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Normale Version: Träume werden wahr (JJ&Rory/Logan)
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Dann geht's hier auch schon weiter. Ich bin hier noch sehr auf die Gefühle konzentiert, ich bitte um Feedback und danke denjenigen, die hier schon eins abgegeben haben.

Neuer Mut

Um halb sieben wachte Rory wieder auf, Luke saß immer noch so da, wie vor ein paar Stunden. Rory fragte sich, ob er überhaupt geschlafen hatte, so wie er aussah höchstwahrscheinlich nicht, denn er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Rory stand auf. “Ich muss wieder nach Yale.” Sie wollte nicht gehen, aber sie wusste nicht, wie lange sie noch bei ihrer reglosen Mutter sein konnte. Lorelai hatte sehr dafür gekämpft, dass Rory nach Yale gehen konnte. Sie wollte ihre Mutter nicht enttäuschen, es war besser, wenn sie wieder zur Uni fuhr, dann musste sie nicht immer über Lorelai nachdenken und war etwas abgelenkt. Ablenkung, dass war das, was Rory jetzt brauchte, der Schmerz würde sie sonst nur von innen auffressen, das wusste sie, es war ihr ähnlich gegangen, als Richard damals im Krankenhaus gelegen war, und doch, die Fälle waren so vollkommen anders. Ihr Großvater hatte schon ein langes und erfülltes Leben gehabt, Lorelai war noch mitten drin.
Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, aber Rory hielt sie zurück. Sie wollte jetzt stark sein, sie war schließlich erwachsen. Rory atmete tief durch und streckte sich. Vom langen Sitzen waren ihre Glieder steif und verspannt. Es war nicht schlimm, aber für Rory war dieses Gefühl fast unerträglich, es bewies, dass alles real war, dass es kein schrecklicher Albtraum war, aus dem sie jede Minute aufwachen würde. Rory schüttelte den Kopf und versuchte diese Gedanken zu vertreiben, sie wollte jetzt nicht nachdenken.
“Luke? Ich fahre jetzt zurück nach Yale, ruf mich an, wenn es was neues von Mom gibt.” Sie sah zu ihrem Stiefvater.
Luke nickte, aber Rory war sich nicht sicher, ob er verstanden hatte, was sie gesagt hatte. Er blickte kurz ihn ihre Augen. Rory hatte erwartet, so etwas wie Hoffnung oder Zuversicht in ihnen zu finden, die ihr etwas Mut machten, wie damals, als Richard den Herzinfarkt hatte, aber sie wurde enttäuscht. Das einzige, was Rory erkennen konnte, waren Angst und Verzweiflung, wie bei ihr selbst. Auch Luke schien die Hoffnung darauf, dass Lorelai wieder aufwachen würde, fast aufgegeben zu haben.
Rory wollte ihm ein aufmunterndes Lächeln schenken, aber ihre Mundwinkel versagten nach der Hälfte des Weges und wurden zu einer schiefen Grimasse. Es hieß doch immer, man brauchte nur 17 Muskel, um zu lächeln, aber 57, um zu weinen. Rory schien es, als wären die 17 Lachmuskeln gelähmt worden, querschnittsgelähmt, nie wieder fähig, sich zu bewegen, die 57 anderen aber entschlossen zu zeigen, was sie konnten, so entschlossen, wie Rory studierte.
Luke versuchte ebenfalls zu lächeln, ihm gelang es etwas besser, als seiner Stieftochter, er war es gewöhnt zu lächeln, obwohl er lieber weinen wollte, nach der Beerdigung seines Vaters hatte er immer freundlich lächeln müssen, bei den Beileidsbekundungen, er hatte allen versichert, dass es ihm gut ging. Er hatte die mitleidigen Blicke nicht mehr ertragen können und wollen, es ging einfach nicht mehr. An diesem Punkt war er noch nicht angelangt, aber er spürte, dass es bald wieder soweit war, wenn er nach Stars Hollow zurückkehrte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie sich die Stadt verhalten würde, wenn sie es erfuhren, sie alle hatten Lorelai in ihr Herz geschlossen, sie war ein Teil von Stars Hollow, genau wie sie ein Teil von Luke geworden war, und beide, die Stadt und Luke, würden nicht mehr das Selbe sein, wenn Lorelai nicht mehr sein sollte...

