26.02.2009, 08:38
Hey ihr Lieben!
Danke, danke für euer liebes FB und dass ihr so treu unsere Ãbersetzung lest ... wie versprochen und so schnell es ging, kommt jetzt der 5 Teil und auch der letzte von Episode 3 ... danach kommt Kathi wieder dran mit Folge 4 - und es wird richtig spannend!!!
Also dann viel Spaà beim lesen von:
Die ersten Male, als sie versuchte âHalloâ zu sagen, bewegte sich ihr Mund, aber es kam kein Laut hervor. Ihr Hals war trocken und ihre Zunge schwer und dick. Ihr Kopf fühlte sich an als ob er mit nasser Watte vollgestopft wäre. An den Schläfen schmerzte es, als ob Gummibänder darauf geschnellt wären. Und nun, da sie sich etwas gefasst hatte, lächelte sie.
âHey du,â sagte er. Sie war überrascht, dass sie sich überhaupt nicht schämte; sie war nur glücklich und etwas krank.
Sie fühlte sich mehr als etwas krank als sie sich umdrehte und den ersten Blick auf sein Gesicht erhaschte, welches verzogen war, seine Lippen kräuselten sich in einer dünnen Linie. Da war etwas Undefinierbares in seinen Augen. Schuld vielleicht, oder Bedauern.
âHey,â sagte er und rang sich ein kleines Lächeln ab. âWie geht´s dir?â
Es war eine komische Frage als würde man einen Bekannten, an den man sich kaum erinnert, auf dem Postamt treffen. Es war die Sorte von Frage, auf die man nur eine Antwort geben kann.
âMir geht´s gut,â sagte sie vorsichtig. âUnd dir?â
âGut. Gut,â versicherte er. Er bewegte sich unbehaglich.
âDu bist auf. Angezogen,â bemerkte sie.
âJa. Hör zu, Rory â¦â
Ihr Bauch rumorte etwas schneller und sie atmete tief ein, sie schloss ihre Augen für eine Minute. Sie konnte es wirklich nicht glauben, dass sie dabei war seine Rede anzuhören, diese schreckliche Rede, die hunderte verschiedene Filme, die sie in ihrem Leben gesehen hatte, auszeichnete. Ein Teil von ihr wollte eingreifen, wie all die erbärmlichen Hollywoodjunkies, ihn unterbrechen mit einem herzergreifenden âTu das nicht,â oder nein, es war âBitte, tu das nicht.â Aber der andere Teil in ihr dachte, dass er dann nichts sagen würde, wenn sie ihn jetzt nicht lieÃ.
âRory. Es tut mir so Leid.â
âWieso?â fragte sie und zog an einer Ecke des Betttuches.
âLetzte Nacht. Ich wusste nicht ⦠Ich hatte das nicht vor. Es passierte einfach.â
âIch weiÃ,â sagte sie. âIch war auch dabei.â
âJa, ich weiÃ. Aber es tut mir Leid. Wir sind Freunde und es ist ein Fehler, etwas wie das kaputtzumachen. Wir haben gerade begonnen uns richtig kennenzulernen, du weiÃt schon, und dann passiert das ⦠es hätte nicht passieren dürfen.â Er suchte verzweifelt nach ihrem Gesicht. âRichtig? Stimmst du mir zu?â
âSicher,â sagte sie. Sie hoffte es klang überzeugender als in ihren eigenen Ohren.
âJa,â sagte er, offensichtlich erleichtert. âich dachte mir schon, dass wir auf derselben Seite sind.â
âRichtig. Die gleiche Seite,â wiederholte sie.
âEs war toll letzte Nacht,â versicherte er und sie wollte ihn dafür eine reinhauen. âAber es war nur ⦠naja, du weiÃt schon. Du hast dich von jemandem getrennt, und ich hab mich von jemandem getrennt ⦠ich dachte ich wäre darüber hinweg, aber ich glaube ⦠ich bin es nicht.â
Er sprach sachlich, als würde es nicht das erste Mal sein, dass sie von dieser kürzlich beendeten Beziehung hörte. Sie wollte sogleich ihren Namen wissen, ihre KörpermaÃe, warum es aus war, ob er sie geliebt hat. Sie wollte sogleich eine Million Dinge wissen, die plötzlich und schmerzvoll waren und sie sicher nichts angingen.
âWird es komisch sein?â sagte er. âIch will nicht dass die Dinge zwischen uns komisch sind.â
Die Frage erwartete eine offensichtliche Antwort, aber wieder gab es nur eine richtige Reaktion darauf.
