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1. in der kürze liegt die würze Big Grin
2. wär es länger hätte ich es nicht gelesen :lach:

also ich find es schön Smile
und schön kurz :p
nee is wirklich toll pink !!!
ich glaub wir sollten alle mal nach Frankreich fahren, wenn jeder mit solchen Ideen heim kommen würde*g*
glg Jutschi

Ach ja der teil war einfach der Wahnsinn!!
Wieder was von mir, ihr bekommt auch irgendwann FB...

Ich widme den OS V. und L., die diese Welt öfter besucht haben müssen und die ich manchmal begleitet habe... Ich musste, als ich das geschrieben habe, fast heulen und habe nur zu oft darüber nachgedacht... Ich hoffe ihr konntet diese Welt in der letzten Zeit öfter verlassen... Ich hab euch lieb!


Titel: Tot
Autor: CoughSweet
Copyright: liegt bei mir...
Genre: (sehr) dark

Tot

Stell dir vor, die Welt sieht ganz anders aus, als sie jetzt ist.

Stell dir vor, sie ist tiefschwarz, schwarz wie die Nacht und Dunkelheit.

Stell dir vor, sie wird von denen beherrscht, von denen du es nie erwartet hättest.

Von denen, die keinen Sinn für Menschenrechte haben und jeden Tag deines Lebens zur Hölle machen.

Stell dir vor, alles Fröhliche wäre von ihr verdammt worden und es herrscht nur noch Grauen und Schmerz.

Stell dir vor, du hörst nie wieder ein Kinderlachen, siehst nie wieder die hellen Strahlen der Sonnen und fühlst nie wieder den süßen Geschmack des Frühlings auf der Zunge.

Stell dir vor, dass in dir nur noch Kälte und Gefühllosigkeit herrscht, die dich immer mehr einnimmt.

Stell dir vor, du kanntest das stärkste aller Gefühle nicht: die Liebe.

Stell dir vor, dein Mund wird nie wieder von einem Lächeln umspielt, deine Augen glänzen nie mehr vor Freude und du fühlst nie wieder, wie es ist, Spaß zu haben.

Stell dir vor, es regnet die ganze Zeit und tausende Wolken bedecken den Himmel ständig.

Stell dir vor, es gäbe nur noch eine Tageszeit, nämlich die Nacht, die alles überschattet und regiert.

Stell dir vor, es gibt keine Musik mehr, die dein Leben verschönert, sondern nur noch den Klang von Wehklagen und Trauer.

Stell dir vor, du lebst in einem großen See voll Tränen, Trauer und Leid.

Stell dir vor, dass du dich jedes Mal, wenn du etwas angreifst, tief geschnitten wirst, körperlich und seelisch und vor Qual jedes Mal aufschreist.

Stell dir vor, du riechst nie wieder Blumen oder den Duft deines Lieblingsparfums, sondern nur noch den Gestank der Düsterkeit und der Nötigung.

Stell dir vor, du siehst keine bunten Farben und hast stattdessen eine Brille auf, die dir nur graue und schwarze Farbtöne zeigt.

Stell dir vor, du isst kein einziges Mal dein Lieblingsgericht und ernährst dich allein von deinem eigenen Schmerz.

Stell dir vor, nicht der krähende Hahn erweckt dich aus deinem lebenden Alptraum, sondern ein krächzender Rabe, der dir quallvoll die Augen aushackt.

Stell dir vor, du denkst, dass du nie Freunde hattest und dein ganzes Leben lang allein und vereinsamt warst.

Stell dir vor, du schwimmst im Meer des Verderbens und wirst ganz langsam von seinem Sog in die Tiefe gezogen, bis du schließlich ertrinkst, weil sich deine Seele selbst zerfressen hat.

Stell dir vor, dass Tränen dein Lebenselixier sind und dich ständig überströmen.

Stell dir vor, du stirbst tief in deinem Inneren, weil dich niemand retten kann.

Stell dir das alles vor.

Und stell dir, vor, du fragst dich Tag und Nacht, wieso du in dieser Welt landen musstest, wieso du die ganze Zeit leidest und dich so fühlst, als könntest du sterben.
Und du erlebst diese Welt jeden Tag, findest keine Antworten, aber auch keinen Ausweg, ihr zu entfliehen.

