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Das würd mich freuen, SweetGilmore  Smile
Damit der Lesestoff nicht ausgeht, gibts jetzt den nächsten Teil

Kapitel 99: Wenn etwas schief laufen kann, dann läuft es auch schief
 
Tristan schlug die Tür schnell wieder zu und machte, dass er aus dem Haus verschwand. Er rannte einfach. Rannte, bis er nicht mehr konnte und sich im naheliegenden Wald auf den Boden fallen liess. Ihm liefen Tränen die Wangen hinunter. „Wieso hat Luke bloß nichts gesagt?“, fragte er sich. „Er wusste das doch bestimmt. Wieso hat er mich nicht aufgehalten? Wieso hat niemand verhindert, dass ich sehe, wie Rory sich im Bett vergnügt?“
Sein Handy klingelte. Er schaute drauf. Es war eine Nachricht von Jess: Geh besser nicht zu Rory. Sie ist nicht solo. Sorry.
Tristan schrieb eine Antwort von nur zwei Wörtern: Zu spät.
 
 
„Verdammt“, fluchte Jess, als er Tristans Antwort bekam. „Er schreibt, es sei bereits zu spät.“
„Vielleicht ist er schon da und hat sie überzeugen können?“, versuchte Tim vorsichtig optimistisch zu sein.
„Was könnte er denn schlimmstenfalls gesehen haben, wenn er schon da war?“, wollte Jess seinen Onkel fragen, doch der war nicht mehr da. Er hatte sich aus der Schusslinie verzogen, weil er mit dem ganzen Chaos besser nichts zu tun haben wollte.
 
 
 
-Flashback-
 
„Was war denn das?“, fragte Paris die am Boden kauernde völlig verstörte Rory.
Rory sah auf, als sie die Stimme ihrer Freundin erkannte. „Die Beiden haben sich um mich geprügelt.“
„Und das vermutlich nicht gerade sanft, wenn man nach dem Fußboden geht.“
Rory warf ihr einen bösen Blick zu.
"Sorry, wenn ich das nun sage, aber es war wirklich dämlich mit Beiden gleichzeitig etwas zu haben. Die Beiden sind... na ja waren beste Freunde. Da war ja klar, dass sie es irgendwann herausfinden und nicht gerade erfreut darüber sind."
„Meinst du etwa, das weiß ich nicht?“, erwiderte Rory aufgewühlt.
„Wieso hast du es dann gemacht?“
„Weil Beide einfach so unglaublich lieb und süß zu mir waren.“
„Wer hat eigentlich gewonnen?“
„Was?“
„Na, wer den Kampf um dich gewonnen hat…“
„Wie kannst du so etwas fragen? Das ist doch völlig egal!“
„Es interessiert mich eben.“
„Ist es denn nicht schlimm genug, dass sie sich überhaupt um mich prügeln?“
„Du hättest ihnen einfach nicht so den Kopf verdrehen sollen“, argumentierte Paris, die sich nun in einem Sicherheitsabstand zu Rory befand. „Außerdem ist das doch auch ein Zeichen von ihnen, dass sie dich lieben.“
„Na toll. Und was habe ich nun davon?“
„Nichts… Also abgesehen von zwei verärgerten Jungs, die mal beste Freunde waren und sich nun hassen… und einer Entscheidung, die du treffen solltest, falls sie jetzt überhaupt noch etwas mit dir zu tun haben wollen…“
 
„Sie haben Beide gesagt, ich solle mich melden…“
„Gut. Dann entscheide mit wem du zusammen sein willst und sag es ihnen dann!“
„Bei dir hört sich das so leicht an. Aber so ist das nicht. Sei du doch mal in so einer Situation.“
„Ich werde garantiert nie in so eine Situation kommen. Ich bin glücklich mit Logan.“ Paris strahlte richtig, als sie das sagte.
„Und wenn ich mich nicht entscheiden kann?“, fragte Rory vorsichtig.
„Dann sagst du ihnen genau das und du siehst keinen von Beiden wieder.“
„Okay.“ Rory nickte und stand auf. Sie verließ die Schule, um eine Entscheidung zu treffen.
 
 
Eine Woche später
 
Rory hatte Colin und Finn eine SMS geschickt, sie sollten Beide vor der Schule auf sie warten. Als sie raus kam, entdeckten sich die Beiden gerade und wollten aufeinander losgehen. Sie ging schnell dazwischen. „Jungs. Schön, dass ihr hierher gekommen seid.“
„Ich dachte, nur ich würde hier sein“, teilte Colin ihr mit und warf seinem ehemals besten Freund einen verhassten Blick zu.
„Ich auch.“
„Ich dachte, es ist besser, ich sage es euch Beiden gleichzeitig. Ihr hoffe, ihr wisst, dass ich euch Beide mag.“
Finn nickte.
Colin ebenfalls.
„Ihr seid Beide wirklich toll, aber…“
„Aber?“, fragten beide Jungs wie aus einem Munde.
„Aber… ich liebe euch leider nicht... Keinen von euch. Ich wünschte wirklich, ich würde einen von euch lieben, aber ich liebe nun einmal einzig und allein…“ Rory musste den Satz gar nicht beenden, denn Colin und Finn wussten sowieso, dass sie Tristan meinte.
 „Bedeutet das, dass du uns nicht mehr sehen willst?“, fragte Finn.
„Ich weiß nicht. Ich will euch nicht unnötig wehtun, indem ich euch, oder wenigstens einen von euch date.“
„Dann willst du uns also gar nicht mehr sehen?“
„Ich weiß nicht… Es ist alles so verwirrend.“
„Für mich auch. Ich war noch nie in so einer Situation“, gab Finn zu.
„Für mich gilt das Selbe“, gestand Colin ebenfalls.
„Können wir denn nicht einfach nur Freunde sein?“, fragte Rory. „Wie zuvor auch?“
„Ich weiß nicht, ob das geht.“ Wieder kam die Antwort von beiden Jungs genau gleichzeitig.
„Aber wir könnten es probieren?“, fragte Rory vorsichtig.
„Vielleicht…“
„Möglicherweise…“
 
-Flashback Ende-
 
 
Es war anders rausgekommen, als geplant. Rory hatte natürlich nicht einfach nur mit Colin und Finn befreundet sein können. Das Körperliche zwischen ihnen verschwand einfach nicht, aber Finn und Colin, die sich im Laufe der Zeit wieder angefreundet hatten, wollten sich nicht mehr gegenseitig hintergehen. Sie hatten eine etwas ungewöhnliche Lösung gefunden, mit der bis vor einigen Sekunden noch alle einigermaßen zufrieden gewesen waren. Sie führten eine Dreierbeziehung, die gemeinsamen Sex beinhaltete, und gerade waren sie wieder mittendrin gewesen. Gerade, als jemand die Tür geöffnet hatte und somit mitten hinein geplatzt war.
 
 
Rory saß nun kerzengerade in ihrem Bett und sah fassungslos zur verschlossenen Tür. „Ist er tatsächlich gerade hier gewesen? Hat Tristan mich wirklich gerade so gesehen? Im Bett mit…“ Sie schluckte.
„War das etwa Tristan?“, fragte Colin.
„Vermutlich. So wie sie schaut“, antwortete Finn.
„Rory? Hey Rory!“ Colin strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „War das eben Tristan?“, fragte er sie.
„Ja“, antwortete Rory leise und fing an zu schluchzen.
Colin umarmte Rory. „Hey. Schon gut. Das ist doch nicht schlimm. Er ist da. Na und? Beachte ihn einfach nicht. Alles wird gut, Schatz. Schscht.“
„Mich würde ja interessieren, was er überhaupt hier macht.“
„Finn!“
„Sorry. Aber…“
Colin brachte seinen Freund mit einem Blick zum schweigen.
„Finns Frage ist gar nicht so schlecht“, gab Rory zu. „Mich würde es auch interessieren.“
„Dann geh Tristan doch einfach fragen!“, schlug Colin vor.
„Was? Ich kann nicht.“
„Rory!“ Finn sah ihr direkt in die Augen. „Du kannst. Du musst es nur wollen.“
„Aber… ihr…“, warf Rory ein.
„Wir wussten doch schon lange, dass das nicht ewig gut gehen kann…“
„Wir sind glücklich, wenn du glücklich bist“, sagte Finn.
„Und wir wissen, dass du das viel eher mit ihm als mit uns bist“, fügte Colin traurig, aber vernünftig hinzu.
„Genau“, stimmte Finn seinem besten Freund zu. „Also, geh schon!“
„Aber…“
„Keine Widerrede!“
Rory wischte sich die Tränen ab und schlüpfte in die Anziehsachen, die Finn ihr zuwarf.
Sie rannte aus dem Haus und fragte sich, wo sie ihn finden würde. Ihr fiel ein, dass Tristan mal versucht hatte, von Jess’ Handy aus bei ihr anzurufen, also wählte sie die Nummer von Jess, doch es wurde nicht von Jess selbst abgenommen, sondern von dessen Freundin Mona.
 
