06.01.2006, 18:04
Also, wenn es euch glücklich macht, bekommt ihr noch einen neuen Teil. Ich persönlich finde ihn nicht so gut, aber da ich noch nie aus dem Koma aufgewacht bin, kann ich nicht sagen, wie sich diese Person fühlt. Ich hoffe es ist einigermaÃen glaubwürdig und gefällt euch.
Langsam neigt sich mein Vorrat an neuen Kapiteln dem Ende zu, dann wird es länger dauern, bis es einen weiteren gibt, aber ich hoffe, ihr lest dann trotzdem weiter. Und jetzt viel Spaà (und das Feedback bitte nicht vergessen!)
Erleichterung
Lorelai sah sich verwirrt um. Was war passiert? Warum lag sie in diesem Bett? Warum sahen Rory und Luke sie mit Tränen in den Augen an? Warum hatte Jess ein Baby auf dem Arm? Und was zog an ihrem Finger? Sie sah hinunter und erblickte ein kleines Baby, dass sie mit blauen Kulleraugen anstarrte. Was sollte das alles? Schlagartig wurde ihr etwas bewusst und blickte auf ihren Bauch. Er war geschrumpft. Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, sah er aus, als hätte sie einen Gummiball verschluckt. Ihre Babys waren darin gewesen. Aber Moment, es war doch nur noch ein Baby darin gewesen. Sie hatte den Jungen doch schon zur Welt gebracht. Sie und Luke hatten ihn doch überwältigt angesehen. Sie hatten doch beschlossen, ihn Sidney zu nennen, und das Mädchen später Nancy. Aber was war dann passiert? Die Ãrzte waren doch dann hektisch umhergerannt. Aber was war passiert? Sie konnte sich nur noch an Panik erinnern. Die Panik in Lukes Augen, in seiner Stimme, in der Stimme der Ãrzte. Das war das letzte, an das sie sich jetzt erinnern konnte.
Sie riss ihren Blick von dem wunderbaren Baby los und sah zu Luke. “Was ist passiert?”, fragte sie mit schwacher Stimme.
“Du hast im Koma gelegen. Die Ãrzte mussten eine Not-OP machen, sonst wäre Nancy gestorben, und danach bist du ins Koma gefallen. Das war vor einer Woche.”
“Vor einer Woche?”, fragte Lorelai ungläubig. “Ich war eine Woche lang im Koma?” Konnte das wirklich so lange gewesen sein. Sie konnte sich an nichts erinnern, was seit der Geburt passiert war. Und wenn, dann sehr verschwommen. Aber eine andere Frage drängte sich in ihr Gedächtnis. “Was ist mit den Babys? Geht es ihnen gut?”, fragte sie angespannt.
“Ãberzeug dich selbst.”, sagte Luke mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Er deutete mit einem Kopfnicken auf Nancy, die immer noch Lorelais Finger umklammert hielt.
“Ist das...?” Sie sah in Lukes Augen. Sie musste diesen Satz nicht zu Ende führen, er wusste genau, was sie sagen wollte und nickte.
Lorelai schaute wieder zu dem Baby, das auf ihrem Bett lag und versuchte ihren Finger frei zu bekommen. Sie war noch ziemlich geschwächt, schaffte es aber trotzdem. Sie strich ihrer Tochter vorsichtig über das Köpfchen. Es war überwältigend, genau wie damals, als sie Rory zum ersten Mal im Arm halten konnte. Sie hatte Lorelai angelächelt und Lorelai hatte sie sofort in ihr Herz geschlossen. Sie war sich bewusst geworden, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben für einen anderen Menschen verantwortlich war, und sie hatte gehofft, das sie es gut machen würde. Sie hatte noch nie einen Menschen so unendlich geliebt, wie Rory in diesem Moment und ihr weiteres Leben lang, sie hatte sich fest vorgenommen, immer für sie da zu sein, sie nie allein zu lassen.
Lorelai lief eine Träne über die Wange. Sie hatte ihr Versprechen nicht gehalten, sie hätte Rory fast für immer allein gelassen. Luke hatte ihr zwar nicht gesagt, wie ernst die Lage war, aber Lorelai wusste es einfach. Sie hatte es im Gefühl. Und trotzdem gab sie sich erneut das Versprechen, immer für ihre Tochter da zu sein, genauso wie für ihren Sohn. Sie hoffte, dass sie es dieses Mal halten konnte.
Lorelai hatte keine Ahnung mehr, was um sie herum passierte. Deshalb bekam sie auch nicht mit, wie Rory aus dem Zimmer verschwand, um den Arzt zu holen, oder dass Jess zu ihrem Bett kam, Luke seinen Cousin übergab und sich in eine Ecke des Zimmers verzog.