Als Rory ihren Kittel abgegeben hatte und zum Aufzug ging, sah sie jemanden im Gang stehen. Die Haltung kam ihr bekannt vor. Auch die Frisur, genau wie das Gesicht, als sich die Person langsam umwandte. Rory brauchte ein paar Sekunden, bis sie realisierte, wen sie dort sah. Ihre Augen waren verquollen und sie sah nicht mehr so präzise wie noch gestern Abend, außerdem hatte sie viel zu wenig schlaf bekommen. Als sie sicher war, wer dort stand, fing sie an zu rennen. Es tat gut. Es war, als würde ein Stück der Last, die sie momentan zu ertragen hatte, von ihr abfallen und als sie endlich am Ziel war, warf sie sich in die Arme des wartenden Mannes. Aber sobald sie wieder stoppte, kam der Schmerz zurück. Sie wollte nur davonlaufen, aber es ging nicht. Es war immer noch alles so, wie vor ein paar Minuten, nichts hatte sich verändert. Die 57 Muskel zeigten nun alles, was sie konnten. Tränen, die sie seit gestern Nacht versucht hatte zu verdrängen, tropften nun unaufhaltsam aus ihren Augen. Rory schluchzte unkontrolliert. Es drohte sie alles zu überwältigen, alle Emotionen und Gefühle der letzten Stunden kamen durch den Schlafverlust noch extremer hervor.
“Logan! Was machst du denn hier?”, brachte sie nach fünf Minuten mühsam hervor.
“Deine Großmutter hat mich angerufen.”, sagte er leise, während er sanft mit seinen Händen beruhigend über Rorys Rücken strich. Er führte sie vorsichtig zu ein paar Stühlen und ließ sich dann mit ihr auf ihnen nieder. “Sie meinte, du könntest etwas Trost gebrauchen.” Logan sah zu seiner Freundin. Sein Pullover war inzwischen vollkommen durchnässt, doch Rorys Tränenfluss schien noch immer nicht zu stoppen zu sein. Er war froh, dass Emily ihn angerufen hatte. Erst war er sehr aufgebracht gewesen, als gegen fünf Uhr Morgens sein Handy geklingelt hatte, aber nachdem er den Grund erfahren hatte, war er sofort losgefahren. Er wusste, was für ein enges Verhältnis Rory und Lorelai hatte, wie viel sie einander bedeuteten. Er selbst hatte sich schon öfter so ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern gewünscht und war daher immer ein bisschen neidisch auf Rorys und Lorelais Beziehung gewesen. Es musste ein furchtbarer Schlag für Rory gewesen sein, dass ihre Mutter vielleicht sterben könnte, er wollte sich nicht ausmalen, in was für einem Gefühlschaos er sich bei seiner Mutter, mit der er sich nie sonderlich gut verstanden hatte, befinden würde, für Rory war es bestimmt zehnmal schlimmer.
“Es wird alles gut, Rory, es wird bestimmt alles gut werden. Deine Mom ist stark, sie schafft das schon. Wenn es jemanden gibt, der entschlossen ist, dann ist das deine Mutter, sie hat ja auch nicht aufgehört, mich zu hassen, und dazu gehört schon viel Entschlossenheit.”, versuchte Logan zu scherzen. Rory lächelte unter Tränen und schniefte laut.