Stelle es dir vor.


Willkommen bei mir in der Hölle, Baby!




_______________________________________________________
Hi, ich hab eben mitbekommen, dass du nen OS gepostet hast.

Weiß nicht, ob dir mein FB auch wichtig ist, aber du bekommst eins.

Ich bin sprachlos!

Und zwar wirklich.

Irgendwie hab ich Angst gehabt, was dazu zu schreiben, weil ich es nicht kaputt machen wollte. :o

Es ist richtig zum mitdenken und irgendwie hab ich Gänsehaut bekommen. Und dann noch der letzte Satz...!

Super!!! Dark, aber super!!!

Ganz ganz liebe Grüße,
Lory
LoryHuntzberger schrieb:Hi, ich hab eben mitbekommen, dass du nen OS gepostet hast.

Weiß nicht, ob dir mein FB auch wichtig ist, aber du bekommst eins.

Ich bin sprachlos!

Und zwar wirklich.

Irgendwie hab ich Angst gehabt, was dazu zu schreiben, weil ich es nicht kaputt machen wollte. :o

Es ist richtig zum mitdenken und irgendwie hab ich Gänsehaut bekommen. Und dann noch der letzte Satz...!

Super!!! Dark, aber super!!!

Ganz ganz liebe Grüße,
Lory

Boah Eek
Ganz cooles FB!
Ein sprachloser Leser ist was Schönes Big Grin
Hallo.
Ich habe auch mal wieder etwas kurzes geschrieben. Ist am Freitag in einer Depriphase von mir entstanden. Bevor aber Spekulationen auftauchen: es geht um keine bestimmte Person und ich habe auch nicht die Absicht mich umzbringen.

Es ist nicht eure Schuld
Die Welt vor dir liegt in Scherben. Jede Scherbe für ein Erlebnis, für ein Jahr, für ein Ereignis, was dich in den Jahren geprägt hat. Doch nun ist diese Welt zerbrochen. Und das allein durch eine einzige Lüge. Durch eine Lüge, die sich schon durch dein ganzes Leben zieht. Eine Lüge, die tief in den Fasern deines Körpers verankert ist und all die Jahre in dir lebte. Die Lüge, dass du mit deinem Leben glücklich bist. Dass du zufrieden bist mit dem, was das hast. Zufrieden mit deinen Freunden, Familien, Bekannten.

Du sitzt auf deinem Bett. Vor dir die Flasche Wodka, neben dir, auf dem Nachtisch, die Schachtel Schlaftabletten. Du hast es dir die letzten Tage überlegt. Hast nachts immer schlaflos in deinem Bett gelegen, die Decke mit starren Blick angesehen, als wäre sie ein Ziel auf das du dich konzentrieren könntest. Als würde sie sich öffnen und du könntest in eine andere Welt schweben. Wo deine Probleme kleine Wölkchen wären, die über dir in alle Himmelsrichtungen schweben würden. In eine andere Welt, in der es das Wort ´Problem` nicht geben würde.

Doch diese Welt existiert nicht. Diese Welt ist nur eine Traumwelt, eine Scheinwelt von dir, die tief in deinem Herzen wohnt. Deine Hand greift zur Flasche, öffnet sie und du nimmst einen kräftigen Schluck. Der Alkohol brennt in deinem Hals, als würde er alles wegätzen. Als wolle er alle Organe in deinem Körper zerstören. Als müsste er dich von innen zerstören, damit deine Lüge endlich ein Ende hat.

Nach und nach leert sich die Flasche allmählich und du spürst schon die Wirkungen. Deine ganze Umgebung dreht sich um dich und deine Hände flattern in der Leere herum. Du greifst nur mit alle Mühe nach der Tablettenschachtel. Drückst einzeln jede Tablette aus ihrem Gefängnis, bis sie alle in deiner Hand liegen. Vorsichtig schüttelst du sie hin und her auf der Handfläche und beobachtest die weißen Punkte. Sie verschwimmen vor dir zu einem Meer von weißen Wellen, die sich vor dir auftürmen. Mit voller Wucht brechen sie an dir ab und deine Hand bewegt sich zum Mund. Du spürst die runden Pillen gegen deine Mundschleimhaut drücken. Spülst sie mit einem weiteren Schluck Wodka runter.

