18.12.2011, 15:55
Zitat:Mrs. Mistoffelees sprang ihr haarwolkenverbreitend auf den Schoà und schaute sie ebenso argwöhnisch an wie Simon. Er schien ebenfalls verwirrt zu sein und stupste sie besorgt mit der Schnauze an, und das erste Mal in seinem Leben empfand Simon eine gewisse Sympathie für den anaphylaktischen Schock auf vier Beinen.♥♥♥
Zitat:Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Wahrscheinlich konnte man jetzt eine gewisse Ãhnlichkeit zwischen ihm und dem armen Guppy im Aquarium feststellen, der immer noch nicht gerafft hatte, dass die Scheibe nur durchsichtig, aber nicht durchlässig war.Mag ich. Vor allem der letzte Satz.
„Das heiÃt?“, fragte er dämlicher Weise und meinte fast spüren zu können, wie auch er gegen eine unsichtbare Wand schwamm.
Zitat:Er sah aus wie ein kleiner Junge, dem man gerade gesagt hatte, dass der Weihnachtsmann eine Erfindung von Coca Cola war.:lach:
Zitat:„Ich will das nie wieder träumen.“, sagte sie leise. „Ich will nur wissen wer meine Eltern umgebracht hat. Muss ich den Traum dafür zu Ende träumen?“Oh, da hätte ich auch fast geweint.
„Ich weià nicht.“
Er schlang seine Arme um sie und hielt sie fest an sich gedrückt.
Zitat:Der alte Polizist lächelte.:lach:Soooo gut! Ich mag Mayer!
„Nun, meine Freunde nennen mich einfach nur Mayer.“, sagte er.
„Wir hatten damals gleich mehrere Mayers auf dem Polizeirevier, aber ich war der älteste, deshalb durfte ich den Namen behalten. Ich hatte aber mal einen Fall, da hieà der Verdächtige so, und was soll ich dir sagen, es war verwirrend...“, begann er seine Geschichte und führte Anne zu seinem Zimmer.
Zitat:Ihre Stimme klang kalt und eisern.Ach, Anna. Gemein. Aber ich verstehs irgendwie.
„Er ist tot, Herr Mayer. Und Sie sind im Altenheim, auf einer geschlossenen Station. Für Verrückte.“
Der alte Herr sah sie sprachlos an.
„Und wissen sie noch was? Niemand besucht sie. Vielleicht haben sie ja Recht, manchmal ist es besser, die Wahrheit nicht zu kennen.“
Sie wusste, dass sie soeben seine Illusion zerstört hatte, aber es tat ihr nicht leid.
Jemand, der so viel vergaÃ, sich aber an die Wahrheit, die er wusste, nicht erinnern wollte... hatte ein Leben in Ungewissheit verdient, so wie sie weiter leben musste, jeden Tag aufs Neue, weil er so verdammt stur war.
Zitat:Er schien einen Moment nachzudenken und seine grünen Augen schienen sich wie ein Stimmungsring dunkler zu färben, als ihm etwas klar wurde.♥Ich finde es irgendwie genial, dass die Geschichte so voll ist von Geschichten aus der Vergangenheit, während eigentlich genau das für mich so vordergründig ist: Der Konflikt zwischen Anne und Simon, die Trennung voneinander und dass Simon genau das Kursive allmählich klar wird.
„Ich brauch keinen Ersatz für Anne... Ich glaub ich brauch einfach Anne.“, sagte er schlieÃlich und zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Er wusste nicht, ob ihm das jetzt erst klar wurde oder ob es ihm die ganze Zeit bewusst war. Dass sie ihn noch nie richtig böse erlebt hatte, und dass er seiner besten Freundin, der er niemals irgendetwas zuleide tun konnte, wahrscheinlich einfach Angst gemacht hatte.
Wahrscheinlich hatte er nur verdrängt, dass er sich genau so benommen hatte, wie der Mensch, dem er am wenigsten ähnlich werden wollte.
Zitat:Wann war dieser Schalter in ihm umgelegt worden, dass er nicht mehr verletzt war wegen dem, was damals gewesen war? Seit wann war er nicht mehr eifersüchtig darauf, dass Simon ständig Situationen wie diese und noch so viel mehr Zeit in ihrer Nähe erlebte? Die Veränderung war schleichend gewesen, und jetzt sorgte sich Mark nur noch, dass Anne irgendwann an der Suche nach ihrer Vergangenheit zerbrechen würde.Ich mag das "die Veränderung war schleichend gewesen". Und ich mag Mark, dafür, das er so denkt.
