14.08.2005, 23:04
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15.08.2005, 14:00
Also, ich hab jetzt den Teil fertiggestellt. Hab noch einiges dazu geschrieben. Bin aber trotzdem nicht zufrieden. Irgendwie ist der Teil nicht so geworden, wie ich ihn haben wollte. Aber lest selbst. Und entscheidet selbst, wie ihr ihn findet...
Zwischen Glück und Einsamkeit
Jess half Liz beim Aussteigen. Sie war immer noch schwach, doch in ihr Gesicht war Farbe zurückgekehrt. Sie hatte wieder Lebensmut. Den brauchte sie auch, um die nächsten Wochen überstehen zu können.
Liz hakte sich bei Jess und TJ unter. Sie versuchte, froh und ausgelassen zu wirken, doch es gelang ihr nicht. Als sie das Gebäude sah, verfinsterte sich ihre Miene auf Anhieb. Sie hasste es, sie hasste diese Gegend, sie hasste es, wieder hierher zu kommen. Am liebsten würde sie sich irgendwo verkriechen und nie wieder hervorkommen. Doch das war unmöglich. Sie musste sich ihrem Schicksal stellen. Auch wenn es im Moment danach aussah, als würde sich das Schicksal diesmal nicht gegen sie wenden, war sie verunsichert. Hatte sie dennoch Angst.
Jess ging es ähnlich. Er kam nicht gerne hierher. Viel zu oft war er in letzter Zeit hier gewesen. Die Auszeit hatte ihm gut getan. Sie hatte ihnen allen gut getan. Aber jetzt waren sie wieder hier. Mussten den Flur entlang gehen. Mussten das ruhige Zimmer betreten. Ãberall weiÃ. Steril. Dr. Berry erwartete sie schon. Er hatte ihnen zu diesem Urlaub geraten, damit sich Lizâ Körper von der letzten Chemo erholen konnte. Damit er den nächsten Zyklus in Angriff nehmen konnte.
Dr. Berry begrüÃte alle mit einem freundlichen Händedruck. Er lächelte sie alle an. Jess fragte sich, ob er jemals schlecht gelaunt war. Ob er jemals seinen Optimismus verlor. Ob er auch in den aussichtslosesten Fällen nicht zu hoffen aufhörte. Wahrscheinlich nicht. Ein Arzt durfte nie die Hoffnung aufgeben. Nie.
âSind Sie bereit für eine weitere Runde? Sie haben sich doch gut erholt., oder?â, fragte der Arzt seine Patientin.
Liz nickte. Ja, sie hatte die letzte Woche wirklich genossen. Für eine kurze Zeit konnte sie ihre Krankheit vergessen. Und sie war ihrem Sohn näher gekommen.
Flashback:
Ãberall Sonne. Hitze. Halbnackte Mädchen, braungebrannte Körper, durchtrainierte Jungs. Kleine Kinder spielen im Sand und bauen Burgen, Babys lernen ihre ersten Schritte, Möchtegern-Machos inspizieren die Mädchen und halten Ausschau nach einem neuen Aufriss, verliebte Pärchen, frisch Verheiratete auf Flitterwochen, GroÃeltern erfüllen sich ihren letzten Wunsch und fahren noch einmal ans Meer bevor sie sterben. Alt, jung, krank, schwarz, weiÃ, fröhlich, traurig, offen, verschlossen, der kalifornische Strand bringt sie alle zusammen. Egal welcher Charakter, welches Aussehen, welche Religion, welche Herkunft, an diesem Strand kommen sie alle zusammen. Hier macht niemand einen Unterschied. Hier sind sie alle gleich. Jeder genieÃt seine Zeit.
Und mitten unter ihnen, unter einem zitronengelben Sonnenschirm lag Liz auf einem himmelblauen Liegestuhl. Neben ihr goss TJ ein kaltes Bier und Jess lag am Boden im Sand und las in einem Buch.
Liz trug eine groÃe, rote Sonnenbrille und ihr Haar, das von den Giften der Chemo bereits dünner geworden war, versteckte sie unter einem groÃen Strohhut. Sie trug ein weites, weiÃes Hemd und eine Leinenhose. Sie versuchte, so wenig wie möglich nackte Haut zu zeigen. Das fehlte ihr gerade noch. Dass neben dem Krebs auch noch ein Sonnenbrand auf sie lauerte.
Sie sah schon wesentlich besser aus. Ihre Wangen zierte ein leicht rötlich schimmernder Glanz und in ihre Augen war ein Leuchten zurückgekehrt. Sie hatte wieder ein wenig zugenommen. Man könnte meinen, sie wäre nie krank gewesen. Wenn da nicht ihre Schwäche und die verräterischen Einstiche in ihrem Unterarm wären.
