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Selene

Hallo! Smile

Bin heut so in Schreiblaune gwesn, dass jetzt ein neuer Teil kommt. Muss ihn aber aufgrund der Zeichenbeschränkung auf 2 mal posten.

Ich hoffe der Teil gefällt euch


67. Teil (4)

Carlos schloss die Tür und sah Paris fragend an.

Sie atmete tief durch. „Sehe ich aus als wäre ich schwanger?“

Er musterte sie lange.

„Hör auf mich so anzusehen!“

„Wie?“

„Als hätte ich meinen Verstand verloren!“

„Ich hoffe wir mussten nicht nur in mein Zimmer gehen um das zu klären.“

„Kannst du mir nicht einfach antworten?“

Er seufzte. „Du siehst nicht aus als wärst du schwanger. Du bist wunderschön.“

„Willst du damit sagen schwangere Frauen können nicht schön sein?“

„Das wollte ich nicht sagen. Du bist zu schlank um....“

„Ach, dann sind Schwangere in deinen Augen also dick und korpulentere Menschen automatisch hässlich?“ Sie unterbrach ihn wütend.

„Du kannst wirklich anstrengend sein.“

„Und du beweist mir ständig wie recht ich mit meinem ersten Eindruck hatte.“ Sie schüttelte wütend den Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Plötzlich fiel ihr Blick auf eine eingerahmte Urkunde.

Sie trat näher um deren Inhalt lesen zu können. „Du hast einen Debattierwettbewerb gewonnen?“

„Wir waren zu dritt.“

„Ich hätte dir das gar nicht zugetraut...“

„Deine Ehrlichkeit ist immer wieder eine Freude.“

„Ich hätte mir nur nicht gedacht, dass du an so etwas teilgenommen hast.“

„Das war vor beinahe sechs Jahren.“

Sie drehte sich langsam zu ihm. „Warum hast du die High School abgebrochen?“

„Müssen wir jetzt über dieses Thema sprechen?“

„Deine Mutter dachte du würdest Mandy mitbringen...“ Nun war es heraußen. Es hatte Paris schon die ganze Zeit beschäftigt.

„Und? Sie denkt vieles...“

„Sie meinte Mandy gehöre beinahe zu eurer Familie...“

Carlos trat zu ihr und strich ihr sanft durch die Haare. „Mandy und ich sind seit acht Jahren befreundet. Mehr als Freundschaft war da nie und wird auch niemals sein.“ Er zog sie langsam an sich und küsste sie.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet. „Ich will euch ja nicht stören, aber das Essen ist fertig.“

„Hat meine rücksichtsvolle Mutter dich geschickt?“

„Du solltest wohl ein richtig schlechtes Gewissen bekommen.“ Das Mädchen grinste.

Paris blickte verwundert von dem unscheinbar gekleideten Mädchen zu ihrem Freund.

„Paris, das ist meine Cousine Laura. Laura, meine Freundin Paris.“

Laura blickte Carlos kurz verwirrt an, wandte sich schließlich an Paris. „Hi, freut mich.“

Paris reichte ihr kurz die Hand. „Hallo. Alles Gute zum Geburtstag.“

Laura lächelte. „Danke. Wir sollten jetzt wirklich hinunter gehen.“

„Du kannst es ja kaum erwarten.“ Carlos grinste.

„Richtig. Je früher die Feier beginnt, desto früher können wir wieder weg. Ich hab meinen Eltern übrigens schon gesagt, dass du mich fährst.“

„Das lassen sie zu?“

„Also gegen deine Fahrkünste haben noch nicht einmal die beiden etwas gesagt.“


Rory blickte unsicher zu ihrer Mutter. Sie wünschte die Zeit zurück drehen zu können. Rory hatte alles so ausführlich geplant gehabt. Sie hätten ein ruhiges, sachliches Gespräch zu sechst geführt. Es gab sogar eine Liste mit Argumentationspunkten. Wann diese Unterhaltung stattfinden sollte war noch nicht endgültig entschieden gewesen, nur dass es jetzt noch zu früh dafür war. Und nun war es ihr herausgerutscht.

Ihr Großvater räusperte sich plötzlich.

Rory schluckte und atmete tief durch. Sie versuchte ihren Großeltern selbstbewusst in die Augen zu blicken. Richard blickte sie erwartungsvoll an. Emily war blass geworden, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.

Lorelai sah ihre Tochter an. Sie wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie.
„Hab ich euch schon von den Pferden erzählt?“ Ihr Versuch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, scheiterte kläglich.

Emily und Richard ignorierten ihre Tochter. Ihre Augen ruhten noch immer auf ihrer Enkelin.

„Grandma, Grandpa,...“ begann diese zögernd.

„Eine Wohnung? Du willst mit diesem Taugenichts zusammenziehen?“ Emiy schien sich relativ schnell von ihrem Schockzustand erholt zu haben. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu. „Was bist du nur für eine Mutter? Deine Tochter dürfte an so etwas noch nicht einmal denken!“

Richard seufzte und schenkte sich Wein nach.

„Mum, ich...“

„Der Junge wird ihr nur Unglück bringen! Und du lässt sie mit ihm wohnen! Was machst du, wenn sie schwanger wird und er sie vor die Tür setzt? Was wird dann aus Rory, aus ihrer Ausbildung?“

Rory blickte verzweifelt zu ihrer Mutter.

„Mum, könnten wir bitte in Ruhe darüber reden?“ Lorelai versuchte ruhig zu bleiben. In ihrem Inneren jedoch brodelte es gewaltig.

„Da gibt es nichts zu bereden! Rory wird nicht mit diesem Jess zusammenziehen!“ Emily stellte ihr Glas Wein mit so einem Schwung ab, dass sie schüttete. „Berta!“ rief sie wütend nach dem neuen Hausmädchen, welches so gleich herbei eilte.

