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Normale Version: Ewig blüht der Lotos...
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Hey, ihr Lieben.
Also, ich wollte nur mal sagen dass ich nun wieder in meiner Wohnung in Sevilla bin, aber am Samstag wieder für eine Woche nach Hause fahre. Ich schreibe Freitag eine Prüfung, weshalb ich euch mit dem neuen Teil noch ein klein Wenig hinhalten werde. Vielleicht schaffe ich es im Laufe des Freitages.
Es tut mir unendlich leid. Auch das lesen eurer FFs ist mir im Moment leider nur bedingt möglich. Ich werde mich beeilen. Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen...
Ich hab euch alle ganz doll lieb und vermisse euch sehr...
Dicker Kuss, Yela

Selene

Hallo Süße :knuddel:

Kein Problem, stress dich nicht.

Ich drück dir die Daumen für deine Prüfung!

Hab dich lieb
Bussi Selene
Hey Große,

mach Dir keinen Stress ich weiss selber wie das ist, von daher, mach weiter wenn Du Zeit dazu hast und lass Dich nicht stressen.

Ganz liebe Grüße und einen dicken Kuss.

Deine Mery :wink:
Bin zwar erst bei Kapitel 7, aber ich bin jetzt schon total begeistert von deiner Geschichte. Man mag garnicht aufhören zu lesen. MAch auf jeden Fall weiter so!
Viele Grüße Sarah
Wow... ein neuer Leser! Das freut mich... Hoffe du bleibst mir auch nach Kapitel 7 noch treu... Wink

Danke an Mery und Selene, meine Süssen... bin jetzt wieder in Sevilla. Hoffe nun wieder ausgiebig schreiben zu können... Ich bin fleissig dabei...
Und ich freue mich auch schon auf weiteres von euren Geschichten...

Allen anderen: Geduld. Es geht weiter. Nicht heute, aber es geht weiter...
Hab euch lieb, eure Yela
Hey, ihr lieben...
Will noch jemand lesen? Wenn ja, so kommt hier der neue Teil. Wenn nicht, dann lest ihn trotzdem, er hat mich Blut und Schweiss gekostet... :laugh:
Tut mit leid dass es so lange gedauert hat... nun ist der Teil da... und etwas länger als geplant!
Wünsche euch nun viel Spass und mir ganz viel Fb...
Liebe Grüsse, eure Yela