Auch Jess sah wieder erholter aus. Die dunklen Augenringe waren verschwunden, seine Haare waren gewaschen und gestylt, in sein Gesicht war die Farbe zurückgekehrt und wenn er sprach, konnte man wieder deutlich seinen trockenen Humor und den Sarkasmus heraushören. Er hatte auch wieder ein wenig zugenommen. Er war immer noch genauso schlank, aber seine Wangen waren nicht mehr so eingefallen. Er sah nicht mehr so krank aus, wie noch vor ein paar Tagen. Er ignorierte die Blicke der Jungs, die über ihn lachten, weil er mit seinen Eltern auf Urlaub fuhr, und er ignorierte die Mädchen, die versuchten, mit ihm zu flirten. Er genoss es einfach, nicht mehr in dem kalten, ungemütlichen Krankenhaus herumzusitzen.
Er wusste, er hätte in dieser Woche nach Stars Hollow fahren müssen. Er vermisste Rory. Jeden Tag, den er länger von ihr getrennt war, fühlte er sich ein Stück leerer. Sie fehlte ihm und er fehlte ihr. Er wollte nicht länger von ihr getrennt sein, aber er konnte es nicht ändern. Seine Mum zählte auf ihn. Er konnte nicht nach Stars Hollow. Er war hin und hergerissen gewesen. Stars Hollow oder Kalifornien. Am Ende hatte er sich für Kalifornien entschieden. Aber er hatte Rory gebeten, mit nach Kalifornien zu kommen. Sie wäre liebend gern gekommen, doch sie musste lernen. Sie musste für eine schwere Prüfung lernen. Also blieben ihnen wieder nur die Telefongespräche. Es war schwer, doch mittlerweile hatten sie sich daran gewöhnt.
Mit TJ kam Jess inzwischen auch gut zurecht. Er hielt ihn immer noch für einen Idioten. Diesen Eindruck würde er wohl nie loswerden. Aber er hatte eine andere Seite an TJ kennen gelernt. Er konnte auch einfühlsam und verletzlich sein. Die Krankheit von Liz hatte ihn schwer getroffen. Manchmal war er mit seinen Nerven total am Ende. Dann mussten sie für einander da sein. Es war nicht leicht für Jess, mit TJ zu reden. Ihm Trost zu spenden, wenn er selbst Trost benötigte. Aber sie versuchten, sich so gut es ging, zu helfen.
Die drei saÃen meist stundenlang nur so da, starrten aufs Meer, lieÃen sich von der Sonne bescheinen, erfrischten sich hin und wieder mit einem kalten Getränk. Liz stand in dieser Zeit nie auf. Wenn sie morgens an den Strand kamen, setzte sie sich in ihren Liegestuhl und blieb dort, bis sie am Abend wieder ins Hotel gingen. Sie war zu schwach und zu müde, um aufzustehen und am Strand spazieren zu gehen. TJ blieb immer bei ihr.
Doch Jess hielt es oft nicht aus. Er musste etwas unternehmen. Also ging oder joggte er mehrmals täglich den Strand hinunter und dann wieder hinauf. Das half ihm, mit seinen Gefühlen klar zu kommen. Am liebsten machte er sich am frühen Morgen oder spät abends auf den Weg. Dann war er ganz alleine. Er brauchte diese Ruhe. Wenn er mit seinen nackten FüÃen durch den weichen Sand spazierte, wenn die Wellen seine Zehen umspülten, wenn eine leichte Brise vom Meer her durch seine Haare wehten, wenn das Salz in seinen Augen brannte, dann konnte er seinen Emotionen freien Lauf lassen. Oft stand er dann da, breitete seine Arme aus und schrie. Er schrie sich die Seele aus dem Leib. Hinterher fühlte er sich befreiter.
Und wenn er dann zum Liegeplatz zurückkehrte und Liz munter war, dann redeten sie. Oft redeten sie stundenlang. Es war für beide nicht einfach. Sie waren es beide nicht gewohnt, über ihre Gefühle so offen zu sprechen. Doch es wurde immer besser. Sie lernten sich kennen. Sie erzählten sich gegenseitig von ihrem Leben, von ihren Denkweisen, von ihren Träumen und Wünschen. Sie konnten nicht Jahre innerhalb kürzester Zeit aufholen, aber es war ein Anfang. Sie konnten einander vergeben und vergessen. Sie konnten ein neues, gemeinsames Leben starten. Und sie bemühten sich. Jess versuchte mit TJ zurecht zu kommen, Spaà zu haben, zu reden. Das war alles andere als einfach, da es schwer war, ein geeignetes Gesprächsthema zu finden. Und Liz begann zu lesen. Sie borgte sich Bücher von Jess. Sie versuchte, seine Leidenschaft kennen zu lernen, zu erfahren. Die Bücher waren nicht ihre Welt, doch sie versuchte, herauszufinden, was Jess daran so faszinierte.
