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sweetGilmore schrieb:Wie aussagekräftig ein Feedback sein kann @ Kayara Big Grin

Und die Lovestory zwischen Anne und Simon... ausbauen! Ich will mehr davon

find ich auch :gg:
Wow damit hätte ich nicht gerechnet.
Was wird jetzt noch alles gesehen ?
Ich freue mich auf den neune Teil
ohne besonders viel gelaber...

Fünfundvierzig
2011
Mrs. Mistoffelees schlief auf dem Sofa, als Simon die Wohnungstür aufschloss und Anne in die Wohnung schob. Gemächlich streckte er sich und öffnete erst ein Auge, dann das andere. Vielleicht, dachte sich der Kater, vielleicht war er wirklich etwas zu ängstlich. Wer hatte schon Angst vor so vielen Dingen wie er? Außerdem war er einfach zu tollpatschig, um gleichzeitig noch schreckhaft zu sein – wie oft war er bei einer Flucht unter den Schrank oder das Sofa mit seiner Schnauze gegen die Wand geprallt, wie oft in seiner Hast überstürzt vom Tisch oder der Arbeitsplatte in der Küche gesprungen und entgegen aller Katzenehre schmerzhaft aufgekommen? Nein, dieses Mal würde er sitzen bleiben, seelenruhig. Was sollte schon passieren?
Und so saß er da, mit funkelnden grünen Augen in der dunklen Wohnung, und dachte nicht einmal daran auszuweichen, als Annes Jacke genau in seine Richtung geschleudert wurde. Er blieb sitzen, sollte doch die Jacke ausweichen, sollte sie doch...
Ein empörtes Miauen ertönte, kurz bevor auch Simons Jacke auf dem Kater landete.
Was redeten die Menschen nur für einen Mist, das schwarze Katzen Unglück brächten? Die einzigen, die wirklich Unglück brachten – das waren sie doch selbst!


*
„Annie?“
Er lehnte die Stirn an das kalte Holz der Tür. Seit fast einer Stunde saß er nun hier und führte Variationen des gleichen Gesprächs mit ihr, was ihn allerdings kein Stück weiter brachte.
„Lass mich.“, kam auch prompt die Antwort. Er konnte hören, dass sie direkt an der Tür saß, auf der anderen Seite. Was für eine Symbolik. Wenn er darüber nachdachte, wie lange er seine eigene Geschichte vor ihr geheim gehalten hatte, war es nur gerecht. Und doch: Er wusste längst alles. Als sie den Brief zu Ende gelesen hatte, war sie aufgestanden und hatte Mayer zurück ins Haus gebracht.
Hatte Simon den Zettel gegen die Brust gedrückt, als hätte er ihn geschrieben und war dann verschwunden, ohne ihn nochmal anzusehen.
Also hatte er alles gelesen. Sie waren schweigend zurückgefahren, und jetzt saßen sie hier.
„Annie. Wir müssen nicht drüber reden, okay? Lass mich einfach rein.“, versuchte er es noch einmal.
„Warum?“
Ob er dieses Mal die richtige Antwort erwischen würde?
„Ich möchte nur bei dir sein, okay? Ich will dich in den Arm nehmen.“
„Warum?“
Das letzte Mal hatte sie an dieser Stelle schon „Nein.“ gesagt. Er überlegte genau, was er als nächstes antworten wollte.
„Weil du meine beste Freundin bist.“
Sie lachte. Es klang merkwürdig dumpf, aber es war ein Lachen. Ein Erfolg, oder?
„Leg‘ dich auf den Boden.“, sagte sie plötzlich.
„Was?“
Er war zu irritiert, um eine schlauere Antwort zu geben.
„Du sollst dich auf den Boden legen.“
„Wieso denn das?“
„Simon!“
„Okay...“ resignierte er schließlich und rutschte an der Tür herunter, bis er auf dem Rücken lag. Er hörte, wie sie im Zimmer dasselbe tat.
„Was siehst du?“, fragte sie nach einer Weile.
„Ähm. Die Decke.“
„Beschreib sie mir.“
Simon holte tief Luft. Er kniff die Augen zusammen, um durch das Dämmerlicht im Flur überhaupt die Zimmerdecke erkennen zu können.
„Sie ist etwa drei Meter über mir.“ Er lächelte. „Drei Meter und 14 Zentimeter. Ich hab dir die Wohnung schließlich verkauft...“, erinnerte er sich.
„Sie ist tapeziert, feinkörnige Raufasertapete. Und weiß gestrichen. Über der Tür wirft die Tapete blasen. Ich kann mal den Malermeister fragen, mit dem wir zusammenarbeiten, wenn...“
„Sie hat keine Narben.“, unterbrach sie ihn unvermittelt.
„Was?“
„Die Decke, die wir früher immer angeschaut haben, hatte Risse. Wie ich, hast du mal gesagt. Weißt du das noch?“
„Natürlich.“
„Meine Mutter hat meinen Vater getötet, weil sie sich eingebildet hat, dass Aliens hinter ihr her sind. Meine Mutter hätte mich getötet. Wegen Aliens. Aliens!“
„Das ist viel zu verarbeiten...“
„Du bist nicht mein Therapeut.“
„Ich weiß...“
Stille.
„Willst du sie kennen lernen? Oder... wiedersehen?“, fragte er schließlich.
„Weiß nicht.“
„Sie... sie ist psychisch krank, nicht? Wenn sie ihre Tabletten wieder nehmen würde, wäre sie vielleicht normal?“
„Ich glaub‘ nicht, dass sie je normal sein könnte. Ich frag mich, wieso mein Vater sie nicht verlassen hat. Sie war gefährlich...Wenn er sie verlassen hätte, dann hätte ich ihn heute noch.“, murmelte sie niedergeschlagen.
„Er hat sie einfach sehr geliebt.“
Sie zuckte mit den Schultern, obwohl er sie nicht sehen konnte. „Ich will nicht über sie reden. Ich sehe wegen ihr aus wie Frankensteins Monster.“
„Du bist wunderschön.“, sagte er leise.
„Du bist ein Idiot.“, brummte sie genervt.
„Warum?“
„Warum?!“
„Du bist meine beste Freundin, Annie. Du bist alles, was ich habe und ich kenne dich in- und auswendig. Ich werd‘ niemals aufhören, dir zu widersprechen, wenn du dich als Monster bezeichnest. Und wenn du das nicht verstehst, dann bist du ein Idiot.“
„Und wenn ich eins bin?“
Er setzte sich auf.
„Es heißt der Idiot, nicht das Idiot. Du bist doch die Schlaue von uns beiden.“
Er konnte beinahe hören, wie sie mit den Augen rollte.
„Ein Monster, Simon. Was, wenn ich ein Monster bin? Wie sie?“
„Du bist kein Monster.“, versicherte er. Sanft, aber bestimmt.
„Woher willst du das wissen?“
„Ich weiß das. Du kannst keiner Fliege was zuleide tun. Du fängst Spinnen und setzt sie draußen aus.“, entgegnete er grinsend.
„Das hat mein Vater auch gedacht.“
Einen Moment schwiegen sie beide.
„Jeder von uns kann ein Monster sein.“, griff er das Thema dann wieder auf.
„Du hast mich gesehen, mit Leon. Ich war heute schon das zweite Mal kurz davor ihn umzubringen. Und es hat sich gut angefühlt. Ich weiß noch wie es damals war, beim ersten Mal, als sein Blut durch meine Finger gelaufen ist...“
Seine Stimme klang heiser.
Anne bekam eine Gänsehaut und schüttelte sich.
„Er war das Monster, nicht du.“, sagte sie dann bestimmt, als sie das ungute Gefühl wieder abgeschüttelt hatte.
„Aber ich könnte eins sein. Du könntest auch eins sein. Weil Gut und Böse, Normalität und Wahnsinn so nah zusammen liegen. Aber... du bist noch nie zum Monster geworden. Wieso sollte sich jetzt was ändern?“
Sie wusste nichts darauf zu sagen.
„Annie? Lass mich rein. Bitte. Ich will dich in den Arm nehmen. Weil du meine beste Freundin bist. Und kein Monster.“, versuchte er es erneut.
Vielleicht würde sie ihn ja herein lassen, wenn er keine Widerrede zuließ? Vielleicht brauchte sie jemanden, der nicht so elendig sanft war wie er selbst.
„Geh nach Hause, Simon.“
„Das willst du nicht.“, erklärte er trocken. Er würde hart bleiben.
„Ich hab es aber gesagt.“
„Ich werde nicht gehen, nur weil die Decke hier keine Risse hat.“
„Dann geh halt, weil du denkst, eine Umarmung von dir würde irgendwas besser machen.“
„Ich geh‘ nirgendwo hin.“
„Geh, weil du dich für mich vor eine Bombe stellen wolltest. So was Blödes, ehrlich.“, murmelte sie den letzten Satz etwas leiser.
„Das schon wieder? Fällt dir nichts Besseres ein?“
„Scheiße, Simon, geh nach Hause!“
„Verstehst du das denn nicht? Wir können immer noch wir sein. Wir brauchen kein Kinderheim, wir brauchen keine rissige Decke zum Anstarren. Und ich lass‘ dich mich hier nicht rausschmeißen, weil du lieber wieder in deine Traumwelt zu Mark flüchten willst.“
Er stand auf und schlug gegen die Tür, so laut, dass im Wohnzimmer der Kater mit den beiden Jacken von der Couch sprang und wegen der ungewohnten Last entsprechend unsanft landete.
„Wenn du die Tür nicht aufmachst, mach‘ ich sie auf, hörst du?“, brüllte er die Tür an, als diese plötzlich geöffnet wurde und Anne vor ihm stand.
„Ich will, dass du gehst.“, sagte sie ernst und sah ihm in die Augen.
„Ich will, dass du gehst, weil du den Kuss erwidert hast.“
Er blinzelte ungläubig und sah sie an.
„Und weil du schuld bist, dass ich die Wahrheit weiß.“
Ebenso gut hätte sie ihr Narbenmesser in sein Herz rammen und umdrehen können. Er machte einen Schritt rückwärts und drehte sich um, bemüht die Kontrolle zu behalten. Wie betäubt ging er langsam durch den Flur...
„Scheiße, Simon, nein! Nein! Oh Gott. Ich bin ein Monster. Ich wollte das nicht sagen, warte!“
Sie hielt ihn am Arm fest und augenblicklich versteinerte er.
„Es tut mir leid, Simon.“
„Du bist kein Monster. Wir haben es beide gedacht und du hast es gesagt. Du bist kein Monster, du bist ehrlich.“, flüsterte er mit rauer Stimme.
Er bemühte sich, sie nicht anzusehen, und drückte mit dem Kinn gegen ihre Hand, als sie sein Gesicht drehen wollte.
„Ich hab es nicht gedacht, Simon. Ich wusste nur, dass du es denkst, und dass es richtig weh tut, wenn ich es sage.“
Er schwieg.
„Und ich wollte dir weh tun, weil ich dich nicht reinlassen wollte. Ich wollte nicht, dass du siehst, wie viel Angst ich hab. Aber ich bin dir dankbar, dass ich die Wahrheit weiß, hörst du? Ich wollte immer nur die Wahrheit wissen und du hast mir gegeben, was ich mir am meisten gewünscht hab. Du hast dich für mich deiner größten Angst gestellt. Und ich bin so stolz auf dich...“
„Es geht nicht um die Zimmerdecke.“
Sie nahm die Hand von seinem Gesicht.
„Was?“
„Die Decke und ihre blöden Risse waren immer nur Symbole. Ich hab mich Leon gestellt und du hast die Wahrheit rausgefunden. Wir haben unsere Risse gestopft. Und du hast Angst, dass sie das einzige waren, was uns verbindet: Zusammen die Risse anstarren und schweigen. Und deshalb verletzt du mich. Weil du denkst, dass ich dir sonst wehtue.“
Sie wollte ihm widersprechen, aber dummerweise hatte er Recht. Fast.
„Warum hast du mich geküsst, Anne?“
Die Frage erwischte sie kalt. Wie sie es hasste, wenn er den Finger genau in die Wunde legte. Allerdings hatte sie damit angefangen, in dem Moment, als sie wollte, dass er verschwindet. „weil du den Kuss erwidert hast“, hallte es nun in ihrem Kopf wie ein Echo - wieso hatte sie das nur gesagt?
„Ich war verwirrt, Simon. Ich war einfach verdammt verwirrt und... ich bin einfach durchgedreht. Ich wollte nicht über den Brief von diesem Knastgroupie nachdenken und da ist ‘ne Sicherung durchgeknallt.“
„Das ist alles?“
Sie zwang sich zu lachen, doch es klang irgendwie falsch.
„Keine Panik, ich bin nicht plötzlich verliebt in dich oder so. Himmel, das wär doch total bescheuert. Das würde mir aber erst Recht Angst, in Bezug auf unsere Freundschaft, machen. Stell dir das mal vor, wenn ich verliebt in dich wär‘ und du nur Freundschaft wolltest... das würde uns kaputt machen. Und viel schlimmer wär‘s noch, wenn von dir irgendwas zurückkäme, und wir ein Paar würden, und dann würden wir uns irgendwann trennen, weil ich immer die Wasserflaschen nur halb zudreh‘ und du deine Socken überall liegen lässt...“
Sie kicherte und boxte spielerisch gegen seine Brust, als er sie skeptisch ansah.
„Mal was anderes, bist du eifersüchtig auf Mark, weil wir wieder mehr zusammen gefunden haben? Wieso hast du das grad gesagt, mit dem zu Mark flüchten?“
„Weil du Mark geküsst hast, als er hier war, und dann wolltest du ihn nicht mehr....
Und dann hast du mich geküsst. Und ja, ich hab den Kuss erwidert. Und weißt du was? Seit dem kann ich an nichts anderes mehr denken.“


