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Normale Version: Ewig blüht der Lotos...
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Selene

Hallo Süße :knuddel:

Hach, ich liebe deine FF einfach Wub
Hab ich dir das schon gesagt Wink
Ich muss es dir einfach immer und immer wieder sagen.

Du hast einen ganz außergewöhnlichen, wunderbaren, einzigartigen Schreibstil.

Ich liebe deine Art zu schreiben, Charaktere lebendig zu machen und dein Talent mich mit deinen Worten zu fesseln. Es ist schön, in den Bann deiner Geschichte gezogen zu werden. Am liebsten würde ich immer sofort weiterlesen.

Auch das neue Kapitel (bzw. die neuen Kapiteln Wink ) sind dir wieder spitzenmäßig gelungen!

Der Flashback (oder ist es das Flashback - bin ma da nie sicher) war klasse. Es gefällt mir, dass du auch die schönen Seiten der Beziehung Rorys und Logans zeigst. In den meisten FFs gibt es leider zu viel eindeutige Schwarz-Weiß-Malerei, darauf verzichtest du. Das Leben hat gute und schlechte Seiten, jeder Mensch hat diese. Rory hat Logan einmal sehr geliebt. Das zeigt dein wunderbarer Rüchblick. Man kann sich in sie hineinversetzen, versteht, warum sie diesen Mann liebte.

Das Gespräch zwischen Rory und Jess war wunderschön. Unglaublich, wie es dir erneut gelungen ist, die Gefühle zu übermitteln.

Ich finde es schön. dass Jess so für sie da ist und versteht, dass sie noch Zeit braucht.

Freu mich schon auf das neue Kapitel!

hdl Bussi Selene
Hey, meine zwei süssen...
Es freut mich sehr dass ich euch jedes mal so zufrieden stellen kann. Manchmal erinnert ihr mich an Claire, die am Tisch sitzt und sagt: "Mehr!"
Ihr seid so zufrieden wie ein Baby, dem man nach dem Stillen sein Bäuerchen genehmigt.(und hier eine existenziell wichtige Frage: warum heisst das eigentlich so? (Bäuerchen, meine ich))
Ich finde es gut, dass ihr euch so freut. Dabei könnte ich euch einen Tipp geben, aber nur lesen wenn ihr wirklich sicher seid... Big Grin

Show Content


So... und nun das nächste Kapitel zur Story.
Widme ihn wieder euch, meinen leider einzigen momentanen ernsten Lesern... :knuddel: .Viel Spass für euch und viel Fb für mich... Big Grin .
Eure mino.

Kapitel 9. Rory's Lächeln

Ich sitze an meinem Schreibtisch, vor dem Computer. Ich denke nach, kann mich nicht konzentrieren. Ich muss einen Artikel über den Klimawandel schreiben, doch ich weiß nicht, was. Es wurde schon so vieles darüber herausgebracht.
Die Kinder sind in Schule und Kindergarten, Jess... ich weiß nicht, wo er ist. Er hat es nicht unbedingt eilig sich einen Job zu suchen. Ist auch verständlich, immerhin besitzt er einen Verlag und einen Haufen Kohle, die er seinen Büchern zu verdanken hat. Ich muss lächeln, denn ich denke an den Abend, an dem er mir sagte, ich hätte ihn zu diesen Büchern inspiriert.
Es sind inzwischen Wochen vergangen. Er scheint akzeptiert zu haben, dass ich ihm keine Antwort auf seine ungestellte Frage geben kann. Er scheint zufrieden, und es ist, als wäre alles okay. Ich weiss nicht, was ich empfinden soll, vielleicht liebe ich ihn bereits, nur nicht so, wie er es gerne hätte. Wahrscheinlich wachsen wir zusammen wie Bruder und Schwester, und das ist im Moment gut so, denn ich spüre wie ich ihn brauche. Er ist mir eine Hilfe, die ich von keiner anderen Person angenommen hätte.
Ich sitze schweigend so da und ich weiß nicht, warum ich mich suchend im Raum umsehe. Vielleicht erwarte ich Inspiration, oder so etwas Ähnliches. Ich sehe neben mich. Auf dem Schreibtisch liegt ein Buch. Madame Bovary. Abgegriffen und alt. Ich musste es neulich erst wieder flicken, nachdem es einem Wutanfall Clerys nur bedingt standgehalten hat. Ich nehme es in die Hand und streiche über den Einband. Ich weiß noch ganz genau, wie ich es bekommen habe. Er hat es mir geschenkt. Ich schlage es auf und starre auf die verschwommene Widmung, mit den Jahren ein wenig verwischt.


Meiner Rory, nur das Beste. Ich wünsche und hoffe, dass dieses Buch dich überall,
auf allen deinen langen Wegen, begleiten wird. Ich wünschte, ich könnte es auch.
Ich werde es versuchen, denn meine Liebe ist unzerbrechlich. Und wenn du
dieses Buch zum ersten Mal aufklappst, und das hier liest, möchte ich dein
Gesicht sehen, dein Lächeln, deine wunderschönen Augen. Ich will das
nicht mehr missen. Ich will jeden Morgen aufwachen und dich neben
mir wissen. Aufstehen und nur für dich leben, nur für dich atmen.
Lebe mit mir, und mit deiner Madame Bovary...
In Liebe, Logan.


Ich schluchze leise. So lange ist das jetzt her. Ich weiß noch ganz genau, wie ich mich damals fühlte. Denn als ich die Widmung das erste Mal las, musste ich lächeln. Ich zog kurze Zeit darauf bei Logan ein, und machte ihn damit zum glücklichsten Mann auf Erden...
Es hat lange gehalten, und hätte er sich nicht so verändert... es hätte noch länger halten können... ich hätte ihn nicht verlassen, wäre es nicht dringend nötig gewesen...