Langsam legst du dich auf dein Bett. Schließt sachte deine Augenlider und vor dir springen bunte Punkte herum. Dein Herz schlägt langsam und ruhig. Du spürst, dass die Tabletten langsam anschlagen. Fühlst, dass deine Finger langsam kalt werden, deine Beine taub und dein Kopf nicht mehr klar denkt. Langsam beginnen deine Arme zu prickeln, bist du sie nicht mehr heben kannst. Du machst dich darauf gefasst, bald deinen letzten Atemzug zu tun. Und der Moment rückt immer näher. Dein Herz wird immer langsamer, dein Atem kommt nur noch stoßweise. Die Tabletten lassen nach und nach alle Organe und Körperteile erstarren, in eine Lähmung versetzen. Und du weißt, dass der nächste Atemzug dein Letzter sein wirst. Du öffnest ein letztes Mal die Augen und siehst zum letzten Mal die Decke, die du die letzten Tage angestarrt hast. Sie öffnet sich und ein helles Licht kommt zum Vorschein. Und du weißt, dass du nun endlich in die Welt ohne die Probleme kommen wirst. Dass du endlich friedlich leben kannst.

Der letzte Sauerstoff verlässt deinen Körper und dein Herz hört auf zu schlagen. Dein Gesicht wird von einem Lächeln umspielt und in deiner linken Hand hältst du noch einen kleinen Zettel. Krakelig ist deine Schrift und man kann es nicht wirklich lesen.

Es ist nicht eure Schuld. Ganz allein mein Leben hat mir dieses Schicksal vorbestimmt.

@schatz

also ersten ich will mir das lieber nicht vorstellen Sad

aber ich find es echt gut
ein grund mal über sowas nach zudenken

also...wooooooooooow !!!
ich bin baff und das kommt nicht oft vor Top

LG miri

hdl :herz:
Keine GG-Story. ich habe diese Kurzgeschichte für meine Großeltern zu Weihnachten geschrieben und auch der Rest der Family fand sie schön.
Lest sie euch doch mal durch und sagt mir, was ihr davon haltet.
Frohe Weihnachtstage! Smile

UND ABENDS GRÜßT DER WEIHNACHTSMANN

Weihnachten... das heißt, erschreckende rot gekleidete Männer mit weißen Bärten, Trubel darum, was man den Liebsten dieses Jahr bloß wieder schenkt und von was man das bezahlen soll, beleuchtete und geschmückte Tannen mit glitzernden Kugeln und Lametta, so dass sich die Äste biegen, Süßkram, der die Hosen um Hüften und Bäuche kneifen lässt und doch als Winterspeck vor Kälte notwendig ist. Eine ganze Menge dreht sich auch noch um die Familie in der Weihnachtszeit, die sich so oft sieht wie kein zweites Mal im Jahr und frohe Lieder von Geburt Jesu und Schneeballschlachten singt.
Martin Luther King haben wir schließlich noch die zwei Weihnachtsfeiertage nach Heiligabend zu verdanken. Zwei ganze Tage voller Essen, Geschenken und wieder Essen, Singen, Schneeballschlachten und Essen. Eine herrliche Zeit irgendwie. Man stellt sich gemeinsam mit dem Rest der Menschheit aufs Laufband und klappert die Läden nacheinander ab, sieht dabei zu, wie der Geldbeutel immer leerer wird und glaubt, noch gar nichts gekauft zu haben.


„Ein heilloses Durcheinander“, ärgerte sich Julias Mutter erneut und quetschte sich mit ihren drei Tüten bepackt durch zwei hochgewachsene Männer, die gemeinsam eine Tanne trugen.
„Passen Sie doch auf“, beschwerte sich einer.
Julia Kiepert machte sich möglichst klein, damit man sie nicht erkannte. Obwohl das in dieser wirren Menge wohl ausgeschlossen war, zudem sie eine dicke Wollmütze trug und den Schal bis zur Nase gezogen hatte.
„Julia, bist du noch da Schätzchen?“, kam eine Stimme von weit her und Julia erkannte den grellbunten Schal ihrer Mutter, griff danach und lief ihr hinterher wie ein Herrchen. Frau Kiepert war der Inbegriff von Nervosität und Desorganisation. Da war Julia, ihre Tochter, das ganze Gegenteil. Sie managte sozusagen das Leben ihrer kleinen Familie.

