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Normale Version: Virtual Gilmore Girls - Die 8.Staffel
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Es ist so weit...endlich...

... Ich hab mir bei dieser Folge mal erlaubt, grüne Fußnoten mit * einzufügen.
Die Gilmores leben ja gerade zu, von diesen kleinen, meist urkomischen Anspielungen!
Aber Hand aufs Herz…versteht ihr die alle??? Also ich nicht… und im Englischen erst recht nicht… und da ich sie fürs Übersetzten, eh alle nach gegooglet habe dachte ich, den einen oder anderen würden sie vielleicht interessieren. Also im Umkehrschluss, wenn’s nicht interessiert - einfach über das grüne hinweglesen…


LG Nicky :herz:




Virtual Gilmore Girls

Episode 8.08

“We Gather Together”
by KinoFille

Author's Note: Thanks to wounded for being a great episode manager, to Jenepel and adina (aka Dreamer Forever) for the technical advice and eagle eyes, and to everyone at the Dragonfly community for their input. As always, this piece would be an incoherent two-page mess without sosmitten's patience, thoroughness, thoughtfulness, and all-around mad beta skillz.


“Weiße Tauben im Mondlicht”

Übersetzt von Nickylein, und korrigiert von –LORE.


Kapitel 1

„Gut, sag’s mir noch einmal. Was macht keinen Sinn?“
Lorelai fuhr mit ihrer Gabel durch den Rest Sirup auf ihrem Teller, während sie aus dem Fester des Diners auf den hellen Spätherbstmorgen blickte. „Okay, also, er kann eine tote Person wieder zum Leben erwecken, nur durch eine Berührung, nicht wahr?“ *
*TV-Serie Pushing Daisies.

„Richtig“, sagte Rory am anderen Ende der Leitung.

„Und sobald er den Toten Kerl berührt hat, muss er ihn innerhalb von sechzig Sekunden wieder berühren, sonst bleibt der Leichnam am Leben."

„Und jemand anderes muss an dessen Stelle sterben.“

„Was ein ganz anderes, ethisches Problem darstellt, das wir zu einem späteren Zeitpunkt analysieren sollten. Aber das betrifft nicht meine aktuelle brennende Frage.“

„Welche wäre...?“

„Warum darf Ned nie Chuck berühren? Er hat sie wieder zum Leben erweckt und sie nicht wieder berührt, bevor die Minute abgelaufen war, also sollte sie doch dauerhaft am Leben sein, nicht wahr?“

„Ich bin mir sicher, es gibt wahrscheinlich einen sehr komplexern, metaphysischen Grund, warum er sie nicht anfassen kann, aber die Ockhams Rasiermesser* Antwort ist, dass die Autoren einen Grund brauchten, Ned und Chuck, bis zum Serienende auseinander zu Halten.“
*Ockhams Rasiermesser: Ist ein Sparsamkeitsprinzip aus der Wissenschaftstheorie. Bedeutet grob soviel wie, auf den Punk gebracht.

„Ich denke du hast recht“, seufzte Lorelai. „Blöde Primetime-TV-Autoren, lassen uns bis zu den letzten fünf Minuten der letzten Folge warten, um zu sehen, ob sie zusammenkommen. Obwohl ich zugeben muss, dass es ziemlich niedlich war, als sie sich durch die Plastikverpackung hindurch geküsst haben.“

„Weißt du, bei all den Küssen durch die Plastikverpackung und der hölzernen Hand, die sie benutzten, um den Hund zu streicheln und den Hintergrund-Kommentaren von Jim Dale und Kristin Chenoweth ist diese Serie einfach zu skurril, auch für uns.“

"Nun, die Chenoweth kommt gut an, mit ihrem ganz eigenen Sam's Club*- großen Fass, voll Skurrilität.“
*Sam´s Club: Ist eine US Markt-Kette die, ähnlich unserer Metro, Wahre im Großpack anbietet! Also ein Metro-Großpack, großes Fass

„Das ist wahrscheinlich größer als sie“, Rory lachte. „Hey, warum bekommt Luke eigentlich keinen Anfall, wo du doch schon seit 15 Minuten dein Handy im Diner benutzt, für eine Diskussion über die Ethik und Metaphysik einer Fernsehserie?“

In diesem Moment, kam ein gehetzt wirkender Luke, aus dem Lagerraum, ihm auf den Fersen ein verzweifelter Kirk.