Flashback

Schweigend sitzt sie da. Die Hände in ihrem Schoss. Sie denkt nach. Neben ihr liegt ein abgegriffenes Buch. Es ist jedoch nicht sehr alt. Er hatte es ihr damals geschenkt. Zu ihrem ersten Jahrestag.
An diesem Tag waren sie zu einem Flohmarkt gefahren. Sie hatte ihn lange dazu überreden müssen. Er war der Ansicht gewesen, dass man alles was es dort gab, auch in einem ganz normalen Laden kaufen konnte. Letztendlich hatte er nachgegeben. An einem Stand entdeckte sie dieses Buch. Madame Bovary, von Flaubert. Sie war ganz hin und weg gewesen, nachdem sie ihr eigenes Exemplar im Speisesaal der Uni irgendwie verloren hatte. Nun lag da diese broschierte Auflage und kostete nur eine Hand voll Dollar. Vollkommen aus dem Häuschen konnte sie das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Er hatte sich darüber gefreut ihr etwas schenken zu können, und sie hatte sich gefreut etwas von ihm geschenkt zu bekommen.
Nun sitzt sie hier und denkt nach. Sie hört leise und dennoch energische Schritte, dann steht er vor ihr.
Hey... sagt er leise, doch sie sieht ihn nicht an. Sie hat den Kopf gesenkt und starrt auf seine Füße. Er nimmt Madame Bovary von der Bank neben ihr und setzt sich. Schweigend sieht er ebenfalls einfach nur geradeaus. So sitzen sie eine Weile da.
Bist du immer noch sauer auf mich? Fragt er, sieht sie jedoch nicht an. Sie schweigt weiterhin, schüttelt nur leicht den Kopf. Er sieht es aus den Augenwinkeln. Das veranlasst ihn dazu weiterzureden. Weißt du, ich wollte wirklich zu deiner Grandma essen kommen, aber... glaub mir, es war keine Absicht... sagt er und greift nach ihrer Hand. Sie lässt es zu, sieht ihn jedoch noch immer nicht an. Eigentlich kann sie ihm nichts vorwerfen, er konnte nur nicht zum Essen kommen, wie versprochen, das ist alles.
Warum warst du nicht da? Fragt sie leise mit belegter Stimme.
Er drückt lange ihre Hand in seiner, dreht sich zu ihr und sieht sie direkt an. Dennoch meidet sie jeglichen Augenkontakt.
Süße... Ich hatte einiges zu tun. Mein Vater... war bei mir. Wir haben gestritten. Sehr lange. Als er endlich ging, war es kurz vor acht. Ich habe versucht, dich zu erreichen, aber du hattest dein Handy ausgeschaltet... er hört auf zu sprechen. Langsam hebt sie den Kopf und dreht sich zu ihm. Es tut mir leid... Wirklich. Sagt er und sieht ihr in die Augen. Er streicht ihr eine einzelne Strähne aus dem Gesicht. Sie senkt erneut den Blick. Komm her, sagt er, legt seinen linken Arm um sie und zieht sie näher zu sich. Sie lässt es zu und sieht ihn an.
Ich dachte, es wäre etwas passiert... fängt sie an und sieht ihn traurig an.
Es ist nichts passiert. Tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Er küsst sie sanft auf die Stirn und sieht sie liebevoll an.