„Sie haben gerufen, Madam?“

„Schön, dass sie es schon beim ersten Mal hörten. Es wurde Wein verschüttet!“

Berta lief nickend in die Küche und kam mit einer Stoffserviette zurück, die sie eilig über den Fleck legte.

Emily rollte mit den Augen. „Räumen Sie das Essen ab. Wir nehmen den Nachtisch in zehn Minuten im Salon ein!“

„Ganz wie Sie wünschen, Madam.“

„Mum...“ Lorelai wollte ihre Mutter besänftigen.

„Was denn, Lorelai? Hast du keinen Hunger mehr? Schön. Berta, wir essen heute keinen Nachttisch!“

„Aber Madam...“ begann Berta, die für die Zubereitung des Desserts länger gebraucht hatte als für das restliche Kochen, zögernd.

„Haben Sie irgendwelche Einwände, Berta?“

Das Hausmädchen schluckte. „Nein, Madam.“

„Danke. Würden Sie jetzt bitte endlich den Tisch abräumen? Für Faulenzen bleibt Ihnen später noch genügend Zeit.“

„Natürlich. Entschuldigen Sie bitte vielmals, Mrs. Gilmore.“

Während sie den Essraum verließen, begann Richard: „Emily, beruhige dich doch. Lass uns in den Salon gehen und über alles sprechen.“

„Sag du mir nicht was ich zu tun habe. Für mich ist das Thema abgeschlossen.“ Emily schenkte ihrer Tochter einen kurzen, kalten Blick.

„Emily, nun sei doch vernünftig...“ Richard versuchte zu vermitteln.

„Vernünftig? Empfindest du Lorelais Idee ihre Tochter mit diesem Jungen zusammenziehen zu lassen etwa als vernünftig...“

„Grandma...“ begann Rory leise.

Emily ignorierte sie. „Ich habe für heute genug gehört. Ich bin müde und werde nun zu Bett gehen. Gute Nacht.“ Sie ging die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.

Richard seufzte. Er wandte sich an seine Tochter und Enkelin. „Entschuldigt. Es ist besser ihr geht jetzt. Es war ein ziemlicher Schock für sie.“

„Aber, Dad,...“

„Lorelai, bitte. Wir reden nächste Woche.“ Er begleitete sie zur Tür.


.....gleich gehts weiter

Selene

....so hier der Rest des Teiles 67. (4) Smile


„Wow.“ Meinte Rory leise als sie im Auto saßen.

Lorelai seufzte und sah ihre Tochter traurig an. Wie gern hätte sie ihr diese Szene erspart.

Rory blickte starr aus dem Fenster. „Ich habe sie noch nie so erlebt.“

„Ich leider schon.“ Lorelai nahm die Hand ihrer Tochter und strich sanft über ihren Handrücken.

„Ich dachte, sie würde versuchen Jess zu akzeptieren.“ Rory senkte traurig den Kopf. Es tat ihr weh, dass der Mann, den sie über alles liebte, so von ihrer eigenen Großmutter abgelehnt wurde.

„Emily hat leider ihre eigene Vorstellung über die richtigen Partner für uns. Wie ich sie kenne, hatte sie wahrscheinlich die Hoffnung, dass ihr euch früher oder später wieder trennen würdet. Jetzt wo sie von euren Plänen erfahren hat, ist ihr erst bewusst geworden wie ernst es wirklich mit euch ist. Zusammenzuziehen ist schließlich ein sehr großer Schritt.“ Erzählte Lorelai.

Rory lehnte ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter. „Denkst du, dass es noch zu früh ist?“

Lorelai nagte an ihrer Unterlippe. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte.

„Mum?“ Rory klang unsicher.

„Ihr seid noch sehr jung. Aber es ist allein eure Entscheidung. Wenn ihr euch wirklich sicher seid, dann solltet ihr es tun.“ Lorelai klang nicht so überzeugt, wie sie es gewollt hatte.

Rory nickte. „Ich liebe Jess. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als mit ihm zusammenzuwohnen. Ich denke, dass wird unsere Beziehung noch mehr vertiefen.“ Sie lächelte bei der Erinnerung an den gemeinsamen Urlaub. Sie wollte jede Nacht neben ihm einschlafen und jeden Morgen wieder neben ihm aufwachen.

„Wenn du dir wirklich sicher bist, sollte es keine großen Probleme geben. Luke und ich werden euch natürlich unterstützen. Wenn alles gut geht, könnt ihr vielleicht schon nächstes Jahr im Sommer eine gemeinsame Wohnung beziehen – laut Lukes Berechnungen. Und was deine Großeltern betrifft, solltest du dir keine Sorgen machen. Nächsten Freitag werden Luke und Jess mitkommen und wir sprechen noch einmal mit ihnen.“ Lorelai startete den Motor und fuhr los.

Rory nickte. „Danke, Mum.“

„Hey, wozu bin ich denn da?“ Lorelai lächelte.

Rory erwiderte ihr Lächeln.

„Was hast du denn heute noch vor?“ erkundigte sich Lore.

„Ich treffe mich noch mit Jess, Lane und Dave. Und du?“

„Klingt toll. Ich treffe mich noch mit Luke.“ Lorelai strahlte.

„Klingt super.“ Rory freute sich, dass ihre Mutter so glücklich war. Immer wenn sie über Luke sprach oder jemand anders ihn erwähnte, begannen ihre Augen richtig zu leuchten und ihre Lippen umspielte stets ein Lächeln. Auch Luke war es anzusehen, wie sehr er seine Lore liebte. Sie wurden allgemein als das Traumpaar von Stars Hollow bezeichnet. Rory war glücklich, dass ihre Mutter ihre große Liebe gefunden hatte. Und darüber, dass diese Luke war. Rory liebte Luke wie einen Vater. Er war ihr immer mehr ein Vater gewesen als Chris es wahrscheinlich jemals sein könnte.