Ihr Vater war die meiste Zeit aus beruflichen Gründen im Ausland und flog nur selten aus den USA nach Deutschland. Somit lebte Julia, ihre Mutter Klara und Julias kleiner Bruder Tom in einem kleinen Haus am Waldrand, einige Kilometer von Chemnitz entfernt.
Am Nachmittag des 23. Dezembers, ein Tag vor Weihnachten, erledigten Julia und Klara die alljährlich gewohnten letzten Besorgungen. Für alle Verwandten und Freunde, für die bis zu diesem Zeitpunkt nichts Passendes gefunden wurde, bekamen Gutscheine für Bücherläden oder Parfümerien, einen Schal und dicke Socken oder Dinge, die man selbst letztes Jahr geschenkt bekommen hat, jedoch nie zu gebrauchen wusste. Man rede hier nicht von gebrauchten und ausgedienten Sachen, nein, manche davon sind sogar noch verpackt! Aber hier gilt Vorsicht walten lassen: wenn man diese Dinge dem selben zurückschenkt, von dem man sie bereits bekam, kann die Situation unangenehm werden.
Tatsächlich fanden sich in den Tüten zwei Schals für die Zwillinge von engen Freunden, dementsprechend gleichaussehend, ein Büchergutschein für Klaras Schwester und Schokolade en mas, als würde die die lahmen Geschenke mit etwas Liebe bezuckern.
„Kind, Kind, wir müssen nachhause. Wann wollte dein Vater noch gleich kommen?“
„18Uhr sollte die Maschine landen, gegen 19Uhr ist er dann daheim“, antwortete Julia durch das Klingen der Kirchenuhren und legte noch einen Zahn zu.
„Ab ins Auto, aber los jetzt. Wir haben noch so viele Sachen zu erledigen, bevor dein Vater kommt. Hoffentlich kümmert sich Oma bereits ums Essen.“
Klara warf die Einkäufe auf die Rückbank und knallte die Tür so schwer zu, dass der Kleintransporter erstaunlich wackelte. Julia tat, wie ihr geheißen, und stieg ein. In schnellem Rückwärtsgang brauste der Mini aus der Parklücke, machte Kehrt und fuhr in eine wesentlich ruhigere Gegend, weg von dem Leben in der Stadt.
„Ich schalte das Radio an“, informierte Julia und drückte auf den Knopf.
„Oh ja, ja“, stimmte ihre Mutter geistesabwesend zu und verrenkte ihren Arm, um nach hinten auf die Rücksitze greifen zu können. Verzweifelt suchte sie nach etwas, was sie jedoch nicht in die Finger bekam. Julia runzelte die Stirn und ihre Augen verengten sich.
„Mama, was tust du da? Pass auf die Straße auf, es ist glatt!“
„Ja ja, ich pass auf. Hoppla, Schlagloch.“
„Was suchst du denn? Ich kann für dich kramen und du konzentrierst dich auf die Straße“, bot Julia an und zerrte den Arm ihrer Mutter zum Lenkrad.
„Die roten Schals für die Zwillinge, steht der Preis dran?“, fragte Klara und Julia schaute gezielt in der blauen Tüte ihres Lieblingskleiderladens nach.
„Ja, die stehen noch dran. Soll ich sie...“
„Gut gut, sonst machen die Verkäuferrinnen die Preisschilder ja schon manchmal im Laden ab und...“
„Ich werde die Kärtchen abmachen“, meinte Julia und zog straff daran, bevor sie von ihrer Mutter gegen die Schulter gestupst wurde.
„Bist du des Wahnsinns? Lass die dran!“, schrie Klara halb hysterisch und drückte das Gas noch weiter runter.
„Aber die Preise lässt man an den Geschenken nicht dran.“