Lorelai sah erst von ihrer jüngsten Tochter auf, als Rory mit einem Arzt im Schlepptau wieder im Zimmer auftauchte. “Mrs Gilmore, sie haben uns die Ehre erwiesen und sind wieder aufgewacht.” Der Arzt lächelte ihr zu und Lorelai erwiderte das Lächeln. “Wie fühlen sie sich?”
“Schwach. Aber nicht schlecht.”
“Wir werden sie jetzt untersuchen. Alle anderen sollten das Zimmer verlassen.” Der Arzt sah in die Runde. Jess ging zu Luke und nahm ihm Sidney wieder ab. Luke ging um das Bett herum und nahm Nancy auf den Arm.
“Wir bringen die Kinder wieder zurück zur Station bringen.” Der Arzt nickte zustimmend.
“Und mir bitte Kaffee.“, fügte Lorelai hinzu. Der Arzt sah sie strafend an. “Na gut, dann eben nicht.”, murmelte Lorelai beleidigt.
“Ich bleib hier. Also vor der Tür.”, stellte Rory schnell noch richtig, als sie den strengen Blick des Arztes sah. Sie folgte ihrem Stiefvater und dessen Neffen durch die Tür. Als die ins Schloss fiel, umarmten sich Rory und Luke erleichtert, so gut das mit einem Baby auf dem Arm eben ging.
“Gott sei Dank!”, murmelte Rory in das Hemd ihres Stiefvaters.
“Da hast du Recht.”, stimmte Luke ihr zu. Als Nancy ein unzufriedenes Geräusch von sich gab, lösten sie sich wieder und Rory strich ihr mit dem Finger über die Wange.
“Entschuldige, Kleine, aber wir haben uns nur gefreut, dass deine und meine Mommy wieder aufgewacht ist.” Rory lächelte glücklich.
Jess hatte sich im Hintergrund gehalten, aber auch er war erleichtert. Er war erleichtert, dass Lorelai wieder aufgewacht war. Und er war noch erleichterter, Rory und Luke endlich wieder richtig strahlen zu sehen. So glücklich hatte er die beiden wahrscheinlich nur auf der Hochzeit von Lorelai und Luke gesehen, aber da hatten alle nur um die Wette gestrahlt.
“Ihr solltet die Zwillinge wieder zurück bringen.”, brachte Rory in Erinnerung.
“Natürlich.”, stimmte Luke zu und er und Jess gingen zum Aufzug. Rory wartete, bis die Türen sich zwei Minuten später vollständig geschlossen hatten, dann lieà sie sich an der Wand hinuntergleiten und brach in Tränen aus. Sie schluchzte in ihre Handflächen. Aber es waren keine Tränen der Traurigkeit, es waren Freudentränen.
Luke und Jess hatten die Babys wieder zurückgebracht und waren in der Eingangshalle des Krankenhauses. Beide hatten einen Pappbecher mit Kaffee in der Hand. Sie tranken sehr selten Kaffee, aber auf das Aufwachen Lorelais musste irgendwie angestoÃen werden, und in diesem Krankenhaus gab es leider keinen Alkohol. Onkel und Neffe gingen zu zwei Krankenhausstühlen und lieÃen sich darauf sinken. Luke trank erleichtert einen Schluck und verzog das Gesicht. “Diesen Kaffe könnte man Lorelai nicht zumuten. Die würde ihn dir ins Gesicht spucken.”
“Das glaub ich ehrlich gesagt nicht.”, widersprach Jess. Er probierte einen Schluck und spuckte ihn zurück in den Becher. “Ich versteh, was du meinst, aber Lorelai war fast 9 Monate auf Entzug, die würde sogar eine Kaffeebohne lutschen.”
“Auch wieder wahr.” Es entstand eine Pause. Luke war glücklich. Luke war sehr glücklich. Er hatte eine Woche darauf gewartet, Lorelais Stimme zu hören, er hatte eine Woche gewartet, in Lorelais Augen blicken zu können, sich von ihrem Lächeln wieder bezaubern zu lassen. So eine Erleichterung hatte er noch nie verspürt. Ohne Jess wäre Lorelai wahrscheinlich immer noch im Koma. Luke wäre nie auf die Idee gekommen, die Zwillinge zu Lorelai zu bringen, er hatte zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung schon längst aufgegeben. Luke wurde klar, wie viel Jess in dieser Woche für Rory und ihn getan hatte, wie viel sie ihm zu verdanken hatten. Wahrscheinlich wäre Lorelai ohne ihn gestorben.