Rory schreckte aus ihren Gedanken hoch, als ihre Mutter plötzlich einen Freudenschrei ausstieß und das Radio lauter stellte. „Dazu habe ich früher immer getanzt! Das waren noch Zeiten!“ Sie sang fröhlich bei einem der Lieblingslieder ihrer Jugendzeit mit.

Rory lächelte über Lores Fröhlichkeit und beobachtete wie die Landschaft langsam an ihnen vorbei zog. Sie dachte an Jess. Bald würde sie wieder in seinen muskulösen Armen liegen und die Welt vergessen. Es war Schicksal, dass er in ihr Leben getreten war – dabei war sie sich ganz sicher. Und nächstes Jahr würden sie vielleicht wirklich schon zusammen wohnen. Ihre erste gemeinsame Wohnung. Rory lächelte. Der Rhythmus des Liedes und die vorbeiziehende Landschaft untermalten ihre glücklichen Gedanken an ihre Zukunft mit Jess. Noch ganz leise und beinahe unmerklich schlichen sich die ersten kleinen Zweifel an.

Es war eine große Party gewesen. Eigentlich waren es viele große Partys gewesen. Lore schmunzelte. Emily und Richard hatten bis heute nicht erfahren wie die Partys ihrer Freunde wirklich abgelaufen waren. Es war viel getrunken und getanzt worden. Sie hatten immer sehr viel Spaß gehabt. Chris und sie hatten die Nächte durchgetanzt. Das Lied war eines ihrer Lieblingstanzlieder gewesen. Dann hatte sich plötzlich alles geändert...

Lorelai blickte kurz zu ihrer Tochter, die verträumt aus dem Fenster sah. Ja, es war die Sache wert gewesen. Lore lächelte. Sie liebte ihre Tochter mehr als alles andere auf der Welt.

Ihre Gedanken kehrten wieder zurück auf die Tanzfläche. Chris und sie. Ein klatschender Kreis um die beiden. Sie waren die Stars des Abends, beinahe wie in einem dieser Tanzfilme. Lorelai schmunzelte. Am Ende des Tanzes küsste er sie jedes Mal, was zu einem noch größerem Beifall und Applaus führte.
Chris - letzte Woche hatten sie sich getroffen. Er war völlig aufgelöst wegen der Scheidung gewesen. Sherry wollte das Kind für sich. Er hatte schon einen guten Anwalt. Das Gerichtsverfahren würde in zehn Tagen sein. Lorelai hatte ihm versprochen, immer als Freundin für ihn da zu sein.



Ich würd mich über FBs freuen Smile

Bussi Selene
Du hast es sehr gut hinbekommen zu schreiben wie aufgebracht Emily war und wie Lore in ihre Erinnerungen vertieft war... :dance: (und alle tanzten drum herum Smile )
Hallo meine Süße!

Sorry, dass du mal wieder auf mein FB warten musstest....war ein wenig im Osterstress....Rolleyes

Also, ich fand den Teil echt umwerfend (was ja bei dir nichts neues ist) !!

Paris und Carlos sind für mich immer noch das krasseste Paar das ich kenne..........aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich ja an.....ich bin schon gespannt wie das mit den beiden weiterverläuft.....:biggrin:

Und Emily und Richard....tja, was soll man bei den beiden noch sagen......die haben einfach kein Verständnis für die Wünsch ihrer so geliebten Enkelin......ätzend.....Mad

Ich finds echt süß, dass Jess und Rory zusammenziehen wollen, aber ich werd aber das Gefühl nicht los, dass auf dem Konzert noch was sehr bedeutendes passiert..........:confused:

Naja, abwarten und Tee trinken ist jetzt angesagt !!
Ich hoff du schreibst bald weiter !!

Also, ich freu mich rießig auf den neuen Teil !!

Bussi
Hab dich lieb
deine Brezel
Stars_Hollow

Selene

Hi :hi:

Danke schön für eure tollen und lieben FBs :knuddel:

Freut mich, dass euch der Teil gefallen hat :biggrin:

Hab den Rest von Teil 67 fast fertig, werde ihn bald posten.

Ich wünsch euch ein schönes Osterfest! Smile

Hab euch lieb

Gute Nacht Confusedchlafen:

Bussi Selene :knuddel:
also der teil war mal wieder echt cool.
ich hab irgendwie das gefühl, dass paris wirklich noch schwanger wird. und bei dem mit der party muss ich zustimmen. da wird denk ich mal noch so einiges passieren....warten wir einfach auf den nächsten teil

auch von mir frohe ostern an alle. möge der osterhase auch zu euch hoppeln:biggrin:
sorry for my late late comment! *sorry tausendmal sag*

der/die teil/e war/en echt genial! du schreibst sooooooooooooooooooooooooooooooo geil!!!

lore is so glücklich! das kommt so gut rüber!

und was hat rory für zweifel? Nono das darf sie gar nich erst zulassen!

über emily will ich mich jetzt erst gar nich aufregen! sie regt mich einfach auf!! *argh*

du schreibst so umwerfend!

und carlos und paris sind soooooooooo süüüüüüüüüüß! er muss sie wirklich lieben, wie würde er es sonst mit ihr aushalten?! *gg*

mach schnell weiter! bitte! Confusedabber: Confusedabber: Confusedabber:

Selene

Danke für eure tollen FBs :knuddel:

Ich freu mich, dass euch euch der Teil gefallen hat Wub

Poste jetzt gleich den Rest von Tei 67


67. Teil (5)

Jess war gerade in sein Lieblingsbuch von Hemingway vertieft, als Luke in die Wohnung kam. Sein Neffe sah hoch.

