Wow, dass FB fliegt ja richtig daher. Schön, dass euch der Teil gefallen hat. Obwohl, von gefallen kann man hier wahrscheinlich nicht sprechen. Aber ihr wisst, was ich meine.
Ich versuche, den neuen Teil so schnell wie möglich zu schreiben.
@*chrissy*:Ãber neue Leser freue ich mich immer. Daher bekommst du auch gleich einen Teil gewidmet.
Unlösbare Probleme?
Rory seufzte und blickte auf die Wanduhr, die über der Tür zur Küche hing. Halb 12. Jess war schon vor einer Stunde ins Bett gegangen. Doch sie hatte noch weiterhin in den Fernseher gestarrt, ohne wirklich wahr zu nehmen, was lief. Zu sehr nahmen sie die Geschehnisse des vergangenen Abends mit. Sie hatte zwar steif und fest behauptet, dass sie sich nicht den Kopf darüber zerbrechen würde, denn schlieÃlich ging das nur ihre Mum und Luke etwas an. Doch kaum war Jess im Schlafzimmer verschwunden, waren ihre Gedanken vom Film abgeschweift. Sie wusste, dass Luke und ihre Mum zusammen gehörten. Und sie wusste, dass ihre Mum ihren Schmerz nur verdrängte, dass sie eigentlich gar nichts von Piet wollte. Sie wusste auch, dass Luke die ganze Sache ziemlich an die Nieren ging, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie ihn noch nie in so einem Zustand erlebt. Zuerst war sein Blick voller Traurigkeit. Und dann ganz plötzlich hatte er eine Maske aufgesetzt. Hatte den gleichen Verdrängungsmechanismus angewendet wie ihre Mum. Rory wusste, dass sie etwas unternehmen musste. Aber sie wusste nicht, was.
Sie seufzte erneut, dann griff sie nach der Fernbedienung und drückte auf den roten Knopf. Augenblicklich erlosch das Flimmern auf der Mattscheibe.
Rory stand auf und öffnete leise die Tür zum Schlafzimmer. Das gleichmäÃige Atmen von Jess drang an ihr Ohr. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Gott sei Dank hatten sie nicht solche Probleme wie Luke und ihre Mum.
Sie wartete, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann ging sie weiter in das Zimmer hinein. Sie griff unter ihr Kissen und fischte das Nachthemd heraus. Schnell zog sie sich um, und verschwand dann noch einmal im Bad, um sich die Zähne zu putzen.
Als sie zurückkam, hatte sich Jess im Schlaf gedreht, schlief aber immer noch friedlich weiter. Ein leiser Seufzer entfuhr Rory, bevor sie sich neben ihn ins Bett legte und die Decke bis zum Hals herauf zog.
âSo, du bist also ganz schön erfolgreichâ, fragte Lorelai ihren Begleiter.
âWie kommst du denn darauf?â, entgegnete Piet lachend.
Lorelai zuckte mit den Schultern.
âDu kannst dir immerhin eine Sekretärin leisten.â
Die beiden waren nach einem wirklich guten Essen noch in eine Bar gefahren, um einen Drink zu nehmen. Am Anfang waren ihre Gespräche noch verkrampft gewesen, schlieÃlich war viel Zeit vergangen, doch mittlerweile war das Eis gebrochen und sie unterhielten sich lachend über Gott und die Welt.
âSag bloÃ, du hast Anna kennen gelernt?â, fragte er erstaunt.
Lorelai hob abwehrend die Hände.
âNein, wir haben nur telefoniert. Du weiÃt doch, als ich dich anrufen wollte. Du hattest aber ein wichtiges Meeting, da sagte sie, du würdest mich zurückrufen. Das hast du getan und jetzt sitzen wir hier.â
Piet nickte, ein Zeichen dass er sich erinnerte.
âJa, ich bin in das Geschäft meines Vaters eingestiegenâ, begann er von seiner Karriere zu erzählen.
Lorelai verzog das Gesicht. Für sie wäre es der reinste Albtraum, bei ihrem Vater zu arbeiten. Aber nicht jeder hatte so verkorkste Eltern wie sie.
âAber erzähl du auch mal über dichâ, forderte er sie plötzlich auf. Lorelai lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Sie war sichtlich überrascht von dieser Frage.
âWas willst du denn über mich wissen?â, fragte sie unsicher.
âAlles.â
Lorelai nahm einen Schluck von ihrem Long Island Ice Tea, zum Teil, um sich zu entspannen, zum Teil auch, um Zeit zu schinden.
âDa gibt es nicht viel zu erzählen. Ich wohne in Stars Hollow, eine Stadt voller Verrückter, ich liebe Kaffee, ich hasse Avocados undâ¦oh, ich habe mein eigenes Hotelâ, fiel ihr plötzlich aufgeregt ein.
