Hallo Welt!
Erstmal: Danke, dass du dir Zeit für's FB geben genommen hast lore. :knuddel:
Ich hoffe mal, ihr habt euch einigermaÃen von dem Schock gestern erholt und seid optimistisch bei dem Spiel um Platz 3. Ich bin's jedenfalls.
Gut, heute ist Mittwoch! Der neue Teil sorgt vielleicht nicht so wirklich für pochende JJ-Herzen. Aber nehmt es nicht so schwer. Das kommt schon noch. In diesem wird erstmal das "Geheimnis" um Rory gelöst.
Viel Spaà beim Lesen!
14. Kapitel - Abschied fällt schwer
Es gibt sie, wie Sand am Meer. Ein Körnchen zu verlieren, das fällt Keinem auf. Doch einen Mann zu verlieren, bringt Tränen ins Haus.
Sie legte den Kopf in den Nacken und setzte das Glas an die Lippen. Langsam lieà sie das alkoholischprickelnde Getränk durch ihren Hals laufen. Den letzten übriggebliebenen und nun schon warmen Tropfen leckte sie mit der Zungenspitze vom Glasrand ab und lieà das Glas dann sinken. Ihre Beine waren von der flauschigen Decke eingehüllt, ihr Oberkörper steckte in einem seiner Hemden. Sie sah neben sich. Er lag, mit den Händen unter dem Kopf verschränkt und leicht zu ihr geneigt, neben ihr, der Oberkörper frei, die untere Hälfte von der Decke verdeckt und die Augen geschlossen. Doch etwas an ihm verriet, dass er noch nicht schlief.
„Ein Rest ist noch in der Flasche“, sagte sie gefühlvoll und Luke lächelte.
„Gieà schon ein“, murmelte er und streckte sich zufrieden.
Lorelai griff nach der Flasche neben sich auf dem Nachttisch. Ein Umriss des Flaschenbodens war auf dem dunklen Holz zurückgeblieben. Sie goss den letzten Rest in das Glas und stellte die Flasche wieder zur Seite. Luke richtete sich auf und lehnte sich ans Bettende. Sie gab ihm das Glas, er hob den Arm und sie krabbelte zu ihm. Eng aneinander gekuschelt war es nun an Lorelai, die Augen zu schlieÃen, während Luke genüsslich den Champagner Schlückchen für Schlückchen trank. Als noch circa ein Viertel des Glases voll war, hielt Luke Lorelai das Glas an die Lippen und kippte es leicht an. Mit ein wenig Mühe und Gekicher hatte es Lorelai schlieÃlich geschafft, das Glas zu leeren.
„Der war gut“, stellte sie fest und schlang einen Arm um seinen Bauch.
„Wer?“
„Luke“, sagte sie gespielt seufzend und musste ein wenig schmunzeln.
„Beides war gut. Sehr gut sogar“, musste sie eingestehen und Luke festigte seinen Griff um sie und zog sie näher zu sich heran.
Sie schwiegen. Sie wussten nicht, was sie hätten sagen sollen. Zum einen wollten sie den friedlichen Moment nicht zerstören, zum anderen hätten keine Worte ihr Wohlbefinden ausdrücken können. So lag sie einige Zeit nur in seinen Armen, genoss es, dass er sie so fest hielt und sie seinen Herzschlag spüren konnte.
Plötzlich klingelte etwas schrill und im nächsten Moment stellte sich das Geräusch als Lorelais Handy heraus.
Sie wuselte sich aus der Decke heraus und unter Lukes Arm hindurch, legte sich verkehrt herum ins Bett und griff in ihre Tasche am Boden.
„Gilmore.“
„Na wenigstens lebst du noch“, antwortete eine matte Stimme an der anderen Leitung.
„Rory?“, fragte Lorelai verwirrt.
„Natürlich. Mom, ich versuche dich seit einer Ewigkeit zu erreichen!“
„Ich habe mein Handy mit. Wieso hast du nicht darauf angerufen?“
„Das habe ich ja versucht, aber du bist nicht rangegangen.“
„Tut mir Leid. Dann habe ich es wohl nicht gehört.“
„Scheint so.“
„Und, was gibt’s denn Wichtiges?“
„Muss es immer etwas Wichtiges geben, wenn ich dich anrufe?“
Rory saà im Wohnzimmer auf der Couch und legte die Beine auf den Tisch. Den einen Arm verschränkte sie gekränkt vor dem Bauch, mit der anderen Hand hielt sie das Telefon.
Lorelai zottelte an der Decke, die ungeschickt um ihren Fuà gewickelt war, bis sie augenblicklich innehielt. Luke hatte sich ihr langsam genähert und war an ihrer Schulter angekommen, von der aus er begann, sie zum Ohr hinauf zu küssen.