„Ich weiß, ich habe dir heute frei gegeben. Aber könntest du von Dooses etwas Käse holen? Kirk besteht auf seinen Toast. Im Diner ist die Hölle los.“ Luke seufzte erschöpft.

„Aber wir schließen in einer halben Stunde...“

„Das ist den Gästen – und am allermeisten Kirk – egal.“

Jess nickte. „Ich helfe dir. Du hättest früher etwas sagen können.“ Er sprang auf und machte sich auf den Weg zu Taylors Laden.

Luke blickte ihm hinter her. Für einen kurzen Moment huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er blickte seufzend auf die Uhr. Eine halbe Stunde noch. In einer Stunde würde er seine Freundin in die Arme schließen. Er lächelte.


Jess ging den Gang entlang und sah sich suchend um. Taylor hatte anscheinend wieder die Regale umgeordnet. Er erkundigte sich bei einem Verkäufer, der gerade Pastapackungen einschlichtete, wo sich das Kühlfach mit den Milchprodukten befinde. Die Antwort war freundlich, aber kurz und präzise – was Jess sehr erfreute. Taylor pflegte auf einfache Fragen mit Erzählungen und wahren Lobeshymnen auf seine Produkte zu antworten.
Jess seufzte genervt auf als er ankam. Ausgerechnet vor der Stelle des Regals, wo sich die unterschiedlichen Käsepackungen befanden, lehnte ein Pärchen und schmuste heftig.

Er räusperte sich laut, wurde aber ignoriert. „Entschuldigt bitte.“ Es klang laut und unfreundlich, aber er hatte es schließlich eilig.
Erst als das Pärchen auseinander fuhr, erkannte er die beiden.

Ich hätte ihn an seiner Größe erkennen müssen. Jess musterte Dean und Nancy teils verwundert, teils verächtlich.

„Hi Jess.“ Nancy zwinkerte ihm zu, was Dean jedoch nicht bemerkte.
Dean blickte Jess wütend an.
„Du stehst mir noch immer im Weg.“ Erklärte Jess.
„Das tut mir wirklich leid.“ Meinte Dean sarkastisch.
„Ich spüre soviel Liebe. Dean, lass ihn doch seinen Käse holen.“ Nancy blickte ihren Freund lächelnd an. Dieser tat was sie sagte.
Jess blickte die beiden spöttisch an und nahm vier Packungen Käse aus dem Fach.

„Woher kennst du ihn?“ fragte Dean. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass sie es war, mit der er Jess vor einigen Monaten vor dem Diner gesehen hatte. Nancy hatte nicht vor ihn daran zu erinnern. Sie wusste es noch ganz genau.

„Wir haben Literatur zusammen.“ Erklärte Jess.
„Ach ja, richtig.“ Nancy lächelte.
„Machst du heuer deinen Abschluss, Jess?“ Deans Unterton war nicht zu überhören.
„Allerdings.“
„Jess ist sehr klug.“ Meinte Nancy, was Dean provozierte.
„Er gab mir einmal Nachhilfe in Mathe.“ Erzählte Nancy. „Und noch in ganz anderen Dingen.“
„Wie meint sie das?“ Dean blickte Jess wütend an.
„Frag sie doch selbst. Nancy konnte schon immer die besten Geschichten erzählen.“ Jess schüttelte verächtlich den Kopf und ging zur Kasse.

Dean wollte ihm folgen, Nancy hielt ihn jedoch zurück. „Er ist es nicht wert, Dean. Lass und zu dir gehen und den Abend genießen. Und uns auf unser tolles Wochenende in New York freuen.“ Sie blickte ihm tief in die Augen.
„Wie meintest du das vorhin?“ Dean blickte sie verwirrt an.
„Ich erzähle dir schon noch alles, mein Schatz.“ Sie schenkte ihm ein, ihrer Meinung nach, unwiderstehliches Lächeln.


„Hast du denn schon einen Freund?“ Maria lächelte ihre jüngste Enkeltochter erwartungsvoll an.
Laura, die gerade dabei war ihre ersten Geschenke zu öffnen, sah sich in der großen Runde um. Gerade als sie antworten wollte, sagte ihre Mutter Consuela: „Aber, Mama, du kennst doch unsere Kleine. Sie denkt noch nicht einmal an die Liebe. Dafür hat sie auch noch alle Zeit der Welt. Die Schule, das Lernen und ihre Bücher – daran denkt Laura.“
Lauras Vater Roberto nickte stolz.
Ihre Geschwister, Cousins und Cousinen – die in ihr Geheimnis eingeweiht waren – tauschten einen kurzen, unbemerkten Blick.

„Nun, du bist ja erst sechzehn...“ Maria hätte sich über die Geschichte einer jungen Liebe mehr gefreut. Sie war nun beinahe achtzig Jahre alt und hatte seit dem Tod ihres Mannes vor einigen Jahren kein eigenes Liebesleben mehr gehabt. Es gab sehr wohl einen Mann, für den sie sich interessierte. Aber es galt in ihrem kleinen mexikanischen Heimatdorf als höchst unschicklich, dass eine Witwe ihres Alters noch an die Liebe dachte, geschweige denn noch eine Beziehung führte. Trotz allem liebte sie ihre Heimat und freute sich, dass sie in zwei Wochen wieder heimfahren würde. „Triffst du heute noch Freundinnen?“ erkundigte sie sich bei Laura, die ihr wohl – obwohl sie es niemals offen zeigen würde – die Liebste unter ihren zwanzig Enkelkindern war.