„Mona Meier.“
„Hier ist Rory.“
Mona wäre vor Schreck beinahe das Mobiltelefon aus der Hand gefallen, als sie hörte, wer da anrief.
„Weißt du wo Tristan ist?“, fragte Rory Mona.
„Ist er denn nicht bei dir?“
„Nein. Sonst würde ich ja nicht fragen. Er war da, aber er ist wieder gegangen.“
„Dann weiß ich es leider nicht. Sorry. Nur, dass er sich vermutlich noch irgendwo in Stars Hollow befindet, außer...“
„Wo könnte er denn sonst noch sein?“
„Bei seinem Vater. Er könnte ihm etwas antun.“
„WAS? Warum denn?“
„Weil sein Dad den Brief an dich geschrieben hat.“
„Woher weißt du von dem Brief?“
„Von Jess... und der von Luke.“
„Stimmt das denn? Dass sein Dad den Brief geschrieben hat? Ist das sicher?“
„Ja.“
 
 
Hartford
 
Tristan hatte sich wieder aufgerappelt und gab seinem Vater die Schuld an allem. Hätte sein Vater den Brief nicht geschrieben, so wäre die Beziehung zwischen Rory und ihm nicht zerstört worden und sie hätte nicht mit diesen zwei Typen gleichzeitig geschlafen. Da war es sich ganz sicher. Er stieß die Tür zum Haus seines Vaters auf und stürmte direkt in sein Arbeitszimmer, wo dieser gerade selbstgefällig saß und sich eine Zigarre anzündete.
Mister DuGrey fiel beinahe mit dem Bürostuhl hintenüber, als er sah, wie sich sein einziger Sohn wütend vor ihm aufbaute. „Was machst du denn hier?“
„Nette Begrüßung, Dad. Ich freue mich auch dich zu sehen. Ach übrigens: Danke, dass du meine Beziehung mit Rory zerstört hast!“, erwiderte Tristan sarkastisch.
„Gern geschehen.“ Mister DuGrey grinste fies. Tristan konnte das fiese, selbstgefällige Grinsen seines Vaters nicht ertragen. Er ging näher an ihn heran und dann schlug er mit voller Wucht - mit der geschlossenen Faust -  ins Gesicht seines Vaters. Blut tropfte auf den Schreibtisch, doch dass war Tristan egal. „Du bist für mich gestorben, Dad.“ Er drehte sich um und liess seinen Vater zurück. Mit einer gebrochenen Nase, die in ab nun immer an seine Gemeinheiten und den Verlust seines Sohnes erinnern würde.
Kapitel 100: Erotische Erinnerungen an die erste große Liebe
 
Stars Hollow
 
Colin und Finn zogen sich an und schrieben Rory noch schnell einen Zettel.
 
Hoffentlich lief alles gut mit Tristan!
Meld dich bei uns.
Wir bleiben Freunde, versprochen.
Bis bald. Colin und Finn
 
Sie platzierten ihre Botschaft auf dem Tischchen im Gang, auf dem die Gilmore Girls immer ihre Schlüssel ablegten und verließen dann das Haus.
„Gehen wir etwas trinken?“, fragte Finn.
„Klar.“ Colin startete den Wagen und schon waren sie auf dem Weg zu Colin nach Hause, wo sie sich über den Alkoholvorrat seines Vaters hermachen würden.
 
 
Luke saß in seiner Wohnung und betrachte den Hochzeitsring, denn er für Lorelai gekauft hatte. Er hoffte, er würde ihr gefallen. Ring 18 Kt. Weissgold mit Diamant 0,122 ct. und 3 kleinen Diamanten auf jeder Seite.
Billig war der Ring nicht gerade gewesen, doch für seine Lorelai war ihm das Beste gerade gut genug.
 
 
„Warum ist Tristan denn nur ganz kurz bei dir gewesen?“, fragte Mona neugierig.
„Weil er etwas gesehen hat, dass er besser nicht hätte sehen sollen…“
„Und was?“, fragte Mona ganz indiskret.
„Na ja… ich war gerade beschäftigt…“
„Mit einem Jungen, schätze ich mal…“
„Zwei, um genau zu sein.“
„Wow.“
„Ähm.. ja. Aber das hatte nichts zu bedeuten…“
„Wieso hast du denn überhaupt…?“
„Weil die Beiden einfach so lieb waren… Ach, das ist schwer zu erklären. Ich erzähle es dir ein anderes Mal, okay?“
„Klar. Und was machst du jetzt wegen Tristan?“
„Ich gehe ihn suchen. Hilfst du mir?“
„Klar. Ich rufe ihn mal an. Wenn wir Glück haben, sagt er mir wo er ist. Ich melde mich dann bei dir.“
„Danke, Mona. Du bist echt ein Schatz.“
 
 
Hartford
 
Tristan ging hoch in sein Zimmer und packte, was er noch brauchen konnte, in eine Sporttasche. Er warf noch einen letzten Blick in sein altes Zimmer. Erinnerungen an die eine Nacht mit Rory übermannten ihn.
 
-Flashback-
 
dreieinhalb Monate zuvor
 
Rory lachte und ich konnte mir ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen, nachdem sie, bei dem Versuch ihre Bluse auszuziehen, hinterrücks aus dem Bett gefallen war. Aber die Bluse war nun weg und ich hatte freien Blick auf ihren schwarzen BH. Ich konnte nicht aufhören sie anzuschauen. Sie sah so scharf aus und sie hatte den verführerischen Blick perfekt drauf. Ich dachte „Bye Bye, Maria... Hallo Rory“, ging auf sie zu und küsste sie. Unsere Zungen spielten miteinander und ich sagte ihr, dass sie wunderschön ist. Sie hauchte mir ein „Danke“ ins Ohr und ich schien bei ihr etwas ausgelöst zu haben, denn sie öffnete meine Gürtelschnalle und schlang ihre Arme um meinen nackten Oberkörper. Die Berührung kribbelte überall. Sie zog mich auf mein Bett. Ich fuhr mit meiner Hand ihre Oberschenkel hoch und dann ganz vorsichtig unter ihren Rock. Sie öffnete den Knopf meiner Hose und streifte sie mir dann ab. Ich weiß nicht, ob sie das absichtlich tat, aber vermutlich schon. Jedenfalls blieb ihre Hand auf meinen Boxershorts, in denen sich mein Penis längst verfestigt hatte. Sie entledigte sich von ihrem Rock und ich merkte, dass sie von mir berührt werden wollte, also kam ich ihrem Wunsch nach. Ich begann auf ihren weichen, warmen Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss und fuhr dann mit meinen Lippen ihren Hals hinab. Ich knöpfte ihren BH auf und verweilte bei ihren Brüsten, die ich sanft streichelte. Ich begab mich noch weiter nach unten, bis zu ihrem Slip. Von dort bewegte ich mich wieder hinauf, bis Rory mich schließlich von sich hinunter schob. Sie fing an mich zu küssen und mit mir das Selbe zu machen wie ich zuvor mit ihr. Mein ganzer Körper vibrierte. Jede einzelne Faser spürte ihre liebevollen Berührungen. Sie wagte sich bis zu meinen Boxershorts vor und schob sie nun von meinem Körper. Mein Glied lag nun frei. Mir kam es so vor, als wäre sie etwas verunsichert, also übernahm ich wieder das Kommando. Mit meinen Händen fuhr ich die Innenseiten ihrer Schenkel auf und ab und befreite sie von ihrem Höschen. Ich berührte sie zwischen ihren Schenkeln und sie stöhnte lustvoll auf. Ich liess meine Hand in ihrer Schamregion kreisen und sie wurde immer heißer. Sie zog mich auf sich und ich liess meine Zunge zu einem intensiven Kuss in ihren Mund gleiten. Ihre Zunge kreiste um meine und ich war so erregt wie noch nie zuvor in meinem gesamten Leben. Es war unglaublich was für Gefühle meine Traumfrau bei mir auslöste. Ich hauchte ihr ein „Ich liebe dich“ ins Ohr und sie erwiderte das Liebesgeständnis. Ich küsste sie, wie ich vor ihr noch nie jemanden geküsst hatte. Ich hatte das hier ja schon einige Male gemacht, aber natürlich nicht so. Ich wusste also, wie es ging. Ich drehte mich von ihr herunter und stülpte ein Kondom über meinen Penis. Sie zog mich sofort wieder auf sich. Anscheinend konnte sie es gar nicht erwarten. Ich drang in sie ein. Ich bewegte mich in ihr auf und ab und küsste sie dabei feurig. Ich sah ihr in ihre wunderschönen blauen Augen, die schon immer eine ungeheure Anziehungskraft auf mich ausübten. Und dann explodierte ich förmlich. Ich kam zu dem intensivsten aller Höhepunkte. Ich nahm mein Glied wieder aus ihrer Scheide und dann küsste ich sie überall und streichelte ihren G-Punkt, bis sie schließlich auch kam.
 