„Geh weg von mir, Kirk“, knurrte Luke, während er ein Paket Papierservietten auf die Theke legte.

„Aber Luke-„

„Ich denke, Luke ist im Moment ein bisschen abgelenkt“, kicherte Lorelai Rory im Flüsterton zu. „Kirk ist den ganzen Morgen über hier gewesen.“

„Oh, armer Luke,“ Rory lachte. „Versucht Kirk immer noch ihn zu überreden, Thanksgiving im Diner anzubieten?“

„Jepp. Anscheinend zeigt Mrs. Gleason Kirk und Lulu immer noch die kalte Schulter, wegen der Verlobung, und Lulu's Eltern werden noch für eine weitere Woche bei ihrem Bruder in Dubuque oder Durham, oder wo auch immer, sein. Kirk verfolgt Luke schon seit zehn Tagen wie ein dünner, näselder Inspektor Javert*.“ Lorelai blickte auf und sah Luke, der auf dem Weg zu ihrem Tisch war, gefolgt von Kirk.
*Inspektor Javert: Die Figur eines Polizisten, aus Les Misérables; Roman, Musical und Film

„Oh! Oh! Sie kommen vorbei! Das wird sicher gut. Bleib dran und ich gebe dir einen Logenplatz für die Stars Hollow-Diner-Theater-Version von "Von Mäusen und -Diner-Menschen“* Lorelai legte ihr Handy auf den Tisch, sodass Rory den ganzen Spaß mit anhören konnte, der nun sicher folgen würden.
*Von Mäusen und (-Diner-) Menschen: Roman und Film von zwei befreundeten Wanderarbeitern, die von einem besserer Leben träumen; am Schluss bring einer den anderen um.

„Luke, bitte. Wenn du Thanksgiving nicht hier im Diner anbietest, können Lulu und ich nirgendwo hin, und ich kann sie doch nicht in unserem ersten Urlaub als verlobtes Paar im Stich lassen. Was ist, wenn sie merkt, dass sie mit einem Verlierer ohne Familie und ohne Freunde zusammen ist und beschließt, die Verlobung zu lösen?“

Kirks Stimme hatte eine beispiellose Tonhöhe der Verzweiflung erreicht und Luke seufzte in einer Weise, von der nur Lorelai wusste, was sie bedeutete, und zwar das Luke wirklich Mitleid mit Kirk fühlte.

„Kirk, du hast sehr wohl eine große Familie und Freunde, und Lulu weiß, dass du kein-„ Luke stockte. „- du weißt schon, kein Verlierer bist. Ich bin mir sicher, dass du schon irgendwas finden wirst, wo ihr hingehen könnt.“, schloss er in einem, für ihn, sanften Ton, während er Lorelai noch eine Tasse Kaffee nachgoss. „Und wie ich es jedes Mal, als du mich in den letzten zwei Wochen gefragt hast gesagt habe: Lorelai und ich, werden dieses Jahr ein Familien Thanksgiving in ihrem Haus haben.“

„Und ich glaube, dass du unglaublich egoistisch bist!“, sagte Kirk, die Arme trotzig vor der Brust verschränkend.

„Egoistisch? Wie kannst - ich bin nicht…“ ereiferte sich Luke. Er schaute zu Lorelai, um Unterstützung zu bekommen, aber Lorelai starrte ihn nur an, unschuldig mit den Wimpern klimpernd. “Ich verstehe nicht, warum du immer gleich eine Staatsangelegenheit daraus machen musst, Kirk.“, sagte Luke. „Seit zwei Jahren biete ich hier schon kein Thanksgiving mehr an.“

„Eigentlich seit drei Jahren“, antwortete Kirk. „Vor zwei Jahren haben du und Lorelai Thanksgiving im Dragonfly gefeiert - und nicht jeden aus der Stadt eingeladen, wie ich hinzufügen möchte.“ Luke seufzte, aber Kirk fuhr fort.