“Da hast du Recht.” Sie suchte nach einem Taschentuch. Logan reichte ihr eins und sie putzte sich geräuschvoll die Nase. Sie vergrub ihren Kopf wieder in seinem nassen Pullover und war einfach froh, dass sie jemand festhielt, jemand bei ihr war, der ihr half, wieder ein kleines bisschen Hoffnung zu schöpfen, denn das war etwas, das ihr momentan, bis auf ihre Mutter natürlich, mehr als alles andere fehlte.
“Danke, dass du da bist.”, sagte Rory nach einigen Minuten. Logan wiegte sie wie ein Baby in seinen Armen, was ihr unglaublich gut tat, es verlieh ihr das Gefühl von Geborgenheit. Das hatte sie schon vor ein paar Stunden gebraucht, aber Luke konnte es ihr diesmal nicht geben, zu groß war sein eigener Schmerz. Rory verstand das vollkommen, aber es war gut, jemanden zu haben, der nicht vollkommen in seinem Schmerz versank, in seiner Angst, der einfach da war, die Sache etwas positiver sah und einem neuen Mut verlieh. Plötzlich wusste sie, dass sie etwas tun konnte, was zumindest Luke ein bisschen half.
Ihre Muskeln spannten sich an, ihr Körper richtete sich auf. Logan sah sie erstaunt an.
“Was ist, Ace?“, fragte er sie verwirrt.
“Ich weiß jetzt, was ich tun kann, damit sich Luke besser fühlt.” Logan starrte sie perplex an. Vor wenigen Minuten hielt er eine aufgelöste Rory im Arm und jetzt stand die gleiche Frau auf und ging entschlossenen Schrittes auf den Aufzug zu und drückte schwungvoll auf den Knopf. Frauen, die soll man verstehen, dachte sich Logan.
Rory verstand selbst nicht, was genau mit ihr los war, aber die Idee, die ihr gekommen war, half ihr, sich nicht mehr so mutlos zu fühlen. Sie verbesserte die Situation zwar überhaupt nicht, aber sie half, sich etwas besser zu fühlen. Sie konnte sich jetzt auf ein Ziel konzentrieren, und war es nur das, Luke in seinem Schmerz etwas zu helfen, so wie Logan es bei ihr getan hatte. Sie musste nicht mehr andauernd an diese aussichtslose Lage denken, in der sich alle befanden. Es gab Rory das Gefühl, etwas zu tun, nicht mehr ganz so machtlos zu sein, wie sie es nun einmal war, und das, sowie Logan, der aufmunternd ihre Hand hielt, trieb ihr einen Ausdruck von Zuversicht in die Augen, den sie vor einer halben Stunde gehofft hatte, bei Luke zu finden.
hey,
schön das sich rory bei logan ausweinen konnte
mhh rorys plan...bin mal gespannt
der teil war toll geschrieben
obwohl ich nen lore luke part vermist habe(aber kommt ja vl als nächstes)
mh joa nichts zu meckern =)
Hallo!!