Das Mädchen wollte seiner Großmutter antworten, diesmal kam ihm jedoch sein Vater zuvor: „Laura darf das ganze Wochenende bei einer Freundin übernachten, weil ihre schulischen Leistungen so hervorragend waren.“
„Danke nochmals, Papa. Wir werden ja großteils lernen.“
„Aber spann dich auch ein wenig aus.“ Bat Consuela.
„Natürlich, Mama. Es gibt ja den Politikkanal.“
Ihre Eltern lachten begeistert.

„Ich finde deine Einstellung zur Schule sehr gut. Viele Mädchen deines Alters vernachlässigen ihre Ausbildung vollkommen.“ Lobte Paris.
„Danke.“ Laura schenkte ihr ein freudiges Lächeln. „Warst du auch auf einer Privatschule?“
„Ja, aber auf keiner kirchlichen.“
Laura nickte.
„Ich hörte, Sie studieren Medizin?“ erkundigte sich Consuela interessiert.
„Ja, in Yale.“
„Das ist großartig. Ist das Studium schwer?“ fragte Roberto.
Laura blickte Paris flehend an. Diese wusste nicht was sie antworten sollte, entschied sich schließlich für den Mittelweg. „Nun, es gibt gewisse Hürden, aber diese sind nicht unmöglich zu bewältigen.“
„Laura wird auch Medizin studieren.“ Erzählte Consuela. „Vielleicht kann sie sich ja einmal Ihre Skripten durchlesen?“
„Ja, natürlich. Ich finde es toll, dass du dich für Medizin interessierst.“
„Nun, ganz entschieden habe ich mich ja noch nicht...“ sagte Laura leise.
„Früher wolltest du immer professionelle Tänzerin werden.“ Maria erinnerte sich schmunzelnd an die 10-jährige Laura, wie sie im Garten mit den älteren Nachbarsjungen Salsa getanzt hatte.
„Mama, hör bitte auf meiner Tochter diese Flausen in den Kopf zu setzen!“ Consuela blickte ihre Mutter wütend an.
„Laura ist eine Cortez. Sie macht etwas aus ihrem Leben.“ Erklärte Roberto bestimmt.
Laura nahm eilig einen Schluck ihrer Cola.

„Quält sie doch nicht jetzt schon so . Sonst wird sie noch wie ich.“ Meinte Diego.
„Gott bewahre. Das hätte uns gerade noch gefehlt.“ Consuela stöhnte auf.
Laura warf ihrem Bruder einen dankbaren Blick zu.
„Wie läuft es eigentlich bei dir am College?“ Roberto sah seinen Sohn streng an.
„Bestens. Ich lerne viel und schnell.“ Erklärte Diego.
„Und du hättest mehr Zeit zum Lernen würde dich dein Cousin nicht in diese zwielichtigen Bars mitschleppen.“ Consuela warf Carlos einen wütenden Blick zu.
„Hast du jetzt wenigstens schon einen anständigen Job?“ Roberto sah seinen Neffen erwartungsvoll an.
„Heute ist mein Geburtstag.“ Laura blickte ihren Vater vorwurfsvoll an.
„Entschuldige, Liebes. Heute stehst du allein im Mittelpunkt.“
Laura tauschte ein Lächeln mit Carlos.


....

Selene

....


„Nun kommen wir endlich zum schönen Teil unseres Abends.“ Sagte Lore lächelnd, als sie und Rory beim Diner ankamen.

Sie hatten sich beide geduscht und umgezogen bevor sie zu ihren Freunden gegangen waren.

Rory klopfte fröhlich an die Tür. Sie hatte sich schon seit Jess sie mittags nachhause gebracht hatte, darauf gefreut ihn wieder zu sehen. Rory wollte nicht mehr daran denken, was heute Abend vorgefallen war. Nun würde sie Jess sehen und ein paar schöne Stunden mit ihm, ihrer besten Freundin und deren Freund verbringen. Diese Zeit würde nicht einmal ihre Großmutter ihr vermiesen können.

„Ist wieder alles in Ordnung?“ fragte Lorelai leise.

Rory hatte geweint als sie nachhause gekommen waren. Sie hatte es geschafft den Schmerz während der Fahrt zu unterdrücken, aber kaum hatten sie das Haus betreten, war es aus ihr herausgebrochen. Die Wut und der Kummer über das Verhalten ihrer Großmutter. Lorelai war kurz davor gewesen ihre Mutter anzurufen, um ihr zu sagen was sie angerichtet hatte. Auf Bitten Rorys hatte sie es gelassen. Ihre Wut auf Emily war trotz allem noch vorhanden und würde so schnell auch nicht vergehen. Wie konnte ihre Mutter ihrem geliebten Baby nur so weh tun? Lorelai seufzte und sah ihre Tochter an.

Rory nickte. „Das wird ein schöner Abend.“ Sie lächelte.

Das Lächeln sollte ihre besorgte Mutter beruhigen, doch Lore wusste wie verletzt ihre Tochter war. Sie würde alles tun damit sich ihr Baby besser fühlte. Deshalb erwiderte sie ihr Lächeln. „Das wird er.“ Sie drückte Rorys Hand kurz. Sie hatte versprochen nicht mehr über die Auseinandersetzung mit Emily zu reden. Mit dieser Berührung sagte sie ein letztes Mal was sie ihrer Tochter in der letzten Stunde mehrmals gesagt hatte. „Versuch nicht mehr daran zu denken. Mach dir keine Sorgen. Nächste Woche reden wir zu viert mit ihnen. Wir werden unsere Argumentationsliste überarbeiten und danach können meine Eltern nur mehr begeistert von eurem Vorhaben sein.“ Natürlich würde es niemals so sein. Lorelai war sich dessen sicher. Aber es genügte schon wenn sie sich ihnen nicht in den Weg stellten. Das würde ein harter Weg werden, aber sie würden es schaffen. Die sagte sich Lore immer und immer wieder.