-Flashback Ende-
 
 
Es war, als ob er alles noch einmal erlebte. So intensiv. Wenn er so eine Nacht schon nicht noch einmal haben konnte, so wollte er sie wenigstens für immer in seinem Gedächtnis festhalten. Erinnerungen waren alles was ihm noch blieb.
Als er sein Zimmer verließ, entdeckte er sein altes Handy, dass er kurzerhand einsteckte und sich dann für immer von diesem Ort verabschiedete, der lange Zeit sein Zuhause gewesen war. Er sprintete aus dem Haus und überlegte, wo er nun hinsollte. Er hatte keine Familie mehr, zu der er gehen konnte und wieder nach Stars Hollow wollte er nicht. Er wollte nicht so nahe bei ihr sein, wenn er genau wusste, dass sie längst über ihn hinweg war und er keine Chance mehr bei ihr hatte.  Ziellos lief er durch Hartford. Sein neues Handy hatte er bereits in Stars Hollow ausgeschaltet. Er wollte nicht, dass ihn einer seiner Freunde anrief. Tristan wollte einfach nur alleine sein. Alleine mit seinem Herzschmerz.
 
 
Colin und Finn sahen sich an und dann geschah es: Sie küssten sich.
Kapitel 101: Rory erfährt die ganze Wahrheit und noch einiges mehr
 
„AAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“
Colin und Finn waren total geschockt, als sie merkten, was sie da taten.
Finn sprang sofort zurück und rannte torkelnd aus dem Haus. Er wollte nur noch weg. Weg von seinem besten Freund. Einfach nur so weit wie möglich. Er war unglaublich verwirrt, denn eigentlich war der Kuss gar nicht schlecht gewesen. Er sah an sich hinunter und erschrak fürchterlich. Da unten hatte sich nämlich was bei ihm geregt. Er war froh, dass es niemand sah und sprang in seinen Wagen. Sofort startete er den Motor und trat das Gaspedal durch.
Colin war ebenso konfus wie Finn. Merkwürdigerweise hatte auch er den Kuss nicht so schlimm gefunden.
 
 
Stars Hollow
 
Rory suchte nach Tristan, als ihr Handy klingelte.
„Mona?“
„Ja.“
„Und? Wo ist er?"
„Es tut mir so leid, Rory. Er hat nicht abgenommen.“
Rorys Hoffnung fiel zusammen wie ein Kartenhaus. Sie hatte so sehr gehofft, dass Mona rausfände, wo Tristan war. „Du hast es wenigstens versucht.“
„Aber nicht geschafft.“ Mona seufzte. „Ich hätte dir wirklich so gerne geholfen.“
„Schon gut. Du kannst ja nichts dafür, dass er sein Handy nicht abnimmt.“
„Trotzdem.“
„Vielleicht will er einfach nicht gefunden werden?“
„Eventuell im Moment nicht. Aber er wird später sicher rangehen.“
„Das glaube ich nicht.“
„Wo bleibt denn deine Hartnäckigkeit? Du kannst doch nicht einfach aufgeben!“
„Was soll ich denn tun? Er will bestimmt nichts mehr von mir wissen.“
„Das ist doch Schwachsinn! Er liebt dich und er hat die ganze Zeit über nur an dich gedacht.“
„Und wieso hat er dann nur ein einziges Mal, mehrere Tage nachdem er einfach weg war, versucht mich anzurufen?“
„Weil er vorher nicht konnte.“
„Wie ‚er konnte nicht’? Hat er etwa vergessen, wie man telefoniert?“
„Warte kurz.“ Mona sah zu ihren Freunden und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie kurz draußen weitertelefoniere. Diese sollten ja nichts davon mitbekommen, weshalb Tristan nicht hatte telefonieren können. Sie wollte nicht, dass Natalie und Rick mitbekamen, was der Vater der Beiden, Monas Onkel Leutnant Meier, getan hatte. „So, also. Nein, er hat nicht vergessen, wie man telefoniert“, stellte Mona klar, als sie vor dem Café stand.
„Wieso denn dann?“
„Weil…“ Mona schluckte. Sie hatte die Sache auf sich beruhen lassen wollen, doch das ging nun nicht. Rory musste die ganze Wahrheit erfahren. „Weil mein Onkel ihm ‚eine Sonderbehandlung’ zukommen liess.“
„Eine ‚Sonderbehandlung’? Was meinst du denn damit?“
„Bitte raste nun nicht aus! Versprich mir das!“
„Wieso sollte ich ausrasten?“
„Versprich mir einfach, dass du es nicht tust!“
„Du machst mir langsam Angst, Mona.“
„Bitte, Rory. Raste nicht aus.“
„Okay, wenn du mir endlich sagst, was los ist.“
„Also. Bei der ‚Sonderbehandlung’, die Tristans Vater befohlen hat, war Tristan in einer kleinen Hütte, abgeschottet von der Umwelt. Ohne Strom oder Handy oder sonst irgendetwas.“
„Tristans Dad?! Oh, wie ich diesen Kerl hasse. Wie konnte er nur?“
„Gute Frage. Tristans Vater ist echt das letzte.“
„Wusste dein Onkel davon?“
Stille am anderen Ende der Leitung.
„Mona?“
Noch immer kein Wort von Mona.
„War er der, der Tristan dort eingesperrt hat?“ Rory wurde deutlich lauter.
„Du hast mir versprochen, du würdest nicht ausrasten“, erinnerte Mona Rory.
„Aber wieso hat dein Onkel das getan?“
„Wegen dem Geld“, erklärte Mona ganz leise. „Die Akademie stand kurz vor der Pleite.“
„Weiß Natalie davon?“
„Sie weiß weder von der Beinahe-Pleite, noch von der ‚Sonderbehandlung’ und das sollte möglichst auch so bleiben.“
„Ich werde es ihr nicht sagen, versprochen.“
„Danke.“
„Und als er mich das eine Mal angerufen hat, von Jess’ Handy aus. Wie ging das, wenn er eingesperrt war?“
„Wir haben ihn gefunden und er wollte dich sofort anrufen.“
„Und ich habe einfach aufgelegt“, murmelte Rory hilflos.
„Das hätte ich vermutlich auch getan, wenn ich so einen Brief bekommen hätte“, versuchte Mona Rory zu trösten.
„Er hat sich nachher nicht mehr gemeldet…“
„Weil er dachte, dass du aufgelegt hast, weil du einen Anderen hast.“
„WAS? Wie kommt er denn auf so eine absurde Idee?“
„Wegen der Fotos“, erklärte Mona.
„Was für Fotos?“
„Solche, die sein Vater ihm geschickt hat.“
„Sein Vater?“, fragte Rory misstrauisch.
„Ja. Ich habe Tristan gleich gesagt, dass die Fotos merkwürdig aussehen und ich nicht glaube, dass du mit dem Typen etwas hast, aber er hat den Fotos anscheinend geglaubt.“
„Wann hat er die Fotos bekommen?“
„An dem Tag, an dem er angerufen hat.“
Rory erinnerte sich zurück an den merkwürdigen Jungen, der sie ohne Vorwarnung einfach umarmt und geküsst hatte. Sie erzählte Mona davon.
„Hat sein bekloppter Vater denn nichts Besseres vor als eure Beziehung zu ruinieren?“
„Anscheinend nicht.“ Rory seufzte. „Wie kann jemand nur so fies sein?“
„Das wüsste ich auch gerne.“
Einige Zeit Stille.
„Ähm… mal eine kleine Frage. Weshalb seid ihr überhaupt nach Stars Hollow gekommen?“
„Wegen der Hochzeit von Luke mit deiner Mom.“
„Mom hat mir gar nicht gesagt, dass ihr kommt…“
„Sollte wohl eine Überraschung sein… so wie es für Tristan eine Überraschung war, dass unser ‚Roadtrip’ nach Stars Hollow ging.“
„War es deine Idee, zu versuchen, Tristan und mich wieder zusammen zu bringen?“
„Nein, die von Kati.“
„Kati? Marks Schwester? Was hat sie denn damit zu tun?“
„Sie konnte einfach nicht mehr mit ansehen, wie ihr bester Freund dir hinterher trauert.“
„Ihr bester Freund? Seit wann sind Kati und Tristan befreundet?“
„Seit sie auf der Akademie ist, also seit etwa 3 Monaten.“
„Sie ist auf der Militärakademie?“
„Ja. Sie und ihre beiden besten Freundinnen Moni und Chantale.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Weshalb denn?“
„Auf ihrer Schule gab’s einen Unfall mit einem Pokalschrank…“
„Ich dachte, dein Onkel wollte keine weiteren Mädchen auf der Akademie…?“
„Wollte er auch nicht“, erwiderte Mona selbstsicher.
„Aber du hast ihn so lange ‚bearbeitet’, bis er sie zuließ?“
„Jap.“
„Und wie sind sie so?“, fragte Rory, während sie weiterhin suchend durch die Strassen Hartfords lief.
„Also Kati ist sehr nett und sie kann sehr gut schminken… Und sie hatte mal was mit Jess.“
„Sie hatte mal was mit Jess? Und du erzählst das so, als würdest du sagen, sie hätte eine Packung Milch gekauft, oder so? Macht dir das nichts aus?“
„Nein. Das ist Schnee von gestern. Sie würde niemals etwas mit ihm anfangen. Sie ist eine gute Freundin und weiß wie viel ich ihm bedeute.“
„Dann ist ja gut. Und wie sind… Moni und… Chantale. So?“
„Auch nett und ob du’s glaubst oder nicht, Moni ist mit Tim zusammen…“
„Mit TIM? Meinst du das ernst?“
„Vollkommen. Ich habe schließlich geholfen die Beiden zu verkuppeln…“
Rory musste kichern.
„Du solltest die Beiden einmal sehen. Sie sehen so süß zusammen aus… aber Erik und Chantale auch.“
„Noch ein Pärchen?“
„Jap. Aber damit hatte ich nichts zu tun… Sie haben sich selbst gefunden, nachdem Kati Erik eine Abfuhr erteilt hat.“
„Bei euch geht’s ja zu wie…“ Rory suchte nach einem passenden Vergleich.
„Wie?“
„Wie… in einer Pärchenfabrik. Es ist doch echt unglaublich, wie viele Paare sich auf der Akademie gebildet haben.“
„Ja schon, aber mir gefällt’s“, erwiderte Mona verliebt.
„Klar. Ist ja nicht...“ Rory sprach nicht weiter und vergaß für einen Moment zu atmen, als sie sah, wer in dem Park auf der Bank saß.
„Rory? Bist du noch dran?“, fragte Mona, weil Rory einfach nicht weiter sprach.
„Ich habe Tristan gefunden.“
„Dann geh zu ihm und ruf mich nachher wieder an oder komm in Lukes Café.“
„Werde ich tun.“
 
