Ich habe Taschentücher mitgebracht. Wer eines haben will, schreie Hier! :heul:
26. Kapitel - Vielen Dank, für die Blumen
Sie werden niemals in Vergessenheit geraten, solche Menschen wie Albert Einstein, die Beatles oder Michael Jackson, der King of RocknâRoll. Doch man muss nicht ein weltbekannter Erfinder oder Star sein, um ewig bekannt zu bleiben. Nein, kleine Dinge tunâs eben auch.
1. Kapitel schrieb:Es stellt sich die Frage über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen und dem Aspekt, dass sie angeblich so unterschiedlich sind.â
âUnd was hat das dann mit Höhlenbewohnern zu tun?â
âWir beginnen wahrscheinlich beim Urschleim mit Adam und Eva, lesen die Bibel, fangen an zu beten und....â
âDas ist die Verbindung zur Vergangenheit, Freunde. Diese besondere Männer-Frauen Beziehung besteht immerhin seit Beginn der Existenz der Menschen auf diesem Planetenâ, erklärte Taylor.
âKlar sind Männer und Frauen unterschiedlichâ, platze Andrew in Taylors Erklärung.
âWie Tag und Nachtâ, ergänzte Gipsy.
âUnd genau das ist der Knackpunkt! Eine Aufgabe dieses Projektes würde also die Frage beinhalten, in wie weit sich Männer und Frauen wirklich voneinander unterscheiden. Die Unterschiede sind nämlich nicht so groÃ, wie ihr denkt.â
Einige der Versammelte lachten auf.
âDie damit verbundene zweite Frage lautet: Wieso finden Männer und Frauen, trotz dieser uns bekannten Streitereien und Beschwerden, Gefallen aneinander? Unsere Aufgabe ist es, liebe Bürger, diese Fragen zu analysieren.â
âWir werden auf kein Ergebnis kommen, Taylorâ, warf Kirk ein.
âWieso sollten wir das nicht?â
âWeil die Antworten schon feststehenâ, mischte sich Lorelai erneut ein. âMänner und Frauen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht sehr stark voneinander. Was wiederum Frage zwei beantworten würde, denn Gegensätze ziehen sich nun einmal an, richtig?â
âVollkommen richtigâ, antwortete ihre Tochter und sie nickten synchron.
âWir haben aus ganz bestimmten Gründen die Stadtversammlung heute ins Freie verlegt, denn wie ihr durch die Flyer erfahren habt, steht das endgültige Ergebnis von Caveman fest und hier drauÃen ist einfach mehr Platz für alle. Lorelai, Luke, Kirk, Lulu, Jackson â würdet ihr bitte zu mir hier vorkommen?â
Die fünf Vertreter ihrer Stadt standen von ihren Plätzen auf und traten vor zu Taylor. Sie wandten sich den Bürgern Stars Hollows zu.
âHeute Morgen fand ich einen äuÃerst interessanten Brief in meinem Briefkastenâ, fuhr Taylor fort.
âIch habe ihn noch nicht geöffnet, weil mir klar war, was darin steckte. Die Ergebnisse von Caveman.â
Es war äuÃerst merkwürdig, dass die Stadt so ruhig war. Alle warteten auf die Ergebnisse und starrten Taylor an.
âNun mach ihn schon auf, Taylorâ, feuerte Babette ihn an und plötzlich stimmten alle ein und riefen Taylor ermutigende Worte zu. Dieser schloss kurz die Augen und griff dann nach dem Brieföffner, riss den Umschlag auf. Prompt waren alle wieder still. Taylor glättete das Papier und starrte auf die Worte, die darauf geschrieben waren. Lorelai erinnerte diese Szene an jene, die sie selbst vor einigen Tagen erlebt hatte. An die, in der sie mit Luke am Frühstückstisch saà und den Brief las, in dem stand, dass Caveman dem Ende zugeht und es Zeit wird, sich um die Ergebnisse zu kümmern. Sie suchte nach Lukes Hand, denn ihren Blick wollte und konnte sie nicht von Taylor wenden, und somit tastete sie nur nach ihm. Er drückte ihre fest, als würde schon alles gut gehen und er neben ihr steht. Augenblicklich schlug ihr Herz noch einen Zacken schneller.
Taylors Augen wanderten die Zeilen entlang, blieben schlieÃlich stehen und setzten erneut von oben an. Er griff in den Briefumschlag und zog weitere, kleinere Zettel hervor. Es war leicht zu erkennen, worum es sich dabei handelte. Er hielt die Schecks in die Höhe und alle starrten wie gebannt darauf.