Das Telefon zerriss die abrupte Stille, die daraufhin folgte.
Anne starrte Simon an.
Mrs. Mistoffelees hatte sich endlich aus den Jacken befreit und humpelte unter den Schrank.


„Hier ist der Anrufbeantworter von Anne Becker. Ich bin gerade nicht zuhause oder kann nicht ans Telefon gehen, bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Pieps...“
„Hallo, hier ist Schwester Sandra aus dem Altenheim Färberstraße. Ich... es tut mir sehr leid, Sie informieren zu müssen, dass... Wir sind alle sehr traurig, Mayer ist vor zwei Stunden gestorben. Sie sind als Notfallkontakt notiert und soweit wir wissen von Mayer mit der Organisation seiner Beerdigung betraut und... Es tut mir wirklich leid! Bitte, rufen Sie so bald wie möglich zurück.“
Zitat:Mrs. Mistoffelees schlief auf dem Sofa, als Simon die Wohnungstür aufschloss und Anne in die Wohnung schob. Gemächlich streckte er sich und öffnete erst ein Auge, dann das andere. Vielleicht, dachte sich der Kater, vielleicht war er wirklich etwas zu ängstlich. (...) Er blieb sitzen, sollte doch die Jacke ausweichen, sollte sie doch...
Ein empörtes Miauen ertönte, kurz bevor auch Simons Jacke auf dem Kater landete.
Was redeten die Menschen nur für einen Mist, das schwarze Katzen Unglück brächten? Die einzigen, die wirklich Unglück brachten – das waren sie doch selbst!

ich LIEBE diesen Abschnitt und die Idee mal die tierischen Gedanken zu "hören". :gg:


