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Ich starte jetzt meinen großen Finaleabend. Werde dann berichten. Oder morgen.
Deinem „Wow“ kann ich mich nur anschließen! Irgendwie war ja abzusehen, dass es mit Raymonds Tod endet, aber so. Schon irgendwie cool und passend!
So, ich hatte das schon unter der Woche geschrieben und poste es jetzt doch noch, auch wenn ich Deine Reaktion wohl falsch eingeschätzt habe - also Rant zum Serienende:

Ich fand das Ende klasse. Zunächst zur Zukunft der Teammitglieder - da bleiben keine Fragen offen, denke ich. Harold geht in Rente, Ressler arbeitet eben in einer anderen Abteilung. Dembe macht vermutlich ganz was anderes.

Die ungeklärten Geheimnisse: Das finde ich alles gar nicht so wichtig. Ich habe schon vor Jahren vermutet, dass die Macher längst selbst den Überblick verloren haben und eigentlich keinen Plan hatten, wie denn das alles nun zusammenhängen könnte. Insofern würde jede Auflösung haufenweise logischen Mängel aufweisen. Also, mag Raymond Liz' Mutter sein. Gibt ja ein paar Indizien.

(Netzfund: Liz Tochter sagt zu Red "Du bist so eine Mutter!", woraufhin dieser antwortet "Du weißt, ich kann nicht anders"; an anderer Stelle: Na ja, wir wissen seit Staffel 1, dass Reddington NICHT der Vater von Liz ist. Gleichzeitig erfahren wir im vierten Staffelfinale, dass Red offenbar ein Elternteil von ihr ist. Rein rechnerisch bleiben da außer der Mutter nicht mehr so viele Möglichkeiten offen.)

Fakt ist, dass Liz für Raymond sehr wichtig war. Muss man den Grund denn wissen?

Ich hatte von Anfang an ein ambivalentes Verhältnis zu Reddington. Ich mag es nämlich nicht so, wenn Bösewichte gewinnen. Und das war er ja, der Kopf der "größten kriminellen Organisation der Welt". Was auch immer er da gemacht hat, er muss viel auf dem Gewissen haben.

Es hieß mal, er würde nicht mit Drogen handeln. Das ist aber eher so ein Satz gewesen, um ihn in besserem Licht erscheinen zu lassen. Womit er auch gehandelt haben mag, man wird nicht superreich, indem man günstig schusssichere Westen an "Ärzte ohne Grenzen" verkauft. Er hat wohl (auch) mit "Informationen" gehandelt. Gut, aber da wird man auch nicht schwer reich, wenn man korrupte Politiker an die NY Times verkauft, eher schon mit dem Verkauf von Oppositionellen an den saudischen Kronprinzen.

Die Vergötterung Dembes für Raymond fand ich am Schluss sogar etwas peinlich. Ja, Reddington hat seine "Niederlassungsleiter" gut versorgt. Prima. Nett. Nur - jemand hat den Preis gezahlt. Diese Menschen kommen nur nicht vor. Ja, es ist nur eine Serie. Aber ich habe immer im Kopf, dass es überall auf der Welt auch noch die Eltern gibt, die ihre toten Kinder betrauern, welche Opfer von Waffen, Drogen oder anderer Kriminalität geworden sind. Man kann mit genialen Erfindungen reich werden - aber dann ist man halt nicht kriminell.

Welches Ende hätte es denn geben können? Er macht einfach immer weiter? Das würde die Taskforce zuletzt gar nicht mehr mit dem eigenen Gewissen vereinbaren können. Zugegeben, ein offenes Ende wäre möglich gewesen. Aber Reddington nun lebenslänglich gejagt? Von FBI und CIA und außerdem von allen möglichen anderen Verbechern? Bis ihn dann doch die Kugel ereilt?

Reddington im Knast? Ja, was wäre ein Ende, bei dem das Gerechtigkeitsempfinden eines Cooper, Ressler, Keen sicherlich zufrieden wären, und auch das meine - aber wie hätte Reddington selbst das gefunden?

Es ist das Ende, dass sich ein Raymond gewünscht hätte. Er erwähnt so etwas sogar in der letzten Staffel; vor allem aber lese ich beim überraschenden Anblick des Stiers in seinem Gesicht eine gewisse Belustigung, dass es tatsächlich so kommt (direkt geplant hat er das nach meinem Eindruck nicht): Er genießt einen Tag in der Landschaft, und dann würdiges Finito.

Die "Knockin’ on Heaven’s Door"-Sequenz ist eine tolle Bilderstrecke, perfekt um den Song herum komponiert. Und das Spiel James Spaders finde ich in diesen Szenen grandios.