„Wir schon. Die sollen ruhig wissen, dass diese mit Schneekugeln bestickten kratzigen Schals jeweils zwanzig Euro gekostet haben. Dann bekommen sie vielleicht ein schlechtes Gewissen wegen den drei kaputten Weingläser, die sie uns letztes Jahr geschenkt hatten.“
Julia lehnte sich zurück. Die Frau mit den Zwillingen war seit der Schule eine sehr gute Freundin ihrer Mutter. Doch manchmal, genau wie früher, standen sie auf Kriegsfuß und fauchten sich nur an. Dass dies regelmäßig in der Weihnachtszeit passiert, ist traurig, aber wahr.
Beide Frauen sind dann wie aufgelöst und völlig außer Kontrolle, was die Entscheidung, Heiligabend ohne einander zu verbringen, seit dem ersten Fehlversuch geklärt hatte.
In die Einfahrt eingebogen, stürzte Klara aus dem Auto, was noch nicht mal richtig zum Stehen gekommen war. Sie zerrte die Hintertür auf und krallte sich die Tüten unter den Nagel.
Julia währenddessen ging voraus und öffnete ihr die Haustür.
„Danke Schatz, geh deinen Bruder suchen und kümmere dich um ihn, okay?“, bat Klara und streifte provisorisch die Schuhe auf dem Fußabstreicher ab.
Julia tat wie ihr geheißen und ging ihrer Mutter nach ins Wohnzimmer, wo sich ihr kleiner Bruder Tom auf dem Teppich lümmelte.
„Tom, nimm den Schuh aus dem Mund“, forderte sie ihn erschöpft auf und schnappte ihm den Hausschuh unter der Nase weg. Er quengelte und spazierte ihr nach in ihr Zimmer. Auf dem Weg durch die Küche begrüßte sie kurz ihre haareraufende Großmutter am Herd und lies sie weiter im Kochbuch lesen, um wenige Sekunden später ihre Zimmertür hinter ihr schließen zu können.
„Gib mir den Schuh wieder“, nörgelte Tom und zog eine Schnute.
„Du bist fünf Jahre, Tom. In diesem Alter kaut man nicht mehr auf Schuhen und auch nicht auf seinen Fingern“, fügte Julia hinzu, als Tom anfing, auf seinem Daumen rumzubeißen.
„Spielen wir dann wenigstens was?“, fragte er und wippte nach vor und hinten, während Julia die dicke Jacke, Schal und Mütze abstreifte.
„Jenga, los hol’s her.”
“Ich will nicht schon wieder Jenga spielen.“
„Was Anderes spiele ich nicht mehr mit dir, Tom. Alle deine anderen Spiele sind was für Kinder.“
„Aber ich will was spielen!“
„Dann hole Jenga, was Anderes gibt es nicht.“
Mit den Mundwinkeln um noch einen Grad tiefer, griff Tom in die Spielkiste und holte das Spiel heraus. Die Geschwister spielten geschlagene zwei Stunden, bis sie dem Duft des Essens, der durch den Türspalt kam, nicht mehr widerstehen konnten und zusammenpackten.
Draußen herrschte das Chaos!
„Ist Papa noch immer nicht da?“, fragte Julia im Vorbeigehen ihre Oma und bekam eine prompte Antwort: „Nein, ist er nicht. Und es ist bereits 21Uhr. Wir werden Essen. Geht Hände waschen!“
Sie taten, wie ihnen geheißen, und setzten sich an den Essenstisch. Ihre Mutter war mit den Nerven am Ende, schaute ständig auf die Uhr und zur Tür und klimperte mit den Fingern auf der Tischplatte.
„Er meldet sich nicht mal mehr. Die Amerikaner verziehen meinen Ehemann“, beschwerte sie sich und zündete mit zittrigen Händen alle vier Kerzen auf dem Tisch an.
Julia zitterte ebenfalls leicht. Ein Weihnachtsfest ohne ihren Papa konnte sich sie gar nicht vorstellen. Schon letztes Jahr kam er später als gedacht, aber wenigstens hatte er vorher angerufen. Wie auf Pfiff läutete das Telefon und Klara stürzte auf.

