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68. Teil (5)
âSie waren noch nie so gut.â Rory beobachtete die Band bewundernd.
Ihre Fangemeinde schien von Song zu Song gewachsen zu sein. Nachdem die letzten Takte des Schlusstitels erklungen waren, brach ein riesiger Jubelsturm aus.
Lanes Blicke wanderten glücklich durch das applaudierende Publikum. Sie spürte wie ihre Augen begannen zu tränen.
Wir schaffen es. Wir kommen ganz nach oben. Sie blickte zu ihren Bandkollegen.
Noch vor einem Jahr hätte ich jeden für vollkommen verrückt erklärt, der mir gesagt hätte, dass ich mit meiner Band in einem berühmten New Yorker Club vor so einem groÃen Publikum auftreten würde⦠Lane konnte sich nicht erinnern jemals so glücklich gewesen zu sein. Ihre Augen wanderten zu ihrer besten Freundin, die begeistert klatschte. Lane winkte ihr lächelnd zu.
Ich bin den richtigen Weg gegangen. Die Musik ist mein Leben.
Nach fünf Zugaben betraten die vier erschöpft â aber motivierter und glücklicher denn je â den kleinen Proberaum.
Sie waren alle noch sprachlos von dem tobenden Beifall.
Gil fing sich als erstes. âWir waren toll. GroÃartig.â
âWir waren noch nie so gut.â Lane strahlte.
âKonntet ihr die Miene des Plattenproduzenten deuten? Denkt ihr, dass er uns gut fand?â Brian blickte seine Kollegen fragend an.
âEr muss uns einfach gut finden. Wir waren fantastisch. Das gröÃte Lob gebührt dir, Lane. Ich habe dich noch nie so gut erlebt.â Zach lächelte anerkennend.
Sie lächelte leicht und wollte etwas erwidern, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Rory, Paris und Dave in den Raum stürmten.
âHabt ihr auch schon einmal darüber nachgedacht, dass ein Telefon eine absolut faszinierende Erfindung ist? Ich spreche in den Hörer und werde von jemandem, der kilometerweit entfernt sein kann, gehört. Auf den Erfinder des Telefons.â Mandy hob grinsend ihr Glas.
Jess und Carlos tauschten einen kurzen Blick.
âVielleicht solltest du eine Runde aussetzen?â schlug Jess vor.
Mandy rollte mit den Augen. âSei doch kein Spielverderber, Jess. Es ist wirklich schön mit euch. Das sollten wir wieder öfters machen.â
âDas sollten wir.â Stimmte Jess zu.
âAber zuerst musst du dich bei Rory entschuldigen.â
âMandy, du weiÃt gar nicht was passiert ist. Warum gehst du davon aus, dass ich mich entschuldigen muss?â
âSie kennt dich eben.â Meinte Carlos.
âDanke. Du bist, wie immer, eine groÃe Hilfe.â
âIch tu was ich kann.â
âIhr seid richtig süÃ.â Mandy grinste. Sie sah sich in der kleinen Bar um. âKönnt ihr euch noch erinnern wie wir das erste Mal hier waren? Die Tische standen etwas anders. Und die Getränke waren deutlich billigerâ¦â
âFaszinierend, dass sie sich noch erinnertâ¦â Meinte Carlos leise.
âDas habe ich gehört! Wir waren zu siebent oder acht. Wie alt war ich damals? 15, 16?â
âVierzehn.â Berichtigte Jess.
âRichtig. Das war kurz vor dem Tag, an demâ¦â Sie wurde ernster.
âWas haltet ihr davon, wenn wir wieder zurückgehen? Eine Stunde ist bereits um undâ¦â
âWirst du plötzlich zum Langweiler, Carlos? Am Tag darauf hat es Mum endgültig gereicht. Sie ging einfach. Hat sich seit damals nicht mehr gemeldet. Hat uns einfach alleine mit ihm gelassenâ¦â Mandys Augen begannen zu tränen.
Carlos drückte sanft ihre Hand. âGehen wir zurück.â
Sie schüttelte den Kopf. âIch glaube, wenn ihr beide nicht gewesen wäret, hätte ich es nicht geschafft. Wir kamen hier zusammen, wenn ich mich recht erinnere, Jess?â
âJa.â Er wusste es in Wirklichkeit nicht mehr genau.