Sowieso ist die Musik der Schlüssel für die Schlussszene - da wird die Krimiserie zum Epos. Als Ressler vor Reddingtons Leichnam steht, spielen sie die Hymne aller alten weißen Männer, die ihr Leben lang vor allem an den eigenen Vorteil gedacht haben: "My Way"

https://www.youtube.com/watch?v=Fsw2NQb5xSA
Derzeit schaue ich "Painkiller", eine Miniserie über die Opioid-Krise. Also beende das heute, sind nur sechs Teile, aber sehr kurzweilig und gut gemacht.
Ich kann alles nachvollziehen, was du zu Reddington schreibst. Bei mir hat die Sympathie überwogen gegenüber dem „Er ist ein Bösewicht“. Aber das liegt sicher auch daran, dass - wie du schreibst - sehr viel von seinen kriminellen Machenschaften unklar bleibt. Und besonders in der letzten Staffel hat man ihn selten irgendetwas Illegales oder Brutales tun sehen. Das war in früheren Staffeln anders. Und damals bei dem Konflikt mit Mr. Kaplan ist meine Sympathie etwas ins Wanken geraten. Ja, der Schluss war gut gemacht und ich denke auch nicht, dass er es so geplant hat, aber sich schon insgesamt die Wochen davor auf seinen Tod vorbereitet hat (die Dinge verschenkt, sein Empire aufgelöst usw.). Vermutlich hätte er auch eher sein Leben beendet als ins Gefängnis zu gehen. Schon irgendwie ironisch, dass im Endeffekt der „Endgegner“ nicht irgendein Superbösewicht war, sondern das FBi selbst.

Ich werde nochmal ein bisschen nachlesen zu den Theorien über seine Identität, aber im Endeffekt bringt das auch nichts, weil es eben nur Theorien sind. Und, wie du sagst, vermutlich haben die Macher selbst keine Lösung. Sowas mag ich immer nicht, wenn Fragen aufgeworfen werden und es dann keine Auflösung gibt bzw. die Macher selbst keinen Plan haben.

Tja, und was ich als nächstes schaue, keine Ahnung. Nach Gilmore Durchlauf ist mir bei der Wärme jetzt doch nicht, eher später.
Da ich im Moment keine neue Serie starten will, habe ich gestern mal einen Film gesehen, der bei Prime bald ablaufen wird. Von M. Night Shyamalan: Old. Fazit: ganz nett und unterhaltsam, aber muss man nicht unbedingt gesehen haben. Es geht um eine Gruppe Touristen, die an einen einsamen Strand gebracht werden, wo dann seltsame Dinge passieren. Es stellt sich heraus, dass ihre Zellen extrem schnell altern, also sowas wie eine Stunde entspricht einem Jahr oder so. Sie merken es zuerst an den Kindern, da es da natürlich offensichtlicher ist. Ein 6jähriger Junge ist plötzlich 12. Da er anscheinend auch noch nicht aufgeklärt wurde, schwängert er irgendwann ein anderes Mädchen. Das ist natürlich ganz lustig, dass die Schwangerschaft dann nur ein paar Minuten dauert. 😁 Naja, das Ende möchte ich nicht spoilern, falls ihn doch jemand schauen will. Das Ende an sich ist ok, aber es bleiben ein paar Fragezeichen. Der Film basiert wohl auf einem Roman oder einer Kurzgeschichte, von daher liegen diese Schwachpunkte wohl eher beim Autor als bei Shyamalan. Die Regie ist auf jeden Fall gut, es gelingt, eine unheimliche Stimmung aufzubauen, obwohl das Äußere wie das Paradies aussieht mit dem wunderschönen Strand.
Mal sehen, ob ich das schaffe, bevor es abläuft. Zufall, ich wollte auch gerade keine Serie starten, sondern habe Spielfilme geguckt.
Und war da was Empfehlenswertes dabei?
Ach, naja. "The Little Things" (Netflix) kannt ich schon, hab's nochmal geschaut, weil ich das nicht mehr wusste. Gestern und heute SF "Die 5. Welle" (Netflix), das ist nix besonderes und eher nichts für Dich, aber besser als befürchtet (wohl wegen einiger halbwegs guter Schauspieler).

Es gibt aber schon ein paar Spielfilme, die man gucken kann, finde ich. Ich scheue oft davor zurück, weil sie schon älter sind. Zum Beispiel "Auf der Jagd" ist ein cooler Film, hab's bestimmt schon dreimal geschaut (TV? DVD?), aber heute scheue ich mich vor so altem Stoff zurück. Ich mochte nie "Filmklassiker", 2002 oder 2010 war das halt kein alter Film, heute schon. Ich werde alt.
Ich habe jetzt Bosch Legacy gestartet. Etwas nervig mit Werbung (auf freevee), aber ich kann damit leben. Noch nerviger war aber, dass am Ende der 1. Folge eine Art Vorschau der ganzen ersten Staffel kam, einfach aus dem Nichts! Wie blöd ist das denn? Also die erste Folge war gut, ich war direkt wieder drin, und es hat die gleiche Atmosphäre wie die frühere Serie. Klar, ein bisschen anders, weil Bosch nicht mehr bei der Polizei ist, dafür die Tochter. Aber fühlt sich trotzdem sehr an der Original-Bosch-Serie an, sehr cool!