Kapitel 34. Zerstritten versöhnt

Ich sehe aus dem Fenster, die aufgehende Sonne schickt warme Strahlen über die Erdoberfläche, doch ich kann sie nicht sehen, denn die vielen hohen Häuser versperren mir die Sicht. Ich sehe lediglich einige Strahlen, die ungeschickt durch das Fenster und direkt in ihr Gesicht strahlen. Ich sehe zu ihr, gerade in dem Moment, in dem sie sich umdreht und weiter murmelnd im Schlaf, träumend der Realität entflieht.
Ich lasse sie schlafen. Ich weiß, wie lange sie gestern wach lag. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, immer bemüht mich nicht zu wecken. Dabei hätte ich dies gebraucht. In meinem Traum wurde ich immer wieder von irgendwelchen Kugeln eingeholt, von Falken angegriffen, von wild gewordenen Stieren aufgespießt, von Zügen überrollt und von wütenden Anwälten angeklagt, wichtiges Beweismaterial unterschlagen und verloren zu haben.
Seufzend ziehe ich den Vorhang zu um der Sonne den Zugang auf ihren schlafenden Körper noch ein paar Stunden zu verwehren. Ich gehe zu ihr und hebe die halb auf dem Boden liegende Decke hoch, lege sie leicht über ihre nackte Schulter. Gestern Abend war es sehr warm, und sie trägt nur ein Trägershirt und eine dünne Pyjamahose. Trotz der frischen Jahreszeit ist es warm im Zimmer, und die Sonne ist ungewöhnlich gemein um diese Uhrzeit.
Ich streiche sanft über ihr Haar, und höre wie sie leise murmelt. Um sie nicht zu wecken ziehe ich meine Hand zurück und sehe sie noch einmal liebevoll an, bevor ich den Gehstock zur Hand nehme und leise auf die Tür zugehe. Alles was zu hören ist, ist das gleichmäßig dumpfe Geräusch meines Gehstocks auf dem Teppichboden des Hotelzimmers. Dann verschwinde ich nach draußen und bin schneller als erwartet unten in der Eingangshalle.
Es ist spät geworden, gestern Abend. Otello hat nicht eher locker gelassen, als bis ich vor Müdigkeit keine Argumente mehr aufbringen konnte. Nun gähne ich herzhaft und gehe in den Frühstücksraum. Wie erwartet treffe ich dort auf Lorelai und Claire. Beide, ebenfalls wie erwartet, mit einer Tasse Kaffee vor sich. Claire kaut lustlos auf einem Croissant und Lorelai trinkt schweigend ihren Kaffee. Als sie mich sehen, winkt Lorelai mir zu. Ich komme zu ihnen und setze mich umständlich auf einen Stuhl.
Guten Morgen, sagt Lorelai. Hast du gut geschlafen?, fragt sie dann unnötigerweise.
Ich nicke, um auf ihre Frage zu antworten, doch wir wissen beide, es ist gelogen.
Schläft sie noch?, fragt Lorelai und ich nicke erneut. Doch diesmal sage ich etwas.
Ja. Ich wollte sie nicht wecken. Sie hat sehr schlecht und nur sehr wenig geschlafen. Ich denke...sie sollte sich einfach noch etwas ausruhen, ich habe den Gehstock an die Tischplatte gehängt und knete nun meine Hände.
Möchtest du einen Kaffee?, fragt Lorelai. Er ist nicht so gut wie Lukes, aber ich denke, er rüttelt dich ein bisschen aus diesem unangenehmen Schlaf. Du hast sicher auch nicht gut geträumt, oder?
Ich sehe sie lange an. Sage nichts. Rory ist ihr so ähnlich, sie merken beide, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Es ist, als wären sie allwissend. Lorelai starrt lange zurück, sagt ebenfalls nichts, scheint nur meine Gedanken zu lesen. Ich wende den Blick ab und betrachte Claire, die müde gähnend das Croissant in den Kaffee tunkt.
Gerne, ja, antworte ich endlich auf ihre Frage, und sie steht auf, um mir eine Tasse zu holen.
Hast du gut geschlafen?, frage ich Claire, die bei meinen Worten aufsieht und mich müde anstarrt. Dann zuckt sie mit den Schultern und kommt mir so erwachsen vor. Was ist los?, frage ich sie leise und sehe sie eingehend an.
Wieder zuckt sie mit den Schultern und sieht sich nach Lorelai um. Ich hab Angst, sagt sie dann, als sie ihre Großmutter zurückkommen sieht. Mummy und Dad streiten sich um uns.
Ich strecke reflexartig meine Hand nach ihrer aus und halte sie fest. Claire, hör mir mal zu. Dass deine Mum und dein Dad sich streiten hat überhaupt nichts mit dir zu tun. Natürlich hätten sie dich beide gerne um sich, aber du hast daran keine Schuld. Weder du noch Michael. Verstehst du? Ich will, dass du das weißt. Und deine Mum will das auch. Okay?
Lorelai setzt sich zurück an den Tisch und stellt mir eine Kaffeetasse vor die Nase. Ich beachte sie gar nicht, denn ich will eine Antwort von Claire, die einfach nur da sitzt und meinem Blick standhält.
Ist das klar?, frage ich, und ich spüre Lorelais unsicheren Blick.
Claire schweigt. Sie senkt den Blick und sieht in ihre Kaffeetasse. Als sie versucht sich damit abzulenken, nehme ich sie ihr kurzerhand weg. Empört sieht sie mich an, und auch Lorelai runzelt die Stirn.
Ich will eine Antwort von dir, Claire, sage ich ruhig. Doch es ist eine hinterhältige Ruhe, denn sie ist eigentlich nicht vorhanden. Innerlich tobe ich vor Wut. Ich frage mich, wie es so weit kommen konnte, warum Claire denkt, es sei ihre Schuld. Noch immer schweigt sie.
Antworte mir, Claire. Ist dir das klar?, frage ich dieses Mal sanfter.
Dieses Mal sieht sie mich an. Ihre Augen schwimmen in Tränen, ihr Kinn zittert, und ich verfluche mich für meine Härte. Wie konnte ich nur vergessen, dass sie erst fünf ist!
Meine Miene verändert sich augenblicklich. Ich lehne mich zurück und nicke ihr zu. Als sie nicht reagiert, winke ich sie mit der Hand zu mir. Schluchzend springt sie auf und rennt um den Tisch herum, fällt in meine Arme.
Ich streiche ihr einfach nur über das dunkle Haar, sage gar nichts. Sie zittert und schluchzt und ich kann nicht anders, ich ziehe sie auf meinen Schoß und schließe sie in meine Arme. So hockt sie da, auf meinem linken Bein, und weint verzweifelt. Endlich schaffe ich es, etwas zu sagen, und ich sehe dabei Lorelai an, die uns verständnislos anstarrt.
Es ist nicht deine Schuld, sage ich leise, immer und immer wieder. Bis sie endlich nickt. Langsam bewegt sie ihren Kopf und ich streiche ihr erneut über das Haar. Sie schluchzt laut auf und ich drücke sie fester.
Als sie sich etwas beruhigt hat, löst sie sich freiwillig aus der Umarmung. Schniefend sieht sie mich an. In mir ist dieses Schuldgefühl. Schreit mich an. Sie ist sechs Jahre alt, du blöder Idiot! Ich wollte sie nicht zum weinen bringen.
Es tut mir leid, sage ich ehrlich, und sie nickt nur. Aber es ist sehr wichtig, dass du das weißt, ja? Wieder nickt sie. Dann steht sie auf und setzt sich zurück auf ihren Platz. Ich schiebe ihr die Kaffeetasse widerstrebend wieder hin und lächle sie aufmunternd an. Und sie tut es mir gleich. Sie lächelt.
Als Lorelai das sieht, schiebt sie mir nun meine eigene Tasse entgegen und nickt mir aufmunternd zu. Und für einen Augenblick ist alles gut.