„Dann verteile ich halt derweilen die Ente. Reicht mir mal eure Teller“, bat Oma Lisbeth und nahm zwei Messer zur Hand.
Tom rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
„Wieso kommt Vati denn nicht, Oma?“, fragte er und bestaunte das leckere Essen mit großen Augen.
„Sicher steckt er im Stau. Das kann ich mir bei diesem starken Schneefall sehr gut vorstellen“, antwortete sie und verteilte das Essen weiter.
„War er es?“, fügte sie hinzu, als gleich darauf Mama Klara ins Esszimmer zurückkam. Sie wirkte durch den Wind, aber auf eine gewissen Weise auch ruhiger als vorher.
„Nein, es war Amanda von der Firma. Ich soll euch allen schöne Grüße ausrichten. Los, lasst uns essen.“
„Ganz ohne Vati?“, fragte Julia misstrauisch und beäugte das große Stück Ente auf ihrem Teller. „Wir sollten warten.“
„Dann wird das Essen kalt. Iss, Julia!“
Vorsichtig nahm Julia Messer und Gabel zur Hand, sah kurz zu ihrem Bruder, der bereits munter im Kraut stocherte und fing dann selbst an zu essen.
Draußen stürmte es noch immer sehr stark. Schneeflocken wehten einen um die Ohren und es war bitterkalt. Julia saß vor dem Fenster und genoss das Gefühl, pappsatt zu sein. Das Weihnachtsessen ihrer Oma war köstlich, doch etwas schlug ihr auch gehörig auf den Magen: ihr Vater war noch immer nicht zuhause und Tom wurde schon langsam müde. Bescherung handhabten sie wie die Amerikaner. Diese Tradition der Geschenkverteilung am nächsten Morgen hatte ihr Vater sich in den Staaten abgeschaut. Um die Geschenke ging es ihr sowieso weniger. Sie freute sich zwar besonders auf ein Buch, doch viel lieber hätte sie ihren Vater bei sich gehabt.
„Tom, wollen wir Jenga spielen?“, fragte sie und sah verträumt weiter nach draußen, wo der Schnee in dicken Flocken fiel.
Sie bekam keine Antwort und forderte ihn auf zu antworten: „Tom!“
Aber wieder folgte keine Antwort. Sie riss ihren Blick von der weißen Pracht los und sah dann ihren Bruder unter der Tanne liegen. Er hatte die Augen zu und atmete ruhig und gleichmäßig.
Seit einiger Zeit hatte man auch von Großmutter Lisbeth und Mama Klara nichts mehr gehört. Julia vermutete sie noch immer in der Küche, mit dem Abwasch beschäftigt. Langsam bahnte sie sich einen Weg zu Tom und zog ihn leicht am Arm. Dem folgte jedoch nur ein leises Schnaufen. Sie zog ihn noch ein Stück zu sich und bettete ihn auf ihrem Schoß.
Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, streichelte sie ihm nun durch das braune Wuschelhaar und versuchte, irgendwelche Geräusche im Haus auszumachen.
Überall knackte es. Unheimlich war allein schon das, doch als dann das Quietschen einer Tür hinzukam, hielt Julias Hand inne und krallte sich regelrecht an ihren Bruder.
Schritte, knarrende Schritte. Es klang eindeutig nach Einbrechern, wer würde sonst so leise durchs Haus spazieren, wenn er denn auch normal gehen konnte? Noch weiter zog sie den kleinen Jungen zu sich heran und entschloss sich in sekundenschnelle, dem Einbrecher Beine zu machen und ihn abzuschrecken.
„Verschwinden Sie bloß, mein Vater ist Polizist, der trägt ständig eine Pistole mit sich herum und das auch zu Heiligabend. Ich warne Sie, kommen sie nicht näher!“ Ihr Versuch, zu schreien, misslang kläglich. Ihre Stimme zitterte wie Espenlaub.
„Dein Vater ist also Polizist, ja?“, kam als Antwort zurück. Die knarrenden Schritte waren verstummt, Julia konnte nun überhaupt nicht mehr ausmachen, wo sich dieser Mann mit dieser unglaublich tiefen Stimme gerade befand.