„Natürlich hat letztes Jahr niemand erwartet, dass du in der Stimmung bist, ein großes Festmahl zu kochen, nachdem Lorelai nach Paris abgehauen und mit Christopher durchgebrannt ist.“

Lorelai zuckte bei der Erwähnung ihrer schlecht durchdachten vierzig-Tage-Ehe zusammen, aber Luke legte lediglich eine Hand beruhigend auf ihre Schulter.
„Schau, Kirk, es tut mir wirklich leid, dass eure Thanksgiving Pläne nicht so funktionieren, wie du es wolltest, aber selbst wenn ich daran etwas ändern wollte, was ich nicht will, könnte ich es gar nicht.“

„Schön“, sagte Kirk, in dem er sich zu seinen vollen 1 Meter, 78 Zentimeterund 59 Kilo aufrichtete. „Aber ich hoffe, dass du und deine Lieben von der Vision heimgesucht werdet, wie die arme, süße Lulu ihr erstes Thanksgiving als verlobte Frau damit verbringen muss, grünes Kartoffelpüree mit Soße in Al's Pancake World in sich rein zu stopfen, während ihr Preiselbeersauce und Kürbiskuchen futtert.“ Mit diesen Worten drehte sich Kirk um und verließ das Diner, mit einer, wie er wohl dachte, würdevollen Haltung.

Luke schüttelte den Kopf als er sah, wie Kirk hinaus ging, dann drehte er sich zu Lorelai zurück. „So, möchtest du noch etwas?“

„Hmmm ... Lass mich sehn…“, überlegte Lorelai, wobei sie sich einen Finger auf die Wange legte. „Pfannkuchen...Kaffee…gratis Bühnen Show ... Nein. Ich glaube, ich bin zufrieden.“

„Okay.“, nickte Luke. Er beugte sich zu Lorelais Handy vor, welches noch offen auf dem Tisch lag. „Hallo, Rory.“, rief er. „Deine Mutter hat 30 Sekunden, um es einzupacken oder ich werfe sie raus. Wir sehen uns am Mittwoch.“

Lorelai haute Luke mit einem gespielt, empörten Keuchen auf den Arm, als er wieder in die Küche gehen wollte. Sie nahm ihr Handy, nur um herauszufinden, dass Rory am anderen Ende immer noch kicherte.

„Mann, ich vermisse diesen Ort.“, seufzte Rory, als der Kicheranfall vorüber war. Lorelai war, als höre sie einen leichten Anflug von Wehmut in Rorys Stimme, aber bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Rory fort.
„Also, sprechen wir über die große Gilmore-Danes-Thanksgiving-Feier, wie läuft es?“

„Alles läuft großartig.“, Lorelai lächelte. „Wir haben die meisten der Einkäufe letzte Nacht gemacht. Ich habe Luke davon überzeugt statt der selbst gemachten die fertigte Preiselbeersauce zu nehmen. “

„Für den ´Plopp´ Faktor.“ fügte Rory hinzu.

„Genau“, nickte Lorelai. „Liz, TJ und das Baby werden da sein, und Leona und Harry Helmsley*, die du vielleicht unter ihren Decknamen kennst“
*Leona und Harry Helmsley: Milliardärs Pärchen, das für ihren Geiz und ihre Liebe zueinander, bekannt war.

„Mom!“ warnte Rory.

„Und April fliegt am Dienstag aus New Mexico ein.“

„Ich kann es nicht erwarten, etwas Zeit mit ihr zu verbringen. Ich habe das Gefühl, dass ich nie wirklich eine Chance hatte, sie richtig kennen zu lernen.“

„Du weißt, du könntest sogar noch mehr Zeit mit ihr verbringen, wenn du nicht erst so spät am Mittwoch kommen und am Freitag in aller Herrgottsfrühe wieder abfliegen würdest.“ Lorelai täuschte ein Schmollen vor.

Es entstand eine Pause am anderen Ende der Leitung, dann stieß Rory einen frustrierten Seufzer aus.
„Mom, ich habe dir doch schon gesagt, dass ich an Obamas großer Heimatstadt-Ferien Frühstück-Schrägstrich-Spendenaktion am Mittwochmorgen teilnehmen muss, und der früheste Flug den ich von hier bekommen habe, juhuuu, ist der um 2:30. Und ich würde über´s Wochenende bleiben, aber am Freitagabend ist ein weiterer großer Auftritt wo ich hin muss, in Miami; du weißt doch, dass es mein Job ist, die Obama-Kampagne zu begleiten und darüber zu berichten.“ Diesmal gab es keinen Zweifel an der Spannung in Rorys Stimme.