Flashback Jess

Seine Augen fliegen über die Straßenschilder, beobachten die vorbeifahrenden Autos. Er selbst steht an seinen eigenen Wagen gelehnt am Rande der stark befahrenen Landstraße. Der Weg von New York nach Stars Hollow ist nicht sehr weit, zwei Stunden mit dem Auto. Und trotzdem ist er schon seit vier Stunden unterwegs.
Das Auto? Nein, das Auto macht keine Schwierigkeiten. Es ist eher sein eigenes Gewissen. Er weiß, inzwischen ist die kleine Claire drei Jahre alt, Michael ist inzwischen sieben und geht zur Schule. Sein schlechtes Gewissen lässt sich einfach nicht beruhigen. Warum hat er sich so lange nicht gemeldet? Warum schrieb er ihr nur mit seinen Büchern wie wichtig sie ihm war. Wie wichtig sie ihm ist.
Seine Augen brennen, er weiß nicht, was er noch tun soll. Lange hat er darüber nachgedacht, diesen Schritt endlich zu machen. Endlich der Zukunft ins Auge zu blicken und zu sagen: Hier bin ich. Bisher war das undenkbar. Bisher war nichts dergleichen in irgendeiner Weise in Erwägung zu ziehen.
Er zieht leise an seiner Zigarette und wirft sie dann achtlos auf den Boden. Was das für Konsequenzen haben könnten, ist ihm in diesem Moment ziemlich schnuppe. Waldbrände. Umweltverschmutzung. Abgase. Fahren wir nicht alle ein Auto? Wozu dann der ganze Mist?
Ungeduldig reißt er die Autotür auf und steigt ein. Er sieht durch den Rückspiegel, lässt den Motor aufheulen und rast ohne den Blick auf die Straße zu setzen. Heute noch mal Glück gehabt, kein Auto kommt. Aber was wenn doch? Wäre es vorprogrammiert gewesen? Dass er zwei Stunden hier draußen in der Gegend herumsteht und dann, wenn er endlich weiter fährt, in einen anderen Wagen kracht? Wäre es Schicksal? Unglück?
Er schaltet das Radio ein und dreht es voll auf, als R.E.M.’s Losing my Religion durch die Boxen dröhnt. Leise seufzend betrachtet er das Ortseingangsschild zu Stars Hollow. Komisch, denkt er, während er einfach weiter fährt, dass es mich immer wieder zurückführt, in dieses verdammte Kuhdorf!
Und während er den Wagen hält, geht langsam die Sonne unter und hüllt sich in die schützend warme Dunkelheit. Lange sitzt er dort, starrt auf die Straße und dankt Gott (oder was auch immer dort oben sein mag), dass er in einer Nebenstraße geparkt hat, so dass Miss Patty ihm nicht gleich die Gurgel durchtrennen kann, sollte sie ihn sehen.
Irgendwann werden seine Augen müde, die Lider schwer und die Musik immer dusseliger. Nicht einschlafen, Junge! Denkt er sich noch, bevor er vollkommen abdriftet, in ein Land, das er erst Jahre später wieder finden sollte, wenn alles vorbei war.
Erst um kurz nach zehn erwacht er zu neuem Leben und kann sich endlich aufraffen das Treppenhaus zu betreten. Auch vor der Wohnungstür seht er lange und wartet auf nichts und niemanden. Am liebsten wäre er nun umgekehrt. Am liebsten umdrehen und weg laufen. Doch bevor es dazu kommt, drückt seine selbstständige Hand auch schon die Klingel, und nur ein paar Sekunden Später steht sie da. Auf Strümpfen und mit der kleinen Claire auf dem Arm.

Flashback Jess Ende


Ich hätte damals nicht für möglich gehalten, wie wichtig Claire mal in meinem Leben sein würde. Was für eine große Rolle sie spielen würde. Und nun sitze ich ihr gegenüber und sie schnieft noch immer.
Leise seufzend schließe ich die Augen und versuche mir vorzustellen, was gewesen wäre, wenn ich diese Entscheidung nicht getroffen hätte. Ich würde wahrscheinlich immer noch in New York herum irren, wie ein Fisch ohne Wasser. Suchend durch die Straßen stolpern, ohne zu wissen, was ich finden soll. Doch nun habe ich gefunden, was auch immer ich suchte. Und das wird mir in dem Moment klar, in dem sie die Treppe herunter kommt.
Elegant gekleidet, mit einem grauen Rock und dazu passendem Blazer, die Haare nach oben gesteckt, sieht sie außergewöhnlich ernst aus. Streng. So kenne ich sie gar nicht. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich sie auf eine kalte und unfreundliche Art und Weise sogar attraktiv finde.
Sie bricht das Bild, als sie uns zu lächelt und sich neben Claire auf einem Stuhl nieder lässt. Sie sieht ihre Tochter an und ihr Blick verändert sich schlagartig.
Was ist los mit dir?, fragt sie besorgt und ich trete mir immer noch in den Hintern, für meine unmögliche Art.
Claire lächelt mich schüchtern an. Nichts, sagt sie dann leise zu ihrer Mutter und reicht ihr ihre noch halbvolle Kaffeetasse. Die Croissantstücke die auf der Oberfläche schwimmen scheinen Rory nicht zu stören. Denn sie nimmt einen Schluck.
Rory sieht ihre Tochter lange an. Dann, nach endloser Zeit, in der ich dachte, sie könne sicherlich durchschauen, was zwischen Claire und mir war, nickt sie leise und lächelt. Okay, sagt sie, und ich weiß dennoch, dass sie nicht locker lassen wird.
Und tatsächlich: im nächsten Moment sieht sie ihre Mutter bittend an, die sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hat. Und Lorelai versteht ihre Bitte.
Komm Claire, wir müssen uns noch umziehen, damit wir nachher auch schön bummeln gehen können! Ich runzle die Stirn und bezweifle, dass Claire auf diesen plumpen Trick herein fällt. Doch die Kleine steht leicht nickend auf und verabschiedet sich sowohl von Rory, als auch von mir. Dann reicht sie ihrer Großmutter die Hand, bevor beide verschwinden.
Ich sehe beiden nach, traue mich kaum Rory anzusehen, denn ich weiß, jetzt kommt das große Verhör. Doch stattdessen schweigt sie lange, hat Claires Tasse mit beiden Händen umfasst und starrt gedankenverloren hinein. Ich räuspere mich, um sie aus ihrer Traumwelt zu holen. Einmal. Zweimal. Vielleicht auch dreimal. Doch sie reagiert erst, als sie denkt, genug geschwiegen zu haben.
Was war da los, zwischen Claire und dir?, fragt sie kurz angebunden.
Wie meinst du das? Bitte, Herr... gib mir Zeit, um mir was einfallen lassen zu können... Doch der Herr, wenn es ihn denn gibt, ist unerbittlich.
Komm schon, Jess. Verkauf mich nicht für blöd. Ich habe doch gesehen, dass sie geweint hat. Und Mum sah nicht aus, als wüsste sie etwas. Also kannst du mir ruhig sagen, was da war...
Ich seufze. Sie ist zu klug für diese Welt. Oder meine Ausreden sind einfach zu einfallslos. Jedenfalls sehe ich sie lange an. Schweigend. Sage keinen Ton. Doch dann, als sie schon fast sauer zu werden scheint, öffne ich den Mund und spreche.
Du solltest mit ihr reden, sage ich leise.
Und worüber?, fragt sie ebenso leise, als fürchten wir, jemand könnte uns belauschen.
Ich bin zu weit gegangen, sage ich dann. Ganz einfach. Trocken. Schlicht.
In wie fern?, fragt sie.
Ich schlucke, bevor ich antworte. Ich habe den gleichen Fehler begonnen wie du.
Fragend sieht sie mich an.
Ich vergaß, dass sie erst sechs ist, sage ich ehrlich.
Was meinst du?, fragt sie verständnislos.
Ich... ich bin zu weit gegangen, sage ich erneut, und sie sieht mich wütend an. Nicht weil ich zu weit gegangen bin, sondern eher weil ich ihr nicht sage wobei. Ich habe sie gezwungen zu sagen, dass sie nicht die Schuld an eurem Streit trägt. Da hat sie angefangen zu weinen.
Sie runzelt die Stirn. Wessen Streit?, fragt sie.
Logan und du... ihr steht vor Gericht. Und sie denkt, dass sie und Michael schuld sind, sage ich und sehe sie vorsichtig an. Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Es tut mir so leid es ihr sagen zu müssen. Aber es ihr zu verschweigen halte ich für extrem gefährlich. Und ich weiß, im Grunde gibt sie mir Recht.
Was?, fragt sie schockiert und ihre Augen werden außergewöhnlich groß.
Ich schlucke. Ich denke, meine Worte sitzen. Und das war nicht einmal meine Absicht. Ich fühle mich abscheulich. Ekelhaft. Dumm. Und ich kann nicht anders als nach ihrer Hand zu fassen. Ich komme gar nicht dazu sie zu fassen, denn sie entzieht sie mir bevor ich ihre Haut auch nur streifen kann. Fassungslos starrt sie vor sich hin.
Aber... sie stammelt so leise dass ich sie kaum verstehe. Und was soll ich denn jetzt tun?, fragt sie dann.
Ich denke... du solltest einfach mit ihr reden, sage ich leise und versuche erneut ihre Hand zu nehmen. Diesmal lässt sie es zu und drückt meine Hand ebenfalls. Und für einen Moment denke ich an unsere gemeinsamen Augenblicke im letzten Jahr. An das Gute und das weniger Gute. Wir haben uns gestritten und wieder zusammengerauft. Und sie war immer für mich da.


