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Normale Version: Ewig blüht der Lotos...
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Hey Smile

Erstmal möchte ich mich dafür entschuldigen, das ich beim letzten Teil kein FB gegeben habe. Ich war irgendwie so beschäftigt, dass ich es einfach vergessen hab.:o

Aber jetzt zum neuen Teil:

Ich war sowas von geschockt, als ich das mit Afrika gelesen hab. Trotzdem war der Teil mal wieder hamma geschrieben. Top

Bin echt gespannt, wie es jetzt mit Afrika weiter geht.


GlgBig Grin
friends of love

Selene

Hallo meine Süße :knuddel:

So, jetzt gibts endlich dein wohlverdientes Feedback.

Ich liebe deine FF. Du hast einen einmaligen Schreibstil.

Zitat:
[SIZE=3]Ich hatte beim Gericht beantragt, dass Logan eine Anordnung bekäme, sich uns nicht zu nähern. Einen richterlichen Beschluss. Ich wollte meine Familie nicht auseinander brechen, doch genau das hatte ich erreicht. Jeder weiß es: wenn er uns noch nichts getan hatte, dann war es nicht dringend. Wenn es nicht dringend war, dann konnte es warten. Und so stand dieser Beschluss auf einer meilenlangen Warteliste. Immer öfter sollte ich das Gefühl haben, alles falsch zu machen. Besonders an diesem besonders schicksalsreichen Tag.

Auch wenn mein Magen bei diesen Einleitungen stets von einem mulmigen Gefühl beschlichen wird, zählen diese zu den Punkten, die ich an deiner FF so liebe und so besonders finde.
Es wäre nun gar nicht mehr möglich den Blick einfach abzuwenden, wollte man es. Man wird von den Worten gefangen, muss weiter lesen.

Zitat:[SIZE=3]Das Hochzeitsgeschenk für das Brautpaar. Eine Reise nach Italien. Ins sonnige Rom.
[/SIZE]


Eine wunderschöne Idee. Ich liebe Rom. Der Zauber dieser Stadt hat mich nie los gelassen.
Afrika hätte es gewiss geliebt mit ihrem Lucas über die Piazza Navona zu spazieren, auf der spanischen Treppe zu sitzen.

Zitat:[SIZE=3]Die Straßen sind leer. Fast ganz Stars Hollow will bei ihrer Hochzeit sein. Bei ihrer wundervollen Märchenhochzeit. Wir haben es geschafft in einem Monat alles vorzubereiten. Es ist alles wundervoll. Bunte Blüten, weiße Schleifen. Alles ist perfekt. Alles ist so wie es sein sollte. Alles sollte perfekt sein.
[/SIZE]


Es wäre wundervoll geworden, perfekt. Mein inneres Auge hatte es sich bereits in schillernden Farben ausgemalt. Es hätte alles so wunderschön werden können.

Zitat:Beim Rausgehen stolpere ich fast über ihren Koffer. Ich lache und stelle ihn wieder hin. Ich konnte nicht ahnen, dass sie entschied, ihn alleine runter zu tragen.

Bei dieser Stelle beschlich mich erneut ein schlimmes Gefühl, welches sich schließlich leider bewahrheiten sollte.
Du hast mir einen gewaltigen Schock versetzt. Ich konnte gar nicht fassen, was ich da las.

Du schreibst so wunderbar emotional. Mir sind beinahe die Tränen gekommen.

Ich hoffe, dass es Afrika bald besser gehen wird und sie und ihre Freunde und Familie den psychischen Schock bald verarbeiten werden können.

Ich habe eine dunkle Ahnung bezüglich dem furchtbaren Geschehnis. Ich hoffe, ich irre mich.

Ich freue mich schon auf jedes neue Kapitel von dir. Ich liebe deine FF und bin schon gespannt, wie es weiter geht!

HDL Bussi Selene
[/SIZE]
Ich danke euch beiden für euer Fb...

Zitat:Erstmal möchte ich mich dafür entschuldigen, das ich beim letzten Teil kein FB gegeben habe. Ich war irgendwie so beschäftigt, dass ich es einfach vergessen hab.:o

@friends of love: Besser spät als nie... hab mich sehr über dein Fb gefreut...