Rory saà in der Wohnung und versuchte, sich auf das verdammte Buch vor ihr zu konzentrieren. Sie musste lernen. Sie hatte eine Prüfung und musste bestehen. Sie letzten Wochen waren schon hart genug gewesen. Die Ungewissheit, die Angst um Liz hatten ihr jede Motivation zum Lernen genommen. Doch im Moment ging es Liz gut, sie war auf Urlaub, zum Erholen. Rory hätte die Prüfung mit Links schaffen müssen. Sie müsste alles in und auswendig können.
Doch sie war ahnungslos. Sie konnte nicht lernen. Sie war einsam. Schon seit Wochen fühlte sie sich leer. Als würde ein Teil ihres Herzen fehlen. Und genau genommen tat es das auch. Jess war nicht da.
Er war mit seiner Mum und TJ in Kalifornien. Rory hatte so gehofft, dass sie nach Stars Hollow kommen würden, doch Liz wollte ans Meer. Sie war schon so lange nicht mehr am Meer gewesen und sie hatte schreckliche Angst, sie könnte dass Meer nie wieder sehen. Jess war natürlich mitgefahren. Er wollte seine Mum keine Sekunde aus den Augen lassen. Er hatte ihr, Rory, angeboten, mitzukommen. Er hatte sie förmlich angefleht. Doch sie musste absagen. Sie wäre gerne mitgefahren, aber sie konnte nicht. Sie musste studieren. Sie musste lernen. Aber sie konnte nicht. Immer wieder schweiften ihre Gedanken, ihre Blicke ab. Immer wieder fielen ihre Blicke auf das Foto am Nachtkästchen.
Es war ihr Hochzeitsfoto. Es war der schönste Tag in ihrem Leben gewesen. Damals waren sie so glücklich gewesen. Sie waren vereint gewesen. Sie waren auf Wolken geschwebt. Doch dieses Glück war nur von kurzer Dauer. Die Nachricht von Lizâ Krankheit hatte sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Seither waren sie beide einsam. Sie konnten nicht zusammen sein.
Rory stand auf und nahm das Foto in die Hand. Mit ihren Fingern strich sie über das Glas. Was würde sie geben, um jetzt so glücklich sein zu können.
Flashback Ende
Die vergangene Woche war eine gute Woche gewesen. Doch sie war viel zu schnell vergangen. Liz setzte sich aufs Bett und sah dabei zu, wie ihr der Arzt wieder eine Infusionsnadel in den Arm stach. Der ganze Albtraum würde wieder von vorne beginnen. Und diesmal würde es noch schlimmer werden.
Lorelai klopfte gegen das Glas der Dinertür. DrauÃen war es schon dunkel geworden, daher hatte Luke auch schon abgeschlossen. Doch er stand noch hinter dem Tresen und räumte auf. Als er sie sah, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er öffnete die Tür und gab ihr zur BegrüÃung einen Kuss.
âWas führt dich zu später Stunde noch hier her? Ich hoffe, nicht der Kaffee. Ich hab die Maschine schon abgestellt.â
âFür heute hab ich genug Kaffee getrunken. Aber ich hab was anderes.â
Erst jetzt viel Luke die groÃe Tasche auf, die Lorelai unter ihrem Arm trug.
âWas ist das?â
Lorelai setzte eine geheimnisvolle Miene auf, schloss die Tür, nahm Luke bei der Hand und führte ihn nach oben in die Wohnung.
Oben angekommen setzte sie sich auf die Couch und fing an, die Tasche auszupacken. Luke sah ihr einen Moment dabei zu, konnte allerdings nicht erkennen, was sie da aus der Tasche zog. Es sah aus, wie dicke Bücher. Also setzte er sich neben sie und sah sie erwartungsvoll an.
Lorelai stellte einen dicken Stoà der Bücher auf den Tisch und eines legte sie auf ihren SchoÃ.
âAlso,...hast du schon was neues von Liz gehört?â, erkundigte sie sich.
âJess hat angerufen. Sie hat heute wieder mit der Chemo begonnen. Aber darüber wolltest du doch nicht reden, oder?â
Lorelai schüttelte den Kopf und strich mit ihren Fingerspitzen über das Buch. Erst jetzt erkannte Luke, dass es sich dabei um ein Fotoalbum handelte.