[B]Flashback[/B]


Seine Hand zittert, als er die Kaffeetasse zu Tisch drei bringt. Er schluckt schwer und ignoriert es. Setzt seinen Stock weiter und weiter. Vorwärts. Er muss es schaffen endlich diese Qualen zu überstehen. Den Schmerz zu vergessen. Zu hoffen, zu glauben und zu wissen: es wird besser.
Rory beobachtet ihn besorgt vom Tresen aus. Sie hat lange versucht es ihm auszureden. Doch sie musste begreifen dass er es brauchte. Das Gefühl. Dieses Gefühl gebraucht zu werden. Dieses Gefühl etwas wert zu sein.
Als die Kaffeetasse klirrend zu Boden fällt, schreckt sie auf. Er steht nur wenige Meter von ihr entfernt und schließt nach Kräften ringend die Augen. Als er sich bückt, um die Scherben der Tasse zusammen zu sammeln, springt sie auf und hockt sich neben ihn.
Komm, ich mach das schon, sagt sie und greift nach seiner zitternden Hand.
Nein, sagt er energisch und sie schreckt vor seiner kalten Stimme zurück. Als er mühsam aufspringt und mit voller Wucht mit seinem gesunden Bein gegen das nächstgelegene Tischbein tritt. Scheiße!, schreit er und rauft sich die Haare.
Rory ist aufgestanden, steht entgeistert vor ihm. Die wenigen Gäste sehen erschrocken zu den beiden rüber. Doch es ist egal. Rory achtet weder auf die erschrockenen Gesichter, noch auf die sensationsgeilen Personen im Raum. Sie achtet nicht mehr darauf, was die anderen denken könnten.
Erschrocken und zugleich besorgt beobachtet sie, wie Jess um den Tresen herum humpelt und die Scherben in seiner Hand in den Mülleimer neben der Küchentür pfeffert. Dann ergreift er fauchend und fluchend die Flucht.
Caesar, würdest du kurz übernehmen?, ruft sie in die Küche hinein und lässt den armen Caesar mit Küche und Bedienung alleine stehen. Die Leute, die im Lokal stehen, werden sowieso nicht die Traute oder die Lust verspüren mehr als ein Sandwich zu bestellen.
Auf direktem Weg folgt sie Jess in ihre Wohnung, hinauf in den dritten Stock. Er hat den Aufzug genommen, also hechtet sie die Treppen hinauf, um nicht von ihm ausgeschlossen zu werden. Ihr Schlüssel liegt auf dem Tresen des Diners.
...
...
Als sie oben ankommt, wirft Jess ihr auf dem Weg durch die Tür einen feurig-bösen Blick zu und ist gewillt die Tür hinter sich zu donnern. Doch Rory ist schnell genug, um es zu verhindern. Sie greift mit einem schnellen Handgriff nach der Türklinke und reißt die Tür auf.
In meinem Haus werden keine Türen geknallt, ruft sie hinter Jess her, der schnaufend auf dem Weg in sein Zimmer, einige Stofftiere von Claire mit dem Fuß einfach weg kickt.
Als er das Zimmer erreicht, ist er in Begriff auch diese Tür hinter sich einfach fallen zu lassen. Jess!, ruft sie hinter ihm her und bewahrt die Tür vor dem sicheren Aufprall mit dem Rahmen.
Eigentlich will sie mit ihm schimpfen. Fluchen. Mit ihm streiten. Doch sein Anblick macht ihr ein schlechtes Gewissen. Er steht am Fenster, den Blick auf die Straße gerichtet und die Arme um seinen Körper geschlungen. Der Gehstock, gegen die Wand gelehnt, unterstreicht diesen fast schon jämmerlichen Anblick.
Jess, wiederholt sie und kommt näher.
Sie will ihn trösten, ihn in ihre Arme ziehen und einfach nur bei ihm sein. Doch alles, was sie zu hören bekommt, bringt sie vollkommen aus der Fassung.
Bitte geh, sagt er matt und ohne sie auch nur anzusehen.
Was?, fragt sie und kommt noch einen Schritt näher.
Du hast mich schon... verstanden, sagt er und sieht noch immer aus dem Fenster. Es ist weit geöffnet und für einen kurzen Moment hat sie das beängstigende Gefühl, dass es für Jess mehr als nur eine gute Aussicht birgt.
Was hast du vor?, fragt sie zitternd.
Gar nichts, ich habe gar nichts vor, sagt er scharf. Ich brauche einfach nur zehn Minuten Ruhe. Und sonst gar nichts. Bitte, Rory... lass mich einfach nur eine Weile alleine... der flehende Ton in seiner Stimme lässt Rory schlucken.
Nickend verlässt sie das Zimmer, ohne sich umzudrehen, und schließt die Tür. Nachdenklich verlässt sie die Wohnung und geht hinunter auf die Straße, auf dem Weg zurück ins Diner. Als sie unten ist, sieht sie noch einmal zu ihm hinauf und sieht ihn am Fenster stehen.
Einsam. Allein. Ein gebrochener Mensch am Fenster. Und was sie nicht sieht ist, dass er weint.
Besorgt schüttelt sie den Kopf und macht sich auf den Weg ins Diner. Sie wird auf Luke warten. Denn sie muss dringend mit ihm sprechen.

