Danke für euer liebes FB, hab mich dazu entschlossen, heute schon wieder zu posten...
:knuddel:
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Ein wenig unsicher ging er auf sie zu, legte seine Hand auf ihre Schulter. âAber ich liebe dich doch.â
Sie wandte sich um, sah ihn verblüfft an. Er schien sie tatsächlich nicht verstanden zu haben. Einen Augenblick zögerte sie, überlegte, ob sie es tatsächlich direkter aussprechen sollte. âNicht so, Richard. Liebe mich, wie du Pennilyn geliebt hast.â
Es dauerte noch einen weiteren Augenblick, ehe Richard gänzlich verstand, was Emily meinte.
âDas ist etwas anderes.â, gab er zurück.
âWieso ist heute alles anders? Ich bin anders, das mit Pennilyn ist etwas Anderes? Was ist los mit dir, Richard?â
âIch hätte niemals mit ihr schlafen dürfen.â
Emily sah ihn ein wenig ratlos ist. Viele Antworten hatte sie sich von ihm erwartet, doch nicht diese.
Ohne ihre Reaktion abzuwarten, fuhr Richard fort: âEs hat alles zwischen uns kaputt gemacht. Es war einfach zu perfekt.â Er biss sich auf die Unterlippe. âIch möchte nicht, dass so etwas noch einmal passiert.â
Emily atmete tief durch. Richard schlief nicht mit ihr, weil er Angst hatte, dass es mit ihr dann wie mit Pennilyn werden würde? Das machte für sie zwar keinen Sinn, aber es war dennoch irgendwie süà von ihm.
âAber warum hast du die ganzen Sachen von ihr aufgehoben? Warum hast du Stephen vom Hochzeitsfoto geschnitten?â, bohrte Emily nach.
Zu viele Fragen für Richard, die alle eine Antwort verdienten. Er entschied sich jedoch dafür ein wenig weiter auszuholen, ging dabei das Risiko ein, Emily wirklich weh zu tun, doch sie hatte ein Recht, alles zu erfahren. Was hatte er noch zu verlieren? Seine zweite Chance schien er nicht so genutzt zu haben, wie er sich das vorgestellt hatte.
âEmily, ich wollte Pennilyn heiraten. Ich wollte mit ihr meine Zukunft verbringen.â, setzte er an, erkannte jedoch an Emilys Gesichtsausdruck, dass er seine Sätze mit mehr Bedacht hätte wählen sollen. âIch konnte sie doch nicht einfach so aus meinem Leben streichen, als wäre nie etwas gewesen. Ich kann ihre Briefe nicht wegwerfen, ich kann es einfach nicht.â
Er schien nicht zu begreifen, worum es ihr ging. Natürlich konnte er Pennilyn nicht einfach so vergessen, das erwarete sie auch gar nicht von ihm. Sie war seine Exfreundin, sie würde sich eben damit abfinden müssen, dass Richard schon einmal mit einer anderen Frau zusammen war. Das war nicht das Problem. Aber das Hochzeitsbild, die Art, wie er reagiert hatte, nachdem sie die Briefe gefunden hatte. Der Rauswurf, den er ihr erteilt hatte. âDas Foto, Richard, Stephen...â, erwiderte Emily wieder etwas lauter.
âStephen?â, würgte er hervor. âWie könnte ich ein Bild aufheben, auf dem er abgebildet ist? Er hat alles zwischen uns zerstört.â
âDu liebst sie noch immer, oder?â, meinte Emily fast tonlos.
Richard fühlte sich in eine Ecke gedrängt. Was sollte er darauf antworten?
âIch weià es nicht.â, erwiderte er schlieÃlich ehrlich, schüttelte dabei den Kopf. âIch weià es einfach nicht. Sie bedeutet mir noch etwas, aber so wie damals wird es nie wieder sein. Es braucht Zeit...â
Emily nickte schweigend. Sie wusste nicht, was sie von dieser Art Geständnis halten sollte, doch irgendwie fühlte sie sich merkwürdig erleichtert. So offen war Richard noch nie zu ihr gewesen, zum ersten Mal kam er ihr schwach und verwundbar vor. âIch bin nicht Pennilyn.â, meinte Emily schlieÃlich.
âIch weiÃ.â, erwiderte Richard und lächelte Emily an. âPennilyn stehen blonde Haare. An dir sehe ich braune Haare viel lieber.â
âIm Ernst, Richard, ich will nicht gegen ihren Schatten kämpfen müssen.â
âDas musst du auch gar nicht.â, antwortete er umgehend. Emily war anders, sie war etwas Besonderes, gerade deswegen hatte er Angst, dass er alles zwischen ihnen zerstören könnte.
Hoffnungsvoll sah Emily Richard an, als er keine Anstalten machte, noch etwas hinzuzufügen, wandte sie ihren Blick von ihm ab. âEmily, glaub mir, ich will nur dich.â, meinte er schlieÃlich, griff ein wenig zögerlich nach ihrer Hand, sie drehte ihren Kopf wieder, sah ihm in die Augen. âDann beweis es mir.â
âEmily, ich...â
Sie machte einen Schritt auf ihn zu. âBeweis es mir.â, flüsterte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen vorsichtigen Kuss. âMach mich zu einer Frau.â, hauchte sie in sein Ohr.
âEmily, du weiÃt, dass ich...â, setzte Richard an, wollte widersprechen. Ihre Idee war wahrlich keine gute, ebenso wenig, wie ihre Nähe gut war, sie machte es ihm mit jeder Sekunde schwerer, ihr zu widerstehen.
âBitte.â, fügte sie noch hinzu, küsste ihn erneut. Richards innerer Widerstand brach nun in sich zusammen, er erwiderte ihren Kuss, zog Emily an sich.
So standen sie eine ganze Weile im Freien, küssten sich immer fordernder. Richard war es schlieÃlich, der sich von Emily löste und auÃer Atem bemerkte: âLange halte ich das nicht mehr aus...â
Zufrieden lächelte Emily ihn an. âDann lass uns nach oben gehen.â Sie deutete mit dem Kinn zum Fenster.
âDeine Mitbewohnerinnen?â, fragte Richard.
âEgalâ, gab Emily zurück. âSie werden es überleben.â
Dann küsste sie ihn erneut, doch wieder war es er, der sich von ihr löste. âWas, wenn wir zu mir fahren? Floyd ist um diese Zeit meistens noch nicht zu Hause und ich habe zumindest ein eigenes Schlafzimmer...â
âSo weit weg...â, erwiderte Emily und verzog ihr Gesicht schmollend, doch in ihrem Innernen hatte sie sein Argument bereits eingesehen. Melinda würde bald nach Hause kommen und sie wollte es ihr nicht antun, dass sie vor einer verschlossenen Schlafzimmertüre stand. â...aber okay. Ich habe so lange gewartet, ich werde auch diese Autofahrt noch überstehen.â
Richard nickte, ging zur Beifahrertüre seines Wagens und öffnete sie. âDarf ich bitten?â