„Rory, Liebling…“

„Mist!“ schrie Rory, Lorelai unterbrechend. „Ich muss in fünf Minuten unten sein um den Bus zu kriegen. Es wird ziemlich schwer, von Chicago aus zu fliegen, wenn ich gar nicht erst nach Chicago komme.“

„Okay.“, seufzte Lorelai, ein bisschen besorgt wegen Rorys Ausbruch. „Gute Fahrt und in der Zwischenzeit werde ich einige Opferrituale für die Wetter Kanal Götter machen, damit du am Mittwoch nicht eingeschneite wirst.“

„Auf der Straße erzählt man sich, Jim Cantore* hätte eine Vorliebe für weiße Tauben, die im Vollmondlicht auf einem silbernen Altar verbrannt werden“, witzelte Rory und Lorelai war erleichtert zu hören, dass sich ihr Ton ein wenig aufhellte.
*Jim Cantore: Ist ein Meteorologe des US Wetterkanals!

„Weiße Tauben also“, Lorelai grinste. „Ich liebe dich, Kleines. Wir sehen uns am Mittwoch.“

„Ich liebe dich auch, Mom.“
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Echt super nickylein!

Endlich geht es weiter! Und Rory kommt auch nach Hause! Big Grin

Super! Großes Kompliment!!!
Wirklich toll geschrieben! Ich find´s gut, dass du die Fußnoten eingefügt hast, obwohl ich auch ein paar Sachen kannte Big Grin
Ich würd mich freuen, wenn Rory bei der NY Times anfangen könnte, dann wäre sie auch wieder näher an zu Hause.
Haben wir gut hingekriegt! Wink
Und das Layout (weiß nich wie ichs anders sagen soll; mein damit die überschrift, die Fußnoten, den Titel usw. Big Grin) finde ich total schön!

Heart

P.S Wenn es den Lesern gefällt, fungiere ich gerne weiter in der funktion des Betareaders Smile
Grien Big Grin...schön das es euch gefällt... und danke noch mal an -LORE, die sich troz all meiner Zickerreien,und, 15, Milionen, falscher, Kommases...ich, meine, natürlich, Kommata, nicht berirren hat lassen und mein Kauderwelch in echtes Deutsch verwandelt hat :clap:!!!

LG Nicky :herz:
Ihr zwei seid ein tolles Team!!! :clap:
Juhu, endlich gehts weiter!!! Wirklich toll übersetzt und layoutet!!! Jetzt kann ich die Fortsetzungen schon wieder kaum abwarten.
Danke !!Big Grin
Und ich opfere mich sehr gerne Smile (Und du bist nicht zickig, Nicky!! Smile)
Kapitel 2

Am Dienstagmorgen waren wahnsinnig viele Menschen auf der Pressekonferenz. Es waren so viele, dass Rory sich nicht entsinnen konnte, seit ihrer Teilnahme an der Kampagne jemals so einen vollen Presseraum gesehen zu haben. Sie nahm eine Tasse Kaffee vom Beistelltisch und begann, nach einem freien Platz suchend, sich ihren Weg durch die Menge zu bahnen. Kurz darauf erblickte sie Darshana, die lächelte und sie zu dem leeren Stuhl neben ihr herüber winkte.

„Morgen“, sagte Rory und plumpste auf ihren Platz. Sie sah sich in dem brechend vollen Raum um, während sie einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. „Geht es nur mir so oder sind hier wirklich viel mehr Menschen als Gewöhnlich? Es kommt einem vor, als hätte sich der ganze Pressestab über Nacht einer Zellteilung unterzogen.“

„Die Kandidaten lassen die lokale Presse immer viel näher an sich ran, wenn sie in ihrer Heimat sind, besonders im Urlaub“, sagte Meredith, die eine Reihe vor ihnen saß und dabei die Augen verdrehte, als ob sie etwas so Offensichtliches einem Trottel erklären müsse, der bei einer Highschool Zeitung gearbeitet hatte.

Rory ignorierte Merediths Spotten und wandte sich an Darshana. „Und, hattet ihr Spaß gestern Abend?“

„Ja, hatten wir.“, sagte Darshana mit einem warmen Lächeln. „Du hattest Recht, was Willy Wonka* angeht. Die Kinder haben ihn geliebt. Tim auch, obwohl er das nie zugeben würde.“
*Willy Wonka: Filmfigur aus ‘Charlie und die Schokoladenfabrik’.

„Es ist schwer, mit Willy Wonka falsch zu liegen.“ Rory nickte weise. „Es ist ein Klassiker.“

„Ach übrigens, ich habe dir etwas mitgebracht“, sagte Darshana und übergab Rory ein kleines, warmes, in Folie gewickeltes Paket.