Bin froh, dass Logan gekommen ist...endlich konnte Rory sich bei jemanden ausweinen...und bin auch gespannt, was sie mit Luke vorhat, obwohl ich nicht glaube, dass ihn auch nur irgendetwas aufheitern kann!

Habe es gut gefunden, dass du die Gedanken von Logan beschrieben hast, von wegen, dass er sich immer so eine gute Beziehung zu seinen Eltern gewünscht hat etc.!

Sonst gibts nicht wirklich viel zu sagen, außer: schönes Wochenende!!!
Liebe Grüße, Su
WOW, WOW,
Dein FF ist einfach super. Habe heute alle verschlungen. Sie sind einfach nur super. Die Charakter sind gut getroffen.
Ich finde es gut das du ein FF über Logan & rory schreibst. Es ist einfach nur super. Ein bischen taraurig aber eben nur ein bischen. WOW,WOW. Das ist eigentlich alles was ich noch sagen kann. Weiter so Cool:biggrin:

Lg angi
So, dann gibt's mal wieder einen neuen Teil. Viel Spaß damit, er ist etwas lustiger, ich hoffe er gefällt euch.

Unerwarteter Besuch

Ein paar Stunden später fuhr ein Auto auf den Parkplatz. Es war schon ein recht betagtes Auto und hatte Fehlzündungen am laufenden Band, wie der Fahrer schon oft bemerkt hatte, aber um ein neues Auto zu kaufen fehlte ihm leider das Geld, denn das brauchte er für andere Dinge.
Die Person stieg aus, aber nicht, ohne davor bereits eine halbe Minute vergeblich an der Tür gerüttelt und diesen Schrotthaufen mindestens dreimal verflucht zu haben. Sie ging zügig auf die Tür zu, fragte nach der Säuglingsstation und fuhr mit dem Aufzug in den dritten Stock. Leise öffneten sich die Aufzugtüren und gaben den Blick auf einen, in hellen und freundlichen Farben gestrichenen, Flur frei.
Der junge Mann folgte dem Babygeschrei und fand bald darauf die Stelle, von der aus man durch eine Glasscheibe blicken und viele munter strampelnde, aber auch einige weinende und andere schlafende Babys sehen konnte. Eines war winziger als das andere. Der Mann sah sich nach einer Schwester um, fand eine und ging lächelnd auf sie zu.
“Guten Tag. Ich möchte gerne meine Cousine und meinen Cousin besuchen. Die beiden wurden gestern geboren, wäre es möglich, sie zu sehen?” Er lächelte immer noch charmant und sah der Kinderkrankenschwester tief in die Augen. Diese schmolz unter seinem Blick fast dahin und versuchte das Lächeln des Mannes zu erwidern.
“Natürlich.”, hauchte sie und versuchte dabei einen verführerischen Ton anzuschlagen.
Nach einer Minute fragte der Mann: “Kann ich sie jetzt sehen oder nicht?”
Die Schwester schreckte aus ihren unanständigen Gedanken hoch und wandte sich ihren Unterlagen zu. “Wie heißen die beiden?”
Der Mann biss sich auf die Unterlippe. “Ich weiß leider nicht, wie sie heißen, meine Cousine konnte es mir am Telefon nicht sagen, aber sie wurden gestern Abend geboren, sind Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen, und ihre Mutter liegt zur Zeit leider im Koma.” Ein trauriger Ausdruck trat in die Augen des Mannes. Aber dann erhellte sich sein Gesicht. “Ihr Familienname ist, glaube ich, Gilmore-Danes.” Er lächelte die Schwester wieder mit seinem charmanten Lächeln an. Diese ließ daraufhin fast ihre Unterlagen fallen, die der Mann jedoch auffing, bevor sie zu Boden gingen. Dankbar sah die Kinderschwester wieder den Mann an, der sie erwartungsvoll anblickte und dann mit einem Nicken auf die Unterlagen deutete. Sie brachte sie zu einem Tisch und begann heftig darin rumzuwühlen. Sie schob die Papiere von der einen auf die andere Seite und wieder zurück, fand aber nicht, wonach sie gesucht hatte. Der hübsche Junge Mann war hinter sie getreten.