Flashback Ende


Als ich in die Wohnung komme, sitzt sie im Wohnzimmer. Mit angewinkelten Knien hockt sie auf einem Stuhl, am Schreibtisch, vor dem Computer. Sie kaut an einer Banane und lauscht stumm Ben Harper’s beloved one.
Sentimentaler Käse, ich kann ihn eigentlich nicht ausstehen, dennoch muss ich lächeln, wie sie da sitzt; neben sich eine noch dampfende Tasse Kaffee.
Ich weiß genau, sie will im Moment nichts von mir, und ich bin dabei dies zu akzeptieren. Es ist, als wäre es in Ordnung, „nur“ mit ihr befreundet zu sein, abgesehen davon, dass ich noch etwas für sie empfinde. Es scheint unwichtig. Ich will nur das Beste für sie, und dabei scheint es mir sogar egal zu sein auf ihre Liebe zu verzichten, wenn ich sie jeden Tag erneut lächeln sehe. Ich denke, meine Liebe zu ihr ist dabei sich in eine gesunde Bruderliebe zu wandeln, und würde sie eines Tages mit mir zusammen sein wollen, ich wüsste nicht, was ich sagen soll. Ich bin auf eine gewisse Art und Weise sehr zufrieden damit, wie es jetzt ist.
Ich stehe so eine Weile da und beobachte sie. Ben Harper hat aufgegeben sie zu bezirzen und sie hört nun John Mayer’s your body is a wonderland. Sie beginnt auf ihrem Stuhl zu wippen, bemerkt mich nicht, weiß nicht, dass sie beobachtet wird. Langsam lasse ich meine Tasche auf dem Boden stehen und ziehe meine Jacke aus, hänge sie über einen Stuhl. Lächelnd komme ich auf sie zu und setze mich neben sie. Sie beginnt zu lächeln, dann dreht sie ihren Kopf und sieht mich aus ihren wundervollen blauen Augen an. Ich lächle zurück und verliere mich in ihnen. Es ist, als würde ich tauchen, in ihren Augen. Sie ist so zart, dass ich es nicht wage sie anzufassen.
Wo warst du? Fragt sie neugierig und unterbricht damit unser magisches Schweigen.
Ich denke nach, was ich sagen soll. Unten am See. Ich habe gelesen. Etwa eine Stunde. Dann war ich im Hotel frühstücken, habe mich von Sookie und Lorelai verwöhnen lassen und musste mir von Luke noch einmal predigen lassen dich nicht anzurühren. Dann war ich noch einen kleinen Einkaufsbummel machen und bin wieder hier. Im großen und ganzen war’s das.
Rory sieht mich Stirn runzelnd an. Du hast einen Einkaufsbummel gemacht?
Ich sehe sie an als wäre es das normalste der Welt und nicke.
Was hast du gekauft? Fragt sie um mich zu prüfen.
Ach, Rory... versuche ich sie abzulenken.
Du hast nichts gekauft? Fragt sie entsetzt. Jess! Du machst alle Traditionen einfach zunichte. Bei einem Einkaufsbummel geht man in Geschäfte. Ich sage nicht, dass du verschwenderisch alles kaufen sollst, ob du es brauchst oder nicht... Aber man sollte sich wenigstens etwas gönnen. Und ich meine keinen Kaffeebecher bei Al’s, selbst wenn nur Tee drin war!
Sie kennt mich zu gut.
Wenigstens einen Stift...
Ich lege die Stirn in Falten. Was soll ich damit, ich schreibe doch sowieso nichts mehr...
Sie versucht es erneut. Oder eine Zeitschrift!
Ich nicke. Ich sehe mir Kate Moss’ ungesund dürre Beine lieber im Fernsehen an. Da wird weniger Wald abgeholzt, und sie bekommt auch noch was dafür, als wenn ich mir ihre grobkörnigen Paparazzibilder reinziehe. Sie sollte sich von ihrem Gehalt etwas zu Essen einkaufen...
Sie rollt mit den Augen.
Meinetwegen eine Schachtel Zigaretten!
Ist das alles, was sie drauf hat?
Ich habe mit dem Rauchen aufgehört als ich hier eingezogen bin, sage ich und sie sieht mich verwundert an.
Ach so? Fragt sie.
Ich sehe auf den Boden. Ja... sage ich mürrisch. Soll ungesund sein! Und ich will, dass deine Kurzen noch eine Weile Nichtraucher bleiben... ich werde verlegen, laufe rot an. Ist es denn so komisch, wenn ich auch mal an andere denke?
Sie lächelt.
Außerdem habe ich etwas gekauft, sage ich leise.
Ach ja? Fragt sie neugierig.
Ich nicke und gehe zu meiner Tasche. Ich hole die Tüte heraus und gehe zu ihr zurück. Ich reiche es ihr. Das ist für dich.
Sie starrt mich an und öffnet die Tüte. Sie holt das Buch heraus und sieht es an. Es ist eine neue Auflage von Tom Sawyer. Sie muss lachen.
Oliver Twist hast du glaube ich schon drei Stück... sage ich und versuche nicht rot zu werden. Warum, verdammt noch mal, werde ich jetzt rot?
Als ich sagte, dass man sich bei einem Einkaufsbummel etwas gönnen muss... da meine ich, dass du dir etwas gönnen sollst...
Ich lächle. Darauf kenne ich die perfekte Antwort.
Ich gönne es mir ab und zu dich lächeln zu sehen, wenn ich dir etwas schenke. Das ist genug für mich.
Sie lächelt erneut, wirkt dennoch traurig. Entschuldige, dass ich das nicht öfter tue. Aber das Leben ist im Moment etwas hart mit mir...
Ich sehe sie ernst an.
Keine Sorge, ich bin nur ein Junkie... Für heute ist mein Bedarf gedeckt. Morgen ist ein neuer Tag.
Sie lächelt erneut und ich fühle mich wie James Bond. Habe das traurige Kind in ihr ein Stück in die Ecke geschoben und den offenen Menschen aus ihr geholt. Mehr will ich ja gar nicht. Nur täglich erwachen und wissen, sie nimmt meine Hilfe an. Dann macht es mir auch nichts aus, dass es unrealistisch ist, an uns als Paar zu denken. Zumindest nicht in nächster Zeit.

Langsam wird es wärmer draußen. Es ist Anfang Juni, die Tage werden länger und die Sonne erleichtert den jungen Blumen ihren Weg nach draußen. Ich stelle jedem der Kinder einen Teller Spaghetti vor die Nase und schenke ihnen Orangensaft ein. Bevor Claire mit dem Essen beginnt, schneide ich ihr ihre Nudeln klein. Sonst können wir die Dinger in einer Woche noch vom Fußboden wegkratzen. Michael beginnt zu essen, doch irgendwann lehnt er sich zurück. Auch Claire isst den ersten Happen und will sich dann nicht mehr füttern lassen.
Komm schon, Schätzchen, du hast erst einen Löffel gegessen... sage ich aufmunternd.
Ich mag nicht... sagt Claire und schüttelt energisch ihren Kopf.
Clery... nur ein bisschen noch... bitte ich sie.
Bäh! Macht sie verächtlich und dreht sich weg.
Ich sehe zu Michael und lasse die Schultern hängen. Ist es denn wirklich so schrecklich? Frage ich.
Michael sieht mich angewidert an. Nur ein bisschen, sagt er schüchtern.
Die Tür öffnet sich und Jess kommt herein. Er trägt zwei Tüten in den Händen und eine Zeitschrift im Mund. Er kommt an uns vorbei und ich nehme sie ihm verwundert ab.
Hey, zusammen... sagt er. Dann sieht er uns erst an. Was macht ihr denn für Gesichter?
Claire nimmt ihren Löffel und streckt ihn zu ihm. Bähh, sagt sie.
Jess sieht mich Stirn runzelnd an und nimmt Claire den Löffel ab. Er riecht tatsächlich daran! Oh, ich verstehe... Mummy hat versucht zu kochen...
Michael nickt. Sie hat kläglich versagt, meint er altklug.
Kann ich mir denken... sagt Jess und nimmt die Teller vom Tisch. Na, dann werd ich wohl mal kochen gehen...
Enttäuscht bleibe ich am Tisch sitzen. Das kann doch gar nicht so schwer sein... sage ich und hebe Claire aus ihrem Stuhl.
Ist es auch nicht, du hast nur nicht richtig aufgepasst, ruft Jess aus der Küche. Komm her, ich zeig’s dir noch einmal...
Ich stehe auf. Muss das sein?
Michael steht neben Jess. Nein, du kannst Jess auch heiraten, dann brauche ich dein Essen nicht mehr zu verschmähen...
Ich sehe ihn Stirn runzelnd an. Ich muss Jess gar nicht heiraten. Er steht doch sowieso da und kocht... außerdem wird er es mir zeigen...
Jess sieht sich zu mir um. Du willst es also wirklich lernen? Fragt er unsicher.
Natürlich! Oder meinst du ich stell mich zum Spaß hin und lausche deinen absurden Erklärungen? Jamie Oliver würde vor Scham erblassen...
Jess hebt die Brauen. Sofern das möglich ist...
Glaub mir, das ist es... sage ich, nur um von meinen miserablen Kochkünsten loszukommen. Michael, musst du nicht noch Hausaufgaben machen? Frage ich beiläufig und er verschwindet mürrisch in seinem Zimmer.