Zitat:„Du bist meine beste Freundin, Annie. Du bist alles, was ich habe und ich kenne dich in- und auswendig. Ich werd‘ niemals aufhören, dir zu widersprechen, wenn du dich als Monster bezeichnest. Und wenn du das nicht verstehst, dann bist du ein Idiot.“
„Und wenn ich eins bin?“
Er setzte sich auf.
„Es heißt der Idiot, nicht das Idiot. Du bist doch die Schlaue von uns beiden.“
Er konnte beinahe hören, wie sie mit den Augen rollte.
„Ein Monster, Simon. Was, wenn ich ein Monster bin? Wie sie?“
„Du bist kein Monster.“, versicherte er. Sanft, aber bestimmt.
„Woher willst du das wissen?“
„Ich weiß das. Du kannst keiner Fliege was zuleide tun. Du fängst Spinnen und setzt sie draußen aus.“, entgegnete er grinsend.
„Das hat mein Vater auch gedacht.“
Einen Moment schwiegen sie beide.
„Jeder von uns kann ein Monster sein.“, griff er das Thema dann wieder auf.
„Du hast mich gesehen, mit Leon. Ich war heute schon das zweite Mal kurz davor ihn umzubringen. Und es hat sich gut angefühlt. Ich weiß noch wie es damals war, beim ersten Mal, als sein Blut durch meine Finger gelaufen ist...“
Seine Stimme klang heiser.
Anne bekam eine Gänsehaut und schüttelte sich.
„Er war das Monster, nicht du.“, sagte sie dann bestimmt, als sie das ungute Gefühl wieder abgeschüttelt hatte.
„Aber ich könnte eins sein. Du könntest auch eins sein. Weil Gut und Böse, Normalität und Wahnsinn so nah zusammen liegen. Aber... du bist noch nie zum Monster geworden. Wieso sollte sich jetzt was ändern?“
Sie wusste nichts darauf zu sagen.
„Annie? Lass mich rein. Bitte. Ich will dich in den Arm nehmen. Weil du meine beste Freundin bist. Und kein Monster.“, versuchte er es erneut.
„Geh nach Hause, Simon.“
„Das willst du nicht.“, erklärte er trocken. Er würde hart bleiben.
„Ich hab es aber gesagt.“
„Ich werde nicht gehen, nur weil die Decke hier keine Risse hat.“
„Dann geh halt, weil du denkst, eine Umarmung von dir würde irgendwas besser machen.“
„Ich geh‘ nirgendwo hin.“
„Geh, weil du dich für mich vor eine Bombe stellen wolltest. So was Blödes, ehrlich.“, murmelte sie den letzten Satz etwas leiser.
„Das schon wieder? Fällt dir nichts Besseres ein?“
„Scheiße, Simon, geh nach Hause!“
„Verstehst du das denn nicht? Wir können immer noch wir sein. Wir brauchen kein Kinderheim, wir brauchen keine rissige Decke zum Anstarren. Und ich lass‘ dich mich hier nicht rausschmeißen, weil du lieber wieder in deine Traumwelt zu Mark flüchten willst.“
Er stand auf und schlug gegen die Tür, so laut, dass im Wohnzimmer der Kater mit den beiden Jacken von der Couch sprang und wegen der ungewohnten Last entsprechend unsanft landete.
„Wenn du die Tür nicht aufmachst, mach‘ ich sie auf, hörst du?“, brüllte er die Tür an, als diese plötzlich geöffnet wurde und Anne vor ihm stand.
„Ich will, dass du gehst.“, sagte sie ernst und sah ihm in die Augen.
„Ich will, dass du gehst, weil du den Kuss erwidert hast.“
Er blinzelte ungläubig und sah sie an.
„Und weil du schuld bist, dass ich die Wahrheit weiß.“

:flennen: :herz: :flennen: :flennen:


Zitat:„Scheiße, Simon, nein! Nein! Oh Gott. Ich bin ein Monster. Ich wollte das nicht sagen, warte!“
Sie hielt ihn am Arm fest und augenblicklich versteinerte er.
„Es tut mir leid, Simon.“
„Du bist kein Monster. Wir haben es beide gedacht und du hast es gesagt. Du bist kein Monster, du bist ehrlich.“, flüsterte er mit rauer Stimme.
Er bemühte sich, sie nicht anzusehen, und drückte mit dem Kinn gegen ihre Hand, als sie sein Gesicht drehen wollte.
„Ich hab es nicht gedacht, Simon. Ich wusste nur, dass du es denkst, und dass es richtig weh tut, wenn ich es sage.“
Er schwieg.
„Und ich wollte dir weh tun, weil ich dich nicht reinlassen wollte. Ich wollte nicht, dass du siehst, wie viel Angst ich hab. Aber ich bin dir dankbar, dass ich die Wahrheit weiß, hörst du? Ich wollte immer nur die Wahrheit wissen und du hast mir gegeben, was ich mir am meisten gewünscht hab. Du hast dich für mich deiner größten Angst gestellt. Und ich bin so stolz auf dich...“
„Es geht nicht um die Zimmerdecke.“
Sie nahm die Hand von seinem Gesicht.
„Was?“
„Die Decke und ihre blöden Risse waren immer nur Symbole. Ich hab mich Leon gestellt und du hast die Wahrheit rausgefunden. Wir haben unsere Risse gestopft. Und du hast Angst, dass sie das einzige waren, was uns verbindet: Zusammen die Risse anstarren und schweigen. Und deshalb verletzt du mich. Weil du denkst, dass ich dir sonst wehtue.“

:herz: :herz: :flennen: :herz:

Zitat:„Warum hast du mich geküsst, Anne?“
Die Frage erwischte sie kalt. Wie sie es hasste, wenn er den Finger genau in die Wunde legte. Allerdings hatte sie damit angefangen, in dem Moment, als sie wollte, dass er verschwindet. „weil du den Kuss erwidert hast“, hallte es nun in ihrem Kopf wie ein Echo - wieso hatte sie das nur gesagt?
„Ich war verwirrt, Simon. Ich war einfach verdammt verwirrt und... ich bin einfach durchgedreht. Ich wollte nicht über den Brief von diesem Knastgroupie nachdenken und da ist ‘ne Sicherung durchgeknallt.“
„Das ist alles?“
Sie zwang sich zu lachen, doch es klang irgendwie falsch.
„Keine Panik, ich bin nicht plötzlich verliebt in dich oder so. Himmel, das wär doch total bescheuert. Das würde mir aber erst Recht Angst, in Bezug auf unsere Freundschaft, machen. Stell dir das mal vor, wenn ich verliebt in dich wär‘ und du nur Freundschaft wolltest... das würde uns kaputt machen. Und viel schlimmer wär‘s noch, wenn von dir irgendwas zurückkäme, und wir ein Paar würden, und dann würden wir uns irgendwann trennen, weil ich immer die Wasserflaschen nur halb zudreh‘ und du deine Socken überall liegen lässt...“
„Weil du Mark geküsst hast, als er hier war, und dann wolltest du ihn nicht mehr....
Und dann hast du mich geküsst. Und ja, ich hab den Kuss erwidert. Und weißt du was? Seit dem kann ich an nichts anderes mehr denken.“
ich hasse dich :flennen:


Zitat:„Hier ist der Anrufbeantworter von Anne Becker. Ich bin gerade nicht zuhause oder kann nicht ans Telefon gehen, bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Pieps...“
„Hallo, hier ist Schwester Sandra aus dem Altenheim Färberstraße. Ich... es tut mir sehr leid, Sie informieren zu müssen, dass... Wir sind alle sehr traurig, Mayer ist vor zwei Stunden gestorben. Sie sind als Notfallkontakt notiert und soweit wir wissen von Mayer mit der Organisation seiner Beerdigung betraut und... Es tut mir wirklich leid! Bitte, rufen Sie so bald wie möglich zurück.“