„Hey, lass das“, flüsterte sie ihm strafend zu und er schaute auf, sah sie wie ein begossener Pudel an.
Sie rollte sich auf den Rücken.
„Hast du mit mir gesprochen?“, fragte Rory nach kurzer Zeit und runzelte die Stirn.
„Wie geht’s deinem Pickel?“, fragte Lorelai, keinen klaren Gedanken mehr zusammenbekommend.
„Der lebt noch“, antwortete ihre Tochter niedergeschlagen und seufzte.
„Wann kommst du nach Hause?“
Rory hatte keine Ahnung, welches Problem Lorelai gerade mit sich herumtrug. Luke hatte sich ihr erneut genähert und begann, ihren Hals zu erkunden. Mit geschlossenen Augen und nur wenig Widerstandskraft lieà sie seine Liebkosung über sich ergehen und hoffte, dass Rory baldmöglichst auflegen würde.
„Wann komme ich nach Hause. Ja, gute Frage. Wird heute ein wenig später.“
Luke schaute auf und nickte zufrieden.
„Bist du noch im Hotel? Ãberlass doch Michel die Arbeit. Du hast Feierabend und deine Tochter braucht Aufmerksamkeit.“
„Ruf Logan an“, schlug Lorelai vor. Stille am anderen Ende der Leitung. Das machte Lorelai ein wenig misstrauisch.
„Das geht nicht.“
„Wieso nicht? Bitte vergiss das Projekt Schatz. In eurem Alter sollte man auf Gesetze noch nicht hören. Das versaut das Jungsein.“
„Und wenn man erwachsen ist, gilt das Gleiche“, murmelte Luke in ihren Bauch hinein und Lorelai strich ihm liebevoll durchs Haar.
„Nicht deswegen.... Wir haben Schluss gemacht.“
„Was!?“ Lorelai richtete sich auf und schob Luke somit von sich weg.
„Wer hat Schluss gemacht?“
„Wir, Logan und ich.“
„Du oder er?“
„Wir!“
„Hast du Schluss gemacht oder hat er Schluss gemacht, Rory?“
Wieder antwortete Rory nicht, dann reagierte sie mit weinerlicher Stimme: „Es klingt immer so peinlich, wenn man sagt, dass ein anderer mit einem Schluss gemacht hat.“
„Er hat Schluss gemacht? Uahr, ich bring den Kerl um!“ Lorelai stieg aus dem Bett und griff sich ihre Hose vom Sessel. Sie fädelte ihr Bein ein und hopste auf der Stelle.
„Ich komme sofort Heim, Schatz.“
Urplötzlich begann Rory am Ende der Leitung fürchterlich zu weinen und brachte keine weiteren Worte heraus.
„Gib mir fünf Minuten“, fügte Lorelai hinzu und klappte ihr Handy zu.
„Was hast du vor?“, fragte Luke. „Ist Rory etwas zugestoÃen?“
„Ich muss mich um sie kümmern“, antwortete sie und knöpfte ihre Bluse zu.
„Aber es geht ihr gut?“, fragte er besorgt, stand nun ebenfalls auf und zog sich eine Hose an.
„Ja ja, das wird schon wieder.“ Sie beugte sich nach ihrer Tasche, legte den Mantel über den Arm und sah sich leicht verwirrt im Zimmer um.
„Schlüssel, Handy, Tasche“, zählte sie auf und blickte dann zu Luke.
„Tut mir Leid.“
„Ist schon okay. Nun geh schon“, sagte er verständnisvoll und deutete zur Tür. Sie ging auf ihn zu und küsste ihn kurz.
„Wir sehen uns Morgen. Mach keine Dummheiten ohne mich.“
„Klar, wir sehen uns....“ Die Tür knallte zu und Schritte waren auf der Treppe zu hören. „... morgen.“
Im Haus brannte nicht viel Licht. Das Wohnzimmerfenster war sperrangelweit offen und die Gardine wedelte im Wind. Lorelai betrat eilends ihr Haus und ging ins Wohnzimmer. Ein kleines Häufchen Elend saà da auf dem Sofa, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen und eine Decke über dem Kopf.
„Hey“, versuchte Lorelai möglichst aufmunternd herauszubekommen und ging zum Fenster.
„Hier drin ist es eiskalt. Wieso ist das Fenster offen?“
„Bitte, mach es nicht zu“, flehte Rory und Lorelai erfüllte ihr den Wunsch. Sie setzte sich neben ihre Tochter aufs Sofa und streichelte zärtlich über ihren Kopf. In dem Moment zog Rory die Decke von ihrem Kopf. Ihre Augen waren rot und glasig, ihre Wangen blass und als Lorelai nach ihren Händen griff, waren diese eiskalt.