âNein,â versicherte sie ihm so gut sie konnte. âNichts ist komisch.â
âGut, Ich würde es hassen wenn wir keine Freunde sein könnten.â
âIch auch,â sagte sie und fixierte einen Punkt an der Wand kurz über einer linken Schulter.
Als er Sekunden später ging, sank sie zurück unter die Bettdecken und Polster, bis sie nur noch weià sehen konnte.
Das Telefon läutete an der Rezeption und Lorelai hob ab, weil sie dort die Stellung hielt während Michel seinen Workshop in der Bibliothek vorbereitete.
âDragonfly Inn, Lorelai am Apparat.â
âLorelai, hier ist deine Mutter. Wir haben entschlossen ein Ãberraschungs-Paket für Rory zusammenzustellen.â
âGut, das ist wirklich nett von dir Mum. Hast du angerufen um mir das zu berichten, oder kann ich dir mit irgendetwas helfen?â
âIch wollte deine Meinung zu meinen Ideen hören, aber wenn es zu problematisch ist deinen Sarkasmus für kurze Zeit beiseite zu lassen â¦â
âIch lasse ihn beiseite. Also, was hast du hineingepackt? Ãberrasch mich damit.â
âIch werde nicht versuchen etwas von dem zu verstehen, was du gerade gesagt hast.â
âDas Paket Mum. Was hast du vor ihr zu schicken?â
âAlso gut, ich habe ein nettes Arrangement aus getrockneten Blumen⦠ich dachte sie würden die Reise besser überstehen, als frische. Und ich habe ein Sortiment von Gourmetkeksen, Kuchen, Marmeladen und Bonbons für sie zusammengestellt. Wir senden ihr auÃerdem etwas Geld zur Unterstützung und, natürlich, ein schönes, neues Stifte-Set. Aber ich dachte, dass dir sicher noch mehr Dinge einfallen, die sie vielleicht gerne haben würde.â
Während Emily geredet hatte, brauste Sookie verärgert in Richtung Bibliothek, ein mit verzierten bayrischen Keksen gefülltes Serviertablett tragend. Lorelai verdrehte ihren Hals um sehen zu können was sie vorhatte, auch wenn sie niemand mehr davon abhalten konnte.
âEtwas anderes als Bonbons und Bares und Stifte? Ich denke das deckt alle ihre Interessen ab, Mum,â sagte Lorelai unkonzentriert.
âGut, wenn dir noch etwas einfällt ⦠â
âWerde ich dich anrufen. Hör zu, es ist gerade echt stressig hierââ
âSchon gut, schon gut. Ruf aber auf jeden Fall an wenn dir noch etwas anderes in den Sinn kommt! Ich will, dass dieses Paket so groà wird, dass sie Hilfe braucht um es zu tragen.â
âDas hört sich ja echt vergnüglich an,â stichelte Lorelai.
Sie legte auf und ging vorsichtig Richtung Bibliothek, wo sie schockiert war Sookie und Michel über den Aufstelltisch gebeugt vorzufinden, den Michel dort platziert hatte. Es war kein Gast in Sicht, aber Michel war gerade dabei Sookie leise Anweisungen zu geben, als sie versuchte etwas auf dem Einband eines Fotoalbums anzukleben, was so aussah wie ausgeschnittene Moosgummientchen.
âGut, und jetzt mach die Bänderverzierung,â sagte er.
âUnd dann die Spitzenzierde!â sagte Sookie fröhlich.
Lorelai beeilte sich in den Raum zu kommen und unterbrach den harmonischen Moment der Beiden. Und dann, als es gerade anfing, endete es auch schon wieder. Sie zog sich leise zurück und ihr Gezanke warf wieder ein Echo nach ihr.
âSookie! Du verteilst Schnipsel in meinem Kleber!â
âDas tu ich nicht, du alter Nörgler.â
âDeine höchst kalorienreichen SüÃigkeiten gefährden die Integrität meines Arbeitsplatzes.â
âWas?â
âNimm sofort deine teigigen Hände aus meiner Perlenbox.â
Rory stand auÃerhalb der Versammlungshalle, in der Senator Obamas Rede in etwa vierzig Minuten beginnen würde. Genau zu diesen Zeiten wünschte sie sich manchmal, dass sie rauchen würde. Sie wusste alles bezüglich Lungenkrebs und Emphysemen, aber sie war über eine Stunde früher angekommen als nötig und sie brauchte irgendetwas um ihre Hände zu beschäftigen.
Den ganzen Tag hatte sie jeden Gedanken an die letzte Nacht oder an Patrick vermieden, aber das alles wurde zunichte gemacht, als sie sah, wie er sich näherte. Er war etwa einen halben Block entfernt und besonders herausgeputzt. Er trug die grüne Krawatte, die sie so mochte. Ohne Nachzudenken holte sie ihr Handy aus der Tasche und hielt es ans Ohr.