:flennen:
Ich habe den Teil ja schon vor einer Weile gebetat und wenn man mich kennt weiß man, dass ich nicht sonderlich viel im Hirn behalten kann, aber die Szene zwischen Anne und Simon finde ich immer noch am schönsten.
Ich kann es mir richtig vorstellen (was vermutlich auch daran liegt, dass wir einfach beide zu viele Serien gucken) wie sie da sitzen. Tür an Tür und die Decke anstarren.
Naja und als sie dann diesen fiesen Satz gesagt hat fand ich Anne nicht mehr so toll, aber das hast du ja gut wieder hingekriegt Wink
Die Story wird viel zu kurz und dabei ist sie schon so lang *seufz*
Ich will das Ende nicht lesen müssen ;D
Oh vielleicht schreibst du ja mal 'n Spin-Off zu Marlijin (oder wie auch immer sie hieß) ;D
Nein zu viel Kitsch.
Egal. Dass Mayer sterben muss finde ich ein klein wenig überflüssig, aber du bist die First-Lady, du darfst das Wink
Schreib bloß nicht allzu schnell weiter ;D
okay. ich kann es kaum glauben. hier ist er, der allerletzte rest. das ende.
wow. es hat länger gedauert als ich dachte, wahrscheinlich würde ich heute einiges anders schreiben, was ich in den letzten jahren hier verzapft habe Big Grin
aber ich bin zufrieden.

danke für euer feedback ihr lieben, danke für euer durchhaltevermögenBig Grin und danke mel fürs betalesen und philosophieren über mögliche handlungsstränge Smile ich weiß, ich bin manchmal sehr eigenwillig und viel zu emotional verbunden mit meinen charakteren, umso schöner ist es, dass sie alle am ende... ach, lest selbst.


Sechsundvierzig
2011
Es war kalt, als sie dort standen, vier Gestalten an einem offenen Grab. Es regnete ein bisschen, gerade so viel, dass man nach und nach nass wurde, ohne es überhaupt zu bemerken.
Marlijn wagte es nicht, sich zu bewegen. Es war seltsam, überhaupt hier zu sein, auf der Beerdigung eines völlig Fremden, aber wo Mark war, da war auch sie. Und Mark hatte sich kaum die Zeit genommen, das Telefon aufzulegen, bevor er die Zugtickets bestellt hatte. Anne hatte ihn angerufen und er hatte diesen Ton in ihrer Stimme einfach zu gut gekannt.
Dieses Loch in jedem Wort, in jeder Silbe.
Diese Lücke, die überall mitschwang, wenn jemand plötzlich nicht mehr da war. Es war, als würde das Bewusstsein, dass jemand nicht mehr zurück kommen würde, sich in der Stimme widerspiegeln, oder als ginge von jedem Satz ein Teil direkt in eine andere Welt. Er selbst hatte eine lange Zeit so gesprochen, aber er hatte nicht gedacht, dass er es bei Anne je hören würde.
„Bist du okay? Ist Simon bei dir?“, hatte er als erstes gefragt und sie hatte zur Antwort nur noch geweint. Nein, ihm war nichts anderes übrig geblieben als direkt zu ihr zu fahren, und Marlijn hatte ihn begleitet.
Nun stand sie hier auf der Beerdigung eines Mannes, der offensichtlich niemanden gehabt hatte – niemanden außer Anne. Das Personal aus dem Altenheim war lange verschwunden und jetzt warteten sie hier und niemand wusste genau auf was.
Darauf, dass Anne endlich ihre Rose fallen lassen würde, auf deren Blütenblättern das Wasser abperlte- ob es Tränen waren oder Regen, das konnte Marlijn beim besten Willen nicht sagen. Vielleicht warteten sie auch, dass Simon irgendetwas sagen würde, weil ihm offensichtlich furchtbar kalt war. Er hatte Anne seine Jacke um die Schultern gelegt, was ihm von Mark aus unerfindlichen Gründen einen bewundernden Blick einbrachte. Aber Anne bekam ja sowieso nichts mit.
Oder sie warteten darauf, dass Mark die Initiative ergriff, als derjenige von ihnen der am meisten über Trauer und Beerdigungen wusste.
Marlijn ließ den Blick schweifen und lächelte. Auf eine absurde Art und Weise schien es ihr, als würde sie die drei schon ewig kennen.
Vor ihrem inneren Auge wurde Anne wieder zu der Dreizehnjährigen, von der Mark ihr erzählt hatte. Irgendwie sah sie selbst mit tränenverschmiertem Mascara noch stolz aus. Sie hatte ihre Narben heute nicht überschminkt, aber für Marlijn wurde sie dadurch nur noch beeindruckender.
Simon und Mark flankierten Anne rechts und links, wie zwei Türme, die Jahrhunderte überdauern könnten. Auf Simons Gesicht konnte Marlijn nichts lesen, außer, dass er nicht gelesen werden wollte. Marlijn stellte sich den fünfzehnjährigen Simon vor, von dem Mark erzählt hatte, wie er eines Tages ins Heim kam und mit niemandem sprach, außer mit Anne, und auch nur deshalb, weil sie ihm ihr Mittagessen geschenkt hatte. Es schien, als würde er auch heute niemanden außer ihr sehen.
Und dann war da Mark. Der Mann, über den sie so lange am wenigsten gewusst hatte. In seinen Geschichten hatte er stets die Stellen ausgespart, die am wichtigsten waren. Über den Tod seines Vaters hatten sie an einem Wintertag gesprochen, an dem sie sich schon fast 2 Jahre gekannt hatten, plötzlich war die Geschichte aus ihm herausgesprudelt, ohne einen Grund oder einen Anlass. Aber jetzt wusste sie alles. Sie sah an seinem Blick, irgendwo in die Ferne gerichtet, dass er gerade in seinem Kopf wieder am Grab seines Vaters stand, allein. Deshalb waren sie schließlich hier, weil Mark fand, dass niemand allein am Grab eines geliebten Menschen zurückbleiben sollte. Und Marlijn teilte diese Ansicht. Sie war gemessen an diesen drei Menschen wahrscheinlich langweilig und normal, sie hatte keine traurige Geschichte – wenn man von ein paar wirklich unglücklichen Beziehungen absah – aber doch fühlte sie sich ihnen zugehörig.
Das hier war Marks Familie, also war es auch ihre, verrückt, kaputt, durcheinander und irgendwie vertraut.
Sie sah noch einmal der Reihe nach auf die Gesichter, dann schob sie sich an Mark vorbei und legte Anne eine Hand auf die Schulter.
„Möchtest du ihm die Rose mitgeben?“, fragte sie leise.
Anne sah sie an, als wäre sie gerade aus dem Boden gewachsen.
„Es ist meine Schuld.“, flüsterte sie, und riesengroße Augen schienen direkt in Marlijns Seele zu blicken.
„Oder?“
„Nein.“, sagten Simon und Mark gleichzeitig laut, bevor sich ihre Blicke trafen und beide leicht lächelten. Es war doch irgendwie verrückt, wie einig sie sich meist waren.
Marlijn schüttelte ebenfalls entschieden den Kopf, dann nahm sie Annes Ellenbogen und trat mit ihr bis zum Rand des Grabes, bevor sie sich auf den Boden hockte und Anne mit hinunter zog.
Es war leicht, ihren Arm zu führen, aber bevor sie Annes Finger von der Rose löste, versicherte sie sich mit einem Blick, ob sie das Richtige tat. Anne lächelte.
„Es ist so schwierig, weißt du?“
Marlijn nickte nur, dann folgten vier Augenpaare der Rose auf ihrem Weg in die Tiefe.
„Zeit, dass wir ins Trockene kommen.“, sagte sie sanft, dann schob sie ihre neue Familie zum Klappermobil.
*
„Da kommen Erinnerungen hoch, hm?“, fragte Marlijn leise, nachdem sie die Tür des Gästezimmers hinter sich und Mark geschlossen hatte.
Simon hatte die drei bei Anne abgesetzt, aber uf die Frage, ob er mit in die Wohnung kommen sollte, hatte Anne den Kopf geschüttelt und leise etwas gesagt, was Marlijn nicht verstanden hatte. Simon war wortlos verschwunden und Mark hatte es für besser gehalten, Anne jetzt in Ruhe zu lassen.
Jetzt setzte er sich aufs Bett und ließ sich zurückfallen.
„Was für Erinnerungen?“
Eigentlich wusste er, was sie meinte, aber wie immer hielt er es für besser, die Vergangenheit herunter zu spielen. Als Heimkind war man immer kaputt – auch Marlijn konnte dieses Mitleid, das in ihrer Stimme mitschwang, noch immer nicht ablegen.
„Naja, Mayer war doch wie eine Vaterfigur für Anne oder? Vielleicht ein Großvater... Aber die letzte Beerdigung auf der du warst, war die deines Vaters...“,führte sie etwas unschlüssig aus. Sie setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf sein Bein, sah zu ihm herunter. „Sei ehrlich.“
Irgendwie schien es ihm, als definierte sie ihre Beziehung nur darüber, wie viel sie über seine Gefühle, den Tod seines Vaters betreffend, wusste. Er lächelte leicht und zog sie zu sich herunter.
„Jede Beerdigung ist traurig, oder nicht?“
Er drückte ihr einen Kuss auf die Rauschgoldengelhaare und vergrub seine Nase darin.
„Natürlich erinnert mich das an ihn. Aber das ist okay.“, murmelte er undeutlich. Sie schloss die Augen.
„Als er gestorben ist, war ich ganz allein. Jetzt habe ich bald meine eigene Familie.“, erklärte er leise und lächelte.
Sie öffnete geschockt die Augen und legte schützend eine Hand auf ihren Bauch. „Das hat doch noch Zeit, oder? Ich hab nicht meinen Job gekündigt und mein Umfeld aufgegeben, um in einer fremden Stadt als Mutti zu versauern, während du deinen Traumjob machst. Und zum fett werden bin ich definitiv zu jung...“
Sein Lachen unterbrach sie. „So war das nicht gemeint. Aber zählt eine Ehefrau nicht als Familie?“
Marlijn grinste. Sie drehte sich auf die Seite und wuschelte mit der perfekt manikürten Hand durch seine wirren Locken.
„Doch, du hast Recht...Weißt du was? Das wird wunderbar.“
*