âDann bist du doch auch erfolgreichâ, bemerkte Piet lächelnd.
âJa, mag sein.â
Die beiden schwiegen eine Weile und nippten nur an ihren Getränken. Irgendwie hatte ihre Unterhaltung wieder einen Punkt erreicht, der Lorelai unangenehm war. Sie wollte nicht mit Piet über ihr Leben reden. Zumindest nicht über ihr derzeitiges. Denn dann wäre sie wieder mit dem Gedanken an Luke konfrontiert, und das war alles andere als gut. Die letzten Tage hatte sie es so gut es ging geschafft, ihn aus ihrem Hirn zu verbannen und sie wollte nicht ausgerechnet jetzt, mit Piet, an ihn erinnert werden.
âHör mal, bist du nicht Mutter? Ich glaube mich zu erinnern, dass du doch damals schwanger warstâ, sagte Piet plötzlich.
Lorelai lächelte leicht. Unbewusst hatte Piet es geschafft, das Gespräch wieder auf etwas zu lenken, worüber Lorelai gerne redete.
âJa, ich habe eine wunderbare Tochter bekommen. Rory. Sie war der Grund, warum ich damals von der Schule gegangen bin.â
âJa richtigâ, murmelte Piet und versuchte sich daran zu erinnern, wie Lorelai damals, mit einer leichten Wölbung unter ihren T-Shirts, ausgesehen hatte.
âSie ist jetzt 21. Die beste Tochter, die man sich wünschen kannâ, fuhr sie dann fort. âSie geht nach Yale, um später Journalistin zu werden. Seit kurzem ist sie verheiratet. Mit ihrer groÃen Liebe. Die beiden geben ein tolles Paar ab. Auch wenn ich Jess zuerst nicht leiden konnte, der Gedanke, dass meine Mutter ihn noch weniger mag, gibt ihm einen Pluspunkt.â Beim letzten Satz musste sie grinsen, und auch Piet huschte ein Lächeln über das Gesicht.
âUnd du bist nicht verheiratet? Was ist aus Christopher geworden?â, erkundigte er sich.
Lorelai nahm abermals einen Schluck von ihrem Drink.
âDas ist eine gute Frage. Chris und ich haben es immer wieder probiert, aber es hat einfach nicht geklappt. Dann ist seine damalige Freundin schwanger geworden und für uns war der Zug abgefahren.â Sie hob kurz die Schultern, um zu signalisieren, dass man dagegen nichts machen konnte.
âAls Sherry, seine Freundin, ihn dann aber mit dem Kind sitzen gelassen hat, hatte meine Mutter plötzlich den genialen Einfall, uns wieder zusammen zu bringen. Ihr Plan ist aber nicht aufgegangen, weil ich doch mitâ¦â Sie stockte. Schon wieder kam Luke ins Spiel und das gefiel ihr gar nicht. Piet bemerkte, dass etwas nicht stimmte, und griff nach ihrer Hand. Besorgt sah er sie an. Lorelai musste sich zu einem Lächeln zwingen.
âJedenfalls wollte ich nichts mehr von Chris, deshalb ist es auch zu einem groÃen Streit gekommen. Wir haben eine Ewigkeit nicht miteinander geredet, aber spätestens bei Rorys Hochzeit hat er eingesehen, dass es für uns zu spät istâ, beendete Lorelai ihren Vortrag.
Rory drehte sich im Bett. Seit einer halben Stunde versuchte sie, endlich einzuschlafen. Ohne Erfolg. Ständig kreisten ihre Gedanken um ihre Mum, Luke und Piet. Sie musste etwas unternehmen, ihre Mum irgendwie wieder zu Vernunft bringen, aber ihr fiel beim besten Willen kein Weg ein.
In der Dunkelheit beobachtete sie Jess, und ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Seine Haare standen ihm wirr vom Kopf ab, doch sein Atem ging ruhig und gleichmäÃig. Wenn er schlief, sah er so unschuldig aus, wie ein kleines Kind. Seine typischen, unerforschlichen Gesichtszüge verschwanden wenn er schlief, und hinterlieÃen einen leicht zu lesenden Jess. Einen Jess, der leicht zu durchschauen war. Es gefiel ihr, ihn so zu sehen. Es gefiel ihr, dass sie die einzige war, die diesen Teil an ihm kannte.
âJess?â, flüsterte sie in die Stille hinein. Sie bekam keine Antwort. Rory verdrehte die Augen. Er konnte immer und überall schlafen.
âJess?â, wiederholte sie, diesmal lauter. Sie streckte ihre Hand aus und schüttelte ihn sanft.
Diesmal zeigte ihr Mann Regung. Er atmete tiefer ein, bevor er sich ein wenig zu bewegen begann. Langsam öffnete er die Augen und sah sie an.
âHi!â, sagte Rory und lächelte.