@Selene: Du hast eine Ahnung? Du hoffst dass du dich irrst? Hoffe ich auch... aber ich weiss nicht, wenn du das denkst was ich denke, dann irrst du leider nicht... Big Grin
Sam hat's mir erzählt. (Und das sage ich mit um dich und alle die es lesen, ein bisschen zu verwirren; denn ihr werdet denken: wie, Sam hat's dir erzählt?) Ja... er hat mich gestern noch besucht und er kann sehr penetrant sein...
so, und nu ist schluss, bin ja selbst schon ganz verwirrt... freu mich auf immer mehr fb... Big Grin
Das ist wie Lorelais Kaffe... ich bin süchtig nach den dingern...
bye, minoway

Selene

Hi Süße :knuddel:

Ich fürchte, dass ich genau das denke. Und es schockiert mich. Und macht mich unglaublich wütend.

Und ich muss sagen, ich habe allergrößten Respekt vor dir, dass du dich hinter so ein ernstes Thema wagst.

Ich liebe deine FF!
Sie gehört nicht nur zu den besten FFs, die ich jemals gelesen habe, sondern auch zu den besten Geschichten allgemein.

Ich freu mich schon auf die neuen Kapiteln!

Hab dich lieb
Bussi Selene
Hey Selene... :knuddel:

Zitat:Ich fürchte, dass ich genau das denke. Und es schockiert mich. Und macht mich unglaublich wütend.

Ich denke, es wird nicht nur dich schokieren, sondern auch alle anderen. Zumindest fast alle.

Zitat:Und ich muss sagen, ich habe allergrößten Respekt vor dir, dass du dich hinter so ein ernstes Thema wagst.

Danke... das ehrt mich. Erst wollte ich diese Geschichte Out-of-GG schreiben, aber ich dachte, da gibt es mit sicherheit schon so viele, die so ein Thema ansprechen, wobei es bei GG eher wenige gibt. Ich hoffe, selbst wenn diese Situationen untypisch sind, für die optimistischen Gilmores, dass es trotzdem ankommt...

Zitat:Ich liebe deine FF!
Sie gehört nicht nur zu den besten FFs, die ich jemals gelesen habe, sondern auch zu den besten Geschichten allgemein.

Das ehrt mich umso mehr... Ich hab herzklopfen, ganz ehrlich... bin ganz euphorisch...:freu:
Also, ich hoffe bis Samstag oder Sonntag, den neuen Teil fertig zu bekommen. Irgendwie komme ich aus meinem Altagsstress kaum noch raus...
Hab dich lieb, daniela...
hey!

tut mir wahnsinnig leid, dass ich erst jetzt beginne mit fb geben, obwohl ich die story schon lange mitverfolge. :o Unsure

ich finde die idee echt toll. es ist schön, auch einmal tragische geschichten lesen zu können. dein schreibstil passt perfekt zur geschichte und rührt mich immer wieder. Die spannungen zwischen jess und rory beschreibst du so real, dass ich das gefühl habe, dass ich daneben stehe.

afrika ist mir echt sympatisch, sie scheint rory sehr gut zu kennen. deshalb war ich echt traurig, als ich den letzten teil gelesen habe.

schreib bitte schnell weiter, bin sehr gespannt!

glg lit4ever
minoway, ich muss dir sagen, dass ich leider nicht mehr zu einer FF-Leserin von dir werde... Ich hab ja schon in meiner eigenen FF keine Zeit mehr (wie du gemerkt hast) und ich komme einfach nicht dazu so viele Teile zu lesen. Fettes Sorry :o
Aber bei der nächsten FF musst du mir gleich eine PN schicken, die les ich dann 100%-ig von Anfang an! Versprochen!
Entschuldigung nochmals!
Hey...
So, ich gebe nun den beiden letzten Re-Fb... und damit meine ich, dass ich nicht nur die schönen, die netten Fbs kommentiere, sondern auch die nicht so schönen...