“Darf ich?”, fragte er und fischte sogleich zwei Papiere heraus, auf denen in großen Buchstaben am oberen Rand Nancy Lorelai Gilmore-Danes sowie Sidney Lucas Gilmore-Danes stand. Leise lächelnd sah der Mann auf die Papiere und hielt sie dann der Schwester unter die Nase. “Das sind die beiden. Hundertprozentig.”
Die Schwester riss ihm die Blätter aus der Hand und überflog sie. “Ja, natürlich. Das sind die einzigen Zwillinge, die wir momentan hier haben. Ihnen geht es gut, obwohl das Mädchen von dem Notkaiserschnitt noch etwas mitgenommen ist. Sie sind der erste Besuch, der gekommen ist. Das wundert mich, denn die beiden sind besonders süß.”
“Mich wundert das überhaupt nicht, alle sind in großer Sorge wegen ihrer Mutter.”, erklärte er mit einem traurigen Ton in der Stimme. Die Schwester schenkte ihm ein, wie sie meinte, verständnisvolles Lächeln. “Darf ich sie jetzt sehen?”, wollte der Mann nun wissen.
“Natürlich. Folgen sie mir bitte.” Sie ging auf die Tür zu, die zum Säuglingszimmer führte, mit einem besonders sexy Gang, hoffte sie. Der Mann folgte ihr, schmunzelnd. Diese Schwester schien ihm nicht ganz normal zu sein. So verwirrt. Sie hatte wahrscheinlich schon ein paar Windeln zu viel gewechselt, und der Geruch war ihr zu Kopf gestiegen.
Sie führte ihn zu zwei Bettchen, die nebeneinander standen. “Bitte sehr, da sind sie.”
“Vielen Dank. Darf ich sie auf den Arm nehmen?”, fragte er vorsichtig.
“Natürlich.”
Der Mann trat an Sids Bett und besah sich seinen Cousin. Der lächelte ihm fröhlich zu, wie es dem Mann vorkam. Vorsichtig hob er ihn aus seinem Bettchen. Das Kind war sehr viel schwerer, als er angenommen hatte. Er nahm ihn langsam in seinen Arm und betrachtete ihn vorsichtig. Der kleine Junge war so winzig. Seine Wangen rosig, seine Augen unglaublich blau, so wie die seiner Mutter und seiner großen Schwester. Vorsichtig nahm der Besucher eine Hand und strich Sidney über sein Köpfchen. Er konnte die feinen Haare spüren, die darauf waren. Fasziniert sah er das Baby an. Dann legte er es wieder in sein Bett und wandte sich dessen Schwester zu. Diese schlief. Man konnte sehen, wie sich ihr Brustkorb auf und ab bewegte. Der Mann legte vorsichtig seine Hand darauf und konnte leise das Herzchen schlagen hören.
Er blieb eine halbe Stunde bei ihnen, vergaß Raum und Zeit vollkommen, verzaubert von diesen kleinen Geschöpfen.
Erst das Eintreten der Schwester, die den Raum verlassen hatte, um dem Mann etwas Privatsphäre zu gewähren, riss ihn aus seinen Gedanken.
“Es tut mit Leid, aber sie müssen jetzt gehen. Die Besuchszeit für die Babys ist für heute zu Ende.”
“Natürlich.” Er sah noch ein letztes Mal zu den nun schlafenden Zwillingen und verließ dann zügig den Raum. Er wollte ohnehin noch zu einer anderen Person, wegen der er eigentlich gekommen war, aber seine Neugierde auf die Babys war zu groß gewesen. Auf dem Weg zum Aufzug dachte er: “Ich hätte Luke gar nicht zugetraut, etwas so großartiges zu Stande zu bringen.”
Der Aufzug brachte ihn zurück zum Empfang und er erkundigte sich nach Lorelai Gilmore-Danes. Sobald er die Zimmernummer hatte, eilte er zu dem Raum, um nun endlich dass zu tun, wofür er hergekommen war.