Letztendlich hat Jess ein wunderbares Essen gekocht, die Kinder waren begeistert, und Michael äußerte zum x-ten Mal den Wunsch, dass ich und Jess heirateten. Ich weiß nicht, was das in Jess auslöst, aber mir versetzt es einen Stich in die Brust. Ich weiß nicht, warum. Jess und ich sind gute Freunde geworden, warum sollte sich das ändern?
Mehr... sagt Claire und legt ihren Löffel auf die Tischdecke.
Du hast noch Hunger? Frage ich. Wahnsinn. Ich glaube wir können Jess nicht mehr gehen lassen. Sollte er sich verlieben und ausziehen wollen, ich werde ihn knebeln und fesseln, und wenn sie ihn dann vergessen hat, werde ich ihn als Sklaven halten... sage ich während ich Claire noch mehr Kartoffelbrei auf den Teller lade.
Jess lächelt milde. Dann weiß ich ja, was mich erwartet...
Als wir zu Ende gegessen haben, stehen die Kinder auf und spielen im Wohnzimmer auf dem Fußboden. Jess und ich bleiben noch eine Weile am Tisch sitzen. Ich sehe ihn lange an. Wie liebevoll er meine Kinder betrachtet. Es ist, als wären es seine eigenen, so behandelt er sie. In den letzten Tagen konnte ich oft nicht mehr... hatte keine Kraft mehr. Jess hatte Claire ganz selbstverständlich ins Bett gebracht und ihr eine Geschichte vorgelesen.
Ich sehe ihn schweigend an. Er merkt es irgendwann, denn er dreht den Kopf zu mir und schaut mir direkt in die Augen.
Warum hältst du es eigentlich mit uns aus? Frage ich und weiß noch nicht einmal warum.
Jess sieht mich schweigend an. So lange, bis ich den Eindruck habe, er hätte nicht die Absicht mir zu antworten.
Was meinst du damit? Fragt er schließlich und sieht mich mit einem Ausdruck an, der mich wahnsinnig macht, denn ich weiß nicht, was er fühlt.
Ich meine damit, dass du dir gut und gerne eine neue Wohnung kaufen könntest. Warum wohnst du dann bei mir zur Untermiete? Ich meine... hier geht es nicht gerade ordentlich zu... ich sehe mich um.
Jess sieht mich erneut lange an. Ich habe es gerne lebhaft... Außerdem... warum in eine andere Wohnung ziehen? Ich mag es mit dir zusammen zu wohnen.
Ich sehe ihn skeptisch an.
Selbst wenn wir „nur“ Freunde sind! Berichtigt er. Ich meine... ich mag deine Kinder, und sie lieben mich, was soll ich sagen?
Ich muss lächeln. Eine lange Pause entsteht.
Willst du denn, dass ich ausziehe? Fragt er mich direkt.
Ich schüttle energisch den Kopf. Natürlich nicht! Aber ich wundere mich darüber, dass du seit fast einem Monat auf dem Sofa schläfst...
Er zuckt mit den Schultern. Es ist bequem, sagt er nur und das Thema hat sich für ihn erledigt...

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So, das war Kapitel 9....

Selene

Hallo Süße :knuddel:

Der Vergleich ist süß *gg*

Zu deiner Frage habe ich folgendes gefunden (hat mich ineressiert, deshalb hab ichs mal gegoogelt - cool übrigens, dass Google zu einem Verb geworden ist):

Zitat:
Das Aufstoßen des Kinde nach der Mahlzeit wird einfach mit dem rustikalen Brauch verglichen, nach dem Essen zu rülpsen, was ja zumindest in Nicht-Bauernkreisen als wenig schicklich gilt.
Quelle: http://netsh10432.dbdserver.de/antworten...ten3.phtml

Man findet anscheinend alles über Google, außer man sucht wirklich dringend irgendetwas...zumindest geht es mir bei Unirecherchen so...

Danke für die Widmung :freu:

Aber ich bin mir ganz sicher, dass du noch weiteres Feedback erhalten wirst Smile Vielleicht sind die anderen eben nicht so oft online wie Anne und ich. Darüber solltest du dir keine Gedanken machen. Deine FF ist auf jeden fall große Klasse, eine der besten, die ich jemals gelesen habe!

Der neue Teil war echt spitze.
Wunderbar wie du Rorys Gefühle für Jess beschrieben hast.
Aber das ist ja eigentlich keine Überraschung. Du schaffst es immer wieder mich zu einem Teil der Geschichte zu machen. Mich mitleben und -fühlen zu lassen.