Tristan saß - mit dem Rücken zu ihr - auf einer Parkbank. Und nicht nur auf irgendeiner x-beliebigen Parkbank, sondern genau auf der, auf der Rory damals gegessen hatte, nachdem sie den Brief erhalten hatte.
Rory trat langsam von hinten an ihn heran...
Kapitel 102: Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit
 
Tristan ahnte nicht, dass seine große Liebe auf ihn zukam. Er sah immer noch verwirrt auf sein altes Handy. Sein Handy noch aus der Zeit mit Rory. Er hatte 5 verpasste Anrufe und 3 neue Nachrichten. Alle von Rory. Er öffnete die erste Nachricht.
 
Es war einfach toll mit dir.
Sehen wir uns morgen?
Ich liebe dich.
Kuss Rory
P.S. Hoffentlich war dein Dad nicht allzu sauer.
 
Diese Nachricht hatte er am Tag ihres feurigen Dates bekommen. Er seufzte und öffnete die nächste SMS.
 
Denke an dich
In Liebe Rory
 
Die zweite Nachricht war am Morgen danach auf seinem Handy eingegangen.
Er öffnete die dritte und letzte Nachricht.
 
Wieso meldest du dich nicht bei mir?
Ich hoffe doch, du bist okay.
Tristan, ich liebe dich.
Meld dich bei mir.
Deine Rory
 
Diese Nachricht hatte Rory am frühen Abend des nächsten Tages an Tristan geschickt. Nur wenige Stunden bevor sie den verhängnisvollen Brief erhalten hatte.
 
 
Rory stand nun direkt hinter Tristan. Sie war unglaublich aufgeregt und wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie holte einmal tief Luft und dann tippte sie ihm auf die Schulter.
Tristan liess vor Schreck das Handy fallen. Er hob es vom Boden auf und dann drehte er sich um, um zu sehen, wer ihn denn da störte. Er traute seinen Augen nicht, als er tatsächlich seine große Liebe hinter sich erkannte. „Rory? Was machst du denn hier?“
Sie ging um die Bank herum und stand nun unsicher vor ihm. „Ich wollte mit dir reden.“
Am Liebsten hätte er sie einfach ganz fest an sich gedrückt und leidenschaftlich geküsst, doch das fand er unangemessen, da er sie ja mit Colin und Finn im Bett erwischt hatte. „Wieso?“, fragte er sie deshalb.
„Weil es einige Missverständnisse zwischen uns gab. Die meisten davon wurden durch deinen Vater verursacht.“
Vor Tristans Auge erschien sofort ein Bild. Das Bild von seinem Vater, wie er aus der Nase blutete und das Blut auf den Schreibtisch tropfte. „Ich weiß. Er ist ein Arsch“, erwiderte Tristan. „Aber ich schätze mal, er hat was daraus gelernt.“
„Wie meinst du das?“, fragte sie ihn ängstlich.
„Seine Nase wird ihn immer daran erinnern...“
„Du hast ihm eins auf die Nase gegeben?“
„Jap.“
„Aber er ist dein Dad...“
„Nicht mehr.“
„Wie nicht mehr?“
„Ich habe ihm gesagt, ich wolle ihn niemals wiedersehen.“
„Das kannst du doch nicht einfach so.“
„Oh doch, ich kann und ich habe es getan. Nach allem was er mir angetan hat, kann und will ich ihn einfach nicht mehr sehen... Und außerdem geht dich das gar nichts an. Wir sind nicht mehr zusammen, schon vergessen?“, erwiderte er kalt.
Rory erschrak über seinen Ton.  Für sie war es einfach schrecklich ihn so reden zu hören. Sie schluckte. „Ich weiß wir sind nicht mehr zusammen... Genau deshalb bin ich ja hier... Ich möchte, dass alles wieder so ist, wie damals. Damals, als du mir gesagt hast, dass man alles viel intensiver empfindet, wenn man verliebt ist und, dass man das mit nichts anderen vergleichen kann... es stimmt nämlich.“
Er sah sie verwirrt an. Hatte sie das gerade wirklich gesagt?
Tristan und Rory erinnerten sich beide zurück an die Situation von der Rory gerade erzählt hatte.
 
 
-Flashback-
 
Etwa dreieinhalb Monaten zuvor, nach dem ersten – und zugleich auch letzen - gemeinsamen Liebesspiel
 
Sie küsste ihn wohlwollend und dann kuschelte sich an ihn. Tristan seufzte. Rory sah ihn fragend an.
„So etwas habe ich noch nie erlebt.“
Sie sah ihn an, als hätte sie gerade einen Geist gesehen und fragte ihn: „Aber du hast doch schon... oder?“
„Ja.“ Er sah sie verliebt an. „Aber noch nie so.“
„Was meinst du mit ‚aber noch nie so’?“ Sie sah ihn nur noch verwirrter an.
„Wenn man verliebt ist, empfindet man alles viel intensiver. Das kann man gar nicht mit anderem vergleichen.“
Rory lächelte ihn verliebt an und küsste ihn zärtlich. Er schlang den Arm um sie und zog sie wieder ganz nah an sich heran.
 
-Flashback Ende-
 
 
Rory sah ihn abwartend an.
„Da musst du ja einige Erfahrungen gemacht haben... also mit drei anderen Jungs mindestens.“ Immer noch redete er in diesem kalten und herzlosen Tonfall.