„Ja“, piepste Julias Stimme und sie schnappte sich ihren Bruder, drückte ihn noch ein Stück näher an sich heran und versuchte aufzustehen, wegzurennen, ihre Mutter und Großmutter zu finden.
„Was denn, du willst schon gehen? Ich dachte, du bist schon ein großes Mädchen, das keine Kinderspiele mehr spielt und keine Angst mehr hat“, fragte die kratzige Stimme und nun hörte man wieder Schritte , die diesmal in erheblich schnellerem Tempo in ihre Richtung kamen.
Tom regte sich in den Armen seiner Schwester und zappelte, so dass Julia, sowieso die Arme schwer wie Blei, ihn auf den Boden zurücksinken ließ. Woher wusste dieser Mann all diese Dinge?
Dann sah man ein paar Schuhe um die Ecke biegen. Alte, abgewetzte, braune Stiefel, die erstaunliche Ähnlichkeit mit Papas Gartenschuhen hatten, wie Julia feststellte. Die Geschwister hielten den Atem an. Ihre Herzen rasten und die Gedanken spielten verrückt.
Es folgte ein roter Umhang, benetzt mit weißen Schneeflocken und gleich darauf tauchte ein langer weißer zerzauster Bart auf.
„Julia, den Weihnachtsmann gibt es doch!“, schrie Tom plötzlich in die entstandene Stille hinein und sprang auf. In sekundenschnelle packte Julia ihn um die Hüften und zog ihn zu sich zurück.
„Lass mich los, das ist der Weihnachtsmann und kein Einbrecher! Du hattest Unrecht, Julia, den Weihnachtsmann gibt es doch!“
Julia sah zu dem Mann auf, dessen Gesicht zum großen Teil durch den wirren Bart verdeckt war. Was sie sehen konnte, war einzig und allein das braune Augenpaar, was die beiden Kinder ansah. Oder eher, die Julia ansahen. Der Mann zwinkerte ihr zu und auch wenn man es nicht weiter ausmachen konnte, so sah man doch, dass er lächelte. Er lächelte sie an und seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, bis er plötzlich ein kräftiges „Hohoho“ ausrief. Julia zuckte zurück, ließ dabei Tom los, der sich wie verrückt auf den Weihnachtsmann stürzte. Ein letzter kurzer, zwinkernder Blick des hochgewachsenen, schlanken Mannes, und Julia wusste, wer da vor ihr stand. Die Schuhe, diese braunen Augen, die Statur. Alles deutete eindeutig auf: „Papa?“, hin. Der Mann sah erschrocken auf, schüttelte unsanft den Kopf wie ein Besessener und lehnte sich dann wieder runter zu seinem Sohn. Es war ihr Vater, der sich dort als Weihnachtsmann für seinen fünfjährigen Sohn verkleidet hatte. Erleichtert ging Julia auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. Tom bekam von der ganzen Lügengeschichte überhaupt nichts mit.
Am nächsten Morgen wurde Julia unsanft von ihrem kleinen Bruder geweckt. Er rüttelte sie am Arm und brüllte um sich.
„Vati ist wieder da, Julia! Vati...“
„Ja doch, Tom“, stöhnte sie, kletterte schweren Herzens aus ihrem Bett und warf einen Blick auf den Radiowecker. 5Uhr morgens.
„Tom, hast du schon mal auf die Uhr geschaut?“ Im selben Moment fiel ihr ein, dass ihr kleiner Bruder die Uhr ja noch gar nicht lesen konnte.
„Gut, gehen wir“, stimmte sie zu und verließ ihr Zimmer, um sich ins Schlafzimmer ihrer Eltern zu schleichen.
In dem stockdunklen Zimmer herrschte absolute Ruhe, bis Tom die beiden Erwachsenen aus dem Schlaf riss.
„Papa!“, brüllte er und sprang auf der Matratze auf und ab. Auch Julia näherte sich langsam dem Bett und setzte sich ans Ende.
Klara schaltete die Nachttischlampe an und im Schein des Lichtes erkannte Julia wieder die strahlendbraunen Augen und des kecke Lächeln ihres Vaters, das mehr als tausend Worte verriet.