âLange hielt es ja nicht. Kein Wunder in diesem Alter. Und später sollte es wohl nicht sein. Schon seltsam. Die einen wollen mich nur als Freundin, die andren nur fürs Bettâ¦und dann gibtâs dann noch die, die mich nicht interessieren. Vielleicht sollte ich einfach lesbisch werden. Ja, ich werde lesbisch.â Beschloss Mandy.
Carlos nahm ihr das Glas aus der Hand. âIch denke, für heute reicht es wirklich.â
âIhr denkt immer zuviel. Jess, was hast du dir eigentlich gedacht, als du mit mir geschlafen hast?
Hey, ich lege sie schnell noch einmal flach bevor ich die Stadt verlasse?â
âMandyâ¦â Begann Jess.
âDu hast WAS?â Carlos blickte Jess wütend an.
âEntschuldige.â Mandy stützte ihren Kopf auf die Hände. âIch sollte wohl wirklich nichts mehr trinkenâ¦mein Mundwerk ist dann immer schnell und ichâ¦â
âDu hast sie einfach im Stich gelassen? Wie konntest du ihr nur so etwas antun? Hatte sie es nicht schon schwer genug?â
âIch denke, hier ist nicht der passende Ortâ¦â
âDa muss ich dir zustimmen. Das sollten wir besser drauÃen regeln.â
âHör auf dich so aufzuspielen, Carlos!â Mandy fuhr hoch.
Jess und Carlos blickten sie überrascht an.
âIch bin erwachsen. Du brauchst mich nicht ständig vor allem zu schützen! Du kannst nicht jeden, der mich einmal verletzt hat, gleich zusammenschlagen!â
âMandy, ichâ¦â Begann Carlos.
âNein, jetzt rede ich. Jess wusste nichts von meiner Schwangerschaft, sonst wäre er bestimmt nicht gegangen. Ich erfuhr es erst nachdem er schon Wochen weg war. Das alles ist eine Sache zwischen Jess und mir. Versteh es endlich, es gibt Dinge, die gehen dich nichts an! Ich bin gleich zurück.â Sie verlieà wütend den Raum.
âDer Abend wird immer besser.â Meinte Jess sarkastisch.
âIch hätte dir nie ihre Nummer gegeben, hätte ich das gewusst.â
âIch hätte auch nicht dich darum gebeten, hätte ich es gewusst.â
âMit Mandy ist es am angenehmsten wenn sie nüchtern oder total betrunken ist. Dieses Stadium ist furchtbar. Sie wird dann soâ¦â Carlos suchte nach dem richtigen Wort.
âEhrlich?â
âJa.â
âLiz hat mich zu meinem Onkel geschickt.â
âFreiwillig zieht man auch nicht von New York City in ein Dorf.â
âIch habe es getan. Ich war kurze Zeit wieder hier und bin dann zurückgegangen.â
âDu musst sie wirklich sehr lieben.â
Jess nickte leicht.
âWarum bist du dann hier und nicht bei ihr?â
Lane umarmte Rory glücklich. âDanke nochmals, dass ihr gekommen seid.â
âGlaubst du, ich würde so ein tolles Konzert verpassen?â Rory lächelte.
âJess ist noch nicht zurück?â fragte Lane leise.
Rory schüttelte den Kopf. Ihre Freundin drückte tröstend ihre Hand.
âEntschuldige, Lane. Könnten wir kurz reden?â Dave spürte wie er nervöser wurde. Nun würde es soweit sein.
Lane blickte unsicher zu Rory. Diese nickte. âWir gehen schon mal voraus. Du weiÃt ja, wo unser Tisch ist.â
Zach warf Dave und Lane noch einen letzten Blick zu, bevor er den Proberaum verlieÃ.
âDu warst wunderbar.â Dave umarmte seine Freundin.
âEs bedeutet mir sehr viel, dass du hier bist.â Lane lächelte.
Dave führte sie zu der kleinen Couch.
âDu bist wunderschön.â Er strich ihr sanft durchs Haar.
Lane zog ihn an sich und küsste ihn.
Rorys winzige Hoffnung verschwand als sie den leeren Tisch sah. âSetzt euch schon mal, ich komme gleich.â Sagte sie leise.
âWo willst du hin?â Fragte Paris.
âIchâ¦â
âDu willst ihn suchen, habe ich recht? Ich halte das für vollkommen falsch.â
âIch möchte nur eine Runde durch den Club machen.â Rory wollte keine Diskussion mit Paris beginnen.