âIch hab die letzten Tage viel nachgedacht. Luke, wir kennen uns jetzt schon eine Ewigkeit und 3 Tage. Seit knapp 2 Jahren sind wir jetzt ein Paar. Mit Pause natürlich.â
Sie sagte das mit einen Lächeln auf den Lippen.
âDoch ich habe bemerkt, dass ich dich nicht so gut kenne, wie ich gerne würde. Ich weià nichts über dein Leben, bevor ich nach Stars Hollow gekommen bin, über deine Kindheit, über Liz. Und du weiÃt genauso wenig über mich. Ich hab hier alle Fotoalben mitgenommen, die ich hab. Von meiner Geburt bis zum jetzigen Zeitpunkt. Ich möchte sie dir zeigen, damit du mein Leben kennen lernst. Und ich wünsche mir, dass du mir dein Leben zeigst.â
Sie machte eine Pause und sah ihn erwartungsvoll an. Luke fand das irgendwie süÃ. Sie würden sich gemeinsam alte Fotos ansehen, in Erinnerungen schwelgen und neue Dinge kennen lernen.
âUnd du denkst, dass ich auch solche Alben habe?â, sagte er schlieÃlich.
Lorelai musste lächeln. Das war wieder typisch Luke. Er dachte, ein Mann würde keine Fotoalben besitzen.
âKomm schon, Luke. Jeder Mensch hat Fotoalben. Darin sammelt man seine Erinnerungen.â
Luke zögerte einen Moment, dann stand er auf und holte aus einem Schrank 3 dicke Bücher. Er setzte sich wieder zu Lorelai und die beiden begannen, in den Alben zu blättern. Er hatte noch nie mit einer Frau seine Kinderfotos angesehen. AuÃer mit seiner Mum. Doch er genoss es. Er genoss alles, was er zusammen mit Lorelai machen konnte.
Sie fingen mit Lorelais Alben an. Von ihrer Geburt, über ihren ersten Schultag, die Schwangerschaft mit Rory, Das Indepenence Inn, das Dragonfly, Rorys erster Tag in Yale. Alles. Und auch Luke hatte sein Leben genau dokumentiert. Und so lernte Lorelai Liz ein wenig besser kennen. Und Luke.
Und...wie war das? Ich finde es nicht so perfekt. Aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.
Zwischen Glück und Einsamkeit
Jess half Liz beim Aussteigen. Sie war immer noch schwach, doch in ihr Gesicht war Farbe zurückgekehrt. Sie hatte wieder Lebensmut. Den brauchte sie auch, um die nächsten Wochen überstehen zu können.
Liz hakte sich bei Jess und TJ unter. Sie versuchte, froh und ausgelassen zu wirken, doch es gelang ihr nicht. Als sie das Gebäude sah, verfinsterte sich ihre Miene auf Anhieb. Sie hasste es, sie hasste diese Gegend, sie hasste es, wieder hierher zu kommen. Am liebsten würde sie sich irgendwo verkriechen und nie wieder hervorkommen. Doch das war unmöglich. Sie musste sich ihrem Schicksal stellen. Auch wenn es im Moment danach aussah, als würde sich das Schicksal diesmal nicht gegen sie wenden, war sie verunsichert. Hatte sie dennoch Angst.
Jess ging es ähnlich. Er kam nicht gerne hierher. Viel zu oft war er in letzter Zeit hier gewesen. Die Auszeit hatte ihm gut getan. Sie hatte ihnen allen gut getan. Aber jetzt waren sie wieder hier. Mussten den Flur entlang gehen. Mussten das ruhige Zimmer betreten. Ãberall weiÃ. Steril. Dr. Berry erwartete sie schon. Er hatte ihnen zu diesem Urlaub geraten, damit sich Lizâ Körper von der letzten Chemo erholen konnte. Damit er den nächsten Zyklus in Angriff nehmen konnte.
Dr. Berry begrüÃte alle mit einem freundlichen Händedruck. Er lächelte sie alle an. Jess fragte sich, ob er jemals schlecht gelaunt war. Ob er jemals seinen Optimismus verlor. Ob er auch in den aussichtslosesten Fällen nicht zu hoffen aufhörte. Wahrscheinlich nicht. Ein Arzt durfte nie die Hoffnung aufgeben. Nie.
âSind Sie bereit für eine weitere Runde? Sie haben sich doch gut erholt., oder?â, fragte der Arzt seine Patientin.
Liz nickte. Ja, sie hatte die letzte Woche wirklich genossen. Für eine kurze Zeit konnte sie ihre Krankheit vergessen. Und sie war ihrem Sohn näher gekommen.