Kapitel 103: „Hörst du mir nun zu?“
 
„Hör auf damit, Tristan!“
„Gut. Also tschau.“ Er wollte sich gerade in Bewegung setzten, als sie seinen Arm packte. Tristan sah sie überrascht an. Rory nutze seine Verwirrtheit aus und küsste ihn einfach. Sie legte alles, was sie hatte, in diesen Kuss hinein, denn sie wusste, dass es ihre einzige Chance war, ihn zurückzuhalten. Als er ihre warmen Lippen auf seinen spürte, konnte er einfach nicht anders, als seine Arme um sie zu schlingen und sie zurückzuküssen. Wie lange hatte er sich danach gesehnt!
Nach einer Ewigkeit liess sie von ihm ab und sah ihn an. „Hörst du mir nun zu?“
„Ja“, erwiderte er perplex. Sie hatte ihn mit dem Kuss total überrumpelt. Jetzt hörte er ihr jedoch zu, sie hatte also eine kleine Hürde überwunden. Doch wie würde er auf ihre Sicht der Dinge reagieren? Würde er verstehen, wie es ihr ergangen war? Würde er ihr überhaupt glauben?
„Okay ich geb’s zu. Ich war nicht gerade alleine, als du weg warst. Aber eines musst du mir glauben, Tristan.“ Sie sah ihm hypnotisierend in die Augen. „Das war nachdem ich den Brief bekommen habe. Ich dachte, du hättest nur mit mir gespielt... mir nur gesagt, dass du mich liebst, weil du mit mir ins Bett wolltest. Ich weiß nun, dass das alles nicht stimmte und ich bin unglaublich froh darüber.“ Sie lächelte ihn an, fuhr dann aber weiter. “Damals wusste ich das jedoch nicht. Ich war so mies drauf und fühlte mich schlecht. Ich war so verletzt, weil ich dachte, dass du mich nur benutzt hast, ich nur eine von vielen war. Und dann sah ich auch noch, wie Dean mit Lindsay glücklich war. Klar, ich liebte Dean nicht, aber es war trotzdem schlimm, dass er so schnell über mich hinweg war. Ich fühlte mich einsam und Colin war für mich da. Und da geschah es einfach... wir schliefen miteinander... Es war nicht schlecht, aber es war einfach nicht so wie mit uns. Und als du angerufen hast und ich aufgelegt habe... weil ich dachte, dass du... nur wieder Sex willst... weil da ja so was im Brief stand...“ Sie sah ihn entschuldigend an. „Da bin ich in Finn hineingelaufen und ich hatte Spaß mit ihm. Er war so witzig und konnte mich zum lachen bringen... und das hat mir gefallen. Es hat sich einfach so ergeben... und plötzlich hatte ich mit Beiden etwas. Mit Colin und Finn, die übrigens, um die Sache noch zu verkomplizieren, beste Freunde waren... Natürlich haben sie herausgefunden, dass ich nicht ehrlich mit ihnen war und beide datete.“
Rory machte kurz eine Pause, um wieder zu Luft zu kommen. „Sie haben sich geprügelt... wegen mir... mir! Ja wirklich... es war eine handfeste Schlägerei... Blut ist auch geflossen...“
Rory schauderte bei der Erinnerung an den Kampf von Colin und Finn auf dem Schulflur. „Beide wollten, dass ich mich für einen von ihnen entscheide... doch das konnte ich nicht... Ich liebte keinen von beiden. Beide waren lieb und nett zu mir... aber ich konnte ihre Gefühle einfach nicht erwidern... I... ich liebte eben nur dich.“ Sie sah kurz abwartend zu Tristan, doch der sagte nicht dazu, sondern hörte weiterhin einfach nur zu. Rory konnte nicht erkennen, wie er zu all dem stand. Sie erzählte also weiter: „Das habe ich ihnen auch gesagt... also, dass ich nur dich liebe, Tristan... und wir versuchten nur Freunde zu sein... doch es ging einfach nicht... vermutlich weil bei ihnen immer noch Gefühle für mich waren und ich brauchte einfach jemanden, der für mich da war und der mich spüren liess, dass ich nicht einsam war. Es tat gut mit ihnen Zeit zu verbringen. Ich kam mir wohlbehütet vor und so geschah es: Ich ging mit Beiden gleichzeitig ins Bett. Aber es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich dachte... an dem ich nicht hoffte, du würdest zurückkommen und es ernst mit mir meinen... Ich konnte dich einfach nicht vergessen und... das wollte ich auch nicht. Die Zeit, die ich mit dir verbrachte, bevor ich den Brief bekam, war die beste Zeit meines Lebens... Und dann warst du plötzlich da... standest in meiner Zimmertür und ich war mit Colin und Finn im Bett. Ich konnte nicht glauben, dass du wirklich da warst. Colin und Finn hatten dich aber auch gesehen. Finn fragte mich, weshalb du wohl da warst und ich wollte es auch wissen. Die Beiden haben mir gesagt, ich solle dich sofort suchen gehen. Sie hätten gewusst, dass das zwischen ihnen und mir nicht ewig gehen konnte, weil ich immer an dich dachte... und dass sie glücklich seien, wenn ich glücklich sei und das sei ich mit dir viel mehr, als ich es jemals mit ihnen sein könnte. Ich ging also los, um dich zu suchen. Ich erinnerte mich, dass du versucht hattest mich von Jess’ Handy aus anzurufen, also habe ich dort angerufen. Mona ging ran und sie hat mir deine Sicht der Dinge erzählt. Auch von den Fotos, die du von deinem Vater bekommen hast. Und ich erinnerte mich an den merkwürdigen Jungen, der mich ohne Vorwarnung einfach umarmt und geküsst hatte. Sie hat mir auch erzählt, wie du eingesperrt warst... dass der Brief von deinem Vater geschrieben wurde... und dass du mich wirklich lieben würdest und oft an mich gedacht hättest.“
Tristan hatte ihr stillschweigend zugehört, doch nun, als sie fertig erzählt und erklärt hatte, musste er etwas klarstellen: „Das stimmt nicht.“
„Was denn?“
„Dass ich oft an dich gedacht hätte...“
Kapitel 104: Der Trauzeuge wird bestimmt
 
Rory sah Tristan schockiert an.
„Ich habe nicht nur oft, sondern andauernd an dich gedacht“, stellte dieser klar und blickte ihr verliebt in ihre blauen Augen.
„Wirklich?“
„Ja.“
„Oh Tristan.“ Rory fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Sie war so froh, ihn endlich wieder bei sich zu haben. Sie hatte ihn ja so sehr vermisst.
Als sie ihre Lippen wieder von denen von Tristan löste, wollte er sie sofort wieder an sich ziehen, doch Rory hielt ihn ab: „Ich weiß, wir haben viel Zeit nicht für so etwas genutzt und ich würde dich gerne noch lange weiterküssen, aber ich habe Mona versprochen, dass ich zu ihr in Lukes Café gehe und ihr sage wie’s lief...“
„Na gut.“
„Wir holen alles nach“, versprach sie ihm augenzwinkernd und lächelte ihn an. Händchenhaltend, und sich immer wieder küssend, spazierten sie zur Bushaltestelle.
 
 
Etwa eine halbe Stunde später in Stars Hollow
 
Mona ging nervös im Café auf und ab. Sogar von Jess liess sie sich nicht dazu bewegen, sich hinzusetzten. Immer wieder sah sie aus dem Fenster. „Da ist Rory!“, rief sie aufgeregt. „Und sie hält Händchen mit Tristan.“ Sie rannte sofort raus aus dem Café und auf die Beiden zu. Die zwei Verliebten lächelten, als sie Mona auf sich zustürmen sahen. Diese umarmte Beide herzlich. „Wie schön euch so zu sehen.“
Rory war glücklich ihre Freundin Mona wiederzusehen. „Danke für alles“, flüsterte sie ihr ins Ohr.
Mona lächelte und dann gingen sie gemeinsam ins Café.
Natürlich hatten die Freunde aus Wilmington die Begrüßungsszene mitbekommen.
Rory umarmte gerade Jess, als Luke wieder die Treppe hinunter kam.
„Toll, dass ihr euch so versteht“, sagte Luke erfreut. „Denn ich wollte Jess fragen, ob er mein Trauzeuge werden will.“
„Du willst mich als deinen Trauzeugen?“, fragte Jess überrascht.
„Ja.“ Luke nickte. „Also, möchtest du mein Trauzeuge sein?“
„Natürlich will ich, Luke.“
„Toll. Wir besprechen das Ganze dann später. Feiert ihr mal schön eure Wiedervereinigung.“ Luke verließ das Café, um zu seiner Lorelai zu gehen.
„Grüss Mom von mir!“, rief Rory ihm noch nach, doch sie bekam nicht mehr mit, ob er es verstand, weil sie sofort Natalie umarmte und dann Sandra. Rick, Erik, Tim und Mark natürlich auch. Nun hatte sie alle, die sie schon kannte begrüßt und beteuert, wie sehr sie die jeweilige Person vermisst hatte.  Sie hatte Tristan dabei immer wieder schmachtende Blicke zugeworfen, die dieser erwidert hatte, auch wenn er neben dem hübschen Mädchen, das zweifelsfrei seine beste Freundin Kati war, stand und sich mit ihr unterhielt.
„Und nun lernst du meine Moni kennen“, beschloss Tim und führte Rory zu Moni.
„Hallo Rory.“
„Hi Moni. Du bist also mit Tim zusammen? Wie hälst du das nur mit ihm und seinen schlechten Scherzen aus?“
„Ich bringe ihn einfach mit einem Kuss zum schweigen“, erklärte Tims Freundin grinsend.
„Und ich sollte ihn mal besser schnell küssen, er ist schon dabei seinen Mund zu öffnen.“
Rory kicherte. „Ich mag deine Freundin“, flüsterte sie Tim zu und warf dann Moni noch einen freundschaftlichen Blick zu, bevor sie sich an Chantale wandte. Erik stellte die Beiden einander vor.
„Freut mich dich kennenzulernen.“
„Ebenfalls. Schön Erik auch so verliebt zu sehen. Ihr seid ein tolles Paar.“
Chantale lächelte und schmiegte sich an ihren Schatz. Rory lächelte Chantale noch kurz an und ging dann zu Kati und Tristan.  Sofort hielten Rory und Tristan wieder Händchen und schmiegten sich aneinander. „Du bist also die berühmte Kati.“
„Wohl eher berüchtigt“, erwiderte diese lachend. „Mich würde ja interessieren, was du schon über mich weißt.“
„Einiges.“
„Was denn so?“
„Zum Beispiel, dass es deine Idee war Tristan hierher zu bringen.“ Rory kuschelte sich noch näher an ihren Liebsten.
„Ja, das stimmt. Und es war, wie es aussieht, eine gute Idee.“
„Danke dafür.“ Rory liess Tristan kurz los um Kati zu drücken.
„Gern geschehen.“ Kati lächelte Rory an. Der Grundstein für eine Freundschaft war gelegt.
Kati sah sich um. Überall Pärchen, nur sie war alleine.
„Für dich finden wir schon noch einen Freund, Kati“, teilte Tristan seiner besten Freundin mit.
„Ich verzichte.“
„Ach komm schon, Kati!“, mischte sich Mona ein.
„Na gut.“
Alle hatten mitbekommen, dass Kati zugestimmt hatte, dass man sie verkuppeln durfte.
„Gefällt dir jemand von der Akademie?“, fragte Sandra.
„Nicht wirklich.“
„Dann wird wohl schwerer“, meinte Natalie. „Rory? Weißt du jemanden?“
„Na ja... lass mich überlegen...“ Rory öffnete ihr Handy, um Fotos anzusehen. Sie hatte viele Fotos darauf. Fotografieren war in der letzten Zeit zu einem ihrer Hobbys geworden. Sie klickte die Fotos durch. „Also, das sind Colin und Finn... mit denen ich etwas hatte.“ Sicherheitshalber stellte sie das gleich klar, damit es nicht später rauskommen würde.
„Weiter. Zu vorbelastet.“
„Das ist Robert, ein Freund von ihnen“, erklärte Rory.
„Hmm...“
„Hmm... gut oder hmm... schlecht?“, fragte Mona neugierig.
„Gut.“
Alle lächelten.
„Ich rufe dann mal kurz bei Colin an und sag ihm er soll dafür sorgen, dass Robert auch auf die Hochzeit kommt...“ Kurz darauf ertönte auch schon das Freizeichen.
 
