So, na dann geht's heute wie versprochen weiter.
Den Teil möchte ich zur Abwechslung auch mal jemanden widmen...und zwar
Jersey & Valpuri, weil sie sich (auf die letzten beiden Beiträge deut ^^^) so sehr auf den neuen Teil gefreut haben
:lach:
Teil 30
"So....und jetzt kommt das B
äuerchen."
Jess h
ält Lauren liebevoll im Arm und klopft ihr sanft auf den R
ücken. Das Babysitten h
ätte er sich schlimmer vorgestellt. Doch er musste schnell feststellen, dass es eine angenehme Abwechslung ist.
"Fein.", sagt er zu ihr, nachdem sie ein leises B
äuerchen gemacht hat und geht dann mit Lauren auf den Arm in ihr Kinderzimmer und legt sie vorsichtig in das Kinderbettchen.
"Wei
Ãt du was? Wenn du nicht schreist, bist du eigentlich ganz s
üÃ.", sagt er zu ihr und t
ätschelt ihr den Bauch, woraufhindie Kleine anf
ängt zu l
ächeln.
"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du die Augen von deiner Schwester hast?", fragt er beim verlassen des Zimmers und w
ürft noch einmal einen pr
üfenden Blick auf das Bettchen bevor er die T
ür anlehnt und ins Wohnzimmer geht.
Wahrscheinlich wollte ihn Lorelai mit dieser ganzen Aktion einfach nur auf die Probe stellen und vielleicht wird sie am Abend, wenn sie nach Hause kommt,
überrascht sein, dass er diese Aufgabe bis jetzt ganz gut bew
ältigt hat.
Gerade als er in der K
üche ist, um Kaffee zu kochen bildet er sich ein zu h
ören, wie die T
ür aufgeschlossen wird, beachtet dieses aber nicht weiter. Doch wenige Sekunden sp
äter merkt er, wie jemand hinter ihm steht.
"Rory?", fragt er verwundert, als er sie erblickt.
"Jess?"
"Wie bist du hier eingekommen?"
"Zweitschl
üssel.", antwortet sie und h
ält dabei den Schl
üssel hoch.
"Was machst du hier?! Nicht, dass ich dich nicht sehen will, aber..."
"Die Frage ist wohl eher, was du hier machst?"
"Ich soll auf Lauren aufpassen."
"Nein, ich soll auf Lauren aufpassen. Luke hat mich extra angerufen, dass ich kommen soll, weil niemand da ist.", stellt Rory verwundert klar.
Jess muss leicht anfangen zu lachen als er feststellt, was hier vor sich geht.
"Gut, also ich glaube, dass uns entweder Luke oder deine Mutter absichtlich hier zusammen gef
ührt haben."
"Ja, das denke ich auch.", stimmt Rory verunsichert zu und blickt auf den Boden.
"
Ãhm...gut, du hast sicher noch eine Menge zu tun und ich will dich nicht weiter st
ören und du kommt bestimmt auch alleine mit Lauren klar, also...."
Als Jess sieht, wie Rory r
ückw
ärts aus der K
üche verschwinden will wird ihm klar, dass es der richtige Augenblick w
äre, noch einmal
über alles zu reden. Schlie
Ãlich muss es einmal so weit sein, also warum nicht jetzt? Immerhin gibt es da noch vielen Fragen, die weder gestellt, noch beantwortet wurden.
"Rory, eigentlich k
önnte ich schon ein bisschen Hilfe beim Babysitten gebrauchen."
"Wirklich?"
Rory kann ihre Freude dar
über, dass Jess sie am Gehen gehindert hat nur schwer verstecken. Immerhin ist auch ihr klar, dass sie reden m
üssen und das Jess sozusagen die Initiative ergriffen hat, zeigt ihr, dass er es auch so sieht.
Sie nimmt ein Nicken von Jessâ Seite war.
"Gut, dann bleibe ich nat
ürlich gerne."
"Ich habe sie aber gerade erst schlafen gelegt, also wird in n
ächster Zeit sicher nicht viel zu tun sein....."