Simon wollte gerade die Wohnungstür öffnen, da wurde sie schon von außen aufgedrückt. Im Türrahmen stand seine beste Freundin, die, seit sie ihren Schlüssel zu seiner Wohnung wieder an sich genommen hatte, alte Gewohnheiten wieder aufleben ließ und ihn durch Klingeln nur kurz vorwarnte, bevor sie schneller die Treppen hochstürmte, als er den Weg zur Wohnungstür zurücklegen konnte. Er trat einen Schritt zurück.
„Vor 'ner Stunde hast du noch gesagt du kannst jetzt nicht auch noch über mich nachdenken.“, merkte er an, als sie sich schon an ihm vorbei schob.
Sie sah über ihre Schulter zu ihm, während sie einen Schuh auszog, und lächelte.
„Und es stellte sich heraus, ich kann auch nicht nicht über uns nachdenken.“
Sie betonte das „uns“, als wäre das Gesprächsthema nicht nur ein Kuss, sondern mindestens eine gemeinsame Nacht oder ein Heiratsantrag. Aber irgendwie war es ja auch nicht nur ein Kuss, es war... mehr.
Er schloss die Wohnungstür, während sie den zweiten Schuh abstreifte, und sah sie dabei unschlüssig an. War es klug, das jetzt zu besprechen?
„Uns?“, wiederholte er fragend, obwohl er ganz genau wusste, worum es ihr ging.
„Ich will dich nicht verlieren.“, setzte sie an und sprach dann doch nicht weiter. Was meinte sie damit? Er sah sie forschend an und stellte fest, dass sie sich wieder geschminkt hatte. Die Augenringe überschminkt, die Narben deutlich sichtbar unter dem Abdeckstift – wenn man wusste, dass sie da waren – und das Lächeln mit rotem Lippenstift aufgemalt.
Er hatte schon vor drei Jahren Gedichte über sie geschrieben, aber verstanden hatte er es selbst nicht. Valerie hatte sich von ihm getrennt, nachdem sie eines davon gelesen hatte, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst. Er würde es Anne besser nicht sofort erzählen.
„Verlieren?“, echote er nach einigen Momenten der Stille.
„Ich hab‘ dich geküsst, Simon. Wir sind beste Freunde und das hat immer so gut geklappt, bis auf unseren letzten Streit, aber jetzt weiß ich viel mehr über dich und über mich und irgendwie ist alles anders und ich hab dich geküsst, obwohl ich nicht weiß was das bedeutet. Und... es war schön.“
Sie senkte den Blick.
„Schön?“
„Verdammt, kannst du auch mal selber was sagen, statt mir immer nur nachzuplappern wie ein grenzdebiler Kaktus?“
Er grinste. „Kaktus?“
Sie holte tief Luft und wollte ihn schon anbrüllen, als ihr auffiel, dass diese merkwürdige Aussage wirklich zur Nachfrage berechtigte.
„Dein Bart ist halt kratzig...“
Ihre Wangen färbten sich leicht rot und sie rollte mit den Augen.
„Findest du Idiot besser?“, murmelte sie und biss sich den Lippenstift von der Lippe.
Simon senkte den Kopf.
„Du weißt doch, dass ich nicht mit Frauen umgehen kann.“
Jetzt war sie es, die kicherte, aber gleichzeitig kamen ihr die Tränen. Sie trat die wenigen Schritte zu ihm vor und drückte ihn fest an sich.
„Also weißt du auch nicht, wie es weiter geht?“, fragte sie in seinen Pullover hinein.
„Annie...“, begann er sanft und die Worte legten sich plötzlich wie von selbst in seinem Kopf zurecht. Er wusste nicht, was er sagen sollte, aber er wusste, was er sagen wollte.
„Es geht doch schon längst weiter, ob wir wollen oder nicht. Früher haben wir die Decke angestarrt, nichts gesagt, und es war immer eine Hand breit Platz zwischen uns, weißt du noch? Aber weißt du, wie oft wir uns umarmt haben, seit diesem Streit? Wie oft du deinen Mascara in meine Klamotten geschmiert hast? Die Dinge ändern sich. Wir ändern uns. Aber es wird alles gut, okay? Wir reden noch mal drüber, wenn du wieder in der Lage bist, Entscheidungen zu treffen.“
Sie ließ ihn los. Er hatte Recht, mal wieder passierte alles auf einmal und sie fühlte sich nicht imstande, alles gleichzeitig zu verarbeiten.
„Es kommt mir vor, als hätte ich ihn in den Tod getrieben... Als hätte ich ihm den Grund weggenommen, wegen dem er noch hier war. Und ich war so gemein zu ihm, ich hab nur an mich selbst gedacht...“, fing sie an und starrte auf den Mascarafleck auf seinem Pullover. Sie brauchte definitiv wasserfeste Schminke.
„Er wollte es dir doch sagen. Er hat dir schließlich das Messer geschickt, oder nicht? Er wollte das Geheimnis nicht mit ins Grab nehmen. Jetzt ist er... frei. Und ich glaube... Er war wirklich nicht gut drauf, Annie. Er war krank und er hatte niemanden außer dir, es wäre doch nur schlimmer geworden. Irgendwann hätte er vergessen, wie man sein Essen schluckt, und wie man spricht...Jetzt geht es ihm besser.“
Sie nickte nachdenklich. Vielleicht hatte er Recht. Er schien heute irgendwie alles zu wissen.
„Meinst du, ich sollte meine Mutter kennen lernen?“, fragte sie und zwang sich, den Blick von dem Fleck zu lösen und ihn anzusehen.
„Du solltest gar nichts. Wenn du es irgendwann mal willst... aber du weißt alles, was du wissen wolltest, oder?“
„Ja.“, antwortete sie ohne zu zögern, „Dank dir.“
„Dank Leon und seinem Groupie, meinst du?“
Er lachte und schüttelte den Kopf.
„Du hättest es nie erfahren, wenn du nicht all die Jahre darum gekämpft hättest.“
Er schwieg einen Moment und überlegte.
„Und... bist du froh, dass du es jetzt weißt? Oder wünschst du dir, du hättest das alles nie erfahren?“
„Ach Simon... Machst du dir immer noch Sorgen?“
Anne stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm sein Gesicht in die Hände.
„Ich wollte es immer wissen, und jetzt weiß ich es. Ich kann jetzt damit abschließen. Es ist hart, aber es ist gut, dass ich es weiß. Und das verdanke ich dir, weil du dich Leon gestellt hast. Und du hast gewonnen, Simon.“
Er seufzte. Noch lebte sein Erzeuger, und eine verrückte Krankenpflegerin, die ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen würde, lief frei herum.
„Was ist los?“, fragte sie argwöhnisch.
„Was, wenn er noch was versucht? Oder seine... Freundin?“
Wie ein alter Mann ließ er sich auf die Couch sinken. Als er mit diesem müden Blick da saß, die Schultern hängend und die blonden Haare im Licht der Deckenlampe schimmernd, musste Anne unwillkürlich lachen. Sie setzte sich neben ihn und pikste ihn in die Seite. „Was soll der denn noch versuchen, Simon? Wenn er seinen Groupie auf uns hetzen wollte, hätte er es längst getan. Er will niemanden umbringen, er will, dass du...“
Sie stoppte ab. Es war so absurd und so gemein, dass sie es gar nicht über die Lippen brachte.
„Dass du möglichst lange und intensiv leidest. Und das hat er nicht geschafft. Weil niemand zwischen uns kommt, okay? Und im Übrigen ist es doch eh bald zu Ende mit ihm.“
„Du bist dir aber sicher.“, stellte er überrascht fest und zog eine Augenbraue hoch.
„Naja...“
Sie lehnte sich an seine Schulter und gähnte.
„Was weiß ich schon. Ich bin so traurig wegen Mayer, und meine Mutter... Die Geschichte ist echt total gestört. Und dann ist da auch noch mein bester Freund... ich hab Angst, auch nur drüber nachzudenken, was ich für ihn fühle...“, murmelte sie und kuschelte sich an ihn.
„Hmm...“
Er gähnte ebenfalls.
„Wenn er ein guter Freund ist, kann er warten.“