Rory öffnete das Paket und fand darin zwei kleine, dreieckige Gebäcke. Sie sahen aus wie Popovers*, aber der Duft, der von ihnen ausging, war mehr würzig als süß.
*Popover: Ist ein in Amerika sehr Bekanntes Fettgebäck - Törtchen mit Muffin ähnlichem aussehen.

„Es sind Samosas*“, erläuterte Darshana. „Sie sind mit Erbsen, Kartoffeln und Gewürzen gefüllt. Meine Mutter hat mir beigebracht, wie sie gemacht werden, als ich noch klein war, aber ich bin wohl ein wenig eingerostet. Ich habe sie nicht mehr gemacht, seit ich mit der Kampagne angefangen habe.“
*Samosas: Indische Teigtaschen.

Rory nahm einen Bissen von einem der Samosas und rollte in Ekstase mit den Augen, als sie die warmen, salzigen Kartoffeln schmeckte. „Oh, mein Gott, die sind unglaublich!“ rief sie aus. „Ich danke dir vielmals. Es war so lieb von dir, an mich zu denken.“

„Das hab ich wirklich gern getan.“ Darshana lächelte.

„Es muss schön gewesen sein, Zeit mit der Familie zu verbringen und in der eigenen Küche zu kochen und zur Abwechslung mal im eigenen Bett zu schlafen.“

„Ja, das war es, obwohl Tim ein solcher Decken Dieb ist, dass ich es fast vermisst habe, ein großes Hotelbett für mich ganz allein zu haben.“ Darshana lachte.

„Darüber hinaus bist du an Thanksgiving hier bei deiner Familie“ Rory bemühte sich, nicht wehmütig zu klingen.

Darshana nickte, dann schaute sie Rory genau an. „Du wirst deine Familie auch an Thanksgiving sehen.“, sagte sie wissentlich.

Rory sah, wie sich Meredith Kopf aufrichtete und ein Grinsen durch ihr Gesicht huschte.
„Oh, sicher“, sagte Rory schnell, als ob es keine große Sache war. „Es ist nur, dass Flughäfen während der Feiertage eine Qual sind. Du hast Glück, du musst dich nicht mit diesen Kopfschmerzen rumplagen.“

„Okay Leute!“, rief eine große, schlanke Frau, die Rory an eine etwas jüngere Latina Version von CJ Craig* erinnerte. “Wir haben ein paar lange Tage vor uns, also lasst es uns angehen. Erstens, der Auftritt des Senators im Jugendzentrum hat sich von 9.45 auf 10.15 Uhr verschoben. Er wird sich dort für eine halbe Stunde aufhalten, währenddessen wird er sich mit zwei Gewinnern des 'Was Amerika mir Bedeutet' Video-Wettbewerb treffen. Um 11 Uhr hat er eine Mitarbeiterversammlung zum Thema Umweltpolitik, danach wird er zu Mittag essen und ein Meet-and-Greet mit den Ehrenamtlichen Helfern aus dem Raum Chicago abhalten. Heute Nachmittag wird er einen Auftritt in der Oprah Winfrey Show aufzeichnen lassen, und heute Abend ist die Spendenaktion im House of Blues. Morgen früh ist das Urlaubs Frühstück und die Spenden- Sammel- Aktion, welche von Oprah veranstaltet und von einem renommierten Küchenchef aus der Gegend von Chicago verpflegt wird, Rick Bayless. Haben Sie noch Fragen?“
*CJ Craig: Pressesprecherin aus der TV Serie „The West Wing“, gespielt von Alison Janney

„Susan“, rief ein Mann aus dem vorderen Teil des Raumes, den Rory noch nie wahrgenommen hatte. „Der Nationale Wetter Dienst hat eine Wintersturm-Warnung für die gesamte Region um Chicago ausgestellt, von jetzt bis morgen Nachmittag.“

Bei den Worten ‚Wintersturm-Warnung’ sank Rorys Herz. „So viel zum Thema Opferrituale für Jim Cantore“, murmelte Rory, was dazu führte, dass Darshana ihr einen verwirrten Blick zuwarf.

"Wird das schlechte Wetter den Zeitplan des Senators in den nächsten Tagen beeinflussen?“ fuhr der Mann fort.