"F
ür gew
öhnlich schl
äft sie Mittags immer relativ lange.", entgegnet Rory nerv
ös und zu allem
Ãberfluss auch noch aufgeregt. Denn sie wei
Ã, dass ihr Gespr
äche sich nicht die ganze Zeit um Lauren drehen wird.
"Willst du vielleicht einen Kaffee? Ich habe gerade welchen gekocht?"
"Da fragst du noch?", l
ächelt sie ihn an und geht dann weiter durch ins Wohnzimmer.
"Wie ich sehe, hast du mit Lauren gespielt?", fragt Rory , als sie das Spielzeug auf dem Boden und auf dem Tisch liegen sieht.
"Mehr oder weniger gespielt: sie schien ziemlich schnell gelangweilt von all dem Kram."
"Ja, so ist Lauren. Um sie zu beeindrucken muss man sich schon m
ächtig ins Zeug legen."
"Das habe ich gemerkt."
L
ächelnd reicht er ihr die Tasse mit dem hei
Ãen Kaffee und setzt sich neben sie. Der Anfang ihres Gespr
äches verlief doch schon einmal recht gut, wobei man auch sagen muss, dass das eigentliche Thema noch gar nicht zur Sprache gekommen ist.
"Der ist wirklich gut. Kaffee kochen hast du also nicht verlernt."
Eine bedr
ückende Stille setzt sein, in der Rory schl
ückchenweise ihren Kaffee trinkt und Jess sich die richtigen Worte
überlegt. Doch je l
änger er
überlegt, umso bewusster wird er sich, dass er vielleicht nie die richtige Worte finden wird, denn eigentlich will er nur, dass Rory eins wei
Ã:
"Es tut mir leid. Ich wei
Ã, ich habe das schon oft gesagt, aber ich will, dass du mir glaubst. H
ätte ich gewusst, dass das alles passieren w
ürde, w
äre ich nie gegangen. Ich wollte das alles nicht und ich will, dass du wei
Ãt, dass ich einsehe, dass es falsch war mich nicht zu melden und das ich an dieser ganzen Misere meinen Teil dazu beigetragen habe."
Verlegen l
ächelt Rory ihr Gegen
über an und stellt ihre leere Tasse auf den Tisch. Sie kann sich nicht daran erinnern, von Jess jemals so viel zusammenh
ängende S
ätze hintereinander geh
ört zu haben.
"Ich glaube dir.", sagt sie schlie
Ãlich, "Ich habe diese ganze Sache vorher auch noch nie so gesehen, wie du sie mir gestern erz
ählt hast. Vielleicht sollten wir, wenn wir das alles oder wenn ich das alles realisiert habe, die Sache einfach vergessen?!", entgegnet sie mit zittriger Stimme und blickt Jess hoffnungsvoll an.
"Okay."
"Vielleicht nicht vergessen, denn so etwas sollte man nicht ganz aus seinem Ged
ächtnis streichen, aber es vielleicht einfach so hinnehmen, wie es ist."
Wieder stimmt Jess ihr zu, bevor Schweigen zwischen ihnen herrscht, welche Jess durchbricht:
"Ich habe geh
ört, dass du jetzt alleine in dem Haus deiner Mum wohnst...."
"Ja, das stimmt. Es ist schon etwas komisch, ohne Mum dort zu wohnen, schlie
Ãlich hat sie dem ganzen Leben im Haus immer noch etwas besonderes gegeben, aber es ist sch
ön und immerhin bin ich ja nicht alleine."
"Dir geht es gut?"
"Wie meinst du das?"
"Du bist doch gl
ücklich, oder?"
"Ja, nat
ürlich bin ich das.", antwortet Rory nerv
ös, "Ich bin im Moment sehr zufrieden mit meinem Leben.",doch nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, wird ihr bewusst wie sehr sie l
ügt, "Es geht mir sehr gut und wie ich sehe, bist du auch gl
ücklich und das freut mich."
"Darf ich dich trotzdem was fragen?"
"
Ãhm....ja klar.", willigt Rory ein und lehnt sich zur
ück.
"Luke hat mir erz
ählt, dass du nicht mehr nach Yale gehst. Stimmt das?"