Epilog
2011
„Also, um deine Frage zu beantworten... Ich weiß nicht, was genau zwischen Simon und mir ist. Wir schweben grad irgendwie.“
Es war seltsam. Jetzt stand sie mit ihrem Ex in der Küche und erzählte ihm alles frei heraus, als ginge es um eine Einkaufsliste oder vielleicht einen guten Kinofilm. Die ganze Geschichte war lang und es würden immer Teile davon bleiben, die sie verschwieg, oder vielleicht nicht für wichtig hielt, aber dass sie so frei über das reden würde, was in den letzten Wochen passiert war - Leon, Mayer, ihre Geschichte und natürlich Simon - das hätte sie vor einem Monat noch schlicht für unmöglich gehalten. Allerdings hatte sie auch nicht gewusst, dass das alles passieren würde.
Mark lächelte verständnisvoll.
„Weißt du noch, wie ich zu dir gesagt hab‘, dass du wie eine Spinne im gefrorenen Netz bist? Wir sind abends zu mir nach Hause gelaufen und du fandest es so schön, dieses Netz auf der Brücke.“
„Natürlich weiß ich das noch.“
Sie runzelte die Stirn. Was wollte er ihr damit sagen?
„Ich glaube, du bist dein ganzes Leben so gewesen. Ich musste Monate warten, bis ich dich überhaupt küssen durfte.“, merkte er verschmitzt grinsend an.
„Ich war ein nervöser Teenie und...“
„Was ich eigentlich meinte...“, unterbrach er sie, „... ist, dass dir Nähe schon immer unangenehm war. Du hast dich nicht nur vom echten Feuer ferngehalten, sondern auch vor... naja, dem metaphorischen.“
Mit einem Lächeln blickte sie zum Esstisch, an dem Simon und Marlijn gerade über irgendetwas lachten. Sie nickte leicht.
„Kann schon sein.“
„Stell dir ein Stück Holz im Eis vor.... Du kannst es hundertmal ins Feuer halten, bis es brennt. Das Feuer umspielt es, aber es rührt es nicht an. Es wärmt es nur, und immer wieder tropft Wasser runter und fast geht das Feuer aus. Aber es brennt weiter. Bis es groß genug ist. Bis es genug Kraft hat. Und das Eis knackt, es bekommt Risse, ganz plötzlich von irgendwas.
Und dann, einen Moment später... alles dreht sich um diesen einen Moment...“, sagte er verheißungsvoll und machte eine Pause.
„Und dann...“ Langsam begann sie zu verstehen.
Zufrieden grinsend gab er ihr die Flasche Wein, die er nebenbei geöffnet hatte- sie hatte es nicht mal bemerkt.
Er legte eine Hand auf ihren Rücken und schob sie mit sanftem Druck zum Tisch zurück.
Simon und Marlijn unterbrachen ihr Gespräch und Simon stand auf, um Anne die Flasche abzunehmen und für alle Wein nachzuschenken. Prüfend sah er sie an. Sie war müde von den vergangenen Tagen, traurig bei dem Gedanken an Mayer, und doch strahlte sie.
Mark setzte sich neben Marlijn, nahm ihre Hand und den ausgewickelten Lolli, den sie ihm wie automatisch hinstreckte.
Anne senkte den Blick vor Simons prüfenden Augen und wollte sich auf den Stuhl neben ihm setzen, was mit einem empörten Fauchen des vermeintlichen Kissens – besser bekannt als Mrs. Mistoffelees – quittiert wurde. Beleidigt hüpfte der Kater vom Stuhl und hinterließ eine Wolke aus Haaren, die einen Niesanfall bei Simon auslöste.
„Worüber habt ihr denn so lange gequatscht?“, fragte er argwöhnisch nach, als er wieder Luft bekam. Der Kater war inzwischen unter dem Schrank verschwunden und spielte mit den Fransen des Teppichs, wozu er eine Pfote weit ausstrecken musste. Ja, selbst der Kater war irgendwie mutiger geworden. „Wir mussten ewig auf unseren Wein warten.“, fügte Simon seiner Frage hinzu und lenkte Annes Aufmerksamkeit wieder auf sich.
Marlijn kicherte und lehnte sich an Marks Schulter- als ob Simon damit auch nur ein hundertstel weniger eifersüchtig wirkte...
„Naja, wir haben so über dies und das geredet....Marlijn, hast du mal ein Feuerzeug? Die Kerze ist so undekorativ, wenn sie aus ist.“, lenkte Anne ein wenig ab.
Simon und Mark schauten sie ungläubig an, während Marlijn arglos in ihrer Tasche kramte.
„Raucher haben immer ein Feuerzeug... aber wieso hast du denn keins in der Wohnung?“, fragte sie dabei, fand schließlich das Feuerzeug und reichte es Anne.
Nachdenklich drehte diese es in der Hand und hielt es schließlich Simon hin.
„Kannst du?“
Er nahm es vorsichtig aus ihrer Hand und schaute sie dabei verunsichert an, aber als sie nickte, ließ er seine Bedenken verfliegen und das Feuer aufflammen.
„Seit wann...?“, setzte er ungläubig an – seit er sie kannte, konnte sie die Gegenwart von noch so winzigen Flammen nicht ertragen.
„Seit jetzt. Eigentlich sind Kerzen doch ganz schön. Ich hab sie in der Stadt gesehn und einfach mitgenommen.“
Sie zuckte vorsichtig lächelnd mit den Schultern, legte ihre Hand auf seine und sah zu, wie sich ihre Finger wie von selbst mit seinen verschränkten.
„Weißt du... Es ist doch irgendwie schön, das Feuer. Es kann schrecklich sein, und beängstigend. Vielleicht erlischt es irgendwann und man steht vor den verkohlten Resten, vielleicht verbrennt man sich... Aber das ist egal, wenn man erst mal Feuer gefangen hat....“
Simon war etwas irritiert von dieser Metapher – genau genommen konnte er nicht einmal sicher sagen, dass es eine war. Aber dass sie ihn so vielsagend anlächelte sprach doch irgendwie dafür.
„Feuer gefangen?“ Er konnte sehen, wie sie in ihrem Kopf abwägte, ob sie das so sagen konnte, ob sie das Schöne mit dem Schrecklichen so verbinden konnte. Aber am Ende... war es nicht irgendwo alles das Gleiche? Wenn sie in die Flamme der Kerze sah, dann glaubte sie noch immer, ihren Vater brennen zu sehen, obwohl sie jetzt wusste, dass sie nicht dabei gewesen war. Ihr Vater war in das Haus zurückgegangen – aus Liebe – und ihre Mutter hatte ihn angezündet - in ihrem verqueren Verständnis ebenfalls aus Liebe.
Anne hatte es noch nicht verarbeiten können, sie wusste nicht, ob sie ihre Mutter je kennen lernen wollte oder ob dieser Teil ihres Lebens hier zu Ende war.
Aber sie hatte so viel bei ihrer Suche nach der Wahrheit gelernt: Dass ihre Eltern sich sehr geliebt hatten. Dass sie sie sehr geliebt hatten.
Sie konnte nicht ändern, was passiert war, egal wie sehr sie sich wünschte, dass ihr Vater noch einmal „Käferchen“ zu ihr sagen würde. Aber die Zukunft wartete auf sie, nachdem sie so lange die Vergangenheit gesucht hatte. Und sie war nicht allein.
„Naja...Selbst wenn man Angst davor hat und sich nicht sicher ist, das Richtige zu tun...Wenn es dich ein Mal erwischt hat, ist es sowieso zu spät.“
Sie musste fast grinsen, so sicher war sie sich ihrer Sache plötzlich.
„Für manche Dinge lohnt es sich, zu brennen. Meinst du nicht?“
*krächz* Wieso hat hier drin noch niemand Feedback geschrieben??

