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Normale Version: ~Die toten Dichter ~ selbstgeschriebene Gedichte III ~
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Ja, das war beabsichtigt, dass der Titel in Kombination mit der letzten Zeile steht und damit das Positive zum Ausdruck bringt. Ich habe es nicht hinbekommen, es im Gedicht mit einfließen zu lassen, hat sich auch nicht stimmig angefühlt, aber dass die Botschaft dafür im Titel steckt, war mir wichtig. Weil ich Selbstmitleid genauso wenig mag. Ist immer schwierig, alles rosig zu sehen, wenn man in doofen Gefühlen feststeckt. Aber ich für meinen Teil musste herausfinden, was los war und hab es deshalb im Gedicht reflektiert. Das hat geholfen.

Was das stark Gekünstelte angeht, wäre es schon toll, wenn du Beispiele nennen würdest. Ich hab es mir durchgelesen und vllt meinst du

Zitat:Meine Stärke, oft nur Schein
Sie will nicht immer bleiben

[...]
Weil meine Ängste zu viel wogen
[...]
Die Lüge zerbricht direkt vor mir

Wenn ich total falsch lage, bitte berichtigen Smile Ich habe mich eher bemüht, es nicht irgendwie zu verkünsteln, das Unangenehme daran war halt, dass man klar lesen kann, was los war, aber ich wusste nicht, wie ich mich sonst ausdrücken soll.

--- Beitrag hinzugefügt um: 15:03 Uhr. --- Verschmelzung, da weniger als 24 Studen alt. ---

edit: Was ich persönlich doof finde, ist der Absatz

Zitat:
Die Wahrheit ist, ich hab gelogen
Mit diesem Lächeln im Gesicht
Weil meine Ängste zu viel wogen
Verdrängte ich und zeigte nichts


vor allem die letzte Zeile. Da hab ich auch lang dran rumgeändert, weil das in meinen Augen nicht recht passen wollte. Schwierig, schwierig.
also vorweg: ich tüftle ewig daran rum, was ich eigtl meine und was auf mich vllt warum wie wirkt und finds uuunfassbar schwierig, das in worte zu fassen, im kontext zum gedicht zu sehen und so zu formulieren, dass es nicht blöd wirkt. wie schwierig sowas sein kann!
also jetzt einfach erstmal "irgendwie" und der hoffnung es kommt rüber, was ich meine. insgesamt auch mehr details, als grobe "fehler" oder so. egal. also hier:

Zitat:...
(Meine Stärke, oft nur Schein)
Sie will nicht immer bleiben

a) find ich stilistisch die erste zeile besser als die zweite. das gekünstelte ergibt sich für mich glaub ich eher in der kombination. die letzte zeile gefällt mir nicht so, ich glaube, das liegt aber auch an:
b) weil mE der inhaltliche bezug zur zeile davor nicht ganz stimmig ist. also zum einen ist die stärke oft garnicht wirklich da, aber zum anderen will die stärke oft nicht bleiben. weiß nicht, ob du die stärke und den moment der stärke an sich wirklich thematisierst - aus meiner sicht eher im gegenteil, nämlich ihre abwesenheit (die aber von außen nicht gemerkt werden soll) - und dann ist glaub ich das, was auf mich unstimmig wirkt, dass die stärke durch die personifikation noch nen "willen" usw kriegt und damit irgendwie "auftritt", obwohls um ihre abwesenheit geht.
versteht man, was ich meine?

Zitat:Und eben noch es nicht verspürt

das ist ne stelle, die mir ganz stark aufgefallen ist, bei der gekünstelten sprache. einfach was die satzstellung angeht und das wort "verspürt", was man normalerweise eher selten verwenden würde, glaub ich.