Zitat:hey!

tut mir wahnsinnig leid, dass ich erst jetzt beginne mit fb geben, obwohl ich die story schon lange mitverfolge. :o Unsure

ich finde die idee echt toll. es ist schön, auch einmal tragische geschichten lesen zu können. dein schreibstil passt perfekt zur geschichte und rührt mich immer wieder. Die spannungen zwischen jess und rory beschreibst du so real, dass ich das gefühl habe, dass ich daneben stehe.

afrika ist mir echt sympatisch, sie scheint rory sehr gut zu kennen. deshalb war ich echt traurig, als ich den letzten teil gelesen habe.

schreib bitte schnell weiter, bin sehr gespannt!

glg lit4ever

@literati4ever: das freut mich wirklich. Das ist eines von den schönen Fbs...Es ist immer schön zu hören dass anderen meine Geschichten und mein Schreibstil gefällt.
Selbst wenn es nicht allen so geht.


Zitat:minoway, ich muss dir sagen, dass ich leider nicht mehr zu einer FF-Leserin von dir werde... Ich hab ja schon in meiner eigenen FF keine Zeit mehr (wie du gemerkt hast) und ich komme einfach nicht dazu so viele Teile zu lesen. Fettes Sorry :o
Aber bei der nächsten FF musst du mir gleich eine PN schicken, die les ich dann 100%-ig von Anfang an! Versprochen!
Entschuldigung nochmals!

@CoughSweet und auch alle anderen!!!: Das ist eines der nicht so schönen Fbs... Ich bin dir nicht böse, wenn du nicht lesen willst... ich zwinge niemanden dazu. Aber ich denke... wenn eine FF spannend ist (und wenn meine es bis jetzt nicht war, dann kann sich jeder auf was gefasst machen, denn wie gesagt, sie fängt jetzt erst richtig an...) dann liest sie sich umso schneller.

Und ich denke, das was ich schreibe ist sehr flüssig geschrieben. Das erste was ich schrieb, darüber war ich schokiert, weil meine Schwester es so schnell durch hatte...
Und ich denke nicht das jemand von dir verlangt dass du sofort Fb gibst... ich lasse mir meistens Zeit bei einer bereits angefangenen FF. Manchmal habe ich erst Fb gegeben als sie längst beendet war, und das wissen viele, denke ich. (siehe Schneeflocken von Selene (werbung mach Big Grin))
Damit zum Ende: ich zwinge dich nicht zu lesen. Es stimmt mich traurig dass es Leute gibt die es abschreckt dass die Story schon angefangen ist... aber ich kann damit leben... Ich habe meine liebsten Leser um mich, und das ist alles was ich brauche...
Danke an dieser Stelle an Lava und Selene für ihre Unterstützung... :knuddel:
Bye, eure minoway

PS: Der nächste Teil ist noch nicht ganz fertig. Wenn er es ist wird er zu Selene geschickt und wenn sie Zeit hat, wird er gepostet. Hoffe ihr freut euch, auch wenn es noch ein bisschen Zeit kostet... Wink
So, nun denke ich, wurde genug gewartet... neuer Teil ist da, ich hoffe er gefällt euch.