Susan grinste und schüttelte den Kopf. "Vince, Sie sollten mittlerweile wissen, dass die Obama-Kampagne wie der United States Postdienst ist. Weder Regen noch Schnee, noch eine Wintersturm -Warnung werden den Senator von seinen vereinbarten Runden abhalten. Dies betreffend werden alle Veranstaltungen wie geplant durchgeführt.“ Sie hielt inne und sah sich im Raum um. „Noch Fragen?“ Da niemand sprach, nickte sie und klatschte in die Hände. „Na dann, alles klar. Terminplan und Informationspakete liegen auf dem Tisch vor dem Konferenzraum, der Bus fährt in zwanzig Minuten vom Ost Eingang ab. Schreien Sie nach mir oder Justin Downes wenn Sie noch was brauchen.“

Als die Menge sich zerstreute, begann Rory langsam ihre Sachen einzusammeln und versuchte, das Gefühl der Schwermut zu unterdrücken, dass sie zu überwältigen drohte.

„Alles in Ordnung, Rory?“ erklang Darshanas betroffene Stimme neben ihr.

„Jo“, sagte Rory. Gegen den Kloß in ihrem Hals ankämpfend gab sie vor, sich auf das Einstellen des Tragegriffes ihrer Computertasche zu konzentrieren. „Schätze mit dem Sturm wird es ziemlich schwer, hier morgen rauskommen.“

„Oh, man weiß ja nie…“, sagte Darshana freundlich. „Er kann sich über dem Flachland verlangsamen und nicht vor morgen Abend hier ankommen, vielleicht bleibt er uns allen ja auch ganz erspart.“

„Ja, Kopf hoch, Rory! Der Große Kürbis wird schon irgendwie sicherstellen, dass du Thanksgiving mit deiner Mami verbringen kanst!“ Meredith schmunzelte, als sie an ihnen vorbei ging. Rory errötete heftig und versuchte, Darshana nicht in die Augen zu sehn.

„Komm“, sagte Darshana, und begleitete sie aus dem Konferenzraum. „Los, hau Harlan aus den Socken in dem du früher am Bus bist als sonst.“

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Kapitel 3

Lane stolperte in die Wohnung, voll beladen mit Lebensmitteln. „Wie wär´s mit ein bisschen Hilfe?“ rief sie.

„Bin dabei!“, antwortete Zach, der aus der Küche kam, um Lane um die schwerste der Tüten zu erleichtern. „Also, hast du alles bekommen?“

„Ich denke schon“, sagte Lane und folgte ihm in die Küche. „Ich habe die grünen Bohnen, die Pilzsuppe und die französischen frittierten Zwiebeln für den Auflauf, Butter und saure Sahne für den Kartoffelbrei, den Brownie-Mix ohne Nüsse, da Brian ja allergisch ...“

„Oh, sehr gut.“ Zach nickte, während er eine Tüte Zwiebeln auf die Theke warf. „Es wäre ein echter Horrortrip, wenn Brian an Thanksgiving mitten auf dem Tisch verrecken würde. Zwar im Stil von Rock-n-Roll, aber immer noch ein Horrortrip.“

„Oh, und ich habe die Aufbackbrötchen bekommen, die du so magst.“, sagte Lane und zeigte ihm die Verpackung.

„Oh, großartig!“ Zach beugte sich vor und gab Lane einen Kuss auf die Wange. „Danke, Babe. Du rockst.“

„Ich weiß.“, grinste Lane. „Also, wie lange liegen die Jungs schon?“

„Über 15 Minuten.“, antwortete Zach, während er Dosen mit grüne Bohnen und Cranberry – Sauce im Schrank verstaute. „Du hattest völlig Recht, wo wir schon dabei sind. Sie gehen mehr in Richtung The Clash als Ramones. Ich habe „London Calling“ aufgelegt und sie gingen aus wie zwei winzige kleine Lichter.“

„Ich hab´s dir doch gesagt. Neulich pogte Kwan zu „Lost in the Supermarket“ in seiner Babyschaukel.“

„Oh, aber Psst! Steve hatte eine Ladung in seiner Windel, die fast so aussah wie das kleine Küken in ‚Der Exorzist’.“, Zach schauderte. „Wir dürfen die Jungs nicht länger mit der organischen Babynahrung füttern, die uns deine Mom empfohlen hat.“

„Okay.“, lächelte Lane. „Wieder angekommen bei Gerber*.“
*Geber: Ist ein Hersteller von Babynahrung

„Hey, wo wir gerade über die ‚kleine mütterliche eine’ reden, um wie viel Uhr wird sie Donnerstag hier sein?"