âJa. Ja, ich weiÃ,â sagte sie gespielt. âNichts. Ich warte nur, dass die Rede beginnt ⦠was machst du im Moment?â
Sie hielt ihren Kopf gesenkt und fuhr fort Fragen ins Telefon zu sprechen, als er an der Treppe an ihr vorbeiging. Kurz bevor er die Tür erreichte, hörte Rory eine schrecklich lautes Geräusch neben ihrem Ohr. Sie brauchte einen Moment um zu bemerken, dass es ihr Handy war, das klingelte. Während sie angeblich telefonierte. Sie schaute schnell auf und betete, dass sich Patrick bereits im Gebäude befand, aber er schaute neugierig auf sie zurück.
Sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte, also drückte sie den âAnnehmenâ- Knopf und erwartete den Anrufer.
âRory? Da ist Michael. Hör´ zu, ich habe deinen Entwurf bekommen.â
Rory spürte, wie sich ihr Hals etwas zuschnürte. âUnd?â
âUnd es ist noch weit entfernt von perfekt, aber ich sehe Fortschritte.â
âWirklich?â fragte sie und versuchte ihr Erstaunen zu verbergen. Es war nicht einmal ein Kompliment, richtig, aber es war nah dran.
âJa. Ich weià du hast in wenigen Minuten eine Rede zu erfassen, aber ruf mich Morgen früh in meinem Büro an, damit wir ein paar Details besprechen können. Besonders mochte ich, wie du die Einleitung gestaltet hast. Sehr dynamisch. Ich will mehr davon sehen in Zukunft.â
âDas werden sie,â sagte sie.
âAlso gut,â sagte Michael. âBis morgen dann.â
âBye.â Sagte sie. Sie klappte das Handy endgültig zu und ihr Gesichtsausdruck war in etwa zwischen Lächeln und Grimasse, als sie sich zusammenriss und die Halle betrat.
âSind die alphabetisiert?â rief April. Sie war gerade in Rorys Zimmer und sah die überquellenden Bücherregale durch.
âNach Autor, dann Titel,â antwortete Lorelai. âUnd farblich geordnet sofern möglich.â
âDas ist so cool!â
Lorelai schniefte. âDas ist eine Möglichkeit es zu beschreiben.â Sie gab Luke drei Gläser, die er mit Eis füllte und auf den Tisch stellte.
âSie hat The Hot Zone! Ich liebe den Ebola Virus. Die CDC (Amerikanische Gesundheitsbehörde) ist komplett faszinierend.â
Luke hob seine Augenbrauen Richtung Lorelai und sie versuchte nicht zu lachen.
âJa, sicher, lass es faszinierend sein während du hilfst den Tisch zu decken,â sagte Luke freundlich. April spazierte aus dem Zimmer, immer noch lesend, und setzte sich um abwesend die Servietten zu falten.
Einen kleinen Moment später stellte Luke eine Pfanne mit französischem Huhn auf den Tisch.
âFertig zum Essen?â
âGott, ja,â sagte Lorelai.
April sah aus als fühlte sie sich unwohl und trennte ihre Augen von dem Buch.
âJemandes Eingeweide wurden schwarz und schmolzen,â sagte sie mit dünner, angewiderter Stimme.
âUnd wenn du dein Gemüse isst wird dir das nicht passieren,â zog Luke sie auf, während er Brokkoli auf ihren Teller löffelte, den unerfreuten Blick ignorierend.
Nach dem Essen setzten sich Luke, Lorelai und April ins Wohnzimmer um Monopoly zu spielen. Etwa bei der Hälfte des Spiels erinnerte sich Lorelai, warum es schon so lange her war, dass sie dieses Spiel gespielt hatte.
âWeiÃt du warum das Spiel nervt?â sagte sie. âWeil es niemals endet.â
âNa ja, normalerweise endet es damit, dass du durchdrehst weil du verlierst und dann wirfst du das Brett in die Luft, sodass alles herumfliegt und wir mit dem Spiel aufhören müssen.â
âZweimal, das passiert nun mal!â sagte sie, sich verteidigend. Er kicherte und tätschelte sie am Knie.
âSei nicht traurig, Lorelai,â sagte April. âIch bin dabei dich auszunehmen und dann hat Dad überhaupt keinen Besitz, weil er sein Geld hortet, was die lahmste Strategie überhaupt ist!â
Dann klingelte das Telefon und Lorelai nahm die Gelegenheit wahr ihre FüÃe zu bewegen. Sie lehnte sich zum Flurtisch und lieà Luke und April weiterreden.