„Hallo.“
„Ich bin’s Rory.“
„Hi, Rory. Wie war’s mit Tristan? Seid ihr wieder zusammen?“
„Ja sind wir“, bestätigte sie ihm.
„Das ist toll. Schön, dass du glücklich bist.“
„Danke. Du kommst doch noch zur Hochzeit meiner Mom, oder?“
„Klar.“
„Gut. Kannst du dann vielleicht Robert mitbringen?“
„Ich kann’s versuchen.“
„Danke.“
„Sonst noch etwas?“
„Nein. Also, bis bald.“
„Bis dann.“ Schon hatte Colin aufgelegt.
 
„Colin wird’s versuchen, was bedeutet, dass Robert bestimmt kommt. Colin kennt Robert gut genug, um zu wissen, wie er ihn dazu bewegt, herzukommen“, teilte Rory Kati mit.
Diese tat so, als würde sie sich nicht auf Robert freuen, doch ihre Augen funkelten richtig, als sie hörte, dass ein Junge, der ihr gefiel - und auch noch solo war – zur Hochzeit kommen würde.
 
Rory hatte unterdessen das Gefühl, dass mit Colin etwas nicht in Ordnung war, also beschloss sie, bei seinem besten Freund Finn anzurufen, was sie auch tat. Aber erst, als sie kurz aufs Klo ging.
 
„Ja?“
„Hi Finn. Tristan und ich sind wieder zusammen“, erklärte sie ihm freudig.
„Das ist schön.“
„Ja... Sag mal, stimmt bei Colin irgendetwas nicht?“
„Was sollte mit ihm nicht stimmen?“
„Na ja. Er klang vorhin am Telefon so merkwürdig.“
„Lag wohl am Alkohol“, versuchte Finn sich rauszureden.
„Da war noch etwas anderes...“
„Ich wüsste nicht was.“
Rory bemerkte sofort, dass Finn ihr nicht die Wahrheit sagte. „Was ist mit euch los, Finn?“
„Nichts.“
„Finn!“
„Na gut... Also, wir haben gemeinsam was bei ihm getrunken und dann...“
„Was geschah dann?“
„Dann kam es zu einem Kuss“, murmelte Finn.
„Ihr habt euch geküsst?“
„Ja... und es war irgendwie merkwürdig... merkwürdig, weil es eigentlich ganz angenehm war.“
„Und jetzt weißt du nicht, was du denken sollst?“
„Genau.“
„Du solltest mit Colin darüber reden.“
„Was wenn ich schwul bin?“
„Du bist nicht schwul, Finn! Sonst wäre da nichts zwischen uns gelaufen. Du stehst eindeutig auf Mädchen. Du hattest einen Kuss mit einem Jungen, das bedeutet doch nichts. Ich wurde schließlich auch von Mona geküsst und es war nicht schlecht, aber eben nicht so wie mit einem Jungen. Es war vielleicht aufregend, weil es etwas Neues ist, aber das bedeutet noch lange nichts.“
„Danke, Rory.“
„Gerne. Und sag mir Bescheid, wenn du mit ihm gesprochen hast.“
„Werde ich tun. Bis dann, Rory.“
„Bis dann.“
Kapitel 105: Der Hochzeitssprung
               
Eine Woche später in Stars Hollow
 
„Mom, beeil dich! Du willst doch nicht zu spät zu deiner eigenen Hochzeit kommen, oder?“
„Doch, sicher. Ich mache doch genau aus diesem Grund so langsam wie möglich“, rief Lorelai zurück.
Rory verdrehte die Augen und sah abermals auf die Uhr.
„Bin ja schon da.“ Lorelai stürmte in ihrem Hochzeitskleid die Treppe hinunter. „Los geht’s.“
Rory betrachtete ihre Mutter in deren Hochzeitskleid. „Das Kleid ist wirklich wunderschön.“
„Du kannst es ja tragen, wenn du mal heiratest. Und jetzt... gehen wir!“
Lorelai eilte richtig zur Limousine, die vor dem Haus stand und die Logan dem Brautpaar für ihren besonderen Tag zur Verfügung gestellt hatte – inklusive Fahrer Frank natürlich. Rory sprintete Lorelai hinterher und dann fuhren sie auch schon zur Hochzeit. Kaum hatte Frank angehalten, ging Rory auch schon auf die Brücke. Ein ungewöhnlicher Ort für eine Hochzeit, aber die Braut war ja auch nicht gewöhnlich. Der Hochzeitsmarsch setzte ein und Lorelai schritt – gemeinsam mit Richard - zum Traualtar. Luke konnte seine Augen nicht von ihr abwenden. Er lächelte sie verliebt und freudig erwartend an. Sie lächelte zurück und schon stand sie neben ihm. Der Standesbeamte begann zu sprechen: „Wir haben uns heute hier versammelt, um zwei Menschen in den heiligen Stand der Ehe zu geleiten...“
Rory sah immer wieder zu Tristan und er natürlich die ganze Zeit nur zu ihr. Und Jess hatte auch einen Augenflirt mit seiner Mona.
„Deshalb frage ich Sie, Luke Danes. Wollen Sie die hier anwesende Lorelai Gilmore zu ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen? Sie lieben und ehren, bis das der Tod sie scheidet? So antworten Sie bitte mit Ja ich will.“
„Ja, ich will.“
„Und Sie, Lorelai Gilmore, wollen Sie...?“
„Ja ich will“, sprudelte es aus ihr heraus. „Tschuldigung. Fahren Sie bitte fort.“
Rachel und Max, sowie Lukes Schwester Liz und TJ kicherten.
„Wollen Sie den hier anwesenden Luke Danes Gilmore zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen? Ihn lieben und ehren, bis das der Tod sie scheidet? So antworten Sie bitte mit Ja ich will.“
„Ja, ich will“, wiederholte Lorelai.
„Dann bitte ich um die Ringe.“
Jess übergab das Kästchen mit den Ringen dem Standesbeamten, der es geöffnet Lorelai und Luke hinhielt. Luke nahm den funkelnden Hochzeitsring hinaus und steckte ihn seiner Lorelai an den Finger. Sie nahm den anderen, ziemlich schlichten Ring und schon hatte Luke ebenfalls einen Hochzeitsring um den linken kleinen Finger.
„Dann erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen.“
Das musste man Luke natürlich nicht zweimal sagen. Er nahm Lorelais Gesicht in seine Hände und dann verschmalzen die Beiden zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Der offizielle Teil war nun vorbei, der Partyteil konnte beginnen. Der Standesbeamte verabschiedete sich von dem frischgebackenen Ehepaar und wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft.
Rory sah über die Menschenmasse, die sich zur Hochzeit versammelt hatte. Tristan saß natürlich in der ersten Reihe, am allernächsten zu Rory. Sie ging zu ihm und setzte sich auf seinen Schoss. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und dann küsste sie ihm.
Auf dem Stuhl hinter ihnen saß Kati. Ihr wurde gerade etwas von Robert ins Ohr geflüstert. Sie lächelte ihn an und hauchte ihm ein „Danke“ zurück. Da hatten sich zwei gefunden.
Finn und Colin saßen nebeneinander und verstanden sich super. Sie lächelten vergnügt. Von Unsicherheit keine Spur. Die Beiden waren überglücklich... aber natürlich nicht miteinander, sondern Colin mit Madeleine und Finn mit Louise. Rory hatte da natürlich auch ihre Finger im Spiel gehabt. Sie hatte sie einander vorgestellt, denn merkwürdigerweise hatten sie sich vor einer Woche noch nicht gekannt, obwohl Paris ja eine Freundin von Madeleine und Louise war und mit Logan zusammen war, welcher gut mit Colin und Finn befreundet war.
 