Logans Widmung war echt schön. Ich frage mich, was passiert war, dass er sich so veränderte.

Besonders haben mir wieder die Dialoge von Rory und Jess gefallen. Schön, dass sie endlich ein wenig aus sich heraus gehen konnte.

Zitat:[B][SIZE=3]und musste mir von Luke noch einmal predigen lassen dich nicht anzurühren.
[/SIZE][/B]

:lach: Ich konnte ihn richtig vor mir sehen!
Luke ist spitze! Süß, wie sehr er um Rory besorgt ist.
Du triffst ihn echt perfekt, genau wie alle anderen Charaktere.

Ich finde es süß, dass Jess Rory das Buch geschenkt hat. Eine tolle Idee!

Die Szene mit dem Essen war echt witzig *g*
Schön, dass Michael und Claire Jess so mögen.
Aber wie könnte man Jess auch nicht mögen? Wink

Ich liebe deine FF!

Freue mich schon so auf den nächsten Teil, möchte schnell erfahren, wie es weiter geht!

Bussi Selene

Zitat:Zu deiner Frage habe ich folgendes gefunden (hat mich ineressiert, deshalb hab ichs mal gegoogelt - cool übrigens, dass Google zu einem Verb geworden ist):


Zitat:
Das Aufstoßen des Kinde nach der Mahlzeit wird einfach mit dem rustikalen Brauch verglichen, nach dem Essen zu rülpsen, was ja zumindest in Nicht-Bauernkreisen als wenig schicklich gilt.
Quelle: http://netsh10432.dbdserver.de/antwo...tworten3.phtml

Tja, da sieht man mal, was man so alles googlen kann... Das ist tatsächlich... ein wundervolles Verb...

Zitat:Man findet anscheinend alles über Google, außer man sucht wirklich dringend irgendetwas...zumindest geht es mir bei Unirecherchen so...

Wo du Recht hast...

Zitat:Danke für die Widmung :freu:

Ist doch gern geschehen...
hab dir schon bei Nachtigallen Fb gegeben... Big Grin
So, ich muss jetzt mal wieder. Hänge schon den ganzen Tag vor dem PC. Mein armes Karlchen sitzt im Wohnzimmer und langweilt sich. Im übrigen habe ich Freitag die letzte Prüfung, also auch allerhand zu tun... Tja, was man nicht so alles tut...
Also, hoffe du hast Recht in der Sache mit dem Fb... gehe heute Abend oder morgen wieder on.
bye, minoway...

Selene

Guten Morgen Süße :knuddel:

Danke nochmals für dein umwerfendes Feedback! Hatte mich so gefreut! Ich liebe deine Feedbacks!

Morgen die letzte Prüfung? Du bist beneidenswert. Ich drück dir die Daumen!

Ich muss leider gleich wieder offline, wollte dir nur schnell mitteilen, dass mich schon sehr auf die neuen Kapiteln freue! Stress dich aber nicht.

Ich habe heute viel zu erledigen, versuche aber zwischendurch und/oder zumindest Abends online zu kommen. Falls du also einen neuen Teil posten solltest, kann es heute ein wenig dauern, bis ich Feedback geben kann.

hdl Bussi Selene
hey mino
sorry das ich erst jetzt dein fb schreibe..aber ich hatte gestern ne freundin bei mir..deswegen
aber willst du mich mit diesem spoiler verarschen? die storyline hat noch nicht mal richtig angefangen?was soll denn noch alles kommen?
aber kommen wir nun zu den teil
die widmung im buch von logan ist total süß..auch wenn es von logan ist(ich mag ihn einfach nicht)
vor allem die gespräche zwischen jess und rory hast du echt so wunderschön geschrieben und beschrieben...vor allem mochte ich die szene wo sie sich wieder in die augen gesehen haben..solche szenen liebe ich einfach bei ff´s...egal bei welcher
und dann wie jess rory das kochen bei bringen will...einfach genial
und dann der letzte absatz vom teil...das fand ich auf der einen seite schön,weil sich die beiden total gut verstehen udn auf der anderen seite traurig,weil jess halt verliebt in rory ist und sie bisher halt nur geschwistergefühle hat...ich würde mir wünschen,dass die beiden vll noch mal später zusammen kommen würden
ich freu mich schon auf einen neuen teil und ich hoffe,dass die storyline bald richtig losgeht...bin ich schon gespannt drauf
mfg anneCool
Schmacht! Die letzten beiden Teile waren wieder prima!!

Deine FF ist soooooooo toll. Du schreibst richtig schön und angenehm zu lesen.

Freu mich schon riesig auf den nächsten Teil!

Liebe Grüße,
Leni
Hallo,

wow, habe Deine FF jetzt durchgelesen und ich bin total begeistert davon, ich weiß gar nicht was ich sagen bzw. schreiben soll, sie ist wirklich weltklasse... Cool Cool Cool

So, nun zu den einzelnen Chara´s:

Rory kann ich verstehen auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite kann ich sie auch wieder nicht verstehen, warum gibt Sie sich nicht einen Ruck und lässt sich auf Jess ein, denn ich bin mir irgendwo sicher, daß Sie Jess im Unterbewusstsein noch immer liebt. Mein Lit-Herz hat etwas angst, daß Sie vor lauter "Bruderliebe" Jess nicht mehr näher an sich ran lässt.

Zu Jess muß ich sagen "Hut ab", daß er das alles so mit macht ohne Liebe entgegengebracht zu bekommen. Ich stelle mir das unheimlich schwer vor für jemanden immer da zu sein, auch wenn keine Liebe zurück kommt.
Bei Ihm hoffe ich auch, daß bald etwas passiert, bevor er noch mehr in die "Bruderliebe" reinrutscht.