Flashback Ende

Ihr Blick schweift über die Menschen am Büfett. Ihre wunderschönen Augen liegen matt auf einem der Kellner hinter dem Tresen. Mit einsamem Blick hockt er da und kommt sich unbrauchbar vor.
Jess?, haucht sie plötzlich.
Rory?, hauche ich zurück.
Ich will nach Hause, sagt sie leise und in ihrer Stimme bebt das Heimweh, dass ich selbst ebenso empfinde. Es ist nicht das Heimweh nach Stars Hollow. Nicht nach Connecticut. Nicht nach Luke. Nicht nach Sully. Es ist das Heimweh nach Frieden. Ich will endlich allein sein, mit ihr. Ohne Logan ständig im Nacken zu haben. Ohne den bitteren Beigeschmack, den ich habe, wenn sie von ihrer Ehe spricht. Ohne all die Dinge, die das Leben so schwer machen.
Ich weiß, sage ich. Ich will auch nach Hause.
Ich drücke ihre Hand und schwelge erneut in Erinnerungen. Sie meinte es immer nur gut mit mir. Sie versuchte alles richtig zu machen und tat in meinen Augen meistens das falsche. Ich habe ihr sehr wehgetan, merke ich nun im Nachhinein. Und es tut mir leid. Ich denke an unseren heftigsten Streit zurück. Und ich erinnere mich an die aufbauenden Worte, die ich hinterher von ihr bekam. Ich schäme mich noch heute für mein bescheuertes Verhalten.