âDas ist unfassbarâ, flüsterte Taylor und auf einmal strahlte er wie ein Honigkuchenpferd.
âSag schon Taylorâ, bat Lorelai und stieg die Stufe zu ihm hinauf, lieà dabei Lukes Hand los und fühlte sich gleich wieder etwas schwächer. Er reichte ihr die Schecks. Ihre Augen weiteten sich, als sie verschwommen die Zahlen darauf wahrnahm, da sich schon kleine Tränen in ihren Augen gebildet hatten.
Sie nahm Taylor das Blatt aus der zittrigen Hand und las einzig und allein die Worte:
Caveman, Herzlichen Glückwunsch und
1. Platz.
Nun riefen die Bewohner Lorelais Namen und standen zum Teil sogar auf.
âSpannt uns nicht weiter auf die Folterâ, schrie Andrew und stieà mit den Fäusten in die Luft.
âW...Wir...â, stotterte die bleiche Lorelai und sah Taylor an, der unfähig war zu sprechen, da ihm tatsächlich Tränen aus den Augenwinkeln liefen und er prompt in seine Hosentasche nach einem Taschentuch griff.
âWir .... haben gewonnenâ, rief Lorelai schlieÃlich über die aufgeregte Menge hinweg und im nächsten Moment explodierte die halbe Stadt. Sie fielen sich in die Arme, hüpften auf und ab, schrieen sich vor Begeisterung die Seele aus dem Leib und tupften sich mit Taschentüchern oder Hemdärmeln die Augen.
Auch Lulu und Kirk lagen sich in den Armen. Jackson warf Davey durch die Luft, so dass Sookie schon Angst bekam, ihrem Sohn könne etwas zustoÃen. So fiel Lorelais Blick auf Luke, der sie ebenfalls ansah und zwar mit einem Ausdruck, den man bei ihm nur sehr selten zu sehen bekam. Er schien unendlich stolz, glücklich, einfach zufrieden mit der Welt zu sein. Sie rannte auf ihn zu und da sie noch immer auf der Erhöhung stand, auf der Taylors Pult sich befand, flog sie ihm direkt in die Arme. Sie drehten sich einige Runden und lachten danach.
âSieh dir das an. Sieh dir das an!â, quietschte Lorelai vergnügt und hielt 6 Schecks in die Höhe.
âWeil wir gewonnen haben, bekommen wir die versprochene Summe von $100 und jeder extra noch einen Zuschuss von $500. Und einen Scheck für die Stadt über$1000. Ãber §1000! Das ist gar nicht zu fassen.â Luke hob sie erneut hoch und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie küsste ihn stürmisch und er erwiderte diesen Kuss nur allzu gern. Es war das erste Mal, dass sie sich so wild in der Ãffentlichkeit geküsst hatten. Doch nun war der richtige Zeitpunkt gekommen. Erst als ihnen leicht am Ãrmel gezupft wurde, wandten sie ihre Aufmerksamkeit ihren 3, oder eher 4 Kollegen zu. Lorelai und Lulu fielen sich in die Arme. AnschlieÃend stieÃen sie mit einem Glas Sekt auf den Erfolg an.
Als es gegen 23 Uhr ruhiger in der Kleinstadt wurde, zogen sich auch langsam Lorelai und Luke zurück. Nachdem sie sich von allen verabschiedet hatten, schloss Luke das Diner ab und sie standen in dem dunklen Laden; die Stimmen von drauÃen gedämpft. Plötzlich spürte Lorelai Lukes Hand an ihrer und sah ihn an. Sein Ausdruck verriet mehr als tausend Worte. Sie lieà sich von ihm nach oben führen. Als er die Tür geschlossen hatte, drückte er sie gegen diese und sah ihr tief in ihre blauen Augen. Vor lauter Freude und Vorfreude auf das gleich Folgende, entfleuchte ihr ein Stöhnen, als er sich gegen sie presste.
âAh, wir wollen mal wieder feiern, ja?â, fragte sie hauchend und nestelte an seinem Hosenbund herum.
âWären nicht die ganzen Leute dort unten gewesen, hätte ich dich vorhin schon überfallenâ, antwortete er und versuchte sich angestrengt unter Kontrolle zu halten, als ihre Hand unter seine Boxershorts fuhr. Dies hatte jedoch keinerlei Sinn.
âHm... die Vorstellung gefällt mirâ, murmelte sie. Er fuhr von unten unter ihre Bluse. Sie stolperten zum Bett und lieÃen sich darauf fallen. Sie griff in ihre Hosentasche und zog ihren und Lukes Scheck daraus hervor.