So nun freue ich mich riesig auf einen neuen Teil, auch wenn ich mich wiederhole, die FF ist wirklich klasse und ich bleibe auf jeden Fall dran.

Liebe Grüße

Mery Wink
Hui, komm grad von meiner letzten klausur. Jetzt kann ich erstmal verschnaufen... puhh.
Freu mich dass wieder Leben in die Bude kommt... Big Grin
@Mery1202: herzlich willkommen. Hoffentlich bleibst du mir lange erhalten. Irgendwie ist das im Moment nicht so leicht, wie ich feststellen muss... Big Grin

So, hab beschlossen den neuen Teil on zu stellen... hoffe er gefällt euch auf diesmal. Wünsch euch wie immer viel Spass und mir ganz viel Fb... bye, eure mino.

Kapitel 10. Schamgefühl

Eine Woche vergeht. Inzwischen ist es Mitte Juni, und schon ziemlich warm draußen. Ich verstaue langsam die dicken Jacken der Kinder in einem Schrank im Flur und lege die dicken Winterdecken oben in den Schrank. Jess ist mit Claire einkaufen, denn Julianne und Sharon haben nächste Woche Geburtstag.
Michael ist mit seinen Freunden unten beim Pavillon und spielt. Ich finde es schön, dass er Freunde gefunden hat. Ich stehe am offenen Fenster und sehe hinaus auf die Straße. Es ist so warm dort draußen, dass sie fast leer scheint. Die Leute verkriechen sich in ihren Wohnungen. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube, ich habe noch nie einen so warmen Sommertag erlebt. Vermutlich liegt es an dieser Klimaerwärmung.
Ich stehe so eine Weile da, bis ich merke, wie spät es ist. Ich will nachher noch mit Jess und Claire zu Mum fahren. Ich gehe ins Badezimmer und schließe die Tür. Langsam streife ich die vom Putzen verschwitzten Klamotten ab und drehe den Wasserhahn der Dusche auf.
Langsam fällt das Wasser und trommelt leise auf meinem Kopf. Ich stehe einfach nur so da und lasse mich mit dem lauwarmen Nass berieseln. Ich kenne nichts Angenehmeres. Es ist wie... als würde mich jemand mit Reis und Blumen bewerfen...


Flashback

Leise lächelnd schreitet die wunderschöne Braut nach vorne. Das schlichte weiße Kleid mit den rosé farbenen Knospen fällt wunderschön an ihrem Körper herunter. Ihr offenes, gelocktes Haar wird durch ein schmales Diadem zurückgehalten. Neben ihr geht ihr Vater, leuchtend vor Stolz und Liebe. Langsam gehen sie über den Teppich, vorbei an zahllosen bekannten und unbekannten Gesichtern. Lorelai und Luke sitzen in der ersten Reihe, lächelnd, dennoch damit beschäftigt, die Zwillinge auf ihrem Platz zu halten.
Der Bräutigam steht vorne am Altar und lächelt glücklich. Er ist dabei sich in den glücklichsten Mann der Erde zu verwandeln. Er lächelt sie an und vertieft seinen Blick in ihren wunderschönen blauen Augen. Es ist der wichtigste Tag in seinem Leben. Er ist in Begriff, die schönste Frau der Welt zu heiraten. Es ist ein sehr schönes Gefühl, zu wissen, dass er bald drei ganze Wochen nur mit ihr verbringen wird. Ganz alleine mit ihr in einem Fünf-Sternehotel nahe am Strand. Für seine Rory nur das Beste.
Sie lächelt glücklich und lässt sich von ihrem Vater nach vorne geleiten. Noch vor der Hochzeit hatte er ihr gesagt, wie stolz er auf die sei, wie sehr er sich für sie freute. Lorelai hatte sie zu Hause schön gemacht, für die Hochzeit, während Luke ununterbrochen Kaffee kochte.
Wie ein aufgeregtes Huhn, dem man sein Ei geklaut hatte, war Lorelai im ganzen Haus umher gelaufen und hatte alles, was sie brauchte, zusammen gesucht. Immerhin würde ihre schöne, wunderbare, kluge Tochter heute heiraten. Es war nie so gewesen, dass sie Logan besonders mochte, doch sie hatte sich mit der Zeit an ihn gewöhnt. Es war, als gäbe es ein stilles Einverständnis zwischen den beiden. Solange er ihre Tochter nicht verletzte, blieb alles ruhig.
Nun war er da. Wochenlang hatte sie darauf hingefiebert. Wochenlang geplant, schlaflose Nächte verbracht. Wie oft waren sie wach nebeneinander im Bett gelegen und hatten kein Wort verloren, aus Angst den anderen zu wecken? Wie oft hatten sie zusammen am Frühstückstisch gesessen, hatten Kaffee getrunken und sich erzählt, wie gut sie doch geschlafen hatten, nur um den anderen nicht zu beunruhigen.

Der Pfarrer steht hinter dem Altar und spricht seine Worte aus. Das Brautpaar steht davor, und lauscht gebannt, wie all die anderen. Sie hört die Worte wie durch Watte, kann gar nicht glauben, dass sie das wirklich durchlebt. Es ist, als würde sie nicht wirklich hier sein, sondern schon längst mit Logan in die Flitterwochen fahren.
Als er ihr den Ring an den Finger steckt, sieht er ihr tief in die Augen. Sie strahlen, tausendmal mehr als sonst. Sie lächelt leise.
Es ist eine schlichte Zeremonie. Die Gäste sind die engsten Verwandten beider Familien. Blumen schmücken die kleine Kirche, es gibt keine Blumenmädchen. Logan hätte gerne welche gehabt. Es schien ihm angemessen, denn er wollte die schönste Hochzeit für seine große Liebe. Es war eingeplant gewesen, das Julianne und Sharon diese Aufgabe übernehmen sollten. Nachdem die zweijährigen Zwillinge jedoch noch etwas wackelig auf den Beinen waren, und Sharon nach einer der Proben, einige der Kirschblüten die sich in ihrem Korb befunden hatten, einfach gegessen hatte, war das Thema für Rory erledigt gewesen. Sie hätte es schön gefunden. Dennoch war ihr das Wohlergehen ihrer Schwestern wichtiger als die Blumen, die die beiden vor sie auf den Teppich werfen sollten.
Lorelai ist so stolz auf ihre Tochter, dass sie beinahe glänzt. Und als der Pfarrer sie offiziell in den Bund der Ehe einweist, versiegelt das Brautpaar dies mit einem liebevollen Kuss.
Und als die beiden die Kirche verlassen und mit Blumen und Reis beworfen werden, sind sie offiziell verheiratet.