Luke sah auf und seine trafen Jess’ Augen. “Danke.”, sagte er sehr leise.
“Wofür?” Jess hatte ihn genau verstanden, trotz der leisen Lautstärke.
“Ohne dich wäre Lorelai nie aufgewacht.”
“Das stimmt doch gar nicht.”, wehrte Jess ab.
“Doch. Wir alle haben schon die Hoffnung aufgegeben. Nur du hast noch positiv gedacht. Du hast Rory und mich getröstet und uns wieder Mut gemacht.”
“So toll war das doch gar nicht.” Jess sah verlegen zu Boden.
“Oh doch Jess. Das Lorelai jetzt wach ist, ist nur dir zu verdanken.” Luke sah Jess dankend an. Jess erwiderte seinen Blick und einen Moment später umarmten sie sich. Dieser Augenblick zeigte Luke, dass er doch etwas richtig gemacht hatte. Jess hatte sich verändert, zum besseren. Auch sein Geständnis von vor einer Stunde trug zu dieser Erkenntnis bei. Luke würde ihn zu gegebener Zeit noch auf das Studium ansprechen, aber momentan zählte nur, dass Lorelai wieder aufgewacht war, und dass sie das nur Jess zu verdanken hatte.
Nach kurzer Zeit lösten sie sich wieder voneinander. “Jess, du hast nach Liz’ Hochzeit gesagt, dass du mir alles zurückgeben wirst. Das hast du diese Woche getan.”
“Ich werde dir das Geld eines Tages trotzdem zurückgeben.”
“Das musst du nicht.”
“Oh doch. Ich möchte es.” Es war einer dieser Momente, in denen die Gefühlsklötze Luke und Jess einmal Gefühle zeigten. Das passierte sehr selten, sehr, sehr selten. Jess schüttelte kurz den Kopf und hatte kurz darauf wieder ein Jesustypisches Grinsen im Gesicht. “Jetzt lass uns endlich auf Lorelai anstoÃen. Und auf die Babys, die sie wiedererweckt haben.” Er hob seinen Kaffeebecher.
“Und auf dich, ohne den wir sonst nie auf diese Idee gekommen wären.” Onkel und Neffe stieÃen an, tranken einen Schluck und spuckten das kalte ungenieÃbare annähernd schwarze Gebräu wieder in die Becher zurück. Sie sahen sich grinsend an.
Langsam neigt sich mein Vorrat an neuen Kapiteln dem Ende zu, dann wird es länger dauern, bis es einen weiteren gibt, aber ich hoffe, ihr lest dann trotzdem weiter. Und jetzt viel Spaà (und das Feedback bitte nicht vergessen!)
Erleichterung
Lorelai sah sich verwirrt um. Was war passiert? Warum lag sie in diesem Bett? Warum sahen Rory und Luke sie mit Tränen in den Augen an? Warum hatte Jess ein Baby auf dem Arm? Und was zog an ihrem Finger? Sie sah hinunter und erblickte ein kleines Baby, dass sie mit blauen Kulleraugen anstarrte. Was sollte das alles? Schlagartig wurde ihr etwas bewusst und blickte auf ihren Bauch. Er war geschrumpft. Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, sah er aus, als hätte sie einen Gummiball verschluckt. Ihre Babys waren darin gewesen. Aber Moment, es war doch nur noch ein Baby darin gewesen. Sie hatte den Jungen doch schon zur Welt gebracht. Sie und Luke hatten ihn doch überwältigt angesehen. Sie hatten doch beschlossen, ihn Sidney zu nennen, und das Mädchen später Nancy. Aber was war dann passiert? Die Ãrzte waren doch dann hektisch umhergerannt. Aber was war passiert? Sie konnte sich nur noch an Panik erinnern. Die Panik in Lukes Augen, in seiner Stimme, in der Stimme der Ãrzte. Das war das letzte, an das sie sich jetzt erinnern konnte.
Sie riss ihren Blick von dem wunderbaren Baby los und sah zu Luke. “Was ist passiert?”, fragte sie mit schwacher Stimme.
“Du hast im Koma gelegen. Die Ãrzte mussten eine Not-OP machen, sonst wäre Nancy gestorben, und danach bist du ins Koma gefallen. Das war vor einer Woche.”