âBehörde für quälende Spiele, wie kann ich ihnen helfen?â
âMum?â
âRory!â rief sie. âHey Schatz, wie geht´s?â
âGanz gut,â sagte Rory. Lorelai konnte hören wie dünn Rorys Stimme war, und das war genug um ihren Mutter-Radar einzuschalten.
âBist du okay?â sagte sie beunruhigt. âWas ist los?â
âOh! Du schuldest mir Park Place!â quietschte April laut.
âOkay, okay!â brummte Luke.
Lorelai legte die Hand über das andere Ohr. âRory?â
âWas ist das für ein Lärm?â fragte Rory.
âOh, Luke und April spielen Monopoly,â sagte sie. â Es wird hitzig. Ich bin der Geschlagene.â
âNatürlich,â sagte Rory.
âBist du dir sicher, dass du okay bist, Liebling? Du klingst etwas niedergeschlagen.â
âDu bist dran Lorelai,â rief Luke. Sie winkte mit der Hand zu ihm hin und deutete auf den Hörer, sie formte âRoryâ mit dem Mund. Er nickte, dass er verstanden hatte.
âMir geht´s gut Mum,â sagte Rory. âIch bin nur müde. Es war ein langer Tag. Geh zurück zu deinem Spiel, wir können auch später reden.â
âBist du dir sicher, dass du nur müde bist?â
âIch bin mir sicher,â versicherte Rory ihr. âGeh´ und hau Luke rein. Und sag April von mir âhiâ.â
âWerd ich. Oh, Liebling, warte kurz. Kannst du mir einen Gefallen tun und deine GroÃeltern anrufen? Sie haben mich ununterbrochen über dich ausgefragt.â
âSind sie böse?â fragte Rory. âIch habe nicht angerufen, auch wenn ich Zeit gehabt hätte.â
âDu warst beschäftigt,â sagte Lorelai. âAber ich habe angedeutet, dass du sie heute Abend anrufst. Sie fühlen sich etwas unwichtig, denke ich.â
âIch werde mein Bestes geben,â entschloss Rory.
âIch denke du solltest besser anrufen, besonders wenn du nicht willst, dass die Rezeption von welchem Hotel auch immer in dem du dich gerade befindest, mit Harry and David Früchtekörben bombardiert wird, die mehr kosten als die Gehälter aller Hotelmanager zusammen.â
âIch liebe dich Mum.â
âIch dich auch, Schatz. Gute Nacht.â
Sie legte auf kurz bevor April Luke attackierte um an die dreihundert Dollar zu kommen, die er ihr vorenthielt. Lorelai hielt das Telefon an ihre Brust und lachte, während Luke versuchte die falschen Scheine zu zerreiÃen und April aus Protest quietschte.
Rory klappte ihr Handy zu und versuchte solange wie sie konnte die Stimmer ihrer Mutter in ihrem Kopf zu behalten. Ich liebe dich, Schatz. Als sie den Satz gedanklich wiederholte, verlor er an Bedeutung, und damit auch seine alberne Behaglichkeit. Sie legte sich aufs Bett und dachte an Stars Hollow und an ihr Haus, das warme Wohnzimmer mit Leuten gefüllt und Lachen und Liebe. Ihr Zimmer war weiÃ, ruhig und leer, das Bett gewissenhaft gemacht: Krankenhausatmosphäre.
Nach einigen Momenten bewussten Selbstmitleids, setzte sie sich auf und fischte ihren Laptop aus der Tasche. Sie starrte ihn mit grimmiger Entschlossenheit an und wartete darauf, dass die Maschine sich hochfuhr und versuchte die verschwommenen und unscharfen Erinnerungen an das gleiche Wartespiel mit Patrick in der letzten Nacht zu vergessen. Während sie ein leeres Word Dokument geöffnet hatte, ergriff sie eine Welle der Entschlossenheit und sie bearbeitete die Tasten mit wachsender Sicherheit.
Sie dachte zurück an einen Moment, an den sie die letzten Jahre nicht mehr gedacht hatte, als sie sieben Jahre alt war und Lorelai, die eine Minute für sich brauchte, sie mit Papier und Stift hinsetzte.
âSchreib mir eine Geschichte,â sagte Lorelai.
Rory betrachtete die leere Seite, das WeiÃ, die unendliche Weite.
âWorüber?â
âÃber alles was du willst. Schreib über die Schule. Schreib über Lane. Schreib´ über Affen.â
âIch weià doch gar nichts über Affen,â sagte Rory hilflos.
Lorelai lächelte aufmunternd bevor sie ihr das goldene Ticket gab.