âWarte.â
âWas hast du vor?â
Sie zog das Laken hoch und legte die beiden Schecks darunter. Dann lieà sie das Laken wieder fallen, strich es kurz glatt und küsste ihn stürmisch.
âWieso hast du die Schecks unters Laken gelegt?â, fragte er atemlos, als er sich auf den Rücken rollte und sie sich über ihn stützte.
âWolltest du noch nie Sex auf $1200 haben? Ich finde, schöner kann man unseren Erfolg gar nicht feiern.â
âDas haben wir beide wohl gleichâ, lachte er.
âWunder gibt es immer wieder. Wir könnten doch eigentlich unterschiedlicher nicht sein.â
Er umfasste ihre Taille auffordernd.
Der letzte Satz, der an diesem Abend zwischen den beiden fiel, war:
âGegensätze ziehen sich nun einmal an.â
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Wir schreiben den 20. Mai 2090. Wir befinden uns in dem Bilderbuchstädtchen Stars Hollow/Connecticut. Es ist 10Uhr am Morgen. Viele arbeitstätige Bürger sitzen bereits jetzt in ihren Büros und trinken die letzte Tasse Kaffee, bevor sie sich an ihre Arbeit begeben. Die Sonne strahlt fröhlich in den Tag hinein, das Gras ist noch vom Tau bedeckt, die Vögel zwitschern fröhlich und ein angenehmer Duft des Frühlings zieht durch die Luft.
Man kann tatsächlich nur wenig Veränderung in der traumhaften Kleinstadt feststellen.
Etwa 80 Jahre zuvor sah es ähnlich aus. Zwar haben sich einige neue Geschäfte geöffnet, dafür wurden andere geschlossen, der Game Boy ist längst Geschichte, doch insgesamt hat Stars Hollow seine kleinstädtischen Merkmale behalten. Jedes Fest, dass vor knapp 80 Jahren gefeiert wurde, hat auch heute noch seine Tradition.
Eine Meise landete auf dem Fensterbrett eines der höchsten Gebäude der Stadt. Munter hüpfte der kleine Vogel Hin und Her und schaute sich um. In dem Baum gegenüber des Fensters hörte man leises Zwitschern. Erst jetzt antwortete auch die Meise auf dem Fensterbrett mit stolzem Zwitschern.
Das machte die kleine Tiffany aufmerksam auf das Schauspiel. Sie schaute hinaus und beobachtete den Vogel eingehend. Es war so schönes Wetter. Sie wollte am liebsten hinaus und mit ihren Freunden spielen, als weiter hier in der Schule zu sitzen, obwohl es durchaus interessant war, was zurzeit behandelt wurde. Mit ihren 9 Jahren lieà sich Tiffany noch von vielem leicht beeindrucken. Nun jedoch wurde sie aus ihren Träumereien über die Natur von einer sanften Stimme unterbrochen.
âTiffany, möchtest du beginnen mit lesen?â, fragte ihre Lehrerin sie freundlich.
Tiffany nickte und rutschte ein wenig nervös auf ihrem Stuhl herum. Sie räusperte sich und lehnte sich dann über ihr Buch, legte ihren vor Aufregung feuchten Zeigefinger auf die obere Zeile, um nicht zu verrutschen und schluckte, bevor sie begann, den Text der Klasse vorzulesen.
Nicht nur die Entstehung Stars Hollows ist ein denkwürdiger Augenblick in der Geschichte unserer Stadt. Erst durch sehr viel Arbeit wurde sie zu dem, was sie heute ist. Unsere Vorfahren âhaben sie verschönert, sie zu der wundervollsten Stadt Amerikas gemachtâ â wie es immer gesagt wurde.
Trotz der Schönheit war es Stars Hollow erst im Jahre 2006 gelungen, allzeit bekannt zu werden. In die Geschichte ist sie eingegangen durch das unglaubliche Arrangement von fast 10.000 Bürgern unserer Stadt. Alle haben sie geholfen, geholfen am Projekt des Jahres 2006: âCaveman woman VS manâ. Was zunächst uneindrucksvoll klang, entwickelte sich schnell zu hohem Ansehen, zu Spannung und Fortschritt. Die Fragen zwischen Männern und Frauen, was sie bewegt, was sie denken, was sie empfinden und was sie aneinander lieben â das war das Thema dieses Projektes. Zur Beantwortung dieser Fragen hatte Stars Hollow mitgeholfen und eindrucksvolle, interessante Ergebnisse gesammelt. Mit groÃem Vorsprung gewann unsere Stadt dieses Projekt von über 50 beteiligten Städten im Osten der Vereinigten Staaten von Amerika. Seit jeher ist Stars Hollow bekannt wie ein bunter Hund. Noch Jahre danach spricht man über das Ereignis, dass sie veränderte.