Zitat:Verdrängte ich und zeigte nichts

auch das, was ich im vorigen post meinte. an sich find ichs nicht schlecht und es ist eher ne kleinigkeit, aber in meinem Empfinden würde man eher davon sprechen etwas zu verdrängen und daher wirkt das "Verdrängte ich" auch irgendwie verkünstelt auf mich.
wobei ich da eigentlich die strophe (auch mit der zeile) ziemlich gut finde, also würds in meinem empfinden an der stelle trotzdem keinen großen abbruch tun, das so zu lassen. Smile

Zitat:Die Lüge zerbricht direkt vor mir

das liest sich für mich auch irgendwie komisch, glaub das liegt einfach an den betonungen (und vllt daran, dass das bild vom zerbrechen schon so abgenutzt für mich ist). hab lange überlegt, wie mans ändern kann, aber bin da auch auf nichts (besseres) gekommen.

das sind tatsächlich so die hauptstellen, die ich im kopf hatte. Smile

die metapher von den ängsten, die zu viel wiegen, gefällt mir eigentlich ganz gut. wobei ich die strophe auch als einer der besten empfinde. Big Grin so unterscheiden sich die wahrnehmungen.

insgesamt gefällt mir eher die zweite strophe am wenigsten:

Zitat:Hab mich deshalb sehr bemüht
Dass niemand es entdeckt
Und eben noch es nicht verspürt
Denn alles schien perfekt

vor allem weil da für mich die inhaltliche ebene irgendwie verschwommen wirkt. der bezug vom "deshalb" in der ersten zeile ist nicht ganz klar. also quasi "ich habe mich sehr bemüht, dass niemand es endeckt. - warum? - weil es (nunmal) da war" ist eher n mittelgutes argument, der grund weshalb man es versteckt geht ja vermutlich ein bisschen weiter. oder gibts nen anderen bezugspunkt in der ersten strophe, den ich übersehen hab? Smile

dann steht für mich das "sich sehr bemühen, dass niemand es entdeckt" in nem kleinen widerspruch dazu, dass man es selbst noch garnicht gemerkt hat. also zum "und eben noch es nicht verspürt". klar, dass man dinge unbewusst und auch vor sich selbst versteckt, das find ich auch n gutes thema, bzw nen guten punkt, aber die formulierung "[ich] hab mich deshalb sehr bemüht" impliziert für mich irgendwie tendenziell schon dass mit "ich" nicht das unterbewusstsein gemeint ist. das gleiche gilt für die letzte zeile in bezug auf die ersten zwei der strophe.
(plus die letzte zeile hat mich darüber nachdenken lassen, ob man die risse nicht wahrnimmt, weil alles perfekt scheint oder ob alles perfekt scheint, weil man die "risse" nicht wahrnimmt - also genau umgekehrt. bei ersterem fall, der ja quasi im gedicht steht, würd ich glaub ich eher ne art geschockt/perplex/mit ner tatsache konfrontiert sein, die überraschend und schlecht ist erwarten, bei letzterem eher ein sich-eingestehen, angestrengt sein, die anstrengung nicht mehr aushalten und darüber zusammenbrechen, wenn man alleine ist und darf. was ich eher aus dem gedicht lese als ersteres, weshalb mir das "denn" nicht so gut gefällt. obwohls ja genausogut geht.
(war das ein zirkelschluss?!)

und jetzt hör ich auf. irgendwie fühl ich mich total unwohl dabei, so viel zu schreiben und zu einzelnen aspekten. weil ich ja nicht "auseinanderpflücken" und zerreißen will, bzw nicht will dass es so wirkt.
wie gesagt, es gefällt mir ja total gut, sonst würden mir die gedanken dazu ja garnicht kommen, bzw ich mir nicht die mühe machen, über so viele details nachzudenken. Smile und jetzt halt ich die klappe und vertraue darauf, dass es schon richtig ankommt und du dich nicht zu kritisiert fühlst. Wink
Dann beruhige ich dich gleich mal, das ist total ok für mich. Klar fühl ich mich kritisiert, aber ich kann die Kritikpunkte alle nachvollziehen und muss eingestehen, dass das Gedicht inhaltlich in der Tat recht widersprüchlich ist.