Celine Dion begann ihren Song Because you Love Me zu singen, gemeinsam mit Michel. Seine Hunde Chin-chin und Pau-pau scharwenzelten um ihr Herrschen herum und Lorelai und Luke begaben sich auf die Tanzfläche. Ganz eng tanzten sie und küssten sich dabei oft.
„Willst du tanzen?“, fragte Tristan Rory.
 „Ja.“ Sie sprang runter von seinem Schoss und sie gingen händchenhaltend aufs Parkett. Er legte die eine Hand an ihre Hüfte und dann begangen sie zu tanzen. Miss Patty und Taylor schwangen ebenfalls das Tanzbein, genau wie Richard und Emily. Kirk, der verrückteste Bewohner Stars Hollow tanzte mit seiner Lulu. Er wirbelte sie herum, als wäre er beim Tanzmarathon und nicht auf einer Hochzeit. Lulu schien das jedoch nichts auszumachen, ganz im Gegenteil: Sie lächelte ihren Freund glücklich an. Celine hielt den letzten Ton besonders lange und küsste dann Michel ebenso lange.
„Sie hat gute Lungen“, scherzte Erik. Chantale lächelte und sie küssten sie zärtlich.
Morey und Babette übernahmen die Musik, damit Celine und Michel ihre Liebe genießen konnte. Gemeinsam spielten Lorelais Nachbarn am Klavier einige Stücke.
Lorelai und Luke machten eine etwas zu schnelle Drehung und brachten damit nicht nur sich selber, sondern auch Paris und Logan zu Fall. Sookie half ihrer besten Freundin wieder auf, während Jackson Luke wieder aufstellte.
Klassenkasper Tim amüsierte sich natürlich mit seiner Moni über den Crash.
Es war so weit. Der Brautstrauß wurde geworfen. Alle Mädchen stellten sich hinter Lorelai. Diese warf den Strauss... er flog... direkt in die Arme von... Sandra. Sie bemerkte, wie Rick sie anlächelte und lächelte ihn ebenfalls an, während sie auf ihn zuging. Sie umarmte ihn und sie küssten sich.
Rorys beste Freundin Lane stand mit Henry am Buffet. Er fütterte sie mit Erdbeeren und küsste sie dazwischen immer wieder.
 
Lorelai und Luke hielten sich an den Händen und standen am Rand der Brücke. Sie sahen sich kurz an und dann sprangen sie. Mit einem lauten Platsch tauchten sie unter. Noch immer hielten sie sich fest. Sie öffneten unter Wasser die Augen und sahen sich verliebt an. Sie tauchten küssend wieder auf und alle Blicke waren auf sie gerichtet. Lorelai kicherte und Luke ebenfalls.
Rory sah ihren Freund Tristan fragend an. Er nickte. Gemeinsam gingen sie zur Stelle, von der Rorys Mom kurz zuvor abgesprungen war. Sie lächelten sich an und sprangen dann, genau wie Lorelai und Luke, gemeinsam in den See.
Viele Paare taten es ihnen nach und innerhalb weniger Minuten waren alle außer Richard und Emily im See.
„Grandma, Grandpa, kommt doch auch rein. Es ist so schön hier unten“, rief Rory ihnen zu.
„Für Rory?“, fragte Richard.
„Ausnahmsweise.“ Lorelais Eltern warfen für einen Moment ihre Eleganz über Bord und sprangen ins Wasser.
Schnell entwickelte sich eine gigantische Wasserschlacht.
Das frisch verheiratete Paar hatte Spaß mit der Familie und den Freunden. Es war ein wunderschöner Tag und Lorelai machte ihn noch toller, indem sie Luke etwas zuflüsterte: „Ich bin schwanger.“
Schnell verbreitete sich die frohe Botschaft und es gab noch einen Grund mehr, um zu feiern.
Rory küsste Tristan leidenschaftlich und fragte sich, ob sie und er wohl auch so werden würden wie Lorelai und Luke. Würden sie auch einmal heiraten?
Sie hoffte es, denn sie konnte sich gut vorstellen ihn zu heiraten und Heim und Kind mit ihm zu teilen.
Epilog 
 
20 Jahre später
 
„Kann ich bitte einen Schokoriegel haben, Daddy?“, wurde Tristan von seinem Sohn Tommy gefragt.
Tristan wollte gerade etwas von gesunder Ernährung erzählen und seinen Sohn zu einem Apfel überreden, doch Mona war schneller und gab dem Kleinen einen Schokoriegel.
„Du verwöhnst unseren kleinen Tommy viel zu sehr, Mona.“
„Sorry, aber ich kann nichts dafür. Er ist nun einmal einfach so süß.“
„Stimmt. Tommy ist uns echt gut gelungen.“ Tristan lächelte und sah seine Frau verliebt an. Sie lächelte zurück.
„Daddy!“ Der kleine Tommy schlang seine Arme um seinen Dad und wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Tristan lächelte und knuddelte seinen kleinen Sohn.
„Du bist ein toller Vater“, sagte Mona und drückte Tristan an sich.
 „Ich gehe dann mal raus zu den Anderen.“ Tristans Frau gab ihm einen Kuss und dann ging sie in den Garten, wo ihre Freunde bereits warteten.
Tristan sah seiner Frau nach und dachte daran, wie überglücklich er mit ihr war. Seit vielen Jahren waren sie nun verheiratet und seine Frau verstand sich bestens mit seiner besten Freundin Kati. Gemeinsam hatten sich die Drei nach dem Unfall mit Todesfolge zur Seite gestanden. Das Ehepaar DuGrey hatte Kati davon überzeugen können, dass es nicht ihre Schuld gewesen war.
 
 
-Flashback-
 
5 Jahre zuvor
 
Kati fuhr mit ihrem Mann Robert und ihrem gemeinsamen Sohn Alex mit Rory vom Einkaufen zurück. Tristans beste Freundin steuerte den Wagen. Vorsichtig wie immer lenkte sie ihn geschickt durch die anbrechende Dämmerung. Alle Verkehrsregeln wurden von ihr eingehalten und sie überschritt nicht das Tempolimit. Doch da geschah es. Ein anderes Auto raste ihnen auf der falschen Straßenseite entgegen. Kati wollte ausweichen und riss das Lenkrad herum, doch es war bereits zu spät. Mit voller Wuchte krachte der andere Wagen in sie hinein. Sofort befreite sich Kati aus ihrem Gurt und sah nach ihren Mitfahrern. Ihrem Sohn ging es gut. Er hüpfte aus dem Auto und wartete in der Nähe. Eine andere Person hatte durch den Crash nur kleine Verletzungen erlitten. Doch für jemanden kam jede Hilfe zu spät. Noch am Unfallort an inneren Verblutungen gestorben, lautete die Diagnose.
 