“Vor einer Woche?”, fragte Lorelai ungläubig. “Ich war eine Woche lang im Koma?” Konnte das wirklich so lange gewesen sein. Sie konnte sich an nichts erinnern, was seit der Geburt passiert war. Und wenn, dann sehr verschwommen. Aber eine andere Frage drängte sich in ihr Gedächtnis. “Was ist mit den Babys? Geht es ihnen gut?”, fragte sie angespannt.
“Ãberzeug dich selbst.”, sagte Luke mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Er deutete mit einem Kopfnicken auf Nancy, die immer noch Lorelais Finger umklammert hielt.
“Ist das...?” Sie sah in Lukes Augen. Sie musste diesen Satz nicht zu Ende führen, er wusste genau, was sie sagen wollte und nickte.
Lorelai schaute wieder zu dem Baby, das auf ihrem Bett lag und versuchte ihren Finger frei zu bekommen. Sie war noch ziemlich geschwächt, schaffte es aber trotzdem. Sie strich ihrer Tochter vorsichtig über das Köpfchen. Es war überwältigend, genau wie damals, als sie Rory zum ersten Mal im Arm halten konnte. Sie hatte Lorelai angelächelt und Lorelai hatte sie sofort in ihr Herz geschlossen. Sie war sich bewusst geworden, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben für einen anderen Menschen verantwortlich war, und sie hatte gehofft, das sie es gut machen würde. Sie hatte noch nie einen Menschen so unendlich geliebt, wie Rory in diesem Moment und ihr weiteres Leben lang, sie hatte sich fest vorgenommen, immer für sie da zu sein, sie nie allein zu lassen.
Lorelai lief eine Träne über die Wange. Sie hatte ihr Versprechen nicht gehalten, sie hätte Rory fast für immer allein gelassen. Luke hatte ihr zwar nicht gesagt, wie ernst die Lage war, aber Lorelai wusste es einfach. Sie hatte es im Gefühl. Und trotzdem gab sie sich erneut das Versprechen, immer für ihre Tochter da zu sein, genauso wie für ihren Sohn. Sie hoffte, dass sie es dieses Mal halten konnte.
Lorelai hatte keine Ahnung mehr, was um sie herum passierte. Deshalb bekam sie auch nicht mit, wie Rory aus dem Zimmer verschwand, um den Arzt zu holen, oder dass Jess zu ihrem Bett kam, Luke seinen Cousin übergab und sich in eine Ecke des Zimmers verzog.
Lorelai sah erst von ihrer jüngsten Tochter auf, als Rory mit einem Arzt im Schlepptau wieder im Zimmer auftauchte. “Mrs Gilmore, sie haben uns die Ehre erwiesen und sind wieder aufgewacht.” Der Arzt lächelte ihr zu und Lorelai erwiderte das Lächeln. “Wie fühlen sie sich?”
“Schwach. Aber nicht schlecht.”
“Wir werden sie jetzt untersuchen. Alle anderen sollten das Zimmer verlassen.” Der Arzt sah in die Runde. Jess ging zu Luke und nahm ihm Sidney wieder ab. Luke ging um das Bett herum und nahm Nancy auf den Arm.
“Wir bringen die Kinder wieder zurück zur Station bringen.” Der Arzt nickte zustimmend.
“Und mir bitte Kaffee.“, fügte Lorelai hinzu. Der Arzt sah sie strafend an. “Na gut, dann eben nicht.”, murmelte Lorelai beleidigt.
“Ich bleib hier. Also vor der Tür.”, stellte Rory schnell noch richtig, als sie den strengen Blick des Arztes sah. Sie folgte ihrem Stiefvater und dessen Neffen durch die Tür. Als die ins Schloss fiel, umarmten sich Rory und Luke erleichtert, so gut das mit einem Baby auf dem Arm eben ging.
“Gott sei Dank!”, murmelte Rory in das Hemd ihres Stiefvaters.
“Da hast du Recht.”, stimmte Luke ihr zu. Als Nancy ein unzufriedenes Geräusch von sich gab, lösten sie sich wieder und Rory strich ihr mit dem Finger über die Wange.
“Entschuldige, Kleine, aber wir haben uns nur gefreut, dass deine und meine Mommy wieder aufgewacht ist.” Rory lächelte glücklich.
Jess hatte sich im Hintergrund gehalten, aber auch er war erleichtert. Er war erleichtert, dass Lorelai wieder aufgewacht war. Und er war noch erleichterter, Rory und Luke endlich wieder richtig strahlen zu sehen. So glücklich hatte er die beiden wahrscheinlich nur auf der Hochzeit von Lorelai und Luke gesehen, aber da hatten alle nur um die Wette gestrahlt.
“Ihr solltet die Zwillinge wieder zurück bringen.”, brachte Rory in Erinnerung.