âErfinde etwas.â
Der Bildschirm füllte sich so schnell, wie Rorys Worte vom Kopf in die Fingerspitzen flossen. Die einfache Tätigkeit war so leicht wie atmen, so warm wie eine Umarmung. Als sie fertig war, lehnte sie sich zurück und scrollte hinauf zur ersten Zeile um ihr Meisterwerk noch einmal zu lesen. Es war nicht so fantasievoll wie âMein Tag mit den Affenâ, aber es war nah dran.
âLiebe GroÃmutter, lieber GroÃvater,â begann es.
To be continued...
Danke, danke für euer liebes FB und dass ihr so treu unsere Ãbersetzung lest ... wie versprochen und so schnell es ging, kommt jetzt der 5 Teil und auch der letzte von Episode 3 ... danach kommt Kathi wieder dran mit Folge 4 - und es wird richtig spannend!!!
Also dann viel Spaà beim lesen von:
Episode 3 Teil 5
Rory erwachte, weil jemand eine Taschenlampe in ihr Gesicht hielt und auf dem Bett auf und ab sprang. Als sie ihre Augen öffnete, bemerkte sie, dass das helle Licht, das sie für eine Taschenlampe gehalten hatte, nur die Morgensonne war, die durch die Schlitze der Vorhänge schien, und der Hüpfende war nur Patrick, der leise am anderen Ende des Bettes seine Schuhe schnürte.Die ersten Male, als sie versuchte âHalloâ zu sagen, bewegte sich ihr Mund, aber es kam kein Laut hervor. Ihr Hals war trocken und ihre Zunge schwer und dick. Ihr Kopf fühlte sich an als ob er mit nasser Watte vollgestopft wäre. An den Schläfen schmerzte es, als ob Gummibänder darauf geschnellt wären. Und nun, da sie sich etwas gefasst hatte, lächelte sie.
âHey du,â sagte er. Sie war überrascht, dass sie sich überhaupt nicht schämte; sie war nur glücklich und etwas krank.
Sie fühlte sich mehr als etwas krank als sie sich umdrehte und den ersten Blick auf sein Gesicht erhaschte, welches verzogen war, seine Lippen kräuselten sich in einer dünnen Linie. Da war etwas Undefinierbares in seinen Augen. Schuld vielleicht, oder Bedauern.
âHey,â sagte er und rang sich ein kleines Lächeln ab. âWie geht´s dir?â
Es war eine komische Frage als würde man einen Bekannten, an den man sich kaum erinnert, auf dem Postamt treffen. Es war die Sorte von Frage, auf die man nur eine Antwort geben kann.
âMir geht´s gut,â sagte sie vorsichtig. âUnd dir?â
âGut. Gut,â versicherte er. Er bewegte sich unbehaglich.
âDu bist auf. Angezogen,â bemerkte sie.
âJa. Hör zu, Rory â¦â
Ihr Bauch rumorte etwas schneller und sie atmete tief ein, sie schloss ihre Augen für eine Minute. Sie konnte es wirklich nicht glauben, dass sie dabei war seine Rede anzuhören, diese schreckliche Rede, die hunderte verschiedene Filme, die sie in ihrem Leben gesehen hatte, auszeichnete. Ein Teil von ihr wollte eingreifen, wie all die erbärmlichen Hollywoodjunkies, ihn unterbrechen mit einem herzergreifenden âTu das nicht,â oder nein, es war âBitte, tu das nicht.â Aber der andere Teil in ihr dachte, dass er dann nichts sagen würde, wenn sie ihn jetzt nicht lieÃ.
âRory. Es tut mir so Leid.â
âWieso?â fragte sie und zog an einer Ecke des Betttuches.
âLetzte Nacht. Ich wusste nicht ⦠Ich hatte das nicht vor. Es passierte einfach.â
âIch weiÃ,â sagte sie. âIch war auch dabei.â
âJa, ich weiÃ. Aber es tut mir Leid. Wir sind Freunde und es ist ein Fehler, etwas wie das kaputtzumachen. Wir haben gerade begonnen uns richtig kennenzulernen, du weiÃt schon, und dann passiert das ⦠es hätte nicht passieren dürfen.â Er suchte verzweifelt nach ihrem Gesicht. âRichtig? Stimmst du mir zu?â
âSicher,â sagte sie. Sie hoffte es klang überzeugender als in ihren eigenen Ohren.
âJa,â sagte er, offensichtlich erleichtert. âich dachte mir schon, dass wir auf derselben Seite sind.â
âRichtig. Die gleiche Seite,â wiederholte sie.