Flashback Ende

Das Wasser prasselt noch immer auf meinem Kopf. Ich höre wie jemand den Schlüssel in das Schloss der Haustür steckt und ihn herumdreht. Dann höre ich Jess’ Stimme, und Claires brummiges Gemotze. Ich denke, sie hätte gerne eines von den Geschenken gehabt, die Jess für die Zwillinge gekauft hat. Die Tür fällt ins Schloss, und Tüten werden auf den Tisch gelegt. Er sagt etwas zu ihr und plötzlich wird die Badezimmertür aufgerissen. Ich zucke zusammen und verkrampfe mich, immerhin stehe ich unter der Dusche.
Ich höre wie Jess den Deckel der Toilette hochklappt. Hört er das Wasser nicht?
Was tust du im Bad? Frage ich beiläufig.
Oh... ähm... hi! stammelt er und ich sehe über den Duschvorhang. Er erstarrt. Ich muss mal für kleine Jungs…
Aber… versuche ich ihn zu unterbrechen.
Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du gerade duschst, sagt er und ich sehe wie er rot wird.
Schon okay, gib mir wenigstens den Bademantel, sage ich und verschwinde wieder ganz hinter dem rotem Duschvorhang. Ich drehe den Wasserhahn ab.
Okay... sagt er und starrt auf das rote Plastikstück, das uns trennt. Er ist absolut undurchsichtig, dennoch starrt er darauf und rührt sich nicht von der Stelle, scheint nachdenklich.

Oh, Mann, ich halte das nicht aus. Konnte sie die Tür denn nicht abschließen? Ist das peinlich. Ich starre auf den Duschvorhang. Hübsches rot, muss ich sagen. Es ist alles, was uns im Moment trennt. Ich kann den Blick einfach nicht abwenden. Warum passiert mir das immer? Ich stehe völlig regungslos da, kann kaum klar denken. Was soll das? Jess, ihr seid Freunde, stell dir einfach vor sie sei angezogen... So ein Quatsch! Was tut sie dann in der Dusche? Ich schüttle verwirrt den Kopf.

War tut er da draußen? Gott, ist das Peinlich! Warum hab ich die Tür nicht abgeschlossen? Klar, ich war ja auch alleine... Ich betrachte die Wassertropfen die den Vorhang herunter laufen. Es ist das einzige, was uns trennt. Wir sind Freunde, warum mache ich so einen Zirkus daraus. Wir wohnen schließlich zusammen. Wir schweigen lange, bis ich anfange zu zittern. Jess...
Ja?
Bademantel... sage ich nur.
Ach so, ja, natürlich, sagt er, greift nach dem Bademantel hinter der Tür und reicht ihn mir über den Vorhang.

Sie sitzt im Wohnzimmer, ihre Haare sind noch immer nass. Sie hat die Beine über die Sessellehne gelegt und hält eine Kaffeetasse in der Hand. In der anderen hält sie den Telefonhörer. Sie sieht besorgt aus. Ich setze mich ihr gegenüber hin, wage es jedoch nicht sie anzusehen. Ich ziehe eine Zeitschrift hervor und beginne zu lesen. Unbewusst lausche ich ihrem Gespräch.
Nein... nein, Michael ist nicht hier... sie macht eine lange Pause. Ja... ja ich weiß. Ich kann mir nur nicht erklären, was los ist, weißt du? Sieben Jahre, einfach so... und weg damit. Es ist... es tut weh...
Sie senkt den Kopf und starrt auf den Boden. Sie nickt, obwohl sie weiß, ihr Gegenüber kann sie nicht sehen. Ich weiß, Othello... aber es ist... wenn er anruft... ich spüre eine Spannung in mir, ich kann es nicht kontrollieren... es ist so viel passiert... ich weiß nicht, ob ich es jemals schaffen werde damit fertig zu werden... das Schlimmste ist... ich weiß nicht mehr, ob ich das Richtige tue. Als ich Michael genommen habe, einfach auf und davon bin... es war das Richtige... aber ist es das jetzt auch noch? Oder habe ich irgendwo die Grenze übersehen? Warum sollte ich nicht einfach aufgeben? Es wird doch niemals wieder Sommer...
Ich kann das nicht glauben... was redet sie denn da? Schon bei ihren letzten Sätzen hatte ich aufgesehen. Ich starre sie ungläubig an, kann nicht glauben, dass sie das wirklich sagt. Sie scheint so vertieft in ihr Telefonat, dass sie mich nicht bemerkt.
Ja, ist okay... Ich ruf wieder an, sie legt auf.
Ich starre sie noch immer an. Sie seufzt. Was meinst du damit? Frage ich sie. Sie sieht auf und direkt in meine Augen. Sie wirkt traurig und allein. Wie konnte ich das nur übersehen? So ist sie schon den ganzen Tag über...
Womit? Fragt sie leise.
Damit, dass es nie mehr Sommer wird... antworte ich und versuche ihren Augenkontakt zu halten.
Ich meine, dass alles was ich tue aussichtslos ist. Alles bleibt kalt und grau. Alles ist Alltag... Es wird eben niemals wieder Sommer... wiederholt sie. Ich bin aufgestanden, knie jetzt vor ihr.
Rory... merkst du es denn nicht?
Sie sieht mich fragend an.
Du bist der Sommer...
Sie schnauft verächtlich durch die Nase.
Du musst es nur erkennen, und wieder lachen lernen... es liegt in deiner Hand, dass es wieder hell wird... dass das Grau verschwindet...
Sie lacht falsch und dreht sich weg. Du solltest ein neues Buch schreiben... Ideen hast du ja genug... es wirkt kalt. Sie sieht aus dem Fenster, ihre blauen Augen färben sich grau und sie wirkt traurig.
Ich komme mir vor wie der letzte Idiot... sage ich und richte mich auf.
Sie senkt den Blick.
Ich bin’s... Jess... ich will dir nur helfen... sonst nichts...
Sie verschränkt die Arme und ich weiß nicht, warum sie plötzlich so kalt ist.
Rory, rede mit mir. Warum sagst du nichts? Ich atme tief ein. Dann halt nicht. Ich gehe Richtung Tür. Dort drehe ich mich um und sehe zurück. Du musst nur wieder lachen. Wenn du es verlernt hast... ich kann es dir zeigen... aber du musst es wollen.
Und ich gehe. Hätte ich gewusst, dass sie so schnell nichts mehr zum lachen hat, ich hätte es ihr gleich beigebracht. Hätte ich gewusst, was passiert... ich hätte sie in meine schützenden Arme genommen und sie und die Kleinen ewig gehalten, niemals mehr los gelassen. Erneut muss ich sagen: Ich bin dumm. Ich hätte es besser wissen müssen...