Kapitel 17. Trauer

Als wir im Krankenhaus ankommen, sehe ich Lucas und Sam im Flur sitzen. Um uns herum rennen dutzende von Leuten. Ärzte, und jene die es nicht sind. Ungeduldige Angehörige, die einen nur noch nervöser machen. Sam fährt sich immer wieder mit der Hand über die Stirn. Lucas sitzt bewegungslos da. Er starrt auf die Wand gegenüber. Seine Krawatte hängt lose um seinen Hals, sein Haar, verwühlt und zerzaust.
Sam sieht nicht viel besser aus. Die beiden schweigen. Als sie mich sehen, reagieren sie vollkommen verschieden. Lucas sieht nur auf und schweigt weiterhin. Sam springt auf die Beine und kommt auf mich zu. Er schließt mich in die Arme und ich kann nicht anders: ich schluchze. Jess neben mir, geht an uns vorbei und setzt sich neben Lucas.
Weißt du schon mehr? Fragt er vorsichtig.
Er weiß, Lucas ist ein Hitzkopf. Wenn ihm etwas nicht passt, wird er schnell handgreiflich. Das jedoch niemals gegen Afrika... er liebt sie von ganzem Herzen, davon bin ich überzeugt.
Doch Jess hat ihn nicht gereizt. Lucas schluckt trocken und sieht auf. Seine Augen sind gerötet. Er schweigt weiterhin, nickt zu Sam, der sich von mir gelöst hat. Er wird nervös, setzt sich.
Die Ärzte sagten, sie hätte viel Blut verloren. Sie hat zahlreiche Platzwunden, Schürfwunden... sie und die Polizei ist sich einig, dass es ein Autounfall war...
Bei diesen Worten dreht sich Sam demonstrativ zu Lucas um. Dieser schnauft augenblicklich auf und beginnt zu zittern. Tränen treten aus meinen Augen, als ich ihn so leiden sehe.
...Sie haben sie... sie liegt in einem künstlichem Koma... vollendet Sam und ich fühle wie meine Beine versagen. Wären er und Jess nicht aufgesprungen um mich aufzufangen, ich wäre hart auf dem Boden aufgekommen.

Als ich die Augen öffne, sehe ich direkt in ein helles Neonlicht. Ich schließe sie sofort wieder und drehe mich zur Seite. Als ich die Augen erneut öffne, sehe ich seine Umrisse, gegen das Licht auf einem Stuhl sitzen. Er liest.
Ich erinnere mich, dass plötzlich alles schwarz wurde. Dann denke ich an Afrika. All das Blut, die Klamotten, ihr zerfetztes Kleid. Dann erinnere ich mich an das, was Sam gesagt hatte. Künstliches Koma.
Ich versuche mich aufzurichten, doch mir wird schwindelig. Sofort lasse ich mich wieder zurück sinken. Er wird auf mich aufmerksam.
Hey... macht er besorgt, springt auf und kommt an das Bett. Er setzt sich neben mich. Wie geht es dir?
Ich greife mir an den Kopf. Was ist passiert?
Er streckt die Hand aus und berührt meine Stirn. Du bist zusammen geklappt, nachdem Sam gesagt hatte, was mit Afrika ist... erklärt er und sieht mich prüfend an. Als hätte er Angst ich würde erneut ohnmächtig werden.
Ich sehe ihn ernst an. Ich weiß nicht warum, aber ich kann nicht weinen. Ich würde schreien. Aber ich kann nicht. Stattdessen starre ich Jess nur an, als würde ich hoffen aus einem Alptraum zu erwachen.
Es ist meine Schuld... flüstere ich leise.
Er rückt näher an mich und nimmt meinen Kopf in seine Hände. Was redest du denn da? Natürlich ist es nicht deine Schuld...
Ich nicke leise. Ich hätte sie nie alleine lassen dürfen... ich sehe zum Fenster.
Rory... versucht er etwas zu sagen, doch ich unterbreche ihn.
Nein! Ich bin doch nur hoch gegangen, wollte Esperanza helfen. Als ich wieder nach unten kam um die Schuhe für das Blumenmädchen zu holen, war sie nicht da, und der Koffer, über den ich gestolpert war, war auch weg. Ich dachte, sie wollte ihn zum Auto bringen, ich wollte ihr helfen... ich bin ihr hinterher, und da lag sie. Hätte ich sie doch nicht alleine gelassen, Jess... meine Augen sind so trocken, dass es weh tut und ich wünsche, ich könnte heulen.


Kilometerweit entfernt...