âEs war toll letzte Nacht,â versicherte er und sie wollte ihn dafür eine reinhauen. âAber es war nur ⦠naja, du weiÃt schon. Du hast dich von jemandem getrennt, und ich hab mich von jemandem getrennt ⦠ich dachte ich wäre darüber hinweg, aber ich glaube ⦠ich bin es nicht.â
Er sprach sachlich, als würde es nicht das erste Mal sein, dass sie von dieser kürzlich beendeten Beziehung hörte. Sie wollte sogleich ihren Namen wissen, ihre KörpermaÃe, warum es aus war, ob er sie geliebt hat. Sie wollte sogleich eine Million Dinge wissen, die plötzlich und schmerzvoll waren und sie sicher nichts angingen.
âWird es komisch sein?â sagte er. âIch will nicht dass die Dinge zwischen uns komisch sind.â
Die Frage erwartete eine offensichtliche Antwort, aber wieder gab es nur eine richtige Reaktion darauf.
âNein,â versicherte sie ihm so gut sie konnte. âNichts ist komisch.â
âGut, Ich würde es hassen wenn wir keine Freunde sein könnten.â
âIch auch,â sagte sie und fixierte einen Punkt an der Wand kurz über einer linken Schulter.
Als er Sekunden später ging, sank sie zurück unter die Bettdecken und Polster, bis sie nur noch weià sehen konnte.
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âDragonfly Inn, Lorelai am Apparat.â
âLorelai, hier ist deine Mutter. Wir haben entschlossen ein Ãberraschungs-Paket für Rory zusammenzustellen.â
âGut, das ist wirklich nett von dir Mum. Hast du angerufen um mir das zu berichten, oder kann ich dir mit irgendetwas helfen?â
âIch wollte deine Meinung zu meinen Ideen hören, aber wenn es zu problematisch ist deinen Sarkasmus für kurze Zeit beiseite zu lassen â¦â
âIch lasse ihn beiseite. Also, was hast du hineingepackt? Ãberrasch mich damit.â
âIch werde nicht versuchen etwas von dem zu verstehen, was du gerade gesagt hast.â
âDas Paket Mum. Was hast du vor ihr zu schicken?â
âAlso gut, ich habe ein nettes Arrangement aus getrockneten Blumen⦠ich dachte sie würden die Reise besser überstehen, als frische. Und ich habe ein Sortiment von Gourmetkeksen, Kuchen, Marmeladen und Bonbons für sie zusammengestellt. Wir senden ihr auÃerdem etwas Geld zur Unterstützung und, natürlich, ein schönes, neues Stifte-Set. Aber ich dachte, dass dir sicher noch mehr Dinge einfallen, die sie vielleicht gerne haben würde.â
Während Emily geredet hatte, brauste Sookie verärgert in Richtung Bibliothek, ein mit verzierten bayrischen Keksen gefülltes Serviertablett tragend. Lorelai verdrehte ihren Hals um sehen zu können was sie vorhatte, auch wenn sie niemand mehr davon abhalten konnte.
âEtwas anderes als Bonbons und Bares und Stifte? Ich denke das deckt alle ihre Interessen ab, Mum,â sagte Lorelai unkonzentriert.
âGut, wenn dir noch etwas einfällt ⦠â
âWerde ich dich anrufen. Hör zu, es ist gerade echt stressig hierââ
âSchon gut, schon gut. Ruf aber auf jeden Fall an wenn dir noch etwas anderes in den Sinn kommt! Ich will, dass dieses Paket so groà wird, dass sie Hilfe braucht um es zu tragen.â
âDas hört sich ja echt vergnüglich an,â stichelte Lorelai.
Sie legte auf und ging vorsichtig Richtung Bibliothek, wo sie schockiert war Sookie und Michel über den Aufstelltisch gebeugt vorzufinden, den Michel dort platziert hatte. Es war kein Gast in Sicht, aber Michel war gerade dabei Sookie leise Anweisungen zu geben, als sie versuchte etwas auf dem Einband eines Fotoalbums anzukleben, was so aussah wie ausgeschnittene Moosgummientchen.
âGut, und jetzt mach die Bänderverzierung,â sagte er.
âUnd dann die Spitzenzierde!â sagte Sookie fröhlich.
Lorelai beeilte sich in den Raum zu kommen und unterbrach den harmonischen Moment der Beiden. Und dann, als es gerade anfing, endete es auch schon wieder. Sie zog sich leise zurück und ihr Gezanke warf wieder ein Echo nach ihr.