Rory spürte, dass Lorelai noch immer über „die Sache“ – wie sie den Vorfall nur mehr nannten – nachdachte. Sie streichelte sanft über den Handrücken ihrer Mutter. Sie wusste nicht was sie ohne ihre Mum tun würde, sie war der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie war immer für sie da gewesen, hatte sie in jeder erdenklichen Weise unterstützt. Und sie hatte immer mitgelitten, so wie sie es jetzt tat. Lore konnte nicht glücklich sein, wenn Rory es nicht war. „Mum, wir schaffen das nächste Woche.“ Flüsterte sie.

Lore nickte lächelnd. „Ich liebe dich, mein Schatz.“

„Ich liebe dich auch, Mum.“

Sie hielten sich an den Händen. Sie wussten, was auch immer in ihrem Leben passieren würde, sie würden immer füreinander da sein.

Rory klopfte noch einmal an die Tür. Etwas lauter. Ihre rechte Hand hielt die linke Hand ihrer Mutter.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Luke strahlte seine Mädchen an. Er freute sich die beiden zu sehen. „Kommt doch rein.“

Er begrüßte Lorelai mit einer Umarmung und einem zärtlichen Kuss. Auch Rory umarmte er kurz zu Begrüßung. Eine seltene Geste, die beide etwas verlegen machte.

„Wollt ihr Kaffee? Was für eine Frage, natürlich wollt ihr Kaffee.“ Er deutete den beiden sich zu setzen und kam mit zwei riesigen Tassen und der Kaffeekanne wieder.

„Ähm...Luke, wo ist...“

„Er ist noch oben, wird aber jede Minute herunter gekommen. Das habe ich ganz vergessen!“ Luke eilte in die Küche.

Rory tauschte einen verwirrten Blick mit Lorelai. „Was ist denn mit ihm los?“

„Ich glaube, ich weiß es.“ Flüsterte Lore.

„Was?“

„Was mit ihm los ist.“

„Was ist es?“

„Das ist gar nicht Luke.“

„Und wer ist es dann?“

Lorelai wollte antworten, als Luke plötzlich mit zwei Tellern zurück kam, auf denen sich jeweils ein großes Stück Kirschkuchen befand.

„Ist heute Kirschkuchentag?“

„Für euch schon. Den Rest bekommt ihr zum Mitnehmen.“ Luke lächelte verschmitzt und setzte sich neben Lore.

Diese küsste ihn voller Freude.

Rory beobachtete die Szene mit einem Lächeln.

„Nehmt euch doch ein Zimmer!“ Jess kam grinsend die Treppe herunter und hielt sich eine Hand vor die Augen.

Rory sprang auf und lief auf ihn zu. Er lächelte leicht und zog sie in seine Arme. „Ich liebe dich.“ Flüsterte sie glücklich und presste ihre Lippen stürmisch auf die seinen

Die Welt schien bei diesem Kuss stehen zu bleiben. Es gab nur mehr sie beide.

Jess entzog sich langsam ihren Armen. „Was für eine Begrüßung.“ Er grinste.


Nachdem Gil nachhause gefahren und Brian und Zach ein Videospiel begonnen hatten, waren Lane und Dave los gegangen. Es war noch ein wenig Zeit gewesen, deshalb hatten sie sich in den Pavillon gesetzt. Lane hatte sich an ihren Freund gekuschelt und sie hatte über ihre Musik und den morgigen Auftritt gesprochen.

Seit ein paar Minuten lehnten sie nun schweigend aneinander und genossen einfach nur die Nähe des anderen. Dave wollte mit Lane schon lange über etwas sprechen. Ihr eine wichtige Frage stellen, die wohl einiges verändern würde. Sowohl wenn ihre Antwort positiv, als auch wenn diese negativ ausfallen würde. Es war ein großer Schritt. Dave wusste, würde er es einmal ausgesprochen haben, würde es kein Zurück mehr geben. Er hatte Angst mit ihr darüber zu reden. Andererseits wollte er nichts lieber als das. Dave strich sanft durch das schwarze Haar seiner Freundin. Er atmete dessen Duft ein. Sie hatte wieder das Limonenshampoo verwendet, dessen Geruch er so liebte. Er schloss die Augen. Dave liebte Lane. Er liebte sie wahrscheinlich mehr als er je eine andere Frau geliebt hatte. Seine Lippen näherten sich ihrem Gesicht und berührten sanft ihre rosige, weiche Wange. Sie lächelte und drehte ihren Kopf langsam. Sie spürten den warmen Atem des anderen. Ihre Augen hüllten ihn ein, verschlangen ihn gerade zu. Er nahm nichts mehr um sie herum wahr. Es gab nur mehr sie beide. Ihre Lippen näherten sich. Ein warmer Schauer durchlief ihre Körper als sie ihre Lippen aufeinander spürten.

Dave entzog sich langsam diesem unglaublichen, langen Kuss. Er war sich seiner Sache sicher und wollte sie nun fragen.

Lane hörte zwei Stimmen. Sie richtete sich etwas auf. Plötzlich sprang sie freudig auf. „Sie kommen schon!“

„Wer?“ Dave hatte für einen Moment ganz vergessen, dass sie sich mit Rory und Jess verabredet hatten.

„Na, Rory und Jess!“ Lane lachte. Sie zog ihn hoch. Gemeinsam gingen sie ihren Freunden entgegen.


Lorelai studierte Lukes Bücherregal. Ihr Freund war kurz im Badezimmer verschwunden.