Flashback:
Ãberall Sonne. Hitze. Halbnackte Mädchen, braungebrannte Körper, durchtrainierte Jungs. Kleine Kinder spielen im Sand und bauen Burgen, Babys lernen ihre ersten Schritte, Möchtegern-Machos inspizieren die Mädchen und halten Ausschau nach einem neuen Aufriss, verliebte Pärchen, frisch Verheiratete auf Flitterwochen, GroÃeltern erfüllen sich ihren letzten Wunsch und fahren noch einmal ans Meer bevor sie sterben. Alt, jung, krank, schwarz, weiÃ, fröhlich, traurig, offen, verschlossen, der kalifornische Strand bringt sie alle zusammen. Egal welcher Charakter, welches Aussehen, welche Religion, welche Herkunft, an diesem Strand kommen sie alle zusammen. Hier macht niemand einen Unterschied. Hier sind sie alle gleich. Jeder genieÃt seine Zeit.
Und mitten unter ihnen, unter einem zitronengelben Sonnenschirm lag Liz auf einem himmelblauen Liegestuhl. Neben ihr goss TJ ein kaltes Bier und Jess lag am Boden im Sand und las in einem Buch.
Liz trug eine groÃe, rote Sonnenbrille und ihr Haar, das von den Giften der Chemo bereits dünner geworden war, versteckte sie unter einem groÃen Strohhut. Sie trug ein weites, weiÃes Hemd und eine Leinenhose. Sie versuchte, so wenig wie möglich nackte Haut zu zeigen. Das fehlte ihr gerade noch. Dass neben dem Krebs auch noch ein Sonnenbrand auf sie lauerte.
Sie sah schon wesentlich besser aus. Ihre Wangen zierte ein leicht rötlich schimmernder Glanz und in ihre Augen war ein Leuchten zurückgekehrt. Sie hatte wieder ein wenig zugenommen. Man könnte meinen, sie wäre nie krank gewesen. Wenn da nicht ihre Schwäche und die verräterischen Einstiche in ihrem Unterarm wären.
Auch Jess sah wieder erholter aus. Die dunklen Augenringe waren verschwunden, seine Haare waren gewaschen und gestylt, in sein Gesicht war die Farbe zurückgekehrt und wenn er sprach, konnte man wieder deutlich seinen trockenen Humor und den Sarkasmus heraushören. Er hatte auch wieder ein wenig zugenommen. Er war immer noch genauso schlank, aber seine Wangen waren nicht mehr so eingefallen. Er sah nicht mehr so krank aus, wie noch vor ein paar Tagen. Er ignorierte die Blicke der Jungs, die über ihn lachten, weil er mit seinen Eltern auf Urlaub fuhr, und er ignorierte die Mädchen, die versuchten, mit ihm zu flirten. Er genoss es einfach, nicht mehr in dem kalten, ungemütlichen Krankenhaus herumzusitzen.
Er wusste, er hätte in dieser Woche nach Stars Hollow fahren müssen. Er vermisste Rory. Jeden Tag, den er länger von ihr getrennt war, fühlte er sich ein Stück leerer. Sie fehlte ihm und er fehlte ihr. Er wollte nicht länger von ihr getrennt sein, aber er konnte es nicht ändern. Seine Mum zählte auf ihn. Er konnte nicht nach Stars Hollow. Er war hin und hergerissen gewesen. Stars Hollow oder Kalifornien. Am Ende hatte er sich für Kalifornien entschieden. Aber er hatte Rory gebeten, mit nach Kalifornien zu kommen. Sie wäre liebend gern gekommen, doch sie musste lernen. Sie musste für eine schwere Prüfung lernen. Also blieben ihnen wieder nur die Telefongespräche. Es war schwer, doch mittlerweile hatten sie sich daran gewöhnt.
Mit TJ kam Jess inzwischen auch gut zurecht. Er hielt ihn immer noch für einen Idioten. Diesen Eindruck würde er wohl nie loswerden. Aber er hatte eine andere Seite an TJ kennen gelernt. Er konnte auch einfühlsam und verletzlich sein. Die Krankheit von Liz hatte ihn schwer getroffen. Manchmal war er mit seinen Nerven total am Ende. Dann mussten sie für einander da sein. Es war nicht leicht für Jess, mit TJ zu reden. Ihm Trost zu spenden, wenn er selbst Trost benötigte. Aber sie versuchten, sich so gut es ging, zu helfen.
Die drei saÃen meist stundenlang nur so da, starrten aufs Meer, lieÃen sich von der Sonne bescheinen, erfrischten sich hin und wieder mit einem kalten Getränk. Liz stand in dieser Zeit nie auf. Wenn sie morgens an den Strand kamen, setzte sie sich in ihren Liegestuhl und blieb dort, bis sie am Abend wieder ins Hotel gingen. Sie war zu schwach und zu müde, um aufzustehen und am Strand spazieren zu gehen. TJ blieb immer bei ihr.