Luke war eingenickt. Er war die letzten Stunden nicht von Lorelais Seite gewichen. Zu groß war seine Angst, dass er nicht da war, wenn sie starb. Er wollte nicht, dass sie alleine starb. Wenigstens jetzt sollte jemand für sie da sein. Sie sollte die Erde mit der Gewissheit verlassen, dass jemand da war, der sich um sie sorgte. Es war blöd, dass wusste er, aber erkonnte nicht anders. Er wollte nachholen, was er in den letzten Monaten verpasst hatte, wo er nicht jeden Moment für sie da gewesen war. Wo er einen Augenblick ihrer Schwangerschaft verpasst hatte.
Geistesabwesend strich er mit dem Daumen über ihre Hand. Soviel ging ihm durch den Kopf, so viele Momente, die er zusammen mit Lorelai erlebt hatte, so viele, die er noch mit ihr erleben wollte. Er verlor sich schon seit Stunden in seinen Gedanken, hatte jedes Zeitgefühl verloren.
Luke war in einem Dämmerzustand. Doch durch ein plötzliches Geräusch schreckte er auf. Was war das?

Der junge Mann ging langsam durch die Intensivstation, auf der Suche nach der richtigen Zimmernummer. Plötzlich stoppte er. Was war das für ein Geräusch? Ein langgezogenes lautes Piepsen hallte durch den Flur. Er blieb stehen und sah sich um, dem Ursprung des Geräusches auf der Spur. Plötzlich liefen mindestens fünf Ärzte an ihm vorbei, hektisch in eines der Zimmer. Es war wie in einer der Krankenhausserien.
Sachen wie “Herzstillstand!” und “Defibrillator!” kamen aus dem Zimmer, in das die Ärzte Sekunden zuvor hineingestürzt waren.
Der Mann hatte einen kurzen Blick auf die Zimmernummer werfen können und war erstarrt. War es die Zimmernummer, die er gesucht hatte? Waren dort die Menschen, zu denen er wollte, musste? Er starrte auf die Tür und als nach einigen Minuten die Ärzte mit trauernden Mienen herauskamen, war aus dem Zimmer lautes Schluchzen zu hören. Dem Mann war sofort klar, was passiert sein musste, es konnte gar nicht anders sein. Nach schockähnlichen Minuten atmete er tief durch und ging langsam auf die offene Zimmertür zu. Sein Blick streifte die angrenzende Tür und er blieb erstarrt stehen. Er sah noch drei weitere Male dorthin, um sich zu vergewissern, dass ihm seine Augen keinen Streich gespielt hatte. Dann atmete er erleichtert aus. Er hatte sich nicht getäuscht. Das Zimmer, aus dem das Schluchzen kam, war nicht das, was er gesucht. Das angrenzende Zimmer war sein Ziel, und dort war alles so ruhig, wie man es sich im Moment nur wünschen konnte.
Der Mann ließ sich einen Kittel geben und betrat dann leise das Zimmer. Er ging langsam auf Luke zu, der immer noch auf dem Stuhl saß und Lorelais Hand in der seinen hielt. Er sah ziemlich schrecklich aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen und die Augen selbst sahen ziemlich verquollen aus. Der Mann blieb direkt hinter Luke stehen und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Luke für herum, seine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Erstaunt sah er zu dem Menschen hoch, dessen Hand auf seiner Schulter ruhte.
“Jess. Was machst du hier?”
oh mein gott
mom...worte finden....der teil war....einfach klasse, großartig...spitze
für einen moment dachte ich wirklich lorelai wäre gestorben...
so schön gefühlsvoll und auch traurig geschrieben...aber halt einfach toll
und jess kommt auch vor :dance:
bitte weiter weiter schnell Confusedabber:

*S*
Gut dass Jess kommt!! Jetzt hat Luke wenigstens jemanden an seiner Seite - war das die Idee, die Rory hatte?!

Es war absolut süß beschrieben, als Jess das 1. Mal die Babies gesehen und in den Arm genommen hat, genauso wie der Anfang, als er der Krankenschwester total den Kopf verdreht hat! Smile

Das Ende war auch ziemlich gut...wie in Emergency Room Wink Gottseidank war es nicht Lorelais Zimmer!!

Mach weiter so, dein Schreibstil und auch die Story sind einfach genial!

Ganz liebe Grüße
lol ich dachte schon das es jetzt soweit ist, aber da haben alle JJs noch mal glück gehabt(und die anderen natürlich auch)
der teil war super,
toll geschrieben
gut nachzuvollziehen
charas gut getroffen
jess war voll süß zu den babys =)
schön, dass er da ist
freu mich auf den nächsten teil
Der Teil ist gut geschrieben. Die Charakter sind wie immer toll getrofen.
Hoffe es kommt bald ein neuer Teil *hope*
Lg angi
Bitteschön, ein neuer Teil. Ich hoffe er gefällt euch und bitte um Feedback.