âSookie! Du verteilst Schnipsel in meinem Kleber!â
âDas tu ich nicht, du alter Nörgler.â
âDeine höchst kalorienreichen SüÃigkeiten gefährden die Integrität meines Arbeitsplatzes.â
âWas?â
âNimm sofort deine teigigen Hände aus meiner Perlenbox.â
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Den ganzen Tag hatte sie jeden Gedanken an die letzte Nacht oder an Patrick vermieden, aber das alles wurde zunichte gemacht, als sie sah, wie er sich näherte. Er war etwa einen halben Block entfernt und besonders herausgeputzt. Er trug die grüne Krawatte, die sie so mochte. Ohne Nachzudenken holte sie ihr Handy aus der Tasche und hielt es ans Ohr.
âJa. Ja, ich weiÃ,â sagte sie gespielt. âNichts. Ich warte nur, dass die Rede beginnt ⦠was machst du im Moment?â
Sie hielt ihren Kopf gesenkt und fuhr fort Fragen ins Telefon zu sprechen, als er an der Treppe an ihr vorbeiging. Kurz bevor er die Tür erreichte, hörte Rory eine schrecklich lautes Geräusch neben ihrem Ohr. Sie brauchte einen Moment um zu bemerken, dass es ihr Handy war, das klingelte. Während sie angeblich telefonierte. Sie schaute schnell auf und betete, dass sich Patrick bereits im Gebäude befand, aber er schaute neugierig auf sie zurück.
Sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte, also drückte sie den âAnnehmenâ- Knopf und erwartete den Anrufer.
âRory? Da ist Michael. Hör´ zu, ich habe deinen Entwurf bekommen.â
Rory spürte, wie sich ihr Hals etwas zuschnürte. âUnd?â
âUnd es ist noch weit entfernt von perfekt, aber ich sehe Fortschritte.â
âWirklich?â fragte sie und versuchte ihr Erstaunen zu verbergen. Es war nicht einmal ein Kompliment, richtig, aber es war nah dran.
âJa. Ich weià du hast in wenigen Minuten eine Rede zu erfassen, aber ruf mich Morgen früh in meinem Büro an, damit wir ein paar Details besprechen können. Besonders mochte ich, wie du die Einleitung gestaltet hast. Sehr dynamisch. Ich will mehr davon sehen in Zukunft.â
âDas werden sie,â sagte sie.
âAlso gut,â sagte Michael. âBis morgen dann.â
âBye.â Sagte sie. Sie klappte das Handy endgültig zu und ihr Gesichtsausdruck war in etwa zwischen Lächeln und Grimasse, als sie sich zusammenriss und die Halle betrat.
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âNach Autor, dann Titel,â antwortete Lorelai. âUnd farblich geordnet sofern möglich.â
âDas ist so cool!â
Lorelai schniefte. âDas ist eine Möglichkeit es zu beschreiben.â Sie gab Luke drei Gläser, die er mit Eis füllte und auf den Tisch stellte.
âSie hat The Hot Zone! Ich liebe den Ebola Virus. Die CDC (Amerikanische Gesundheitsbehörde) ist komplett faszinierend.â
Luke hob seine Augenbrauen Richtung Lorelai und sie versuchte nicht zu lachen.
âJa, sicher, lass es faszinierend sein während du hilfst den Tisch zu decken,â sagte Luke freundlich. April spazierte aus dem Zimmer, immer noch lesend, und setzte sich um abwesend die Servietten zu falten.
Einen kleinen Moment später stellte Luke eine Pfanne mit französischem Huhn auf den Tisch.
âFertig zum Essen?â
âGott, ja,â sagte Lorelai.
April sah aus als fühlte sie sich unwohl und trennte ihre Augen von dem Buch.
âJemandes Eingeweide wurden schwarz und schmolzen,â sagte sie mit dünner, angewiderter Stimme.
âUnd wenn du dein Gemüse isst wird dir das nicht passieren,â zog Luke sie auf, während er Brokkoli auf ihren Teller löffelte, den unerfreuten Blick ignorierend.
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âWeiÃt du warum das Spiel nervt?â sagte sie. âWeil es niemals endet.â
âNa ja, normalerweise endet es damit, dass du durchdrehst weil du verlierst und dann wirfst du das Brett in die Luft, sodass alles herumfliegt und wir mit dem Spiel aufhören müssen.â
âZweimal, das passiert nun mal!â sagte sie, sich verteidigend. Er kicherte und tätschelte sie am Knie.
âSei nicht traurig, Lorelai,â sagte April. âIch bin dabei dich auszunehmen und dann hat Dad überhaupt keinen Besitz, weil er sein Geld hortet, was die lahmste Strategie überhaupt ist!â
Dann klingelte das Telefon und Lorelai nahm die Gelegenheit wahr ihre FüÃe zu bewegen. Sie lehnte sich zum Flurtisch und lieà Luke und April weiterreden.