Zitat:(plus die letzte zeile hat mich darüber nachdenken lassen, ob man die risse nicht wahrnimmt, weil alles perfekt scheint oder ob alles perfekt scheint, weil man die "risse" nicht wahrnimmt - also genau umgekehrt. bei ersterem fall, der ja quasi im gedicht steht, würd ich glaub ich eher ne art geschockt/perplex/mit ner tatsache konfrontiert sein, die überraschend und schlecht ist erwarten, bei letzterem eher ein sich-eingestehen, angestrengt sein, die anstrengung nicht mehr aushalten und darüber zusammenbrechen, wenn man alleine ist und darf. was ich eher aus dem gedicht lese als ersteres, weshalb mir das "denn" nicht so gut gefällt. obwohls ja genausogut geht.
(war das ein zirkelschluss?!)
Zirkelschluss. Bin mir nicht ganz schlüssig, was genau man darunter versteht. Tatsache ist, das ich ziemlich viel empfunden habe, in dem Moment, wo ich das Gedicht geschrieben habe und deshalb kann es sein, dass ich tatsächlich einerseits die Konfrontation und die daraus entstehende Reaktion und zum anderen das Angestrengt-Sein, beides thematisiert habe. Das war eine Situation, wo viel in mir durcheinander geraten ist, deshalb bin ich nicht verwundert, dass die Interpretation von dem Gedicht ebenso wirr ist.

Ursprünglich hätte es sich zur Hälfte gar nicht gereimt. Da hab ich so lang rumprobiert, bis ich den Reim hatte. Das macht es vermutlich so gekünstelt. Ich werde nochmal versuchen, es anders zu gestalten. Ob es sich dann aber besser liest, kann ich nicht versprechen.

Danke, dass du dich damit so detailiert auseinandergesetzt hast, das fass ich zum Teil schon als großes Lob auf Smile
Susi90 schrieb:Also im Großen und Ganzen fühl ich mich wenig befähigt, die Gedichte hier zu feedbacken,

selten so ein tolles fb gelesen
Kayara schrieb:selten so ein tolles fb gelesen


schließe mich an.


weiß auch gar nicht, was ich sonst zu deinem gedicht sagen soll, tami.

auf mich wirken die reime teilweise etwas gezwungen. du hast schon viele gedichte geschrieben, die mich mehr in ihren bann gezogen haben als dieses hier, es haut mich nicht so um.
vielleicht brauchst du einfach ein bisschen mehr zeit, um so ein großes thema in worte zu fassen?
Danke. Smile hab mir mühe gegeben. Wink
Standby
No screams. Just whispers.
Steady and strong
and what I always wanted
has been here all along.


Indescribable. Real.
But empty as well,
when I feel more alive
than a heartbeat can tell-


it is still just a thought.
A beautiful one,
but what cannot be named
just cannot be done.


And at night I'm not sleeping
I just wait for my dreams,
afraid I'll never get there...
No whispers. Just screams.
Dein neues Gedicht gibt mir ganz schön zu denken. Ich mag die verdrehte Wiederholung der ersten Zeile in der letzten. Und mir gefallen so gut wie alle Formulierungen. Vor allem der Mittelteil, also der zweite und der dritte Absatz. Mir kommt es so vor, als würde das Gedicht einen Art Stillstand beschreiben, der zum Teil nicht negativ, aber dann doch irgendwie schwer zu ertragen ist. Und dass man etwas erwartet, sich etwas erhofft, aber dabei Unmut aufkommt. Kann sein, dass ich mit der Interpretation völlig daneben liege.

Aber selbst wenn, es ist von nun an definitiv eines meiner Lieblingsgedichte von dir.
<3
dankeschön <3

du hast es ganz richtig verstandenSmile hätte es nicht besser erklären können.
"Familie" geht anders

Haltet mich nicht,
ich steh gut allein.
Brauche kein Halt,
ich kann mein Halt sein.

Vergesst mich nur nicht,
denn das tut mir weh.
Meldet euch auch,
wenn ich aufrecht steh.

Mein Gang ist schwankend
- wackliges Balancieren -
ein ständiges Bemühen,
nicht mein Gleichgewicht
zu verlieren.

Könnt ja leider nicht sehen,
wie ich Berge bezwinge.
Euer Blick ist woanders;
es gibt wichtigere Dinge.
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