Flashback

Wutentbrannt stürmt er in die Wohnung. Die Tür fällt krachend ins Schloss und Rory schaltet den Fernseher aus, um zu wissen, was los ist. Sie steht vom Sessel auf und kommt zum Eingang.
Jess wirft ihr einen giftigen Blick zu und rauscht an ihr vorbei. Schreckhaft zieht sie ihren rechten Fuß ein, denn er rempelt sie einfach an und tritt ihr mit dem Gehstock erbarmungslos nahe.
Hey!, ruft sie ihm empört hinterher und läuft ihm nach. Kann ich vielleicht erfahren, was für eine Laus dir über die Leber gelaufen ist?, fragt sie in aufgebrachtem Ton.
Du!, ruft er und dreht sich zu ihr um. Du bist mir über die Leber gelaufen.
Sie sieht ihn geschockt an. Wie bitte?
Kannst du mir vielleicht mal erklären, warum du dich einfach in mein Leben einmischst?, fragt er wütend und kommt auf sie zu.
Kannst du dich bitte deutlicher ausdrücken?, fragt sie.
Du weißt doch genau, was ich meine!, faucht er.
Was ist eigentlich in dich gefahren? Natürlich ist es scheiße, dass du immer noch an diesem blöden Stock gehen musst. Aber deine aufgestaute Wut solltest du nicht einfach so an mir auslassen! Dann geh ins Fitnessstudio und box dir deine Aggressionen weg. Oder schreib ein neues Buch. Aber ich bin nicht schuld. Und alle anderen auch nicht, ruft sie aufgebracht.
Nein, natürlich nicht, sagt er eintönig und verfällt in sein altes Schema. Plötzlich ist er schweigsam und feindselig. Wie früher.Er dreht sich um und geht langsam zu seinem Zimmer.
Was habe ich jetzt wieder getan?, fragt sie leise, mehr zu sich selbst. Doch Jess hört es. Und er ist gewillt zu antworten. Er dreht sich erneut zu ihr und sieht sie ernst an. Böse. Mit zusammengezogenen Brauen.
Ich werde dir auf die Sprünge helfen, sagt er trocken. Luke. Klingelt da was?
Rory starrt ihn an. Soll ich dir jetzt alles aus der Nase ziehen? Werde endlich deutlicher. Benimm dich nicht wie ein Siebzehnjähriger, der nicht aus der Pubertät raus kommt. Immerhin bist du ein bisschen älter!, erwidert sie schnippisch. Natürlich, sie kann sich denken, warum er so aufgebracht ist. Doch die Tatsache, dass sie es Luke erzählt hat, ändert nichts an der Tatsache, dass sie Recht hat. Er ist einfach nicht bereit, um hart zu arbeiten.
Er hat mich gerade gefeuert!, sagt Jess kurz angebunden.
Ach so?, fragt Rory und ist auf den Weg in die Küche.
Um wirklich glaubwürdig zu sein, solltest du aber ein bisschen erstaunter wirken..., sagt er laut und humpelt ihr hinterher.
Ich muss nicht glaubwürdig wirken, nur damit dein sturer Kopf durch die Wand passt! Du könntest auch die Tür nehmen, Jess! Sie öffnet den Küchenschrank und holt einige Teller heraus. Dann beginnt sie diese in den Geschirrspüler zu räumen.
Komm mir nicht damit! So stur kann ich gar nicht sein. Und du hast nicht einmal versucht, mit mir zu reden!, erwidert er und geht aufgebracht auf und ab.
Oh doch, das habe ich. Mehr als ein dutzend Mal. Du sagtest stets, dass du davon nichts hören willst! Sie wird lauter, dreht sich jedoch nicht nach ihm um.
Und das wollte ich auch nicht!, schreit er. Aber nun ist es zu spät, und du hättest mich darauf vorbereiten müssen, dass du mit Luke sprechen wirst!
Ich hätte dir also drohen sollen? Hätte es denn etwas geändert?, fragt sie verärgert.
Nein, faucht er genervt. Aber so kann es einfach nicht weiter gehen! Du übergehst mich einfach. Du redest nicht einmal mit mir und beschließt ganz zufällig, dass ich nicht mehr bei Luke arbeiten sollte! Und obendrein bist du jetzt auch noch eingeschnappt und sauer!, sagt er wütend. Dass sie sehr wohl mit ihm geredet hatte übergeht er ganz einfach.
Ich bin nicht sauer!, verteidigt sie sich.
Ach nein?, fragt er aufgebracht. Und warum räumst du dann das saubere Geschirr in den Geschirrspüler?
Kopfschüttelnd und wütend schnaubend räumt sie das Geschirr wieder aus und schließt krachend den Küchenschrank. Du hättest niemals aufgehört zu arbeiten, selbst wenn ich noch öfter mit dir geredet hätte. Selbst wenn ich dir gedroht hätte, zu Luke zu gehen... du hättest mich für verrückt erklärt und weiter gemacht!
Jess hält in seinem Tigerlauf inne und sieht sie entgeistert an. Na klar!, ruft er sarkastisch. Was denkst du denn? Dass ich zu Luke gehe und ihm erzähle, dass ich zum Arbeiten zu blöd bin. Dass ich es nicht einmal schaffe, eine Kaffeetasse in die Hand zu nehmen!
Sie sieht ihn verwundert an. Das habe ich nie gesagt. Und das habe ich auch nicht gemeint. Ich denke nur, dass du dich überanstrengst. Ich sehe doch, dass du nicht mehr tun kannst als...
Ich muss aber mehr tun, Rory! Ich bin nicht hier, weil ich mich langweilen will! Ich muss etwas zu tun haben. Ich muss gebraucht werden, verstehst du das denn nicht?, fragt er verzweifelt und ungewöhnlich laut.
Du wirst gebraucht, Jess!, schreit sie fast, den Tranen nahe. Ich brauche dich! Claire braucht dich! Und zwar lebend, und nicht kraftlos in einer Ecke, Jess!
Er starrt sie lange an. Sehr lange. Dann schüttelt er heftig den Kopf und fährt sich mit der Hand durch das kurze Haar.
Nein. Claire braucht mich nicht, Rory. Und du auch nicht, wenn du ehrlich bist. Du bist stark genug, um zwei Menschen zu tragen. Du brauchst meine Hilfe doch gar nicht... du hast sie nie gebraucht, traurig und verzweifelt sieht er sie an, und blickt dann stumm auf die Magneten, die am Kühlschrank kleben. Claire hat ihren Namen mit den magnetischen Buchstaben aus der Cornflakestüte darauf geschrieben. Da das C fehlte, schrieb sie einfach Klaire. Er überlegt einen Augenblick, wie schlau sie doch ist, die Kleine. Er hätte höchstwahrscheinlich in ihrem Alter nicht einmal gewusst, dass C und K unter Umständen die gleiche Aussprache besitzen. Traurig schüttelt er den Kopf, stellt verzweifelt fest, dass er es nicht viel weiter gebracht hat, als bis zur nächsten Straßenecke. Dass er eigentlich mehr könnte, als nur in einem Kaffee zu jobben und sich von seiner Lebensgefährtin sagen zu lassen, dass er nicht einmal mehr dazu fähig sei.
Oh doch, sagt sie gelassen, und reißt ihn damit aus seinen Gedanken. Erstaunt sieht er sie an, als müsse er erst überlegen, über was sie sich eigentlich stritten. Trotz der gleichgültigen Worte spürt er ihre Wut. Ihren Schmerz und ihre Enttäuschung. Mehr als du denkst, sagt sie und dreht sich um, wendet sich zur Küchenzeile und schnieft kurz auf.
Nein, Rory, sagt er sanft, dennoch laut. Du brauchst mich nicht. Du brauchst nur ein bisschen Liebe. Und ich war blind genug, sie dir zu geben. Aber ich brauche auch etwas davon...
Langsam dreht sie sich um. Ihre Augen schwimmen in Tränen und anstatt Zuneigung und Mitleid zu spüren, fühlt er einige endlose Augenblicke nur Wut und Abneigung für ihren momentanen Egoismus. Rory steht nur einige Zentimeter von ihm entfernt und starrt ihn an. Ihre Zunge klebt an ihrem Gaumen fest, sie ist nicht fähig auch nur ein Wort zu sagen. Und als er gedankenlos diesen einen Satz sagt, spürt sie, wie sie ihn ahnungslos tief verletzt hat. Und das er nun das gleiche mit ihr tut.
Manchmal sehne ich mich wirklich nach Gwen, weißt du? Sie hat wenigstens so getan, als ob.
Geplagt von Angst, Trauer und Wut, weiß er nicht, was er anrichtet. Er sieht den leeren Ausdruck in seinen eigenen Augen nicht. Spürt nicht, wie er sich selbst die Energie nimmt, sich auspumpt, wie ein alter Gummireifen, der zu lange in der Sonne lag. Hört nicht, wie ihr Atem stockt und tausend Scherben ihres Schmerzes klirrend und scheppernd auf dem Boden zerschellen.
Er hat keine Ahnung wie tief der Schmerz sitzt, den er gerade durch Rory jagt. Wie tief er splittert und bricht, sich immer tiefer in ihre Brust bohrt, ihren Brustkorb fast zum zerspringen bringt. Sie schluckt, ist nicht fähig, etwas zu sagen. Zuckt ein paar Mal mit den Wimpern und nickt schließlich traurig.
Gut, sagt sie schließlich und rutscht langsam an der Küchenzeile entlang, weg von Jess, der Tür entgegen. Weit weg von ihm. Seine Nähe ist das letzte, was sie jetzt will. Und das, wonach sie sich am meisten sehnt. Er sieht die Tränen in ihren Augen, doch auch er ist nicht fähig, zu reagieren. Gut, wiederholt sie und bleibt in der Tür stehen. Dann such doch deine Gwen. Lass dich von ihr gesund pflegen. Weißt du, wie viel Überwindung es mich kostet, jeden Morgen aufzustehen und dich jeden Morgen auf ein Neues leiden zu sehen? Glaubst du nicht, dass das bisschen Liebe, was ich zu vergeben habe an dir, Michael und Claire kleben bleibt? Dass da niemand anderer mehr ist? Glaubst du nicht, dass ich mich für dich abstrample? Dass ich dich jeden Morgen mit einem Lächeln in der Küche – in unserer Küche – empfange? Dass ich kochen lerne um für dich zu kochen, dass ich mich im Supermarkt sogar in die Teeabteilung verirre, weil ich, will dass du deinen scheiß-grünen Tee mit Zitrone hast! Dass ich mit jeder Berührung versuche dir mitzuteilen, dass ich dich unglaublich, ungesund unendlich liebe! Und du sagst, du spürst nichts davon? Dann polier deine Antennen, Jess. Da ist mehr, das garantiere ich dir, sie wischt sich die Tranen aus den Augen und sieht ihn wütend an. Und jetzt komm hier her und sag mir, dass du dich nach Gwen sehnst. Aber ich versichere dir eins: wenn du das tust... dann kannst du sicher sein, dass du mich nie wieder sehen wirst. Das sollte dir klar sein.
Lange Zeit stehen sie sich gegenüber. Rory zittert, fröstelt. Er nicht. Er steht vor ihr, wütend und groß... und dennoch kleinlaut. Ihm war nicht bewusst, was für ein Opfer sie leistet. Was sie gibt, damit es ihm täglich besser geht. Was er tut, damit es ihr täglich besser geht. Und er kommt zu dem Schluss, dass nichts genug ist. Nichts von dem, was er leistet, rentiert sich. Schlussendlich ist alles unnütz.
Und doch ist da diese lichterloh flackernde Liebe, die da in ihm brodelt. Er spürt sie. Sie allein lässt ihn leben. Und gerade deshalb ist es... warum er nun mit gesenktem Kopf auf sie zukommt. Warum sie ihre Arme erneut öffnet, als hätte es nie einen Streit gegeben, und ihn in ihre warme Umarmung zieht, nur um ihm wortlos zu sagen, dass dieser Streit noch nicht geendet hat.
Leise schluchzend stehen sie da. Mitten in der Küchentür. Beiden ist bewusst, dass sie etwas sagen müssen. Ihm ist es bewusst, denn er weiß, wie sehr er sie eben verletzt hat. Und ihr ist es bewusst, denn sie denkt ihm nicht genug zu geben. Und bis Jess endlich die ersten Worte spricht, vergeht noch eine ganze Weile. Es sind die einzigen Worte, die er dachte, niemals sagen zu können. Nicht vor ihr. Nicht vor seiner Rory. Und doch sind es die Worte, die Rory bestätigen und ihr sagen, dass sie das richtige getan hat. Es sind die Worte eines Mannes, der glaubte immer weiter zu wissen. Der glaubte niemals am Ende zu sein. Und letztendlich dort ankommt, wo alle ankommen: am Ende. Es sind die Worte eines Menschen, der zugibt nicht mehr weiter zu wissen. Für den es nicht mehr schlimm ist, entblößt und kaputt vor sich selbst zu stehen und zu sagen: so geht es nicht weiter. Es sind Worte, die alles richtig stellen. Es sind die Worte, die Rory nie von Jess gehört hat. Und von denen sie dachte, dass sie sie niemals hören würde. Der Satz der ihm all das gibt, was er ist: ein Mensch.
Ich kann nicht mehr, Rory.
Seine Worte stoßen einen noch viel dunkleren, tieferen Schmerz durch Rorys Brust. Die Ohnmacht die sie vor seinem Satz spürt, ist kaum mit einem anderen Gefühl zu vergleichen. Es macht ihr Angst. Denn sie glaubt, seine Angst nicht halten zu können.
Und doch zeigt er ihr somit wie menschlich sie alle sind. Und das Angst und Schwäche keine Sünde ist.