Zitat:Während das Wasser auf seine Haare tropfte und sie langsam durchweichte, stand er ganz still. Es gab nichts, was er mehr hasste, als Wasser, aber ans Duschen hatte er sich irgendwann gewöhnt. Wie immer gab es da am Anfang diesen Punkt, an dem seine Atmung kurz aussetzte und er Bilder auf seiner Kindheit auf sich einprasseln fühlte wie das Wasser, das beständig über seinen Körper lief. Manchmal dachte er dann, er könne jeden einzelnen Tropfen spüren, der sich seinen Weg über seine Haut bahnte, und dann wollte er das Wasser am liebsten wieder abdrehen und es niemals wieder spüren.Ok. Die Passage hat mich dann wirklich zu Tränen gerührt. Sehr traurig. Und eine meiner totalen Lieblingsstellen in der ganzen Geschichte.
Im Gegensatz zu Anne musste er sein verhasstes Element allerdings trotzdem jeden Tag konfrontieren, und so tat er es auch an diesem Morgen.
Simon war alles andere als verletzlich. Wer die Geschichte seiner Kindheit kannte, hätte vielleicht sogar gesagt, dass er unzerstörbar war, dass er keinen Schmerz spürte, keine Angst hatte.
Doch auch wenn er keine Reaktionen zeigte, wenn er Schmerz spürte, war dies nur eine antrainierte Fähigkeit, die er am liebsten nicht beherrschen würde. Und er selbst wusste, dass er mit beständigen Versuchen auch zerstörbar wäre, ja, dass es sogar jemand ein Mal fast geschafft hatte.
Und wenn er unter der Dusche stand, wurde ihm jeden Morgen erneut bewusst, dass er etwas anderes nicht war- nicht vollständig jedenfalls: Heilbar.
Zitat:„Hey, ist okay, ich war ja nicht mal verliebt in dich oder so.“, meinte sie grinsend.Für den Satz liebe ich Valerie <3 Und Simon dafür, dass er genau das nicht kann.
„Denk mal nicht, du hättest mir jetzt das Herz gebrochen. Himmel, du hast wirklich nicht viel Ahnung davon, deine Gefühle ein bisschen hinter einer Alltagsmaske zu verstecken, oder?“
Zitat:Simon legte den Kopf schief. Er wusste wieder, warum er sie abgewiesen hatte: Jemanden, der so offen und freundlich war wie sie, kein bisschen nachtragend und so intelligent, so jemanden brauchte man als Freundin. Gerade dann, wenn man gerade niemanden anderes hatte. Gerade dann, wenn man so beziehungsunfähig war, wie er es war. Und vor allem dann, wenn man seinen Job direkt mit ihr verlieren würde, wenn es nicht funktionierte.Ja, schade. Aber das kann ich verstehen.
Zitat:Er war ein guter Barkeeper, vielleicht sogar der beste. Mark konnte zwar nicht einschätzen, ob er gute Drinks mixte, weil er es sich nicht leisten konnte, zu probieren, aber die Kommunikationsfähigkeiten waren durchaus mit denen eines alten Hasen im Geschäft zu vergleichen. Vielleicht kam Mark deshalb so gern hierher: Wenn er schlechte Laune hatte konnte er sich, wenn er wollte, alles von der Seele reden oder aber einfach still sein Bier trinken. Daniel hatte einen guten Blick dafür, wann jemand in Ruhe gelassen werden wollte.Yay, ein klischeehafter Barkeeper, wie er im Buch steht. Genial!
AuÃerdem war er zu hundert Prozent verschwiegen.
Hatte man gute Laune, war man bei ihm ebenfalls an der richtigen Adresse.
Jetzt versuchte Daniel gerade die Lage einzuschätzen, als wäre Mark ein Kunde dessen Trinkgeldfreudigkeit maximiert werden musste. Mark tat ihm den Gefallen, ihn direkt zu informieren.
„Gute Laune, du darfst so viele blöde Witze reiÃen wie du willst.“
Der Barkeeper grinste.
„Okay, ich bin gleich wieder da. Muss eben neuen Wodka holen, die russischen Unternehmer von der Konferenz bestätigen alle Vorurteile.“
Oh Gott, das Feedback hat definitiv Ãberlänge. Aber ist ja auch Feedback zu allen verpassten Kapiteln und das waren nicht wenige.
Ich hoffe, du überwindest dein Autorentief und schreibst schnell wieder einen neuen Teil. Weil jetzt, wo ich alles gelesen habe und auf dem neusten Stand bin, stell ich mir auch unglaublich viele Fragen, die alle noch beantwortet werden müssen. Annes noch halb unaufgedeckte Vergangenheit ist sehr spannend. Und ich will wissen, wer da in Marks Küche ist? Marlijn?
Ich bin wieder mit von der Partie!