Als Luke zurück kam und ein freudiges Quietschen seiner Freundin vernahm, ahnte er Schlimmstes. Seine Befürchtungen bestätigten sich als er seine Freundin auf seinem Bett sitzend mit aufgeschlagenem Fotoalbum auf dem Schoß vorfand.
„Oh, nein.“ Er stöhnte.

„Das ist so putzig. Bist du aber ein putziger, kleiner Kerl.“ Lorelai plapperte entzückt auf ein Foto ein.

Luke setzte sich seufzend neben sie. „Liz hat es mir mitgebracht als sie zuletzt hier war. Ich vergaß es zu entsorgen.“

„Die kleinen Hände und Füße!“ Lore war ganz verliebt in das Bild des etwa zweijährigen Lukes. Er trug eine dunkelblaue Latzhose und eine schwarze Base Ball Kappe, natürlich verkehrt herum aufgesetzt. „Gab es damals noch keine Flanellhemden für Babys?“ Sie lachte vergnügt. „Sieh dir diese rosigen Wangen an! Noch keine Spur des kantigen, coolen Butch Danes zu erkennen! Bist du aber ein süßer, kleiner Mann!“

„Lore, könntest du bitte aufhören mit dem Bild zu sprechen?“

Lukes Bitte wurde ignoriert. Lorelai streichelte entzückt über die Nase des Kleinkindes.

„Oh nein!“ Luke lehnte sich seufzend zurück.


....

Selene

....


Paris setzte sich in Carlos Auto. Es war ein langer Abend gewesen und sie war schon sehr müde. Er setzte sich neben sie. „Wir fahren gleich. Laura müsste jeden Moment kommen. Sie wollte unserer Großmutter nur noch irgendetwas sagen.“ Er lächelte seine Freundin liebevoll an.

„Okay.“ Paris gähnte.

Carlos strich über ihre Wange. „Wenn du willst, kannst du jetzt schon ein wenig schlafen. Ich wecke dich, wenn wir bei mir sind.“

„Es geht schon.“ Paris blickte aus dem Fenster der Beifahrerseite und sah sich nach Laura um.

Sie zuckte zusammen, als plötzlich die Tür hinter der Fahrerseite aufgerissen wurde und Laura ihre Sporttasche auf den Nebensitz schleuderte. „Sorry, Leute!“
Sie ließ sich auf den Sitz fallen und schloss eilig die Autotür. „Länger hätte ich es unter diesen Irren wohl nicht mehr ausgehalten. Hast du mal eine Kippe für mich?“ Sie blickte ihren Cousin verzweifelt an.

Paris drehte sich entsetzt um. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es sich um dieselbe Laura handelte, die heute von langen Lernabenden und Gebeten gesprochen hatte, warf sie ihrem Freund einen vorwurfsvollen Blick zu.

Dieser ignorierte es und antwortete. „Im linken Seitenfach. Wo soll es denn hingehen?“

„Zu dir. Ich muss mich umziehen. In diesen Klamotten lassen sie mich in keinen Club.“ Laura lachte.

„Wie Mylady wünscht.“ Er fuhr los.

„Was sollte das eigentlich mit der Bibel?“

„Was meinst du, Cousinchen?“

„Du hast mir eine Bibel geschenkt!“

„Ich wollte dich nur unterstützen. Eine brave Klosterschülerin kann doch eine neue Bibel in Ledereinband gebrauchen.“

„Es ist eine katholische Privatschule! Merk es dir endlich!“

„Wenn du es sagst, Schätzchen.“

„Ich hoffe, du hast noch ein anderes Geschenk für mich.“

„Habe ich im Lotto gewonnen? Gut zu wissen. Paris, was haltest du von einer Strandvilla in Acapulco?“

Laura rollte mit den Augen. „Halt die Klappe und steig lieber aufs Gas! Wie haltest du das nur aus, Paris?“

„Das frage ich mich auch oft.“ Meinte Paris, worauf Laura zum Lachen begann.

„Frauen.“ Carlos schüttelte amüsiert den Kopf.

„Warum hast du deine arme Freundin heute mitgeschleppt? Du hast hoffentlich ein schönes Versöhnungsgeschenk für sie?“

„Sie wollte es.“

„Natürlich. Jeder will unsere Familie kennen lernen.“ Laura rollte mit den Augen.

„Frag sie doch.“

Laura blickte Paris verwirrt an.


„Hast du jetzt endlich genug?“ Luke wollte Lore das Album aus der Hand nehmen, diese presste es jedoch fest an ihren Körper.

Ihr Freund seufzte. „Lore, bitte.“

„Nein, nein, nein.“ Lorelai kicherte vergnügt.

Luke lehnte sich über sie und begann sie zu kitzeln.

„Das ist unfair.“ Sie lachte. Nach ein paar Minuten gelang es Luke tatsächlich, dass sie das Album kurz los ließ. Er nützte seine Chance und schnappte es. Ihre Klagerufe ignorierend schloss er es in einem Kasten ein.

Sie blickte ihn empört an als er zurück kam.

Er setzte sich zu ihr.

„Ich will meinen Baby – Luke.“ Sagte sie mit verstellter Stimme.

Luke seufzte. Seine Hände streichelten sanft über ihre Arme und seine Lippen berührten die ihren.

„Vielleicht hat der alte Luke doch ein paar Vorteile.“ Sie grinste ihn frech an.

„Du nennst mich alt?“ Er zog sie stürmisch an sich und küsste sie.

Sie erwiderte den Kuss voller Hingabe.

Luke drückte sie sanft auf das Bett und begann ihren Körper mit Küssen zu bedecken.


Paris saß auf der Couch und wartete. Laura war nun schon seit einer halben Stunde im Bad.

Carlos strich ihr sanft durch die Haare. „Ich bin froh, dass sie nicht hier wohnt.“ Meinte er grinsend.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Laura spazierte fröhlich herein. „Und?“ Sie blickte die beiden erwartungsvoll an.