Na, dann aber mal los damit! TINA!
Du hast es geschafft! Und es ist dir SO toll gelungen!

Wo soll ich anfangen...

Zitat:Dann die Beziehung mit Valerie, eine merkwürdige Selbstfindungsmission bei der er nichts gelernt hatte, außer, dass er eine extrem nachsichtige Chefin hatte.
Hat die ganze Valerie-Sache wirklich super auf den Punkt gebracht. Bin immer wieder fasziniert, wie treffend dir das gelingt.

Zitat:Gerade in diesem Moment spürte er ihre kalte Hand in seiner und fand zurück aus seiner Gedankenwelt.
Awww <3 Bin ja eigentlich nicht so der Typ für so was, aber... *quietsch*

Zitat:Nicht so seltsam wie der Kuss, allerdings.
Der Kuss, der Kuss, jaja, der Kuss, der Kuss. Der war toll, was? xD

Zitat:Er hatte Tränen in den Augen, das sah seine Tochter sofort.
Es machte ihr Angst.
Ihr Papa war der stärkste Mann der Welt.
-.- och Mann.

Zitat:„Soll ich wieder lesen? Hast du Angst?“, fragte er leise und schien ihren Anstarr-Ausrutscher nicht bemerkt zu haben.
Ich hab das schon so oft gesagt oder gedacht, kann es aber einfach nicht sein lassen: Simon ist toll :herz:

Zitat:Für deinen kleinen Bruder oder deine Schwester wären meine Tabletten sehr schlecht gewesen, deshalb durfte ich sie nicht mehr nehmen.
Und das war gut so! Denn etwa 3 Wochen, nachdem ich die letzte genommen hatte, kamen sie in unser Haus. Ich hatte schon eine Weile den Verdacht gehabt, dass sie uns auflauern, aber dein Vater wollte nichts davon hören. Und dann war er bei der Arbeit, und sie waren plötzlich da. Ich wusste, sie waren dagewesen und ich wusste, sie hatten eines ihrer Geräte in dich eingepflanzt. Also tat ich, was ich tun musste – ich nahm ein Küchenmesser und setzte drei Schnitte, so wie ich es gelernt hatte. Ich setzte drei Schnitte und es verließ deinen Körper.

...

Seine Frau hatte ein Küchenmesser genommen und seine Tochter aufgeschlitzt, um die Aliens zu verjagen.
Das ist ja grausig! Auf die Idee wär ich nie gekommen, herrje oO

Zitat:„Ich habe ihr schon geholfen.“, sagte sie ruhig.
„Und jetzt helfe ich uns.“
Ohgottohgott. Tina.

Zitat:Mrs. Mistoffelees schlief auf dem Sofa, als Simon die Wohnungstür aufschloss und Anne in die Wohnung schob. Gemächlich streckte er sich und öffnete erst ein Auge, dann das andere. Vielleicht, dachte sich der Kater, vielleicht war er wirklich etwas zu ängstlich. Wer hatte schon Angst vor so vielen Dingen wie er? Außerdem war er einfach zu tollpatschig, um gleichzeitig noch schreckhaft zu sein – wie oft war er bei einer Flucht unter den Schrank oder das Sofa mit seiner Schnauze gegen die Wand geprallt, wie oft in seiner Hast überstürzt vom Tisch oder der Arbeitsplatte in der Küche gesprungen und entgegen aller Katzenehre schmerzhaft aufgekommen? Nein, dieses Mal würde er sitzen bleiben, seelenruhig. Was sollte schon passieren?
:lach::lach::lach:
Also dieser Kater hat echt einen Preis verdient! Big Grin

Zitat:Er blieb sitzen, sollte doch die Jacke ausweichen, sollte sie doch...
Ein empörtes Miauen ertönte, kurz bevor auch Simons Jacke auf dem Kater landete.
Big GrinBig Grin ...Jacken weichen nicht aus... Big Grin

Zitat:„Die Decke und ihre blöden Risse waren immer nur Symbole. Ich hab mich Leon gestellt und du hast die Wahrheit rausgefunden. Wir haben unsere Risse gestopft. Und du hast Angst, dass sie das einzige waren, was uns verbindet: Zusammen die Risse anstarren und schweigen. Und deshalb verletzt dumich. Weil du denkst, dass ich dir sonst wehtue.“
Sie wollte ihm widersprechen, aber dummerweise hatte er Recht. Fast.
„Warum hast du mich geküsst, Anne?“
Mich hat die ganze Konversation zwischen beiden von Anfang bis zu der Stelle echt tief beeindruckt. Es zeigt einfach, wie viel Einfühlungsvermögen und Verständnis du für so komplizierte, konfliktreiche Beziehungen aufbringen kannst und noch dazu kannst du sie auch so gut beschreiben, formulieren und anderen verständlich machen. Das ist echt... Talent. Wahnsinnig cool (:

Ich find das mit den Rissen in der Decke als Symbolik echt hammer.

Und ja, Anne. Warum hast du ihn geküsst? :pfeif:

Zitat:„Keine Panik, ich bin nicht plötzlich verliebt in dich oder so. Himmel, das wär doch total bescheuert. Das würde mir aber erst Recht Angst, in Bezug auf unsere Freundschaft, machen. Stell dir das mal vor, wenn ich verliebt in dich wär‘ und du nur Freundschaft wolltest... das würde uns kaputt machen. Und viel schlimmer wär‘s noch, wenn von dir irgendwas zurückkäme, und wir ein Paar würden, und dann würden wir uns irgendwann trennen, weil ich immer die Wasserflaschen nur halb zudreh‘ und du deine Socken überall liegen lässt...“
Sie kicherte und boxte spielerisch gegen seine Brust, als er sie skeptisch ansah.
Big Grin Schon klar.