Musstest du ausgerechnet den Wagen nehmen? Fragt er und starrt aus dem Fenster.
Wenn du es vorgezogen hättest den anderen zu nehmen, hättest du noch einige Wochen auf die Reparatur warten können... antwortet sie und trinkt aus dem Glas.
Toll... Jetzt sind sie beide kaputt... er wischt die Schweißperlen von seiner Stirn und dreht sich zu ihr um. Er nimmt ihr das Glas weg und stellt es auf den Tisch.
Hättest du es riskieren können noch ein paar Wochen zu warten? Fragt sie schnippisch und versucht sich das Glas wieder zu holen.
Wo ist Ray? Fragt er und seine Stimme verbietet jegliche Widerworte.
Er hat sich schlafen gelegt. Ebenso wie Robert und Jake. Sie sind erschöpft. Du ermüdest sie. Du solltest auch mehr schlafen... sagt sie und sieht ihn kalt an.
Ich werde nicht mehr schlafen... sagt er schlaff. Er hat sich doch entsprechend angezogen? Fragt er wacher und sieht sie an.
Sie zieht die Augenbrauen nach oben. Was meinst du?
Herr Gott... er ist doch nicht etwa in Zivil, und ohne Verkleidung dahin! Antworte mir! Sagt er und funkelt sie an.
Nein, er hatte einen Bart an. Und buschige Augenbrauen. Einen Hut und ein Kissen unter der Jacke! Das weißt du doch... So war es abgesprochen. Glaubst du etwa, er setzt unser aller Leben aufs Spiel? Sagt sie und versucht sanft zu klingen.
Bei ihm weiß man nie... sagt er und legt seine Stirn gegen das kühle Fenster. Der Schweiß läuft an seiner Wange herunter. Es ist Angstschweiß. Was, wenn das rauskommt? Was, wenn es nicht ewig ihr Geheimnis bleibt? Was, wenn einer von ihnen schwach wird? Vor allem Jake... Er ist so schwach und alleine.
Der kalte Schweiß auf seinem Rücken ist unangenehm. Er überlegt, was jetzt am besten ist. Was sollen sie tun? Sollen sie überhaupt etwas tun? Den Plan durchziehen? Das wäre das Vernünftigste... Alles andere würde ihrer aller Leben in Gefahr bringen...
Er atmet tief ein und denkt an das unschuldige Leben, das er gerade beinahe vollkommen zerstört hatte. An das Leben, an die Ehe, die er so eben zerplatzen ließ wie eine Seifenblase.
Er sieht nach draußen und schluckt. Draußen ist es kalt. Es beginnt zu regnen. Und er weiß, der Himmel weint... Raymond hat seinen Job erledigt...