âBehörde für quälende Spiele, wie kann ich ihnen helfen?â
âMum?â
âRory!â rief sie. âHey Schatz, wie geht´s?â
âGanz gut,â sagte Rory. Lorelai konnte hören wie dünn Rorys Stimme war, und das war genug um ihren Mutter-Radar einzuschalten.
âBist du okay?â sagte sie beunruhigt. âWas ist los?â
âOh! Du schuldest mir Park Place!â quietschte April laut.
âOkay, okay!â brummte Luke.
Lorelai legte die Hand über das andere Ohr. âRory?â
âWas ist das für ein Lärm?â fragte Rory.
âOh, Luke und April spielen Monopoly,â sagte sie. â Es wird hitzig. Ich bin der Geschlagene.â
âNatürlich,â sagte Rory.
âBist du dir sicher, dass du okay bist, Liebling? Du klingst etwas niedergeschlagen.â
âDu bist dran Lorelai,â rief Luke. Sie winkte mit der Hand zu ihm hin und deutete auf den Hörer, sie formte âRoryâ mit dem Mund. Er nickte, dass er verstanden hatte.
âMir geht´s gut Mum,â sagte Rory. âIch bin nur müde. Es war ein langer Tag. Geh zurück zu deinem Spiel, wir können auch später reden.â
âBist du dir sicher, dass du nur müde bist?â
âIch bin mir sicher,â versicherte Rory ihr. âGeh´ und hau Luke rein. Und sag April von mir âhiâ.â
âWerd ich. Oh, Liebling, warte kurz. Kannst du mir einen Gefallen tun und deine GroÃeltern anrufen? Sie haben mich ununterbrochen über dich ausgefragt.â
âSind sie böse?â fragte Rory. âIch habe nicht angerufen, auch wenn ich Zeit gehabt hätte.â
âDu warst beschäftigt,â sagte Lorelai. âAber ich habe angedeutet, dass du sie heute Abend anrufst. Sie fühlen sich etwas unwichtig, denke ich.â
âIch werde mein Bestes geben,â entschloss Rory.
âIch denke du solltest besser anrufen, besonders wenn du nicht willst, dass die Rezeption von welchem Hotel auch immer in dem du dich gerade befindest, mit Harry and David Früchtekörben bombardiert wird, die mehr kosten als die Gehälter aller Hotelmanager zusammen.â
âIch liebe dich Mum.â
âIch dich auch, Schatz. Gute Nacht.â
Sie legte auf kurz bevor April Luke attackierte um an die dreihundert Dollar zu kommen, die er ihr vorenthielt. Lorelai hielt das Telefon an ihre Brust und lachte, während Luke versuchte die falschen Scheine zu zerreiÃen und April aus Protest quietschte.
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Nach einigen Momenten bewussten Selbstmitleids, setzte sie sich auf und fischte ihren Laptop aus der Tasche. Sie starrte ihn mit grimmiger Entschlossenheit an und wartete darauf, dass die Maschine sich hochfuhr und versuchte die verschwommenen und unscharfen Erinnerungen an das gleiche Wartespiel mit Patrick in der letzten Nacht zu vergessen. Während sie ein leeres Word Dokument geöffnet hatte, ergriff sie eine Welle der Entschlossenheit und sie bearbeitete die Tasten mit wachsender Sicherheit.
Sie dachte zurück an einen Moment, an den sie die letzten Jahre nicht mehr gedacht hatte, als sie sieben Jahre alt war und Lorelai, die eine Minute für sich brauchte, sie mit Papier und Stift hinsetzte.
âSchreib mir eine Geschichte,â sagte Lorelai.
Rory betrachtete die leere Seite, das WeiÃ, die unendliche Weite.
âWorüber?â
âÃber alles was du willst. Schreib über die Schule. Schreib über Lane. Schreib´ über Affen.â
âIch weià doch gar nichts über Affen,â sagte Rory hilflos.
Lorelai lächelte aufmunternd bevor sie ihr das goldene Ticket gab.
âErfinde etwas.â
Der Bildschirm füllte sich so schnell, wie Rorys Worte vom Kopf in die Fingerspitzen flossen. Die einfache Tätigkeit war so leicht wie atmen, so warm wie eine Umarmung. Als sie fertig war, lehnte sie sich zurück und scrollte hinauf zur ersten Zeile um ihr Meisterwerk noch einmal zu lesen. Es war nicht so fantasievoll wie âMein Tag mit den Affenâ, aber es war nah dran.
âLiebe GroÃmutter, lieber GroÃvater,â begann es.
To be continued...