âIch komme mit.â
âIch brauche etwas Abstand.â Erklärte Jess.
âDu solltest dir aber nicht zu lange Zeit lassen.â
Jess drehte schweigend sein Glas.
âEs tut mir leid, was passiert ist.â Meinte er plötzlich.
âDu solltest dich mit Mandy richtig aussprechen.â
Jess nickte. âDas meinte ich jetzt nicht.â
âIch weiÃ.â
âIch weiÃ, dass es damit noch lange nicht erledigt ist, aber darf ich dir noch ein Bier spendieren?â
âDas wäre ein Anfang.â
Rory lehnte schweigend an der Bar. Die Band hatte gerade mit ihrem zweiten Song begonnen.
âEr kommt bestimmt bald wieder.â Meinte Paris tröstend.
Rory seufzte traurig. Sie waren überall gewesen, hatten auch eine Runde um den Club gemacht.
âHey, Rory.â Meinte plötzlich eine Stimme.
Sie sah kurz auf. âHi Will.â
Warum kann es nicht Jess sein? Wo ist er nur schon wieder? Rory war sehr wütend, aber mindestens genauso besorgt. Sie hatte ihn versucht anzurufen, er hatte sein Handy jedoch abgeschaltet.
âAlles in Ordnung?â
Rory atmete tief durch und versuchte zu lächeln. Will sollte nichts von ihren Problemen mit Jess bemerken. âNatürlich. Ich bin nur etwas müde.â
âDann ist ja alles in Ordnung. Ich dachte schon es wäre wegen Jess und diesem Mädchen.â
âWie bitte?â Rory blickte ihn fragend an. Plötzlich bemerkte sie sein Veilchen. âWas ist denn passiert?â
âIch hatte noch eine kleine Auseinandersetzung mit deinem Freund. Es hat ihn anscheinend nicht gepasst, dass ich ihn mit dieser Kleinen erwischt habe.â
âWas redest du da? WeiÃt du wo er ist?â
âWahrscheinlich ist er mit ihr irgendwo hingegangen. Die beiden scheinen sich gut zu kennen. Es tut mir leid, Rory. Ich kann nicht verstehen, wie er dir so etwas antun konnte.â
Mandy setzte sich langsam auf den Stuhl.
Jess und Carlos blickten sie unsicher an.
âSeid ihr stumm geworden?â Mandy grinste, wurde dann wieder ernst. âEntschuldigt bitte meinen kleinen Ausbruch von vorhin.â
âEs gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest. Mir tut es leid.â Sagte Carlos.
Sie umarmte ihn. âIch bin glücklich einen Freund wie dich zu haben.â
âMandy?â Begann Jess leise.
Sie wandte sich zu ihm.
âIch würde gerne mit dir reden.â
Sie nickte leicht.
âIch werde schon mal zurück in den Club gehen.â Meinte Carlos.
Lane löste sich sanft aus Daves Umarmung.
âDu wolltest mit mir reden.â Sie lächelte.
âJa.â Dave atmete tief durch. Nun war es soweit. Sein Herz hämmerte wie verrückt. Er wusste, dass es nun kein zurück mehr gab. Die Zukunft würde nun beginnen. Es gab nur zwei Richtungen in die sie gehen konnte. Er räusperte sich. âLane. Ich liebe dichâ¦â
âIch liebe dich auch, Dave.â Sie lächelte.
âMeine Gefühle für dich überwältigen mich vollkommen. Es bricht mir jedes Mal beinahe das Herz wenn wir uns verabschieden müssenâ¦â
Lane runzelte die Stirn. Ein unangenehmes Gefühl stieg in ihr auf.
âIch habe einen relativ gut bezahlten Teilzeitjob, eine geräumige Wohnung. Das Studium gefällt mir. Ich werde noch länger in Kalifornien bleiben. Vielleicht für immerâ¦â
Lane spürte einen zunehmenden Druck auf ihrem Herzen. âWas...was willst du mir damit sagen?â
âIch habe meinen Platz in Kalifornien gefunden. Nur eines fehlt mir noch. Lane, ich möchte mich nicht mehr verabschieden müssenâ¦Komm mit mir.â
...
Ich versuche den Rest des Teils bis 12 zu posten.
Würd mich sehr über FBs freuen
Bussi Selene
Edit: Bekam einen Anruf, sorry. Der Rest des Teils kommt so schnell wie möglich