Er hat Recht. Ich hätte es wagen müssen. Hätte ich gewusst, was kommt, ich hätte ihn aufgefordert es gleich zu tun. Ich muss einsehen, dass er von Anfang an Recht hatte. Ich habe es verlernt zu lachen, einfach nur glücklich zu sein. Ich denke, es liegt daran, dass ich noch nicht überwunden habe, so etwas wie das, was ich mit Logan hatte, einfach zu verlieren. Aber nun ist es sehr spät. Nicht zu spät, aber spät... Drei Jahre sind vergangen, in denen ich in einer Art vorläufigem Zustand gelebt und geatmet habe. Alles, was ich tat, war nur der Weg in eine bessere Zeit. Nichts war genug. Nichts ist gut genug. Hätte ich es doch besser gewusst... ich hätte alles anders gemacht.
Ich bin Jess nicht böse. Ich sitze in meinem Sessel und starre auf den Boden, die Arme verschränkt. Er ist gegangen. Er deutet es als beleidigtes Getue. Aber es ist vor allem Schamgefühl. Scham und Angst.
An diesem Abend bringe ich die Kinder ins Bett, er ist nicht zurück. Ich beginne mir Sorgen zu machen, weise mich jedes Mal zurecht. Immerhin ist er dreißig Jahre alt, er wird wohl wissen, was er tut.
Ich sitze am Fenster, ein Buch liegt umgedreht auf dem Tisch. Ich starre aus dem Fenster in die Nacht. Über den Dächern Stars Hollows liegt eine sternenklare Nacht. Ich träume vor mich hin. Von Blumen und einem sonnigen Tag mit den Kindern, irgendwo auf einem Feld. Rote Mohnblüten leuchten auf einer Wiese und in der Nähe, auf der Weide neben an, stehen zwei schwarzweiße Kühe und grasen friedlich. Ich träume mich auf die Wiese, mitten in die Blüten. Träume von einem unbeschwerten Tag. Ohne Arbeit, ohne Sorgen. Nur meine Kinder, Jess und ich.
Ich merke, wie wichtig Jess für uns geworden ist. Er ist ein Teil von unserer Familie. Ein Teil von mir selber. Ich denke an diese alten Zeiten. Lange vor Logan. Lange vor Yale. Lange vor allem. Ich denke an das Auto, das ich von Dean bekam, das Jess zu Schrott fuhr. An meinen blauen Gips, den Mum irgendwo aufgehoben hat. An die Tankstelle, und wie froh ich war, dass Jess die Zigarette nicht rauchte.
Plötzlich höre ich Schritte. Ich habe ihn nicht reinkommen hören. Plötzlich steht er neben mir. Er legt mir die Hand auf die Schulter und hockt sich neben mich. Ich beuge mich zur Seite und lehne mich gegen seine Brust. Er legt seine Hand auf meinen Kopf und streichelt mich leise.
In diesem Moment wird mir klar, dass wir keine Worte brauchen um uns zu verstehen. Wir wissen beide, können in Gedanken aussprechen und sagen es tut mir leid, ohne auch nur den Mund zu öffnen...
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Und jetzt husch, ans Fb schreiben... Big Grin freu mich schon :freu: :freu: :freu:
Drück euch alle fest :knuddel:
Hallo,

also erstmal möchte ich Dir mitteilen, daß ich Dir treu bleibe und immer brav weiterlesen und FB geben werde, denn ich bin wirklich begeistert von Deiner FF.

So, nun zum neuen Teil, der war wieder klasse, wie Du die Gedanken von den einzelnen Chara´s beschreibst einfach klasse, man kann sich richtig in die FF hineinversetzen, daß ist sehr schön und es macht spaß zu lesen, denn man denkt, man wäre live dabei.

Ich fände es schade, wenn aus den Beiden nichts werden würde, da ich persönlich finde, daß die zwei am besten zusammen passen.

So, nun freue ich mich auf einen neuen Teil

Liebe Grüße

Mery Wink
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