Lane konzentrierte sich auf das Umsortieren von Beuteln mit gefrorenem Gemüse im Tiefkühlschrank, in der Hoffnung, Zach würde seine Frage vergessen, wenn sie ihm nicht zuhörte.

„Lane? Babe? Um wie viel Uhr wird deine Mutter an Thanksgiving rüber kommen?“

„Oh, äh, weiß ich nicht.“, antwortete Lane, die sich immer noch nicht vom Gefrierschrank wegdrehte. „Wir haben nicht wirklich eine bestimmte Zeit verabredet.“

Zach ging hinüber zu Lane und drehte sie an den Schulter herum. „Du hast deiner Mom noch immer nicht erzählt, dass du das Thanksgiving-Dinner machst, nicht wahr?“

„Naja ...“

„Oh, Lane, das ist gar nicht cool!“ rief Zach. „Es ist zwei Tage vor Thanksgiving. Deine Mom hat wahrscheinlich schon alles eingekauft und zerhackt und Tofurkey* geformt. Wann willst du es ihr sagen?“
*Tofurkey : Ist ein amerikanisches Kunstwort für Tofu Truthahn (rein pflanzlicher Fleischersatz-Klupen mit Füllung), den es sogar fertig zu kaufen gibt.

„Naja, wir essen gegen zwei Uhr; ich dachte so gegen 13:45 am Nachmittag wär´s gut“, scherzte Lane lahm.

„Babe.“, sagte Zach und platzierte sanft beide Hände auf ihren Schultern. „Du stresst dich schon seit Wochen deswegen, und ich sehe wirklich nicht, was daran so schlimm ist. Geh einfach rüber, sag ‚Hey, Mama, es ist nicht böse gemeint, aber dieses Jahr möchte ich die große Truthahn – Tag – Sause in meiner eigenen Bude ausrichten. Die Suppe gibt´s um 2:00. Sei da oder nicht.’ Ich wette mit dir, sie wird sogar froh sein, mal ein Jahr Pause vom Kochen zu haben.“

„Zach, das ist meine Mutter, über die wir reden.“, seufzte Lane. „Sie kocht fettfreie, glutenfreie, vegane Thanksgiving-Dinner, jedes Jahr, seit ich geboren wurde. Wenn ich ihr erzähle, dass ich mein eigenes Thanksgiving-Dinner kochen will – ganz zu schweigen davon, dass es größten Teils aus Tier- und Milchprodukte besteht - wird sie versuchen, mich wieder aus dem Haus zu schmeißen. Und ich lebe seit vier Jahren nicht mehr zu Hause!“

„Okay, zugegeben. Deine Mom kann diese ganz einschüchternde Atmosphäre auffahren, wenn sie will.“, stimmte Zach ihr zu. „Aber du musst zugeben, sie ist über die letzten paar Jahre etwas milder geworden.“

„Oh, bitte.“, schnaubte Lane. „Meine Mutter ist ungefähr so mild, wie Condoleezza Rice* vor dem Senatsausschuss“.
* Condoleezza Rice: Amerikanische Politikerin. 2004 nahm sie vor dem Senatsausschuss Stellung zu den Vorwürfen des ehemaligen Regierungsberaters Richard Clarke.

„Das ist mein Ernst. Wer war es denn, der vor einigen Jahren die Kickin´ Kirchen Tour arrangiert hat und damit Hep Alien vor dem Abgrund bewahrt hat, zu vergessen was Rock n´ Roll bedeutet?“

„Meine Mutter.“, sagte Lane widerwillig.

„Genau. Und wer gab seinen Segen für den immensen Empfang auf dem Marktplatz, als wir geheirateten haben, obwohl sie es riskierte, den Zorn dieser unheimlichen, koreanischen Omi auf sich zu ziehen?“

„Meine Mutter“, murmelte Lane.

„Und wer ist eine völlig rockende - aber nicht zu lockere – Großmutter für unsere beiden kleinen Kerle da drinnen?“

„Du hast recht“, seufzte Lane.

„Babe, du bist eine hammermäßige Frau und eine verdammt gute Mutter und dieses Thanksgiving wird rocken wie das Original Lollapalooza*!“, sagte Zach und beugte sich zu Lane, um sie auf die Stirn zu küssen. „Jetzt reiß dich zusammen und rede mit deiner Mom.“ *Lollapalooza: Ist ein amerikanisches Musikfestival-ähnlich unserem Rock am Ring


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