Jess runzelte die Stirn und starrte sie wütend an. Rory musste leicht kichern.
âDu bist wohl müdeâ, stellte sie fest und versuchte, so unschuldig wie möglich zu klingen.
âDu hast mich gewecktâ, stöhnte er und rollte sich auf die Seite, um einen Blick auf die Leuchtzahlen des Weckers zu werfen.
âDu weckst mich um halb 1, nur um âHiâ zu sagen?â, fragte er dann, ungläubig und mit einem Hauch von Ãrger.
Rory nickte nur.
âAber sonst geht es dir noch gut?â, fragte er und zog sich wieder die Decke über den Kopf.
âWeiÃt du eigentlich, wie gut du aussiehst, wenn du schläfst?â, fragte Rory nach einer Weile.
âSchlaf endlich, Roryâ, kam es gedämpft unter der Decke hervor. Für ein paar Sekunden schien es so, als würde Rory tun, was er von ihr verlangte, doch dann streckte sie abermals ihre Hände aus und zog ihm die Decke vom Gesicht.
âIch mag deine Haare.â
âDu willst nicht schlafen, oder?â, fragte Jess, und in seiner Stimme lag fast schon Verzweiflung.
âIch hab doch nur gesagt, dass ich deine Haare mag.â
Sie griff nach einer Haarsträne und wickelte sie um ihren Finger.
âRory, ich muss morgen früh raus. Nicht jeder hat jetzt Ferienâ, stöhnte Jess.
Rory verstand und beschloss, ihn in Ruhe zu lassen. Sie hatte ihm schon genug Zeit von seinem kostbaren Schönheitsschlaf geraubt. Daher legte sie ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. Automatisch legte Jess seine Arme um ihre Hüfte.
Eine Weile lagen sie so da, doch Rory konnte einfach nicht einschlafen.
âIch liebe dichâ, flüsterte sie schlieÃlich in die Stille hinein.
âIch dich auchâ, kam es leise von Jess. Er war kurz davor, wieder einzuschlafen.
Es vergingen wieder ein paar Minuten, in denen sie einfach nur dalagen. Jess versuchte, wieder einzuschlafen, und Rory lauschte seinen Atemzügen.
Nach einer Weile seufzte sie laut. Als Jess keine Reaktion zeigte, seufzte sie noch einmal.
SchlieÃlich gab er sich geschlagen.
âOkay, was ist los?â
âNichts. Wie kommst du darauf, dass etwas sein könnteâ, fragte Roy unschuldig.
âWeil du mich aus dem Schlaf reiÃt und verzweifelt versuchst, mich wach zu halten. Also rück raus mit der Sprache.â
Rory seufzte noch ein drittes Mal, dann setzte sie sich auf.
âWir müssen doch irgendetwas tun. Mit Mum und Luke kann es doch so nicht weiter gehen.â
Jess stöhnte und legte sich die Hände vors Gesicht.
âRory, du hast mich doch nicht wirklich deswegen geweckt oder?â, fragte er durch seine Finger. Rory schwieg und Jess stöhnte erneut.
âWir können nichts machen. Das müssen die beiden selbst hinkriegen. Wenn deine Mum glaubt, sie braucht ein Date, dann soll sie eins haben. Und was Luke betrifft, bin ich der einzige der leiden muss.â
âAberâ¦â
âNein Rory, die beiden sind erwachsen. Da sollen sie sich auch wie Erwachsene benehmen. Halt du dich da raus. Und wenn es Verletzte gibt, zum Beispiel mich, weil ich vor lauter Sklavenarbeit zusammenbreche, dann können wir immer noch eingreifen.â
Rory schwieg eine Weile und dachte über seine Worte nach.
âVielleicht hast du Rechtâ, stimmte sie ihm dann zu.
âKann ich jetzt endlich weiter schlafen?!â, flehte er sie an.
âJa. Schlaf gut.â
Als Antwort erhielt sie nur noch ein leises Seufzen, bevor er wieder ins Land der Träume segelte. Rory legte sich wieder zu ihm und nach einer halben Ewigkeit, schaffte auch sie es, endlich einzuschlafen.
sunshinesmile schrieb:@*chrissy*:Ãber neue Leser freue ich mich immer. Daher bekommst du auch gleich einen Teil gewidmet.
danke!!
bin auch schon durch mit deiner ff!!
das mit lore und luke is ja echt heftig! die sind doch so ein traumpaar!!
blöder piet *grummel*
es is ja nich nur seine schuld! aber trotzdem! ich hoffe doch, dass lore und luke wieder zusammen kommen!
ich finds aber echt süÃ, dass rory ihrer mutter und luke unbedingt helfen will, aber jess hat wahrscheinlich recht, dass sie das alleine lösen müssen!
ich freu mich schon auf den nächsten teil!!
(in der hoffnung dass luke und lore ihre probleme irgendwie lösen können *g*)