gemeinsam. Wenn die nächste Wehe kommt, drückst du so fest es geht meine Hand.â
David redet die ganze Zeit beruhigend auf Sarah ein. Die starken Schmerzen kann er ihr zwar nicht nehmen, aber etwas von ihrer Angst.
Als es auf Mitternacht zugeht, gibt Lucy endlich grünes Licht, um in den Kreissaal zu fahren. Der Muttermund ist vollständig offen. David bekommt einen blauen Kittel, Mütze und Schuhe verpasst und darf am Kopfende Platz nehmen.
Es vergeht noch einmal über eine Stunde, in denen Sarah an ihre Grenzen stöÃt. Aber um genau 0:57 Uhr ist alles vergessen. Gebannt und mit Freudentränen in den Augen schauen Sarah und David auf ihre kleine Tochter, die sie endlich in den Armen halten dürfen.
âSie ist perfekt.â David kann es immer noch nicht fassen.
âAlles dran und genauso hübsch wie ihre Mom.â Zärtlich drückt er erst seiner Freundin und dann seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn.
âWir sind eine richtige kleine Familieâ, flüstert Sarah leise, aus Furcht diesen einmaligen Augenblick durch laute Worte zu zerstören. Sie kann sich gar nicht satt sehen, an dem Wunder in ihren Armen. So winzig, knapp fünf Pfund und nur 48 cm groÃ, aber es ist alles gut gegangen nach den Problemen der vergangenen Zeit.
Dem Baby scheint es ebenfalls zu gefallen. Nach dem kurzen Check-Up, was sie durch lautes Geschrei begleitet hat, beruhigt sie sich rasch, als sie die Wärme ihrer Mutter spürt und ihre Stimme hört. Instinktiv streckt sie ihre kleinen Ãrmchen aus und hält Davids Finger ganz fest, als er sie behutsam streichelt. Hier ist sie richtig. Zu Hause. Langsam schlieÃen sich die kleinen Augen. Geboren werden ist ein hartes Stück Arbeitâ¦
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Ungern geben sie ihre Tochter nach einigen Minuten in die Obhut von Lucy. Aber die Erstuntersuchung ist nötig, um mögliche Krankheiten oder Defekte ausschlieÃen zu können. Eine Schwester kümmert sich um Sarah, die von der Geburt sichtlich geschafft ist und schon fast schläft.
âPass auf unseren kleinen Engel aufâ, murmelt sie ihrem Freund noch zu und wird dann ins Zimmer gefahren.
David tut nichts lieber und folgt Lucy auf die Frühgeborenenstation. Dort beobachtet er genau, wie seine Tochter gründlich untersucht, gewaschen und angekleidet wird. Sie trägt den hellblauen Strampler, den David für sie einen Monat zuvor gekauft hat.
âUnd, habt ihr euch schon für einen Namen entschieden?â fragt Lucy, während sie einige Formulare ausfüllt.
âWir haben ausgemacht, dass sich jeder einen Namen aussucht und wir sie erst sagen, wenn die Kleine da ist.â David sitzt neben dem Gitterbett und kann sich gar nicht satt sehen an seiner Tochter.â
âDu darfst sie ruhig rausnehmen. Sie zerbricht nichtâ, ermuntert Lucy ihn. âDann kann ich besser das Armbändchen anlegen.â
Als David zögert, nimmt die Ãrztin eine Decke, wickelt das Baby darin ein und gibt sie ihrem Vater auf den Arm.
âSie ist so winzig.â
âJa Stimmt. Deshalb erhält sie für den Rest der Nacht auch extra Sauerstoff, um ganz sicher zu gehen. Wenn nichts dazwischen kommt, kann sie ab morgen bei Sarah und dir schlafen⦠So jetzt weià jeder, wem die SüÃe gehört.â
âUnd bei all dem schläft sie ganz ungerührt weiter.â
âWas erwartest du, es ist Nacht.â
âDas erinnert mich daran, dass ich auch langsam ins Bett gehen sollte. Das Sofa in Sarahs Zimmer sah ziemlich groà aus.â
âDas ist eine gute Idee.â Lucy gähnt verhalten und grinst dann zu David rüber. âWenn du Kissen und Decke brauchst, frag die Nachtschwester. Wir sehen uns morgen Abend wieder.â
âOk.â David küsst seine Tochter zum Abschied noch einmal und legt sie zurück in ihr Bett.
âBis nachher mein Engel. Deine Mom freut sich schon auf dich.â
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Bevor er allerdings zu seinem wohlverdienten Schlaf kommt, ruft David trotz der vorangeschrittenen Uhrzeit bei Tony und Jenny an. Sie waren nach seiner Ankunft nach Hause gefahren und saÃen dort seitdem wie auf Kohlen. Die Nachricht von der Ankunft ihrer Enkelin löst bei ihnen Jubel und Heiterkeit aus. Scheinbar war noch die ganze Familie auf den Beinen.
Lange liegt er danach auf der geräumigen aber unbequemen Couch noch wach und schläft erst ein, als der Morgen graut.
Dennoch ist David munter, als die Schwester der Frühschicht ihre Runde dreht.
Sarah dagegen klagt über Kopfschmerzen und Ãbelkeit. Ein Test ergibt zu wenig rote Blutkörperchen und einen Flüssigkeitshaushalt, der völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Für den Vormittag wird eine Bluttransfusion verordnet. Sarah ist zwar überhaupt nicht begeistert, will aber so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus raus und nimmt die Unannehmlichkeiten in Kauf.
Ihre kleine Tochter dürfen sie trotzdem sehen und einen Namen aussuchen.
Emily Hope Hemmingwell
wird in der Geburtsurkunde stehen.
TBC..?