Stumm steht sie an ihrem Bett. Ihre Arme hängen schlaff an ihrem Körper herab. Sie hat die Augen geschlossen, scheint mit Afrika zu träumen. In Gedanken mit ihr zu sprechen. Lucas sitzt neben ihr auf dem Stuhl. Er hat die Ellenbogen auf die Knie gestützt und starrt zu Boden. Trauer. Machtlosigkeit. Ohnmacht. Wir spüren es alle. Ich stehe an der Tür, kann nicht zu nahe an sie heran treten ohne ebenfalls in tiefste Trauer zu fallen. Das kann ich mir jetzt nicht leisten. Ich muss stark sein. Für die anderen.
Ich sehe wie sie da steht. Sie scheint gebrochen, zeigt keine Bewegung. Lucas ebenfalls. Sie scheinen die Zeit still stehen zu lassen. Zeitlose Stunden tun sie das schon. Beide. Sie stehen da, ohne irgendeine Reaktion.
Ich sehe zu Afrika. Ihre Augen sind geschlossen, die Schläuche die ihren Körper verlassen und in ihn eintreten, machen einem Angst. Große Angst. Die Schürfwunden und blauen Flecken auf ihrem Körper sind nicht zu übersehen. Die Nähte an einigen Stellen, dick angeschwollen. Sie sieht schlimm aus. Ich atme tief ein. Sie tut mir so leid.
Endlich rührt sie sich. Endlich bewegt sie sich. Sie löst sich aus ihrer Starre und geht langsam zum Fenster. Ich kann erkennen wie sie den Finger darauf legt und auf der beschlagenen Scheibe malt. Kleine Kreise. Draußen prasselt das Regenwasser gegen die Scheiben. Gegen Autos und Bäume. Gegen kommende Passanten und Regenschirme.
Der Himmel weint... sagt sie leise, doch sehr deutlich.
Ich sehe ernst zu ihr. Lucas reagiert noch immer nicht.
Der Himmel weint und weiß, was passiert ist... redet sie weiter, diesmal ein bisschen lauter. Er weiß, dass ich schuld bin... sie schluckt und legt ihre Stirn gegen die Fensterscheibe.
Erst bei diesen Worten sieht Lucas auf und dreht sich um. Er steht auf und geht zu ihr ans Fenster. Ich bleibe wo ich bin, denn ich weiß, ich wäre überflüssig.
Anders als ich erwartet habe, reagiert Lucas auf ihre Worte. Er stellt sich dicht hinter sie. Alles, was er sagen kann, sagt er leise. Ich verstehe es dennoch.
Erzähl mir was passiert ist... seine Worte sind heiser, seine Stimme versagt.
Ich sehe wie sie schluckt und langsam, ganz langsam, beginnt zu erzählen. Ich bin zu ihr gegangen, wollte ihr bei den letzten Dingen noch helfen. Wir waren in ihrer Wohnung. Sie hat sich im Spiegel betrachtet, leise hin und her gewiegt, um zu sehen wie ihr Kleid tanzt, hin und her wippt. Wir haben gelacht, Esperanza hat mehrere Fotos gemacht. Dann ging sie nach oben und lies den Koffer für die Hochzeitsreise in der Tür stehen. Als ich raus ging um Esperanza mit dem Blumenmädchen zu helfen, stolperte ich über diesen Koffer. Wir lachten noch immer und ich ging ebenfalls nach oben. Das Blumenmädchen rannte vor Esperanza her und wir lachten. Alles war so schön. Esperanza bat mich die Schuhe für die Kleine von unten zu holen. Als ich runter ging war der Koffer weg, und Afrika auch. Ich weiß noch, wie ich überlegte, was wir machen würden, wenn sie das Kleid kaputt machen würde, beim ins Auto heben, von dem schweren Koffer. Also lief ich ihr hinterher, nach unten. Auf der Schwelle lag dieses grüne Oberteil... auf dem Bürgersteig sie... ich sehe wie eine Träne aus ihrem geschlossenem Auge fließt, ihre Wange hinunter läuft und ihre Lippen benetzt. Wäre ich nicht zu Esperanza nach oben gegangen... ich hätte sie davon abgehalten, den Koffer hinunter zu bringen...
Lange schweigen beide. Lange Zeit steht Lucas da und scheint zu überlegen, was er sagen soll. Endlich, nach fast zehn Minuten Stille, streckt er die Arme aus und dreht sie zu sich um. Er sieht ihr tief in die Augen.
Ich kann nicht sagen, wessen Schuld es war, Rory... Ich kann nicht festlegen, wer es hätte verhindern können. Man sagt immer: Im Zweifel für den Angeklagten... er sieht sich kurz zu Afrika um, wie um sich zu vergewissern, dass sie noch da liegt. ...aber ich klage dich nicht an. Woher hättest du es denn wissen sollen?
Sie schüttelt den Kopf. Ich kenne Afrika seit über zehn Jahren, Lucas. Ich hätte wissen müssen, dass sie den Koffer alleine runter bringt, anstatt zu warten, dass ihr jemand hilft...
Er schnauft durch die Nase. Ich kenne Afrika seit wir vier Jahre alt waren. Ich liebe sie seit wir fünfzehn waren. Und ich wache täglich auf und frage mich, ob ich gut genug bin, ob ich sie überhaupt verdient habe... und jetzt kann ich... jetzt muss ich meine Liebe zu ihr unter Beweis stellen. Ich kann herausfinden, ob ich sie verdient habe. Ich werde das Schwein finden, das ihr das angetan hat, und sie dort liegen ließ. Ich werde ihn finden, Rory... Tränen sind in seine Augen getreten. Verzweifelt versucht er sie zu unterdrücken. Bei seinen letzten Worten, ist Rory auf ihn zu gekommen, näher an ihn heran getreten. Sie hat ihre Arme um ihn gelegt, und nun liegen sie sich gegenseitig in den Armen und schluchzen. Unter anderen Umständen, würde ich lächeln, doch meine Mundwinkel sind wie einzementiert, nach unten gezogen.
...
...
Gähnend wache ich auf. Das Sonnenlicht kitzelt mein Gesicht. Ich richte mich auf. Sie liegt neben mir. Unbewegt, so wie sie sich legte. Ihre Augen sind geschwollen, gerötet. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Sie schläft noch. Also stehe ich langsam auf und ziehe meine Schuhe an. Leise verschwinde ich durch die Tür.
Ich muss an ihr Gesicht denken. Jede Sekunde. Während ich in meine Wohnung gehe, denke ich an sie. Wie sie einfach im Krankenhaus umkippte. Wäre Sam nicht schneller gewesen als ich, sie wäre hart auf dem Boden aufgekommen.
Wie ich sie gestern Abend nach Hause gebracht hatte. Sie hatte geweint, die ganze Heimfahrt von Hartford nach Stars Hollow, leise gewimmert.