Wie Vater und Sohn

“Jess. Was machst du hier?”
“Rory hat angerufen. Sie hat mir erzählt, was passiert ist und gemeint, dass du etwas seelischen Beistand gebrauchen könntest.” Jess lächelte. Er verschwieg Luke lieber, dass er erst nach zehn Minuten verstanden hatte, was Rory wollte, da sie am Telefon in lautes Schluchzen ausgebrochen war. Es hatte ihm wehgetan, ihr nicht helfen zu können, er wollte schon zu ihr nach Yale fahren, aber sie hatte ihm gesagt, dass Luke seine Hilfe sehr viel mehr bräuchte als sie, denn sie hatte Logan, der sich um sie kümmerte. Und leider musste Jess feststellen, dass Rory Recht hatte. Er hatte vieles erwartet, aber das hier war zu viel für ihn. Er hatte Luke als starken Menschen kennen gelernt, manchmal etwas unbeholfen im Bezug auf ihn oder seine Gefühle was Lorelai betraf, aber er hatte immer eine starke Ausstrahlung besessen, die keinen daran zweifeln ließ, dass er irgendwann alles schaffen würde, was er sich vorgenommen hatte. Luke hatte es geschafft, Jess zu bändigen, wenigstens ein bisschen, Luke hatte es geschafft, mit Lorelai zusammen zu kommen, was Jess immer für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten hatte, aber er hatte es nicht geschafft, die Hoffnung zu behalten, dass Lorelai wieder aufwachen würde. Vor Jess saß ein Mann, der nicht mehr daran glaubte, dass seine Frau zu ihm zurückkehren würde. Das sagte ihm seine Menschenkenntnis, und Jess besaß eine Menge davon.
Ihm war sofort klar gewesen, was zwischen Lorelai und Luke vorging oder nicht vorging, was bei Rory und Dean gelaufen war... . Jess erkannte Luke nicht wieder, aber es war auch kein Wunder, wenn die einzige große Liebe jede Sekunde sterben konnte, natürlich, jeder könnte jede Minute sterben, aber wenn man so direkt damit konfrontiert wurde, war das sehr viel schlimmer, als das alltägliche Risiko des Lebens. Jess konnte verstehen, wieso Rory ihn angerufen hatte. Luke brauchte etwas Trost, etwas Mut, etwas Ablenkung. Jess war weder gut im trösten, noch im Mut machen, aber Ablenkung konnte er ihm verschaffen, selbst wenn er nur ein kleines Feuer im Schwesternzimmer entfachen würde...
“Danke, dass du extra von New York hergefahren bist.”, riss Luke ihn aus seinen Gedanken. Luke bedeutete es ungemein viel, Jess hier zu sehen. Es bewies ihm, wenigstens etwas im Leben richtig gemacht zu haben, Jess ein bisschen erzogen zu haben. Damals, nach der Hochzeit war auch so ein Moment gewesen. Als Jess ihm gedankt hatte, sie sich umarmt hatten. Luke hatte sich weniger wie Jess Onkel gefühlt, mehr wie sein Vater. Es war ein tolles Gefühl gewesen. Außerdem hatte er mit Lorelai getanzt, war ihr näher gekommen, war sich seiner Gefühle für sie bewusst geworden. Damals hatte seine Beziehung mit ihr angefangen, sie hatten sich verabredet, kurz darauf hatten sie sich geküsst... und jetzt, jetzt würden sie sich vielleicht nie wieder küssen, nie wieder miteinander tanzen, nie wieder miteinander reden... Alle Gedanken von Luke führten unweigerlich zu Lorelai. Sie war in sein ganzes Leben involviert, es gab nichts, dass ihn nicht an sie erinnerte, er wusste nicht, wie es weitergehen würde, wenn Lorelai wirklich sterben würde, er würde es nicht mehr in Stars Hollow aushalten, da war er sich sicher, sollte sie sterben, war alles zu Ende...
“Hab ich gern gemacht!”, diesmal riss Jess Luke aus seinen Gedanken. Luke sah auf. Jess Ton hatte etwas so zuversichtliches an sich, genauso wie das verschmitze Lächeln, dass Luke augenblicklich etwas Hoffnung machte. Er war Jess unendlich dankbar dafür, dass er gekommen, und Rory dafür, dass sie ihn angerufen hatte. Wieder einmal wurde er sich bewusst, wie sehr sich Jess verändert hatte, er nahm Rücksicht auf andere Leute, er half ihnen sogar manchmal. Langsam stand Luke auf. Jess wusste, was er vorhatte, sie hatten es nicht oft getan, eigentlich nur einmal. Luke und er umarmten sich. Solche Momente gaben Jess das Gefühl, dass er nicht