“Natürlich.”, stimmte Luke zu und er und Jess gingen zum Aufzug. Rory wartete, bis die Türen sich zwei Minuten später vollständig geschlossen hatten, dann lieà sie sich an der Wand hinuntergleiten und brach in Tränen aus. Sie schluchzte in ihre Handflächen. Aber es waren keine Tränen der Traurigkeit, es waren Freudentränen.
Luke und Jess hatten die Babys wieder zurückgebracht und waren in der Eingangshalle des Krankenhauses. Beide hatten einen Pappbecher mit Kaffee in der Hand. Sie tranken sehr selten Kaffee, aber auf das Aufwachen Lorelais musste irgendwie angestoÃen werden, und in diesem Krankenhaus gab es leider keinen Alkohol. Onkel und Neffe gingen zu zwei Krankenhausstühlen und lieÃen sich darauf sinken. Luke trank erleichtert einen Schluck und verzog das Gesicht. “Diesen Kaffe könnte man Lorelai nicht zumuten. Die würde ihn dir ins Gesicht spucken.”
“Das glaub ich ehrlich gesagt nicht.”, widersprach Jess. Er probierte einen Schluck und spuckte ihn zurück in den Becher. “Ich versteh, was du meinst, aber Lorelai war fast 9 Monate auf Entzug, die würde sogar eine Kaffeebohne lutschen.”
“Auch wieder wahr.” Es entstand eine Pause. Luke war glücklich. Luke war sehr glücklich. Er hatte eine Woche darauf gewartet, Lorelais Stimme zu hören, er hatte eine Woche gewartet, in Lorelais Augen blicken zu können, sich von ihrem Lächeln wieder bezaubern zu lassen. So eine Erleichterung hatte er noch nie verspürt. Ohne Jess wäre Lorelai wahrscheinlich immer noch im Koma. Luke wäre nie auf die Idee gekommen, die Zwillinge zu Lorelai zu bringen, er hatte zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung schon längst aufgegeben. Luke wurde klar, wie viel Jess in dieser Woche für Rory und ihn getan hatte, wie viel sie ihm zu verdanken hatten. Wahrscheinlich wäre Lorelai ohne ihn gestorben.
Luke sah auf und seine trafen Jess’ Augen. “Danke.”, sagte er sehr leise.
“Wofür?” Jess hatte ihn genau verstanden, trotz der leisen Lautstärke.
“Ohne dich wäre Lorelai nie aufgewacht.”
“Das stimmt doch gar nicht.”, wehrte Jess ab.
“Doch. Wir alle haben schon die Hoffnung aufgegeben. Nur du hast noch positiv gedacht. Du hast Rory und mich getröstet und uns wieder Mut gemacht.”
“So toll war das doch gar nicht.” Jess sah verlegen zu Boden.
“Oh doch Jess. Das Lorelai jetzt wach ist, ist nur dir zu verdanken.” Luke sah Jess dankend an. Jess erwiderte seinen Blick und einen Moment später umarmten sie sich. Dieser Augenblick zeigte Luke, dass er doch etwas richtig gemacht hatte. Jess hatte sich verändert, zum besseren. Auch sein Geständnis von vor einer Stunde trug zu dieser Erkenntnis bei. Luke würde ihn zu gegebener Zeit noch auf das Studium ansprechen, aber momentan zählte nur, dass Lorelai wieder aufgewacht war, und dass sie das nur Jess zu verdanken hatte.
Nach kurzer Zeit lösten sie sich wieder voneinander. “Jess, du hast nach Liz’ Hochzeit gesagt, dass du mir alles zurückgeben wirst. Das hast du diese Woche getan.”
“Ich werde dir das Geld eines Tages trotzdem zurückgeben.”
“Das musst du nicht.”
“Oh doch. Ich möchte es.” Es war einer dieser Momente, in denen die Gefühlsklötze Luke und Jess einmal Gefühle zeigten. Das passierte sehr selten, sehr, sehr selten. Jess schüttelte kurz den Kopf und hatte kurz darauf wieder ein Jesustypisches Grinsen im Gesicht. “Jetzt lass uns endlich auf Lorelai anstoÃen. Und auf die Babys, die sie wiedererweckt haben.” Er hob seinen Kaffeebecher.
“Und auf dich, ohne den wir sonst nie auf diese Idee gekommen wären.” Onkel und Neffe stieÃen an, tranken einen Schluck und spuckten das kalte ungenieÃbare annähernd schwarze Gebräu wieder in die Becher zurück. Sie sahen sich grinsend an.