Doch Jess hielt es oft nicht aus. Er musste etwas unternehmen. Also ging oder joggte er mehrmals täglich den Strand hinunter und dann wieder hinauf. Das half ihm, mit seinen Gefühlen klar zu kommen. Am liebsten machte er sich am frühen Morgen oder spät abends auf den Weg. Dann war er ganz alleine. Er brauchte diese Ruhe. Wenn er mit seinen nackten FüÃen durch den weichen Sand spazierte, wenn die Wellen seine Zehen umspülten, wenn eine leichte Brise vom Meer her durch seine Haare wehten, wenn das Salz in seinen Augen brannte, dann konnte er seinen Emotionen freien Lauf lassen. Oft stand er dann da, breitete seine Arme aus und schrie. Er schrie sich die Seele aus dem Leib. Hinterher fühlte er sich befreiter.
Und wenn er dann zum Liegeplatz zurückkehrte und Liz munter war, dann redeten sie. Oft redeten sie stundenlang. Es war für beide nicht einfach. Sie waren es beide nicht gewohnt, über ihre Gefühle so offen zu sprechen. Doch es wurde immer besser. Sie lernten sich kennen. Sie erzählten sich gegenseitig von ihrem Leben, von ihren Denkweisen, von ihren Träumen und Wünschen. Sie konnten nicht Jahre innerhalb kürzester Zeit aufholen, aber es war ein Anfang. Sie konnten einander vergeben und vergessen. Sie konnten ein neues, gemeinsames Leben starten. Und sie bemühten sich. Jess versuchte mit TJ zurecht zu kommen, Spaà zu haben, zu reden. Das war alles andere als einfach, da es schwer war, ein geeignetes Gesprächsthema zu finden. Und Liz begann zu lesen. Sie borgte sich Bücher von Jess. Sie versuchte, seine Leidenschaft kennen zu lernen, zu erfahren. Die Bücher waren nicht ihre Welt, doch sie versuchte, herauszufinden, was Jess daran so faszinierte.
Rory saà in der Wohnung und versuchte, sich auf das verdammte Buch vor ihr zu konzentrieren. Sie musste lernen. Sie hatte eine Prüfung und musste bestehen. Sie letzten Wochen waren schon hart genug gewesen. Die Ungewissheit, die Angst um Liz hatten ihr jede Motivation zum Lernen genommen. Doch im Moment ging es Liz gut, sie war auf Urlaub, zum Erholen. Rory hätte die Prüfung mit Links schaffen müssen. Sie müsste alles in und auswendig können.
Doch sie war ahnungslos. Sie konnte nicht lernen. Sie war einsam. Schon seit Wochen fühlte sie sich leer. Als würde ein Teil ihres Herzen fehlen. Und genau genommen tat es das auch. Jess war nicht da.
Er war mit seiner Mum und TJ in Kalifornien. Rory hatte so gehofft, dass sie nach Stars Hollow kommen würden, doch Liz wollte ans Meer. Sie war schon so lange nicht mehr am Meer gewesen und sie hatte schreckliche Angst, sie könnte dass Meer nie wieder sehen. Jess war natürlich mitgefahren. Er wollte seine Mum keine Sekunde aus den Augen lassen. Er hatte ihr, Rory, angeboten, mitzukommen. Er hatte sie förmlich angefleht. Doch sie musste absagen. Sie wäre gerne mitgefahren, aber sie konnte nicht. Sie musste studieren. Sie musste lernen. Aber sie konnte nicht. Immer wieder schweiften ihre Gedanken, ihre Blicke ab. Immer wieder fielen ihre Blicke auf das Foto am Nachtkästchen.
Es war ihr Hochzeitsfoto. Es war der schönste Tag in ihrem Leben gewesen. Damals waren sie so glücklich gewesen. Sie waren vereint gewesen. Sie waren auf Wolken geschwebt. Doch dieses Glück war nur von kurzer Dauer. Die Nachricht von Lizâ Krankheit hatte sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Seither waren sie beide einsam. Sie konnten nicht zusammen sein.
Rory stand auf und nahm das Foto in die Hand. Mit ihren Fingern strich sie über das Glas. Was würde sie geben, um jetzt so glücklich sein zu können.
Flashback Ende
Die vergangene Woche war eine gute Woche gewesen. Doch sie war viel zu schnell vergangen. Liz setzte sich aufs Bett und sah dabei zu, wie ihr der Arzt wieder eine Infusionsnadel in den Arm stach. Der ganze Albtraum würde wieder von vorne beginnen. Und diesmal würde es noch schlimmer werden.