Paris musterte Laura. Diese trug einen sehr kurzen Rock, High Heels und ein Trägertop. Ihre lockigen Haare fielen ihr offen bis auf die Hüften. Ihre Augen waren dunkel geschminkt, die Lippen blutrot.

„Zu gewagt.“ Meinte Paris.

Laura grinste und wandte sich an ihren Cousin. „Und was sagst du?“

„Was willst du hören?“

Laura rollte mit den Augen. „Alex wird mich in wenigen Minuten abholen. Könntest du dich mit deiner Meinung beeilen?“

„Dein Freund?“

„Ja. Du kennst ihn! Die Feier vor vier Wochen im Six! Du sagtest er wäre nett.“

„Hast du etwas mit?“

„Natürlich.“

„Gut. Er wird mit dir schlafen wollen. Bist du jetzt zufrieden?“

Laura lächelte. „Ja. Wir sind nun schon drei Monate zusammen und...“

Plötzlich klingelte es.

„Wie alt ist er nochmals?“ fragte Carlos.

„Achtzehn. Benimm dich jetzt bloß nicht wie mein Vater! Wir treffen uns heute mit fünfzehn Freunden und haben es eilig...“

„Schon gut. Warte. Bevor ich es vergesse.“ Er reichte ihr ein Kuvert. „Dein richtiges Geschenk.“ Er lächelte.

Sie öffnete es neugierig. „Oh mein Gott!“ Sie umarmte ihn glücklich. „Du wusstest wie sehr ich auf dieses Konzert wollte. Danke!“

Es klingelte nochmals.

„Jetzt solltest du gehen. Wenn irgendetwas sein sollte, rufst du an, versprochen?“

„Natürlich. Danke, du bist der Beste! Viel Spaß euch beiden noch!“ Sie winkte ihnen fröhlich zu und verließ die Wohnung.

„Wie kannst du so etwas unterstützen?“ Paris blickte ihren Freund wütend an.

„Ich kenne ihren Freund und ich kenne sie. Es gibt keine verantwortungsbewusstere Person als Laura. Glaub mir, ich würde sie mit keinen zwielichtigen Typen los ziehen lassen. Ich vertraue ihr. Sie weiß was sie tut.“

Paris schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

„Paris, wir wissen was wir tun. Vertrau mir bitte einmal. Wie geht es dir eigentlich? Hast du die Feier einigermaßen unbeschadet überlebt?“

Sie nickte. „Warum reden sie so mit dir? Deine Mutter und deine Tante machen dich für alles verantwortlich. Ich finde, du solltest...“

„Paris, lass es gut sein. Es war immer so und wird immer so sein. Hacken wir einfach das Thema Familienfeste ab, okay?“

Sie nickte.

„Dann darf ich es aus dem Buch streichen?“

„Würdest...würdest du mir das Buch bringen?“

Er sah sie kurz überrascht an, holte ihr schließlich das Regelbuch.

Sie nahm es zögernd.

„Was hast du vor?“ Er sah ihr erschrocken zu als sie es Seite für Seite zerriss.

„Ich glaube, wir schaffen es auch ohne das Buch.“ Sie sah ihn ernst an.

Carlos blickte Paris ungläubig an.

„Was denn? Sag bloß dir liegt plötzlich etwas an diesem Papier?“

„Paris, du bist müde und...“

„Ich habe es getan, weil ich es wollte.“ Erklärte sie lächelnd. Sie wollte ihm zeigen, dass sie begann ihm zu vertrauen. Es war noch Misstrauen da. Wahrscheinlich misstraute sie ihm sogar immer noch mehr als sie ihm vertraute. Aber es war ein Anfang.

Er zog sie zu sich hoch und streichelte sanft durch ihre Haare. Sie lächelte zögernd.

Er sah ihr tief in die Augen. Paris Herzschlag wurde schneller als sie seine Lippen auf ihren spürte. Es war ein Kuss voller Leidenschaft.

„Weißt du hier ist es eigentlich sehr unbequem.“ Flüsterte Paris. Sie war erstaunt über ihre eigenen Worte.

„Ach ja? Wüsstest du denn einen Ort wo es bequemer wäre?“ Carlos zog sie näher an sich.

Paris wurde etwas verlegen, worüber sie sich noch mehr ärgerte als über ihre Direktheit von vorhin. „Was machst du eigentlich mit mir? Ich rede nur Unsinn!“

Er zog sie lächelnd in sein Zimmer. „Du sagst nur wunderbare, kluge Dinge, Paris.“

„Hör auf damit.“ Sie entzog sich seinen Armen und setzte sich schnell auf das Bett. „Ich sage nicht nur wunderbare, kluge Dinge.“

Er setzte sich zu ihr. „Nein, manchmal redest du Unsinn.“ Meinte er grinsend.

„Weißt du, was? Du bist wirklich unmöglich. Zuerst...“

Er ließ sie nicht aussprechen sondern küsste sie.

„Das war verdammt unhöflich.“ Paris blickte ihn sauer an.

„Entschuldige.“ Carlos lächelte.

„Lass das.“

„Was denn nun schon wieder?“

„Dieses Lächeln.“

Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Sie strich durch seine Haare und erwiderte den Kuss.

Carlos drückte sie sanft aufs Bett. Er begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken. Seine Hände wanderten langsam unter ihr Top.

Sie genoss es seinen heißen Atem auf ihrem Körper zu spüren. Ihre Hände streichelten über seinen muskulösen Körper.

Die beiden gaben sich einer zuvor nicht gekannten Leidenschaft hin. Die Welt um sie schien vergessen. Es gab nur mehr sie beide.


....