allen Menschen komplett egal war, dass er jemandem etwas bedeutete, dass sich manche Menschen sogar um ihn sorgten. Eigentlich gab es nur eine Person, auf die das alles zutraf, und das war Luke. Vor langer Zeit auch Rory, aber das hatte er ja leider verbockt. Er hatte das ruiniert, was einmal so etwas wie das von Luke und Lorelai hätte werden können, aber dafür war es nun zu spät. Leider, wie Jess manchmal dachte, es hätte sehr schön mit Rory werden können, manchmal, wenn er ganz alleine war und sich einsam fühlte, dachte er an sie zurück, daran, wie sie ihn unterstützt hatte, ihm gesagt hatte, er könnte es schaffen, er könnte alles schaffen, was er wollte. Sie war so voller Optimismus gewesen, dass er sie jetzt selbst am Telefon nicht wieder erkannt hatte, mit diesem verzweifelten Ton, der die ganze Zeit in ihrer Stimme mitgeschwungen war. Es musste schrecklich für sie sein zu wissen, dass ihre Mutter jederzeit sterben könnte, dem Tod näher als dem Leben war. Er dachte darüber nach, wie er sich fühlen würde, wenn seine Mutter , oder, was für ihn fast noch schlimmer war, wenn Luke im Koma läge. Es wäre unerträglich.
Nachdem sich die beiden wieder losgelassen hatten, wollte Jess Luke etwas ablenken. Das hatte ihm schon Rory geraten, sie meinte, Ablenkung würde Luke gut tun und Jess stimmte damit vollkommen überein. Aber womit sollte er ihn ablenken, ein Feuer im Schwesternzimmer kam erst als letzte Option, obwohl so etwas schon seine Vorteile hatte, wenn den Schwestern zu warm werden würde, dann würden sie vielleicht... Jess schüttelt kaum merklich den Kopf. Das kam erst, wenn Luke in einem Zustand war, in dem er sich darüber freuen würde, und das wäre erst der Fall, wenn Lorelai wieder aufwachen würde, dauerte also noch eine Weile. Aber es gab etwas anderes, etwas, was Jess vor kurzem selbst erlebt hatte, was ihn für eine Weile allen Kummer und alle Sorgen hatte vergessen lassen. Luke, da war Jess sich sicher, würde es ähnlich gehen.
“Sag mal, Luke...”, fing er an. “Hast du deine Kinder eigentlich schon gesehen?” Er wusste, dass es nicht der Fall war, die verwirrte Schwester hatte es ihm schließlich selbst gesagt, aber es brachte Luke mit Sicherheit auf andere Gedanken, und das hatte dieser jetzt bitternötig.
“Nein, wieso? Du etwa?” Luke war erstaunt. Erst letzte Nacht hatte er Lorelai versprochen, für die beiden zu sorgen, und jetzt hatte er sie vollkommen vergessen. Er war erst wenige Stunden Vater und schon grottenschlecht.
“Ja, habe ich.” Das musste ja so kommen. Sein Neffe hatte seine Kinder eher zu Gesicht bekommen als er. Jess wäre bestimmt der bessere Vater für die beiden. “Und ich muss sagen, dass die beiden ziemlich süß sind.”, setzte Jess noch hinzu. Das war eine glatte Untertreibung, aber er konnte nicht in Worte fassen, wie umwerfend diese beiden Geschöpfe waren.
“Wirklich?”, wollte Luke begierig wissen. Vielleicht konnte er das verpasste nachholen und doch noch ein besserer Vater für die Zwillinge sein.
“Ja. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Sie haben wahrscheinlich nur Lorelais Gene abbekommen.”
“Was soll das denn heißen? Soll das etwa eine Beleidigung sein?” Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Kein Unechtes, nein, ein vollkommen natürliches, und Luke wusste, dass er es nur Jess zu verdanken hatte.
“Weißt du was? Wir gehen jetzt zur Säuglingsstation und du nimmst deine Kinder endlich auf den Arm!”, bestimmte Jess.
“Aber Lorelai! Was ist mit ihr?” Luke konnte seine Frau doch nicht alleine lassen.
“Lorelai wird bestimmt eine halbe Stunde ohne dich auskommen. Außerdem würde ich deine Kinder nicht allzu lange in der Gegenwart der Krankenschwester lassen, die hat sie nicht mehr alle!” Erleichtert beobachtete Jess, wie sich Lukes Lächeln vergrößerte und er langsam wieder seinen alten Onkel erkennen konnte. Er packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Zimmer.
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