Flashback Ende


Die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Häuserreihen zu uns dringen, liegen matt auf der Hauswand. Eine leise Brise weht durch mein Haar und ich kann spüren, wie er meine Haut kühl umspielt.
Sie greift nach meiner Hand. Angstvoll. Vertrauensvoll. Ich drücke sie und schicke ihr somit all die Kraft, die ich selbst besitze.
Wir stehen vor dem Justizgebäude, in dem der Prozess in wenigen Minuten beginnen wird. Eigentlich sollten wir längst drin sein. Doch wir trauen uns nicht hinein. Ich starre hinauf zu den schmalen Fenstern, zu den hohen schmalen Fenstern. Sie Sonne malt schöne Muster auf das Gemäuer und ein paar Tauben haben sich auf dem Fenstersims der oberen Reihe nieder gelassen. Unter anderen Umständen wäre ich wohl gerne hier gewesen. Es scheint ein sehr interessanter, alter Bau zu sein. Doch nun habe ich Angst. Angst vor all dem, was kommen mag.
Vor dem Gebäude flattern traurig und matt die Flaggen in einem kaum vorhandenen Wind, und mir schießt der Ventilator durch den Sinn, den Afrika in ihrem Fotostudio stehen hat. Afrika. Irgendwie wünschte ich, sie wäre hier. Ich verspreche mir selbst, sie anzurufen, sobald wir für heute hier raus kommen. Sobald ich wieder im Hotel bin.
Und als Rory erneut meine Hand drückt, mache ich den ersten Schritt und wir betreten das Gebäude.
___________
So, und nun ran ans Fb schreiben... Freu mich schon...:freu::freu::freu:

Selene

Hi Süße :knuddel:

Da kommt man Mittags kurz online und was entdeckt man - du hast das neue Kapitel gepostet :freu:

Ich hab mich total gefreut, als ich es heute Morgen in meinen Mails entdeckte. Schön, dass es weiter geht. Ich habe gern gewartet, denn das Warten lohnt sich bei dir immer, wie du auch diesmal wieder bewiesen hast.

Du weißt, ich liebe deine wunderbare FF. Deine authentischen Charaktere, die Handlung, deinen unvergleichlichen Schreibstil. Es ist einfach schön in deine Welt einzutauchen, man will gar nicht mehr zurück. Deine Worte fesseln mich jedes Mal aufs neue.

Das Kapitel war einfach grandios, tiefgründig, emotional. Sehr wichtig für diese Geschichte. Und die Länge war mehr als perfekt.

Ich fand die Flashbacks perfekt. Es hat einfach alles gepasst. Ein perfektes Kapitel einer perfekten FF.

Die Rückblenden war wichtig. Man versteht Rory und Jess, ihre Beziehung, ihre Gefühle nun noch besser.

Ich konnte die bedrückende, traurige Stimmung spüren. Ich habe sie selbst gefühlt.

Zitat:Ich sehe aus dem Fenster, die aufgehende Sonne schickt warme Strahlen über die Erdoberfläche, doch ich kann sie nicht sehen, denn die vielen hohen Häuser versperren mir die Sicht. Ich sehe lediglich einige Strahlen, die ungeschickt durch das Fenster und direkt in ihr Gesicht strahlen. Ich sehe zu ihr, gerade in dem Moment, in dem sie sich umdreht und weiter murmelnd im Schlaf, träumend der Realität entflieht.

Wow, allein für diese Anfänge hättest du eine Auszeichnung verdient. Einfach klasse, einfach einmalig. Egal mit welcher Stimmung man an deine Geschichte herangetreten ist, man wird sofort gefangen.

Die Szene zwischen Jess und Claire hat mich wieder besonders berührt. Sie war meiner Meinung nach sehr realistisch und wunderbar geschrieben. ich habe mitgelitten, mit beiden.

Wie machst du das nur, dass man eins wird mit deinen unglaublichen Charakteren? Dass man sie versteht, sie schon ewig zu kennen glaubt?

Ich finde es auch bewundernswert wie sehr du die Charaktere triffst. Ich meine, sie sind in einer vollkommen anderen Situation als in der Serie, haben sich logischerweise mit den Jahren und Erfahrungen verändert. Aber dennoch, es sind die Gilmore Girls, wie wir sie kennen. Luke und Jess, wie wir sie kennen. Einfach unglaublich. Ich hatte bei Schneeflocken Probleme damit, aber dir ist es wirklich gelungen.

Ich liebe es auch, wie du die Beziehung von Lorelai und Rory beschreibst. Diese tiefe Liebe. Das stumme Einverständnis.

Die beiden letzten Flashbacks haben mich am meisten berührt, haben mir Tränen in die Augen getrieben. Ich verstehe Jess, aber auch Rory.

Ihr Streit war realistisch, es hatte dazu kommen müssen. Ich bin sprachlos, wie perfekt es dir wieder gelungen ist, die Gefühle zu übermitteln. Ich fühlte mich mitten drinn.

Zitat:Und doch zeigt er ihr somit wie menschlich sie alle sind. Und das Angst und Schwäche keine Sünde ist.

Eigentlich müsste ich ja das gesamte Kapitel zitieren, aber dieser Satz hat mir besonders gefallen.

Das Kapitel hat uns Höhen und Tiefen in der Beziehung von Rory und Jess gezeigt. Höhen und Tiefen, durch welche sie noch enger zusammengeschweißt wurden. Es hat uns Hoffnung gegeben, mir zumindest. Ich weiß, sie können alles gemeinsam durchstehen und hoffe, nicht zu irren.

Ich bin gespannt, auf die folgenden Kapiteln, fiebere ihnen entgegen.

Ich liebe deine FF!

Hab dich lieb
Bussi Selene
Yeah, Yela, ein neues Kapitel!!!

Vielen Dank schon mal dafür!

Ich bin nicht so gut im FB geben, aber kann ja trotzdem kurz was schreiben:

Ich finde Deine FF echt super, und das ist auch die erste FF, bei der ich sehnsüchtig auf den neuen Teil gewartet habe.

Ich finde, dass Du die Personen so gut beschreibst, ich habe wirklich das Gefühl, ich lese ein Buch. Man kann sich gut in die Personen hinein versetzen, man kann verstehen, wie und warum sie so fühlen, wie sie fühlen.

Jetzt hoffe ich natürlich, dass der Prozess gut ausgeht. Vor allem bin ich sehr gespannt, wie es soweit kam, und wie aus Logan der Mensch wurde, der er jetzt ist.

Ich hoffe, es kommt schon bald ein neuer Teil, und Du lässt uns nicht so lange warten. Aber selbst wenn es wieder so lange dauert, ich weiß im Endeffekt doch: Es hat sich gelohnt! Du schreibst toll!

Liebe Grüße, Toony
krass geil genialer teil. man konnte sich richtig reinversetzen. ich kam mir vor als wäre ich da. in der küche, bei dem streit. bitte mach schnell weiter denn du schreibst richitg hamma geil.
lg jessy
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