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Liebe Weihnachtsgrüße,
LGRG Smile
uuuh...hi!
ich hätte da jetzt mal eine Frage...kann ich jetzt einfach so meinen One-Shot posten, obwohl noch kein FB fürs letzte geschrieben wurde?

p.s.

@LGRG: dein Shot ist übrigends toll!
Wink
ja also...ich stell den Shot jetzt einfach mal rein...biddeschön!

[FONT=&quot]Ich stehe hier und schaue hinab...[/FONT]
[FONT=&quot]Hinab auf das Grab des Menschen, den ich über alles geliebt habe...immer noch liebe.[/FONT]
[FONT=&quot]Alle deine Freunde und Bewohner der Stadt stehen um mich herum und weinen...weinen um dich.[/FONT]
[FONT=&quot]Warum musstest du uns verlassen??[/FONT]
[FONT=&quot]Ich schau zu meiner Rechten und sehe deine Mutter.[/FONT]
[FONT=&quot]Krampfhaft hält sie sich an der Hand ihres Mannes fest, um nicht zusammenzubrechen...[/FONT]
[FONT=&quot]Ihr Kopf ist gesenkt und ich weiß welche Gedanken ihr durch den Kopf schießen.[/FONT]

[FONT=&quot]Warum du...warum musstest gerade du sterben?[/FONT]
[FONT=&quot]Du warst doch noch so jung![/FONT]

[FONT=&quot]Mein Blick schweift zu den anderen Menschen, die langsam von dem kleinen Friedhof gehen und still vor sich hintrauern...[/FONT]
[FONT=&quot]Ich schließe meine Augen, als ein sanfter Wind aufkommt und die Bäume rascheln lässt.[/FONT]
[FONT=&quot]Am liebsten würd ich meine Augen jetzt öffnen und dich vor mir sehen.[/FONT]
[FONT=&quot]Du würdest mir sagen, dass du mich liebst...so wie du es an dem Tag getan hast, an dem ich beschloss zurück zu dir zu kommen...zurück zu meiner Liebe...meinem Glück.[/FONT]
[FONT=&quot]Doch es passiert nichts...du bist weg und ich starre auf deinen Grabstein.[/FONT]

[FONT=&quot]Deine Mutter ist schon längst weg...wahrscheinlich konnte sie nicht mehr ertragen deinen Namen auf diesem Stein zu lesen...ich muss es...ich muss es sonst würde ich wohl nie realisieren, dass du nie wieder zurück kommst.[/FONT]
[FONT=&quot]Zu gern würde ich dich jetzt in meinen Armen halten...mit dir reden...dich küssen...[/FONT]
[FONT=&quot]Doch es ist zu spät...du bist weg.[/FONT]

[FONT=&quot]Ich erinner mich an den Tag zurück, an dem du mich angerufen hast...einfach so...[/FONT]
[FONT=&quot]Aus heiterem Himmel...[/FONT]
[FONT=&quot]Du sagtest, dass du mich liebst und willst, dass ich zurück komme...[/FONT]
[FONT=&quot]Nach zwei Jahren der Funkstille durfte ich wieder deine süße Stimme, dein wundervolles Lachen hören...gerne hätte ich deine wunderschönen eisblauen Augen gesehen...zu dem ist es aber nicht mehr gekommen... [/FONT]
[FONT=&quot]Stunden haben wir telefoniert und du hast nie nachgefragt, ob ich mich entschieden habe...[/FONT]
[FONT=&quot]Und ich habe mich entschieden...ich wollte kommen.[/FONT]

[FONT=&quot]Tage vergingen, bis ich alles erledigt hatte und endlich zu dir fahren wollte.[/FONT]
[FONT=&quot]Ich war schon fast zur Tür raus, als deine Mutter mich angerufen hatte.[/FONT]
[FONT=&quot]Mit tränenerstickter Stimme hat sie mir gesagt du seist gestorben...in dem Moment hat sie mir das Herz gebrochen...es in tausend Stücke zerrissen...[/FONT]

[FONT=&quot]Nun steh ich hier und schaue hinab...auf dein Grab...[/FONT]
[FONT=&quot]Viele sagen Tote schauen vom Himmel auf ihre geliebten Menschen hinab...[/FONT]

[FONT=&quot]Tust du´s auch?[/FONT]

[FONT=&quot]Siehst du, wie ich langsam auf die Knie sinke, mein Gesicht in den Händen vergrabe und um dich weine?[/FONT]

[FONT=&quot]Siehst du, wie ich ohne dich nicht leben kann?[/FONT]
[FONT=&quot]Wieso hilfst du mir nicht?[/FONT]
[FONT=&quot]Wieso holst du mich nicht zu dir, damit wir beisammen sein können?[/FONT]

[FONT=&quot]Ich vermisse dich...[/FONT]


ich hoffe er hat euch gefallen!
FB wär toll!
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