"Er wird ja wohl kaum gelogen haben.", gibt Rory zickig zur
ück. Auf das Thema Yale reagiert sie noch immer sehr empfindlich und vor allem ist Jess vielleicht in der richtige, der sie wirklich darauf ansprechen sollte, denn schlie
Ãlich ist er sozusagen der eigentlich Grund daf
ür, dass sie nicht mehr nach Yale geht.
"Aber wieso? Du warst doch damals so froh dar
über nach Yale zu gehen...Ich meine...."
"Richtig: ich war. Aber die Zeiten haben sich nun einmal ge
ändert, Jess und ich bin sehr zufrieden mit dem Job bei meinem Gro
Ãvater."
"Das war aber nie das, was du wolltest. Du wolltest immer Journalistin werden seit dem ich dich kenne und du kannst mir nicht einfach erz
ählen, dass sich ein Lebenstraum einfach in Luft aufl
öst."
"Jess, bitte lass das. Ich will wirklich nicht dar
über reden.", entgegnet sie ruhig und entschlossen.
"Also gibt es doch einen Grund. Ich verlange ja nicht von dir, dass du mir jedes kleine Detail erz
ählst, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du alles einfach hinschmei
Ãt...."
"Gut, du willst es wirklich wissen?!", fragt sie ihn unsicher und erhebt dabei ihre Stimme.
Ein stummes Nicken von Jess.
"Du - du warst der Grund.", sagt sie und blickt dabei in Jess entsetztes Gesicht. "Nachdem ich die Nachricht von deinem vermeintlichen Tod erfahren habe, konnte ich einfach nicht mehr. Alles in Yale hat mich daran erinnert, wie du damals bei mir warst und mich gebeten hast, dass ich mit dir kommen soll. St
ändig warst du in meinem Kopf und ich konnte einfach nicht mehr. Ich konnte einfach nicht und dann wurde mir klar, dass ich irgendetwas
ändern muss und mir ist klar geworden, dass ich mehr bei den Menschen sein will, die ich liebe und die mich lieben, anstatt sie nur an den Wochenenden sehen zu k
önnen. Reicht dir das als Erkl
ärung?"
"Rory, es....."
"Sag bitte nicht, dass es dir leid tut!",sagt sie und kann nur mit M
ühe und Not ihre Tr
änen unterbinden. "Es braucht dir nicht leid tun. Ich habe damals
nein gesagt und es war meine Entscheidung, Yale zu verlassen also bitte sag mir nicht, dass es dir leid tut!"
Wieder Stille zwischen den beiden.
Es will nur schwer in Jessâ Kopf, was Rory eben gesagt hat. Kann das sein? War er wirklich der Ausl
öser daf
ür?
"Bereust du es?", fragt Jess z
ögerlich. Er ist sich nicht sicher, ob diese Frage in dem Moment angebracht ist. Doch h
ätte er sie nicht gestellt, dann w
ürde er es zu einen anderen Zeitpunkt tun, der vielleicht noch viel unpassender w
äre, als dieser.
"Was meinst du?", entgegnet sie leicht irritiert, obwohl sie ganz genau wei
Ã, was Jess meint. Vielmehr verwundert sie die Tatsache, dass Jess sie
überhaupt danach fragt.
"Du wei
Ãt, was ich meine."
Verlegen und nicht wissend, was sie antworten soll richtet sie sich auf.
Was soll sie ihm denn antworten? Das sie es bereut hat und auf eine Art bis heute immer noch bereut? Wieso spielt das
überhaupt noch eine Rolle? Es ist vorbei und es macht keinerlei Sinn, sich noch Gedanken dar
über zu machen, ob sie sich vielleicht h
ätte anders entscheiden sollen.
"Ich hatte damals meine Gr
ünde, nicht mit dir zu kommen. Doch ich hatte genauso meine Gr
ünde, es zu bereuen."
Nachdem Jess darauf nichts erwidert und Rory diese ganze Situation eigentlich nur noch unangenehm findet, beschlie
Ãt sie zu gehen.
"Ich mach mich jetzt wohl besser auf den Weg nach Hause." Und noch ehe sich Jess versieht, h
ört er wie die T
ür geschlossen wird.
Sie hat es also wirklich bereut.
Das h
ätte er nie gedacht......
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Würd mich über FB sehr freuen..