Sieh dich an, dein Spiegelbild
ist von Leben so gezeichnet.
Mach aus deinem Schatten Licht,
wir sind eins, nur du und ich!


Ich muss daran denken, wie sie mich unter Tränen bat noch mit nach oben zu kommen. Ich konnte es ihr einfach nicht abschlagen. Sie war so alleine. Claire und Michael waren noch immer bei Lorelai. Also ging ich mit nach oben und wir setzten uns auf ihr Sofa. Sie war viel zu verstört um gleich schlafen zu gehen. Ich hatte meinen Arm um sie gelegt und leise auf sie eingeredet.

Was ist los mit dir?
Was trägst du in dir, oh oh
Dass deine Hoffnung dich zu bändigen vermag.


Leise auf sie eingeredet, bis sie letztendlich eingeschlafen war. In meinen Armen. Noch immer krochen kleine Tränen unter ihren Lidern hervor, liefen erbarmungslos über ihr Gesicht. Ich hatte sie weg gewischt und hätte sie am liebsten geküsst. Ich hätte sie zum Trost so gerne in den Arm genommen, ihr gesagt, dass ich sie liebe. Doch sie schlief.

Doch du weißt, wir sind eins,
denn ich fühle deinen Pulsschlag nah bei mir.
Wir sind eins, doch ich fürcht,
dich zu verlier'n!


Also hob ich sie hoch und trug sie mühevoll in ihr Zimmer. Sie im Arm zu halten, wenn sie wach ist, war nicht halb so mühevoll. Als ich sie ablegte, regt sie sich langsam, wandte sich auf die andere Seite und hielt mich fest. Also blieb ich. Ich legte mich neben sie, ganz nah. Ich spürte ihren Puls ganz nah an meinem. Bum-bum... ihr sanfter Herzschlag an meiner Brust. Ihre heiße Atmung auf meiner Haut. Ihre Gänsehaut, als ihr kalt wurde.
Der Puls wurde schwächer, und ich hatte den Eindruck, dass es ihr schlechter ging. Als ich erschrocken aufblickte, stellte ich jedoch nur fest, dass sie fester einschlief. Dass sie weiter tief in den rettenden Schlaf floh. Ein Schlaf, der keinen Schmerz kannte...
Und ich wagte es. Ich hob langsam den Kopf, küsste sie auf die Stirn. Dann auf die Wange. Dann streifte mein Mund weiter, berührte ihre Lippen. Sie regte sich nicht. Ich spürte nur ihren Atem durch ihre halb geöffneten Lippen.

Rasch den Gedanken, mal Uneinigkeit,
du bist nicht schuld, warum tut es dir leid?
Fehler verschwinden im Strudel der Zeit,
ich bin bereit!