Zitat:„Weil du Mark geküsst hast, als er hier war, und dann wolltest du ihn nicht mehr....
Und dann hast du mich geküsst. Und ja, ich hab den Kuss erwidert. Und weißt du was? Seit dem kann ich an nichts anderes mehr denken.“
Na, ENDLICH ist es raus!! Faint

Zitat:Und Mark hatte sich kaum die Zeit genommen, das Telefon aufzulegen, bevor er die Zugtickets bestellt hatte. Anne hatte ihn angerufen und er hatte diesen Ton in ihrer Stimme einfach zu gut gekannt.
Mark ist schon ein toller Freund, fand das so süß <3

Zitat:Auf Simons Gesicht konnte Marlijn nichts lesen, außer, dass er nicht gelesen werden wollte.
Das war so eine von den Stellen, die ich einfach toll fand. (:

Zitat:Als Heimkind war man immer kaputt – auch Marlijn konnte dieses Mitleid, das in ihrer Stimme mitschwang, noch immer nicht ablegen.
Hm, kann Marlijn schon verstehen, wenn man selbst kein Heimkind ist, ist das schwierig. Also dass man dieses Mitgefühl/Mitleidige abstellt.

Zitat:„Vor 'ner Stunde hast du noch gesagt du kannst jetzt nicht auch noch über mich nachdenken.“, merkte er an, als sie sich schon an ihm vorbei schob.
Tja. Frauen. ^^

Zitat:Er hatte schon vor drei Jahren Gedichte über sie geschrieben, aber verstanden hatte er es selbst nicht. Valerie hatte sich von ihm getrennt, nachdem sie eines davon gelesen hatte, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst. Er würde es Anne besser nicht sofort erzählen.
Och Mensch, warum nicht?! Mad Ich will die lesen. Tina, lass dir was einfallen. Anne muss es ja nicht wissen. Aber ich!

Zitat:Sie senkte den Blick.
„Schön?“
„Verdammt, kannst du auch mal selber was sagen, statt mir immer nur nachzuplappern wie ein grenzdebiler Kaktus?“
Er grinste. „Kaktus?“
:lach:
...oder wie der Kleinkünstler beim kommunistischen Känguru (:

Zitat:Sie holte tief Luft und wollte ihn schon anbrüllen, als ihr auffiel, dass diese merkwürdige Aussage wirklich zur Nachfrage berechtigte.
„Dein Bart ist halt kratzig...“
Big Grin

Zitat:„Es kommt mir vor, als hätte ich ihn in den Tod getrieben... Als hätte ich ihm den Grund weggenommen, wegen dem er noch hier war. Und ich war so gemein zu ihm, ich hab nur an mich selbst gedacht...“, fing sie an und starrte auf den Mascarafleck auf seinem Pullover. Sie brauchte definitiv wasserfeste Schminke.
Ich liebe diese kleinen, kurzen Abschweifungen von dem ganzen Drama, wie sie kurz innehält und feststellt: Mist.

Zitat:„Was weiß ich schon. Ich bin so traurig wegen Mayer, und meine Mutter... Die Geschichte ist echt total gestört. Und dann ist da auch noch mein bester Freund... ich hab Angst, auch nur drüber nachzudenken, was ich für ihn fühle...“, murmelte sie und kuschelte sich an ihn.
„Hmm...“
Er gähnte ebenfalls.
„Wenn er ein guter Freund ist, kann er warten.“
<3 Jaaa.

Zitat:Anne senkte den Blick vor Simons prüfenden Augen und wollte sich auf den Stuhl neben ihm setzen, was mit einem empörten Fauchen des vermeintlichen Kissens – besser bekannt als Mrs. Mistoffelees – quittiert wurde. Beleidigt hüpfte der Kater vom Stuhl und hinterließ eine Wolke aus Haaren, die einen Niesanfall bei Simon auslöste.

Kann keine Smileys mehr verwenden....
Hihihi. xD

Zitat:„Weißt du... Es ist doch irgendwie schön, das Feuer. Es kann schrecklich sein, und beängstigend. Vielleicht erlischt es irgendwann und man steht vor den verkohlten Resten, vielleicht verbrennt man sich... Aber das ist egal, wenn man erst mal Feuer gefangen hat....“
Simon war etwas irritiert von dieser Metapher – genau genommen konnte er nicht einmal sicher sagen, dass es eine war. Aber dass sie ihn so vielsagend anlächelte sprach doch irgendwie dafür.
...

„Naja...Selbst wenn man Angst davor hat und sich nicht sicher ist, das Richtige zu tun...Wenn es dich ein Mal erwischt hat, ist es sowieso zu spät.“
Sie musste fast grinsen, so sicher war sie sich ihrer Sache plötzlich.
„Für manche Dinge lohnt es sich, zu brennen. Meinst du nicht?“
Ach... deshalb heißt die Geschichte so! o.o
Waaah. Das war toll <3 <3 <3 <3

Also, Tina, das hat sich so was von gelohnt, das heute noch alles durchzulesen. Ich bin mit dem Ende superzufrieden und freu mich so, dass es allen Charakteren gut geht und meine zwei Lieblinge auf die Art zusammengekommen sind (:

Bring das als Buch raus und ich kaufe es!

Nein ehrlich, ich war mit dabei von Anfang an und das war ein langer Prozess. Es freut mich total, dass du es zu Ende gebracht hast.

Eine ganz beeindruckte Tami <3
Show Content
dankeschön, ihr 2!
wow, so viele nette worteSmile ich bin ja selbst immer noch überwältigt von dieser erfahrung, diese geschichte zuende zu bringen. es war nicht immer leicht und einiges war am ende auch nicht mehr leicht durchzusetzen.
ich musste jedem meiner charaktere gerecht werden und ich habe sie (fast)alle sehr ins herz geschlossen. lange habe ich meine betaleserin mit hirngespinsten genervt, dass jeder, wirklich jeder, das ende braucht, das ihm zusteht- valerie und lena, aber auch leon... am ende musste ich ihnen die indirekten plätze zuweisen. eure antworten zeigen mir aber, dass ich es ganz gut gemacht habe- immerhin hat niemand gefragt, wieso ich nicht noch was zu xy geschrieben habSmile
ich bin glücklich für jeden meiner charaktere, sie haben so viel gelernt und sind mit mir mitgewachsen in einer art, die ich nicht voraussehen konnte.

eure feedbacks haben genau die stellen aufgegriffen die mir wichtig waren, die rüberkommen sollten, und ich bin sehr froh, dass das geklappt hat.

und ich bin dankbar. für eure anregungen, für die nachfragen, für die kleinen tritte in den hintern, fürs "wann geht es eigentlich weiter?" - ich habs geschafft, aber hätte es niemand gelesen, wäre es niemals fertig geworden. ich weiß, dass es schwer war, der geschichte zu folgen, als die kapitel mal monate auseinander waren, aber ihr habt durchgehalten. danke schön!

während ich diese geschichte geschrieben hab, bin ich so viel älter geworden und teilweise habe ich sie gehasst, hätte dinge so offensichtlich lieber anders gewollt- und jetzt bin ich doch zufrieden. ich denke darüber nach, sie zu überarbeiten, ein bisschen auf die relevanten teile zu kürzen, vielleicht noch gedanken und ideen dazu zu schreiben. wenn ich je ein buch schreibe, sei es feuerfang oder etwas anderes Wink (nein, ich arbeite gerade nicht an etwas neuem), dann seid ihr die ersten, die es zu lesen bekommen!

DANKE! :knuddel:
Meffi schrieb:ich denke darüber nach, sie zu überarbeiten, ein bisschen auf die relevanten teile zu kürzen, vielleicht noch gedanken und ideen dazu zu schreiben.

Ich habe ja nun nicht mitgelesen, weil irgendwie schon soviel da war, als ich es entdeckte, und weil es mir thematisch etwas fern war.
Aber nachdem ich nun deine Hausarbeiten Korrektur lese, würde mich doch mal interessieren, wie du so schreibst, wenn es nicht für die Uni ist.
Ich würde alles gern mal am Stück lesen, eben auch mit deiner aktuellen Sicht, und wenn du ohnehin darüber nachdenkst, es zu überarbeiten, würde ich mich echt freuen, wenn ich es dann zu lesen bekäme. Smile
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