Nicht zuletzt waren es aber nur 6 Einwohner der Stadt, denen wir das Meiste zu verdanken haben, die groÃen Einfluss auf die Bewohner zeigten und zu dessen Ehren neben dem Pavillon von Stars Hollow eine Danksagungstafel errichtet wurde.
Folgende Sätze sind darauf zu lesen:
Wir danken dem damaligem Stadtrat Taylor Doose, der seine 5 Vertreter mit Leib und Seele bei dem Erörtern der Fragen mit Rat und Tat zur Seite stand, der die Stadt würdig vertreten hat und ihre Bewohner zu glücklichen Menschen machte.
Ebensolcher Dank gilt den fünf Vertretern, die durch Zusammenarbeit und Stärke den Tatsachen auf den Grund gegangen sind:
Lorelai Viktoria Gilmore Danes â Geschäftsführerin des heute noch immer bestehenden Dragenfly Inn, Ehefrau von Lukas Danes und liebevolle Mutter zweier Töchter; gestorben am 23. Juli 2052
Lucas William Danes â Inhaber des heute von seinem Enkel geführten Lukeâs Diner, Ehemann Lorelai Viktoria Gilmore Danesâ , Vater einer leiblichen Tochter; gestorben am 23. Juli 2052
Jackson Mellville- kurzzeitiger Stadtrat und glücklicher Familienvater, 2 Töchter und 2 Söhne; gestorben am 3. August 2045
Lulu Gleason â Lehrerin an der Stars Hollow High, Ehefrau von Kirk Gleason, Kinder gingen aus dieser Ehe nicht hervor; gestorben am 21. Oktober 2051
Kirk Gleason â zahlreiche Berufsausbildungen ; gestorben 6. Februar 2049 aufgrund eines Elektroschocks
Wir danken den Vertretern unserer Stadt Stars Hollow.
- Auszug aus der Dankessagung vom 12. März â60, verlesen von Rory Gilmore â Tochter der verstorbenen Lorelai Viktoria Gilmore Danes
Tiffany sah auf und die Schulglocke läutete. Stühle wurden nach hinten gerückt und die Kinder packten ihre Taschen.
âVielen Dank Tiffanyâ, sagte die Lehrerin freundlich und lächelte ihr zu. Tiffany war die einzige aus der Klasse, die noch sitzen geblieben war. In aller Ruhe klappte sie ihr Buch zu und sah auf den ordentlichen Umschlag. Sie kannte diese Menschen, wenn auch nicht persönlich. Sie war auch viel zu jung, als dass sie sich noch an sie erinnern könnte. Lorelai und Luke waren ihre UrgroÃeltern. Ihre Mutter und ihre GroÃmutter Rory erzählten oft von ihnen. Sie sollen wirklich liebenswerte Menschen gewesen sein.
Tiffanys Blick wanderte zu dem Etikett auf dem Buch.
Tiffany Gilmore
Klasse 4a
Geschichte Stars Hollow
Der Name Gilmore ging nie aus. Jede Generation nahm ihn mit und wenn der Name des Ehemanns noch dazugefügt wurde; Gilmore blieb immer mit dabei.
Tiffany stand auf und ging zum Fenster. Sie lehnte sich auf das Fensterbrett und sah hinaus. Von hier aus konnte man die Danksagungstafel neben dem Pavillon erkennen. Die Namen konnte man nur schwer lesen, auch wenn die Tafel tagtäglich gereinigt wurde, doch Tiffany wusste jedes einzelne Wort, was auf ihr eingemeiÃelt war. Sie hatte es sich oft angesehen und jedes Mal, wenn sie daran vorbeilief, murmelte sie die Worte, die zu der Erbauung des Denkmals gesprochen wurden. Auch dies kannte sie nur von der Erzählung ihrer GroÃmutter, doch sie hielt diese Tradition bei. Sie murmelte die Worte, sie dachte sie sich im Stillen. Hauptsache, der Satz spielte sich in ihrem Kopf ab.
âDanke, dass ihr unsere Stadt zu dem gemacht habt, was sie heute istâ, wiederholte Tiffany die Worte murmelnd, doch stolz und lächelnd, während ihr eine Träne die weiche Kinderwange hinunterkullerte.
- ENDE -