Und ich fühlte mich feige. Traute mich nicht, es zu tun, wenn sie wach war. Traute mich nicht, ihr meine Liebe zu zeigen, wenn sie mich sehen, wenn sie mich spüren konnte. Traute mich einfach nicht. Aus Angst. Aus Angst, dass sie mich erneut abweisen könnte. Ich wollte den Schmerz nicht mehr spüren. Ich wollte das alles nicht mehr spüren.
Und plötzlich, wie von ganz allein, öffnete sich mein Mund, und sagte, was er immer hatte sagen wollen, obgleich sie mich nicht hörte.
Ich liebe dich... ich erschrak vor mir selbst. Hatte ich das wirklich gesagt?
Sie murmelte leise und kuschelte sich an mich, und in diesem Moment wusste ich ganz genau, auch wenn sie es nicht gesagt hatte: sie spürte dasselbe.

Wir sind eins,
denn ich fühle deinen Pulsschlag nah bei mir.
Wir sind eins, doch ich fürchte, dass ich dich einmal verlier!
Wir sind eins, denn ich bin vertraut in jeden Teil von dir.
Wir sind eins, doch ich fürcht, dich zu verlier'n.

Leise öffne ich die Tür. Ganz vorsichtig trete ich ein. Ich setze mich an ihr Bett. Ich berühre ihre Schulter.
Rory... hauche ich. Rory...
Sie murmelt leise und will sich umdrehen.
Nein, nein, nein... Rory... aufwachen...
Zu spät. Sie hat sich längst umgedreht. Also gehe ich um das Bett und lehne mich zu ihr. Rory... wiederhole ich und komme ihr sehr nahe.
Hey, aufwachen, Prinzessin...
Prinzessin? Hör auf damit, Jess. Du weißt doch, es ist kein guter Augenblick. Aber wann ist der schon? In ihrem Leben? Wer weiß wie schlimm es noch werden wird?
Hi... sagt sie und klingt wie ein verkaterter Teenager.
Hey... mache ich und sehe sie zärtlich an.
Warst du die ganze Nacht hier? Fragt sie müde.
Ja... bis vor ein, zwei Stunden... antworte ich und denke an die Nacht.
Du hattest die Arme um mich gelegt... erinnert sie sich.
Ich nicke.
Das war so schön... sagt sie verträumt, dennoch mit ernstem Unterton.
Ich sehe sie ernst an. Ich kann nicht zulassen, dass sie sich nah Afrikas Unfall in eine kopflose Beziehung stürzt. Das muss warten können...
Wie spät ist es? Fragt sie.
Halb zehn... sage ich und sehe nebenbei auf ihren Wecker.
Was? Fragt sie und schreckt auf.
Beruhige dich... sage ich und versuche sie tatsächlich zu beruhigen.
Aber... die Kinder... fängt sie an, doch ich unterbreche sie.
...Sind längst in der Schule, erkläre ich.
Was? Fragt sie verwirrt.
Ich habe sie heute Morgen hingebracht. Ich habe sie fertig und abgefüttert bei deiner Mum abgeholt und in die Schule gebracht. Ich denke nur, du solltest jetzt vielleicht aufstehen. Ich habe dir Frühstück gemacht.
Sie verzieht das Gesicht.
Ich hab keinen Hunger, sagt sie. Es war mir klar.
Ich weiß. Trotzdem... du solltest etwas essen, sage ich und reiche ihr den Morgenmantel. Sie zieht ihn über die Klamotten von gestern, denn sie fröstelt.
Du bist ein Engel, sagt sie als wir ins Wohnzimmer gehen und sie das Frühstück sieht. Sie setzt sich hin und trinkt einen Schluck aus ihrer Tasse Kaffee.
Warum tust du das? Fragt sie und sieht mich an. Ich sitze ihr gegenüber, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Ich will dich nicht alleine lassen... die Situation ist schwer genug... sage ich, doch sie durchschaut es.
Danke... aber ich denke, das ist nicht der einzige Grund...
Ich senke den Blick und schüttele leise den Kopf. Aber den anderen kennst du...
Sie nickt wortlos.
Also spreche ich weiter. Ich weiß, du hast mich gestern Abend sehr wohl gehört...
Wortlose Röte tritt in ihr Gesicht. Und ich weiß, ich habe Recht...

Tom Albrecht - Wir sind eins
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So, und nu Fb schreiben... freu mich schon :freu: :freu: :freu:
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