Lorelai klopfte gegen das Glas der Dinertür. DrauÃen war es schon dunkel geworden, daher hatte Luke auch schon abgeschlossen. Doch er stand noch hinter dem Tresen und räumte auf. Als er sie sah, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er öffnete die Tür und gab ihr zur BegrüÃung einen Kuss.
âWas führt dich zu später Stunde noch hier her? Ich hoffe, nicht der Kaffee. Ich hab die Maschine schon abgestellt.â
âFür heute hab ich genug Kaffee getrunken. Aber ich hab was anderes.â
Erst jetzt viel Luke die groÃe Tasche auf, die Lorelai unter ihrem Arm trug.
âWas ist das?â
Lorelai setzte eine geheimnisvolle Miene auf, schloss die Tür, nahm Luke bei der Hand und führte ihn nach oben in die Wohnung.
Oben angekommen setzte sie sich auf die Couch und fing an, die Tasche auszupacken. Luke sah ihr einen Moment dabei zu, konnte allerdings nicht erkennen, was sie da aus der Tasche zog. Es sah aus, wie dicke Bücher. Also setzte er sich neben sie und sah sie erwartungsvoll an.
Lorelai stellte einen dicken Stoà der Bücher auf den Tisch und eines legte sie auf ihren SchoÃ.
âAlso,...hast du schon was neues von Liz gehört?â, erkundigte sie sich.
âJess hat angerufen. Sie hat heute wieder mit der Chemo begonnen. Aber darüber wolltest du doch nicht reden, oder?â
Lorelai schüttelte den Kopf und strich mit ihren Fingerspitzen über das Buch. Erst jetzt erkannte Luke, dass es sich dabei um ein Fotoalbum handelte.
âIch hab die letzten Tage viel nachgedacht. Luke, wir kennen uns jetzt schon eine Ewigkeit und 3 Tage. Seit knapp 2 Jahren sind wir jetzt ein Paar. Mit Pause natürlich.â
Sie sagte das mit einen Lächeln auf den Lippen.
âDoch ich habe bemerkt, dass ich dich nicht so gut kenne, wie ich gerne würde. Ich weià nichts über dein Leben, bevor ich nach Stars Hollow gekommen bin, über deine Kindheit, über Liz. Und du weiÃt genauso wenig über mich. Ich hab hier alle Fotoalben mitgenommen, die ich hab. Von meiner Geburt bis zum jetzigen Zeitpunkt. Ich möchte sie dir zeigen, damit du mein Leben kennen lernst. Und ich wünsche mir, dass du mir dein Leben zeigst.â
Sie machte eine Pause und sah ihn erwartungsvoll an. Luke fand das irgendwie süÃ. Sie würden sich gemeinsam alte Fotos ansehen, in Erinnerungen schwelgen und neue Dinge kennen lernen.
âUnd du denkst, dass ich auch solche Alben habe?â, sagte er schlieÃlich.
Lorelai musste lächeln. Das war wieder typisch Luke. Er dachte, ein Mann würde keine Fotoalben besitzen.
âKomm schon, Luke. Jeder Mensch hat Fotoalben. Darin sammelt man seine Erinnerungen.â
Luke zögerte einen Moment, dann stand er auf und holte aus einem Schrank 3 dicke Bücher. Er setzte sich wieder zu Lorelai und die beiden begannen, in den Alben zu blättern. Er hatte noch nie mit einer Frau seine Kinderfotos angesehen. AuÃer mit seiner Mum. Doch er genoss es. Er genoss alles, was er zusammen mit Lorelai machen konnte.
Sie fingen mit Lorelais Alben an. Von ihrer Geburt, über ihren ersten Schultag, die Schwangerschaft mit Rory, Das Indepenence Inn, das Dragonfly, Rorys erster Tag in Yale. Alles. Und auch Luke hatte sein Leben genau dokumentiert. Und so lernte Lorelai Liz ein wenig besser kennen. Und Luke.
Und...wie war das? Ich finde es nicht so perfekt. Aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.
15.08.2005, 14:29
ich find das chap schön
und jess hat rory gefragt ob sie mit kommt :dance:
aber ich finde, sie hätte auch in kalifornien lernen können *trotzig guck* :biggrin:
aber wann sehen sich rory und jess ma wieder? :heul:
das mit den fotoalben find ich süà :p
und das luke tatsächlich auch drei stück hat ^^
lg, val
und jess hat rory gefragt ob sie mit kommt :dance:
aber ich finde, sie hätte auch in kalifornien lernen können *trotzig guck* :biggrin:
aber wann sehen sich rory und jess ma wieder? :heul:
das mit den fotoalben find ich süà :p
und das luke tatsächlich auch drei stück hat ^^
lg, val
15.08.2005, 15:30
Toller teil!!!