-Flashback Ende-
 
 
Kati hatte sich lange Zeit immer Vorwürfe gemacht, auch wenn sie wirklich nichts dafür gekonnte hatte. Der Fahrer, der den Unfall verursacht hatte, war sternhagelvoll gewesen.
Der Autounfall war schlimm gewesen. Jemand hatte sein Leben verloren und seine Familie zurückgelassen. Doch durch dieses schlimme Ereignis wurde Tristan bewusst, dass sein Vater trotz allem, was er getan hatte, immer noch sein Vater war. Seine Frau hatte ihn dazu überredet, zu ihm zu gehen und mit ihm zu reden. Das Leben sei zu kurz, um Feindschaften einzugehen. Natürlich war die Beziehung zwischen Tristan und seinem Vater nicht leicht zu kitten. Zu vieles war kaputt gegangen, unter anderem Mr. DuGreys Nase. Die Beziehung war nicht so liebevoll wie zum Beispiel die zwischen Kati und ihrer Mutter, aber Tristans Vater war ein guter Großvater für den kleinen Tommy und immer für die Familie da, wenn es nötig war.
Tristan verließ, mit seinem 3-jährigen Tommy an der Hand, das Haus. Er sah sich um. Viele Freunde und Familienangehörige waren da, auch Lorelai und Luke mit ihrer bereits 19-jährigen Tochter Anja, die mit der 16-jährigen Rebecca, der Tochter von Erik und Chantale über Jungs quatschte und über einige Mädchen ihrer Schule ablästerte. Julia, die von ihrem Vater Mark liebevoll “mein Julchen“ genannt wurde, obwohl sie bereits 15 war, hatte sich kurz zuvor auch noch mit den Beiden unterhalten, doch nun sah sie etwas, was sie ablenkte.
„Hey, Julia. Hörst du uns überhaupt noch zu?“, fragte Anja. Sie folgte Julias Blick und sah... ein neues Thema, über das gequatscht werden konnte. „War nur eine Frage der Zeit, bis die Beiden es endlich einsehen“, lautete Rebeccas Meinung dazu, die sich dann sogleich wieder ihrem ein Jahr älteren Freund Alex zuwandte. Auch Matt, der 16-jährige Sohn von Paris und Logan, küsste seine Freundin, Julia, und sie war für einen Moment abgelenkt, doch gleich als sie sich wieder voneinander gelöst hatten, gab auch sie eine Meinung dazu ab. „Ich fand ja schon immer, dass die Beiden gut zusammenpassen, aber Tristan wird’s vermutlich nicht so freuen.“
Tristan fragte sich, was Julia wohl damit gemeint hatte und sah in die Richtung, in die die drei Mädchen immer wieder verstohlene Blicke warfen. Vor Schreck über das was er da sah, liess er das Tablett mit den Gläsern fallen. Seine Mona wurde von Jess geküsst.

Durch das Klirren der Gläser wurden Mona und Jess in die Realität zurückgeholt. Sie wichen auseinander. Mona sah, wie geschockt Tristan war. Sie ging zu ihm hin und sah ihm direkt in die Augen.

„Du wusstest doch, dass das irgendwann passiert“, sagte seine Frau.

„Ja, schon. Aber doch nicht so schnell.“

„Sie ist 14... Und er auch“, warf seine beste Freundin Kati ein. „Außerdem solltest du froh sein, dass sie sich in jemanden verliebt, denn du kennst und magst und mit dessen Eltern du befreundet bist.“

„Ja genau. Sieh doch mal wie glücklich Moni und Tim darüber sind, dass sich ihr Sohn Jess jr. in unsere Mona verliebt hat“, ergänzte Rory und kuschelte sich an Tristan.

Tatsächlich Moni und Tim schienen sich über die Verbindung ihres Sohnes zu freuen.

Die befreundeten Pärchen schienen sowieso irgendetwas merkwürdiges an sich zu haben, denn fast alle ihre Kinder, abgesehen natürlich von dem kleinen 3-jährigen Tommy, führten eine Beziehung mit der Tochter oder dem Sohn eines der anderen Ehepaare.

Die 19- jährige Anja, mit ihren nun bald 60 Jahre alten Eltern Lorelai und Luke, war bereits seit einer geschlagenen Ewigkeit mit David zusammen. Davids Eltern Rick und Sandra hatten gerade einmal 3 Monate, nach der Hochzeit von Lorelai und Luke festgestellt, dass sie ebenfalls ein Baby bekommen würden.

Milo, der 13-jährige Sohn von Mona und Jess, führte jetzt noch nicht gerade eine richtige Beziehung mit Lanes Tochter Keiko, aber da schien sich ebenfalls etwas anzubahnen. Milo und Keiko klebten richtig zusammen und waren wirklich schwer zu trennen. Da war es praktisch, dass sie beide in der selben Strasse Stars Hollows wohnten.

Der kleine Tommy löste sich von seinem Vater, als er Colin und Finn, sowie Madeleine und Louise sah und rannte auf sie zu. Doch dann sah er, wie sein Großvater das Grundstück betrat und änderte schnell seine Laufrichtung.

„Grandpa ist da“, quietschte Mona und lief ebenfalls auf ihren Großvater, Mr. DuGrey, zu. Sie war natürlich wesentlich schneller als ihr kleiner Bruder und packte ihn, als sie bei ihm war und trug ihn mit sich zu Mr. DuGrey. Sie umarmte ihren Großvater herzlich. Sie hatte ihm schon lange verziehen, dass er vor einer Ewigkeit versucht hatte ihre Eltern auseinander zu bringen und ihre ersten Lebensjahre nichts von ihm gehört hatte. Jetzt war er immer für sie da. „Grandpa. Endlich bist du da.“

„Ich vergesse doch nicht den Geburtstag meiner Enkelin.“ Er lächelte sie an und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Hast du dir schon einen Geburtstagskuss von Jess geholt?“, fragte er sie augenzwinkernd.

„Klar, Grandpa. Und nicht nur einen. Wir sind jetzt zusammen“, klärte sie ihn auf und drehte sich kurz um, um Jess verliebt anzulächeln.

„Das ist toll, mein Schatz.“ Er sah an sich hinab und sah, wie Tommy sich an ihm festklammerte. „Und wen haben wir denn da?“ Tristans Vater knuddelte seinen kleinen Enkel Tommy und ging dann, mit Mona an der einen Hand und Tommy an der anderen, zum riesengroßen Esstisch, der mitten im Garten stand und nur so von Köstlichkeiten bedeckt war. Grandpa DuGrey gehörte zur großen glücklichen Familie dazu. Er wurde von allen freundlich begrüßt und fühlte sich gleich pudelwohl.

Nun, da sie vollzählig waren, begannen zu Essen und schnell entwickelte sich ein Gespräch über Familie, Schule und natürlich Beziehungen.

„Wann gehst du eigentlich wieder mal aus, Mom?“, fragte Alex seine verwitwete und alleinerziehende Mutter Kati. Seit dem Tod seines Vaters Robert bei dem Autounfall war sie nicht mehr so oft aus dem Haus gegangen.

„Das würde mich auch mal interessieren“, gab Alex’ Onkel Mark zu. „Immerhin ist es jetzt schon fünf Jahre her. Du solltest wirklich mal wieder etwas mit einem Mann unternehmen.“

„Wer sagt denn, dass ich das nicht schon tue?“, fragte Kati ihren Bruder augenzwinkernd.

„Mit wem?“, wurde sie sogleich von ihrer Schwägerin Natalie gefragt.

„Also wenn ich raten müsste, würde ich Jan schätzen“, lautete Lorelais Beitrag zur Unterhaltung.

„Jan? Unser Nachbar Jan?“ Alex sah verwirrt zu Lorelai. „Wie kommst du denn darauf?“

„Patty hat gesehen, wie die Beiden sich...“ Typisch Lorelai. Machte noch extra eine Spannungspause. „Geküsst haben!“

Alle sahen zu Kati, da öffnete sich die Tür des Hauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sofort waren alle Blicke auf Jan gerichtet.

„Hallo“, begrüßte er sie schüchtern. Er war verwirrt, über die auf ihn gerichtete Aufmerksamkeit.

Kati lächelte ihm aufmunternd zu und zeigte ihm mit einem Blick, er möge doch bitte rüberkommen.

Jan deutete den Blick richtig und ging auf seine Nachbarn zu. Tristan rutschte ein Stück zur Seite, so dass Jan sich neben Kati setzten konnte.

„Also Sie und meine Mom...?“, fragte Alex sogleich.

„Nenn mich bitte einfach Jan.“

„Okay. Also Jan. Du und meine Mom... seid ihr...?“

„Zusammen?“

„Jap.“

Jan warf Kati einen fragenden Blick zu. Durfte er sagen, dass sie zusammen waren?

Statt zu nicken oder einfach ja zu sagen, musste Jan jedoch gar nichts tun, denn er wurde von Kati leidenschaftlich geküsst.

„Ist die Fragestunde nun beendet, Alex?“, fragte Kati ihren Sohn.

„Nicht ganz. Eine Frage habe ich noch: Wieso haben Sie... hast du... nichts gesagt? Ich wäre froh gewesen zu erfahren, dass meine Mom mit dir zusammen ist, denn ehrlich gesagt, fand ich deinen Keller schon immer toll... um Partys zu feiern.“

Kati warf ihrem Sohn einen tadelnden Blick zu, doch der grinste nur, ebenso wie alle anderen am Tisch.

Tristan hatte den Arm um Rory gelegt und sie betrachtete ihren Ehering. „Ich liebe dich, Tristan“, flüsterte sie ihm ins Ohr.

„Und ich liebe dich, Maria.“
Rory lächelte und dann küsste sie ihren Ehemann. Tristan. Romeo und Julia hatten schlussendlich doch noch ihr Happyend bekommen - trotz Intrigen, Missverständnissen und einigen weniger angenehmen Überraschungen.