„Ich fühl mich schon total fett“, sagte Rory und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
„Wieso das?“
„Ich habe deinen ganzen Kühlschrank ausgeräumt und sämtliche Keksvorräte aufgegessen.“
„Wie lange sitzt du hier schon in der Kälte?“
„Sitzen seit gut fünf Stunden, in der Kälte erst seit anderthalb.“
„Was kann ich dir Gutes tun, Spätzchen?“
„Gar nichts. Doch, erinnerst du dich an die Kekse mit Honigfüllung?“
„Die ich dir gemacht habe, als du noch ganz klein warst und von denen du dich am Ende übergeben musstest?“
„Genau die will ich jetzt. Ich mache mir brechreizerregende Kekse mit Honigfüllung.“ Entschlossen stand Rory auf, wurde jedoch am Handgelenk von ihrer Mutter festgehalten.
„Die kann ich dir doch machen. Und wieso willst du dich eigentlich übergeben?“
„Mir ist schon so von dem ganzen Essen schlecht. Und vielleicht kommt die Traurigkeit dann gleich mit raus.“ Rory zog sich wieder die Decke über den Kopf.
„Für diese Umstände reiÃt du aber noch relativ viele Witze“, stellte Lorelai fest.
„Er ist doch so ein Idiot. Nur gut, dass er weg ist.“
„Ich glaube, die Meinung hast du erst seit ein paar Stunden. Es ist nicht schlimm zu trauern, Rory. “
„Gut, ich habe meine Meinung halt geändert. Ich will jetzt auch nicht darüber reden. Mom?“
„Hmm..“
„Könntest du das Fenster zumachen?“
„Ich bin schon unterwegs. Und wie sieht’s mit Honigkeksen aus?“
„Nein, die sind eklig gewesen“, wehrte Rory ab und lieà sich zur Seite kippen.
„Wo warst du nun eigentlich so lange?“, fragte Rory zehn Minuten später, als ihr Lorelai eine Tasse Tee gebracht hatte, damit sie sich wieder etwas aufwärmen konnte.
„Unterwegs. Ist eine lange Geschichte. Zu lang für heute Abend. Geendet hatte es allerdings damit, dass ich mit Luke im Bett gelandet war und du kurz nach dem Akt angerufen hattest.“
Rory starrte ihre Mutter mit weitgeöffneten Augen an. Bei diesem Anblick musste Lorelai lächeln.
„Es war ein langer Tag. Wie es dazu kam, erzähl ich dir später. So ungefähr in 4 Jahren.“
Rory schrie plötzlich auf und knallte das Glas auf den Tisch. Sie hatte sich den heiÃen Tee über die Beine gekippt, da sie das gerade Erzählte zu sehr beschäftigte, als dass sie groà auf den Tee Acht gab.
„So wird es dir sicher ganz schnell warm.“
„Au, och menno“, klagte Rory und wieder stieg ihr das Unheil des Abends in den Kopf. Die Trennung kam zurück in ihre Gedanken und das Umkippen des kochendheiÃen Tees auf ihre Beine sah sie als eindeutiges Zeichen, dass sie wohl der einzige Mensch auf Erden sein musste, der momentan litt. Das heiÃe Gebräu gab ihr einen Schub, es sagte ihr: „Hey, dein Freund hat dich verlassen. Deiner Mutter geht es blendend. Du bist allein. Ganz allein.“
„Mein Gott. Du bist jetzt mit Luke zusammen?“
„Das nehme ich an, ja.“
„Das nimmst du nur an? Das war doch wohl hoffentlich nicht nur ein Ausrutscher.“
„Nein, nein, es war schon ernst“, versicherte Lorelai und betupfte Rorys Bein mit einem Küchentuch.
„Das freut mich. Wirklich Mom, das ist toll.“ Rory sah traurig im Zimmer umher. Tränen stiegen ihr erneut in die Augen.
„Denk nicht an den Spinner, Rory“, sagte ihre Mutter sanft und Rory lieà sich wieder weinend aufs Sofa fallen. Sie lehnte sich an die Schulter ihrer Mutter und Lorelai streichelte über ihr Haar.
„Das wird schon“, flüsterte sie ihr zu und hielt ihre weinende Tochter solange in den Armen, bis diese langsam ruhiger wurde und schlieÃlich einschlief.
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Na ja, ist halt eher für die, die gern was von den beiden Gilmore Girls lesen.
Hoffe, ich bekomme trotzdem reichlich FB.
GenieÃt den schönen sonnigen Tag.
LGRG