Find ich echt süà das mit den fotoalben, und das luke auch drei hat:biggrin:
Jess tut mir leid, es fällt ihm bestimmt nicht leicht zwischen seiner mom und seiner Frau zu entscheiden
Ansonsten fällt mir nur das zum teil ein
superkalifragelistikexpialligetisch
[size=2]lg, Yonca
[/size]
Find ich echt süà das mit den fotoalben, und das luke auch drei hat:biggrin:
Jess tut mir leid, es fällt ihm bestimmt nicht leicht zwischen seiner mom und seiner Frau zu entscheiden
Ansonsten fällt mir nur das zum teil ein
superkalifragelistikexpialligetisch
[size=2]lg, Yonca
[/size]
15.08.2005, 18:32
ich fand den teil einfach toll
jess hat rory sogar gefragt ob sie mit will
und das mit lore und luke fand ich richtig süÃ
schreib bitte schnell weiter
mfg lava
jess hat rory sogar gefragt ob sie mit will
und das mit lore und luke fand ich richtig süÃ
schreib bitte schnell weiter
mfg lava
15.08.2005, 20:51
Also, mir hat der teil auf jeden Fall gefallen.
Ehrlich gesagt fonde ich es schade, dass Rory nicht mit nach Kalifornien gegeangen ist, aber ich verstehe sie auch.
Ich hoffe doch, dass die beiden bald mal wieder Zeit für sich haben...
lg
Ehrlich gesagt fonde ich es schade, dass Rory nicht mit nach Kalifornien gegeangen ist, aber ich verstehe sie auch.
Ich hoffe doch, dass die beiden bald mal wieder Zeit für sich haben...
lg
15.08.2005, 22:08
der teil war ein traum so viel Gefühl!!!
man o man der arme Jess, aber es geht im ja jetzt besser Gottseidank!!
mach bitte schnell weiter du bist klasse!!
lass Rory wieder einwenig glücklicher sein, sie vermisst Jess so sehr!!
lg jutschie
man o man der arme Jess, aber es geht im ja jetzt besser Gottseidank!!
mach bitte schnell weiter du bist klasse!!
lass Rory wieder einwenig glücklicher sein, sie vermisst Jess so sehr!!
lg jutschie
15.08.2005, 23:16
amylynnlee schrieb:Find ich echt süà das mit den fotoalben, und das luke auch drei hat:biggrin:
Jess tut mir leid, es fällt ihm bestimmt nicht leicht zwischen seiner mom und seiner Frau zu entscheiden[size=2]
[/size]
Da kann ich nur zustimmen. einwundervoller teil. und mit so viel gefühl... *hach*
für jess ist es bestimmt schwer. ich finde es toll, wie sehr er sich um seine mum kümmert und die beiden sich mal ein wenig näher kommen.
ich finds super, dass liz und auch jess sich ein wenig erholen konnten.
trotzdem finde ich es schade, dass rory so hinten anstehen muss. die beiden müssen sich wirklich ganz schnell mal wieder sehen. und wenn es nur für 3-4 stunden ist. dann können sie sich wenigstens mal wieder küssen... und sich sagen, dass sie sich lieben. :biggrin: *höhö*
glg *Jul*
15.08.2005, 23:20
Zitat:die beiden müssen sich wirklich ganz schnell mal wieder sehen. und wenn es nur für 3-4 stunden ist. dann können sie sich wenigstens mal wieder küssen... und sich sagen, dass sie sich lieben. :biggrin: *höhö*
ja :biggrin:
das wäre so schön
16.08.2005, 00:30
weiÃt du was???
ich sitze hier jetzt seit 22 uhr irgendwas vorm pc, und komm nich weg!! weiÃt du, wie müde ich bin??? aber, oh gott, diese ff ist sooo geil!!!!1 die gefühle sind wunderbar beschrieben, und die geschichte geil, und, mann, mein hirn ist jetzt leer, ich kann jetzt keine ganzen sätze mehr bilden.
du bitte schreiben schnell weiter!!!!!!!!!!!
ich sitze hier jetzt seit 22 uhr irgendwas vorm pc, und komm nich weg!! weiÃt du, wie müde ich bin??? aber, oh gott, diese ff ist sooo geil!!!!1 die gefühle sind wunderbar beschrieben, und die geschichte geil, und, mann, mein hirn ist jetzt leer, ich kann jetzt keine ganzen sätze mehr bilden.
du bitte schreiben schnell weiter!!!!!!!!!!!